Olli Dürr Wirtschaft Euro war ein Fehler – Gründe zum Untergang der Währungsunion

Euro war ein Fehler – Gründe zum Untergang der Währungsunion

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Als Grund 6 wird genannt:

Die Erwartung, dass die deutsche „Stabilitätskultur“ innerhalb der Euro-Zone Fuß fassen wird, ging nicht auf. In den vergangenen Wochen hat sich jedoch herausgestellt, dass die Europäische Zentralbank in ihrer Unabhängigkeit von Frankreich, Spanien, Italien oder Griechenland lediglich als eine Möglichkeit angesehen wird.
– An diesem Punkt wird Ursache und Wirkung etwas aus der Reihenfolge geworfen. Der von vielerorts gewünschte Einsatz der EZB als Notenpresse, wurde erst erwähnt, als die Schuldenkrise Ausmaße erreichte, die eine Geldüberflutung als „Alternative“ einforderte. Somit ist der Wunsch zum „Weginflationieren“ der Schulden nicht als Grund der Eurokrise zu sehen, sondern als eine Folge davon.

Als Grund 7 wird genannt:

Die unterschiedlichen Mentalitäten beschränkten sich nicht nur auf die Bevölkerung der einzelnen EU-Länder, sondern setzen sich auf deren Regierungsvertreter fort. Weiterhin werden Posten nicht nach fachlicher Eignung, sondern nach „Proporz“ vergeben. Einen „Wahren Europäer“ gibt es auch in den Eliten der Politik nicht.
– Die Besetzung von ungeeigneten Personal mit dem Vorgehen des „CSU-Präsidiums“ zu vergleichen, könnte von einer sehr eingeschränkten Sichtweise zeugen. Denn fachfremdes Personal findet sich zu Häuf in der Bundesebene, ganz besonders in der Bundesregierung. Das Max-Planck-Institut würde es bestätigen, dass Politik weder Voraussetzung noch Ziel für die Lehren der Physik sind. In der Sprache der CSU, wird die „Spezl-Wirtschaft“ seit jeher in allen Ländern der Welt praktiziert. Dass sich dies mit der Währungsunion nicht auf einen Schlag ändern würde, konnte sich sogar jeder politisch unmotivierte Physik-Student selbst berechnen.

Als Grund 8 wird genannt:

Die Konjunkturzyklen innerhalb der Währungsunion haben sich nicht binnen kurzer Zeit angeglichen, wider Erwartung sogar der „Euro-Skeptiker“. Die real existierende Währungsunion zeigte jedoch eine andere Entwicklung. Das Hauptproblem wäre der einzige existierende Leitzins für alle Euro-Länder. Für manche Länder ist dieser zu hoch angesetzt, für andere wiederum zu niedrig. Die Folgen wären ungewollte Inflationsschübe in den einen EU-Staaten, während andere EU-Mitglieder mit Konjunktureinbrüchen und Jobverlusten zu kämpfen haben.
– Das ist richtig. Nur läßt sich daraus mutmaßen, dass entweder die Planer der Währungsunion, also sog. „Ökonomen und Wirtschafts-Experten“, aus völlig fachfremden Bereichen eingesetzt worden sind, oder die durchaus sichtbare Auswirkung eines Einheits-Leitzinses willens ignoriert wurde. Überraschen sollte das Ungleichgewicht des Leitzins zu den einzelnen EU-Wirtschaften überhaupt nicht. Schlicht Mutwilligkeit oder „grober Unfug“.

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Als Grund 9 wird genannt:

Die Mobilität der Menschen wäre eine Voraussetzung für das Funktionieren der Währungsunion. Die Bereitschaft, auch mal ins Ausland zu gehen, um dort einen Job auszuüben, müsste verstärkt gezeigt werden. Die Arbeitslosenquote innerhalb eines Wirtschaftsraumes mit gleicher Währung, würde sich bei einer mobilen Bevölkerung annähernd angleichen. Doch ist schon innerhalb Deutschlands ein deutliches Nord-Süd-Gefälle der Arbeitslosenzahl zu erkennen.
– Die Abwanderung der Menschen aus den neuen Bundesländern in die alten Bundesländer, bevorzugt in den südlichen Bereichen, zeugt von einer hohen Mobilität. Die Voraussetzungen müssten geschaffen sein, um faire und auch „angeglichene“ Bedingungen vorzufinden. Eine Beschränkung der Auslands-Abwanderung von Arbeitnehmern in starke Wirtschaftsnationen, wie z.B. Frankreich, Niederlande oder Italien, würde ganz zu Lasten Deutschlands gehen und zudem die vermeintlichen schwachen Mitglieder innerhalb der Euro-Zone benachteiligen. Von einem europaweiten Ausgleich der Wirtschaftsräume kann überhaupt nicht die Rede sein. Selbst die inneren Strukutern der Bundesrepublik benachteiligen die deutschen Arbeitnehmer gegenüber den Zuwanderungen aus den EU-Ländern. Stichworte sind IHK, Handwerkskammer und Meisterbrief-Regelungen. Solange die Diskriminierung der deutschen Arbeitnehmer innerhalb der Bundesrepublik an der Tagesordnung steht, haben globale Denkweisen für „ausgeglichene Wirtschaftsräume“ überhaupt keine Ansatzpunkte.

Als Grund 10 wird genannt:

Die Regierungen disziplinieren sich gegenseitig zu wenig. Maastrichter Verträge verkümmern zu Richtlinien, die nicht unbedingt eingehalten werden müssen. Blaue Briefe an Defizitsünder wurden von den angeschriebenen Ländern ignoriert. Angedrohte Sanktionen wurden nie umgesetzt. Forderungen aus den Hauptstädten für ein „besser funktionierendes Europa“ gingen immer zu Lasten auf die anderen Länder. Kein Land ist wirklich bereit, für die „Idee des vereinten Europas“, Befugnisse und Souveränität nach Brüssel abzugeben.
– Schon immer haben vor allem die Industrieländer dieser Welt primär im eigenen Interesse entschieden. Ein Konstrukt wie die Europäische Union ist ein vollständiger Widerspruch zu einem „natürlichen Zusammenwachsen“, der sich auch in 20 oder 30 Jahren nicht vollzogen hätte. Darüber hinaus wird immer wieder verkannt, dass Deutschland innerhalb Europas nach wie vor eine ganz besondere Rolle spielt, bzw. in einer solchen gehalten wird. Die erklärte Souveräntität Deutschlands ist ebenso ein Trugschluss wie die angebrachten Argumente der Euro-Befürworter.

Die Euro-Zone wird mit Sicherheit schon längst aufgehört haben zu existieren, bevor dem „Friedensvertrag“ von Versailles das 100-jährige Jubiläum ausgerufen werden wird.

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