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Seine Lösung der Schuldenkrise bringt Russland und Türkei ins Spiel
Dass Anhänger der SPD schon gerne mal pauschal das Gegenteil wollen, was eine CDU gerne möchte, ist ja bekannt, dazu braucht es kein eigenes Konzept. Allerdings scheint es Gerhard Schröder wirklich ernst zu meinen, was er zur Lösung der Euro-Schuldenkrise vorzutragen hatte.
Lange war es still um Gerhard Schröder, dem Alt-Kanzler aus den Reihen der SPD. Um der Fairness Genüge zu tun, darf nach dem medienwirksamen Auftreten des schwarzen „Schummel-Doktors“ Guttenberg, auch ein redegewandter Schröder sein Bestes der Öffentlichkeit zutragen. Um Worte hat es ihn noch nie gefehlt, selbst als einst seine Lippen vom kalt Gezapften schon hätten bleiern gewesen sein müssen, war er nicht müde geworden, sein Unbehagen vor Puplikum lautstark zu untermauern.
Mit der frischen Energie eines Russlandheimkehrers, seine Visionen gestärkt duch Methan getränktes Gasprom-Pils, trat Gerhard Schröder in Berlin ans Rednerpult im Ballsaal der russischen Botschaft, um seine Sicht zur gegenwärtigen Euro-Krise zu verkünden.
Das Vereinte Europa

Gerhard Schröder
Gerhard Schröder stellt fest, dass die Europäische Zentralbank die einzige noch funktionierende Institution im krisengeschüttelten Europa wäre. Deshalb müsse die „EZB einen unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen ankündigen“. Schröder „glaubt“ zudem, dass die umstrittenen Euro-Bonds zum Einsatz kommen sollten.
Besonders klar geht aus Schröders Rede hervor, dass ein „Vereinigten Staaten von Europa“ der einzig mögliche Weg für Europa sein könne. Er fordert mehr Integration mit dem Ziel einer „Europäischen Föderation“. Nur ein vereinigtes Europa als ein europäischer Bundesstaat, hätte die Chancen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Das „Vereinigte Europa“ könne mit der Türkei und Russland zwei wichtige Partner gewinnen. Die Europa-Föderation baute sich über die zwei eurasischen Länder zukünftige Handelsbrücken zu den asiatischen Märkten auf. Mit seinen Plänen könnte Gerhard Schröder die Visionen Vladimir Putins unterstützen. Eine Markterschliessung bis an die Westgrenzen Europas, schwebt dem russichen Premier schon länger vor.
Schröder hoffte damit, dem russischen Riesenreich das westliche Wirtschafts- und Wertsystem näher zu bringen. Der Zugang zu den Rohstoffen in Russland wäre dem Westen weit geöffnet.
Eine Zusammenfassung Schröders Aussagen:
- Die EZB soll einen unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen ankündigen
- Es sollte die Euro-Bonds geben
- Mehr Integration
- Die Europäische Föderation muss das Ziel sein
- Globale Wettbewerbsfähigkeit hat nur ein vereintes Europa
- Türkei muss der EU beitreten
- Die EU braucht ein Assoziierungsabkommen mit Russland
- Russland lehnt sich an das westliche Wirtschafts-und Wertesystem an
- Der Westen hätte leichteren Zugang zu den Rohstoffen Russlands
Wertesystem des Westens
Ein Anlehnen Russlands an das sog. „Wirtschafts- und Wertesystem“ des Westens, steht mit Sicherheit im Interesse des kontrollierten Weltmarktes. Die Bestrebungen des Westens, Russland die „Werte“ zu übermitteln, sind schon längst angelaufen. Die Positionierung der NATO-Waffen innerhalb Europas an die Grenzen Russlands, können keinesfalls als ein Empfangskommitee für die Anlehnungsbedürftigkeit Russlands gewertet werden. Sollte Russland nicht die „Werte“ abholen wollen, so müssten diese notfalls gebracht werden. Wichtig erscheint nur, sich die Tore zu den Rohstoffen zu öffnen. „Leider“ hat Russland schon längst die Nuklearwaffe, und wenn Iran diese auch nocht bekäme, würde ein anderer Umgangston mit Teheran erforderlich sein. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Der „unabhängige“ Weltmarkt ist schliesslich bestrebt, seine heilende Werte in Form des US-(FED-) Dollars an jeden Fleck der Erde zu verbreiten. Das gilt ganz besonders für Russland, nachdem das „eigensinnige“ Land die aufgekauften US-Anleihen in Gold eingetauscht hatten.
Quelle: welt.de
Bild: Urheber SPD-Schleswig-Holstein – https://www.flickr.com/photos/spd-sh/3922991180/ – Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch