Europas Schuldenkrise als Auslöser Welt-Rezession?


Die Weltbank warnt vor den Gefahren einer weltweiten Rezession. Jim Yong Kim, Chef der Weltbank, sieht durch die Schuldenkrise Europas die Entwicklungs- und Schwellenländer der Welt bedroht.

Jim Yong Kim befürchtet einen Wachstumseinbruch von bis zu 1,5 Prozent in den meisten Wirtschaftsregionen der Welt, sogar selbst dann, wenn die europäische Schuldenkrise eingedämmt werden konnte.

Der noch „frische“ Weltbank-Präsident Kim befürchtet in den Entwicklungsländern einen Rückgang von über 4 Prozent des Bruttosozialprodukts, sollte die Krise unverändert bleiben. Das könnte eine weltweite Rezession nach sich ziehen.

„Was heute in Europa passiert, betrifft den Fischer in Senegal und den Programmierer in Indien“, so der Weltbank-Chef in bildhafter Erklärung.

Weltbank – Bewahrer westlicher Wirtschaftsinteressen

Jim Yong Kim
Weltbank-Chef
Jim Yong Kim

Man kann der Weltbank (Sitz in Washington D.C. USA) eine Kompetenz bezüglich der Entwicklungsländer nicht absprechen. Steht diese doch in der Kritik, ihre vergebenen „Hilfs-Kredite“ gegen Auflagen zu vergeben, die dazu dienen, neue Absatzmärkte für die westlichen Industrienationen zu erschliessen. Durch Kreditvergaben an den Entwicklungsländern wird eine ABhängigkeit erreicht, die Tür und Toren für fortgesetzte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen öffnet.

Der jüngst am 01. Juli 2012 an den Start gegangene Weltbank Präsident Jim Yong Kim ist Nachfolger von Robert Zoellick. Kim wurde zur Wahl zum Weltbank-Chef von US-Präsident Barack Obama vorgeschlagen.

Ein deutlich positiver Aspekt spricht für den neuen Präsidenten. Er entspringt nicht wie seine Vorgänger aus der Wirtschaftselite der Wallstreet, sondern versteht sogar nach eigenen Aussagen relativ wenig von Wirtschaft und Finanzen (Jim Yong Kim, wikipedia). Vielmehr zeichneten ihn praktische Erfahrungen in Bereichen der Entwicklungshilfen aus. Ob der Koreaner einen „frischen Wind“ in die westliche Interessensbank einbringt, wird sich noch zeigen.

Schlechte Noten für die Euro-Zone

Der neue Weltbank Chef forderte die EU-Länder dazu auf, das Möglichste zu unternehmen, um die Finanzmärkte wieder zu stabilisieren. Die bisherigen Fortschritte zu Krisenbewältigung wurden zuvor bereits vom Internationalen Währungsfonds (IWF) heftig kritisiert.

Die Wirtschaft der USA steht offenbar glänzend da
Entweder erwähnten der neue Weltbank-Chef sowie der IWF kein Wort, oder die breiten Medien vergassen zu zitieren. Demnach wäre die Europäische Union wiederholt als der alleinige Urheber einer drohenden Welt-Rezession ausfindig gemacht. Die US-Wirtschaft und deren (handlungsunfähige) Politik sind die erklärten Opfer durch Europas Unfähigkeit, die Schwellenländer gar die hilflosen Opfer.

Die gebetsmühlenartige Wiederholung einseitiger Darstellungen und der unablässige Fingerzeig auf Europas Schuldenkrise leisten ganze Arbeit, vom ebenso äußerst realen Untergang der US-Wirtschaft abzulenken. Der IWF rechnet mit einer „25%-igen Wahrscheinlichkeit“, dass es innerhalb der Euro-Zone ab 2014 zu einer deflationären Entwicklung kommen wird. Das wäre ganz im Sinne vom Fed-Chef Bernanke, der eine „Deflation nicht fürchtet, solange dies nicht im eigenen Hause geschieht“.

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Bild: Gemeinfrei nach Titel 17, Kapitel 1, Sektion 105 des US Code, Regierung der USA

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