Olli Dürr Wirtschaft Euro ist (k)ein Teuro? – Der Verbraucher wird nicht gefragt

Euro ist (k)ein Teuro? – Der Verbraucher wird nicht gefragt

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Reale Inflation – Gefühlte Inflation – Tatsachen-Ausblendungen


Ist der Euro stabil oder labil? Die Angst vor einer steigenden Inflation wird immer größer. Politik und Medien können nicht länger über einen „labilen Euro“ hinwegtäuschen.

Der Begriff Teuro wird sicher nicht von reinen Skeptikern der Gemeinschaftswährung verwendet. Es sind vielmehr die Verbraucher, die mit dem Euro ihren Alltag bestreiten und spürbare Verteuerungen der Lebensmittel und alltägliche Verbrauchsmaterialien hinnehmen müssen. Dennoch werden die Worte über einen teuren und inflationären Euro nicht für bare Münze genommen, schon gar nicht wenn die Kritiken von „gewöhnlichen Konsument“ geäußert werden.

Die Ansichten der Medien über die tatsächlich auf den Euro begründete Teuerungsrate, gehen offensichtlich weit auseinander. Vielmehr ist es bemerkenswert, wie die „Berechnungen“ über „reale“ und „gefühlte“ Inflation den Lesern „oberlehrerhaft“ beigebracht werden wollen. Ganz so, als wüssten die Verbraucher überhaupt nicht, dass es eine Verteuerung der Lebenshaltungskosten gäbe und wenn diese doch völlig falsch eingeschätzt werden würden. Die monatlich vorgetragenen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den „ermittelten“ Durchschnittsteuerungen, dürften wohl nur den „Exoten-Verbraucher“ betreffen, der sich tatsächlich an die Grundlagen der Berechnungen hält.

Euro = Teuro? Nö, niemals

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Am 13. September 11 veröffentlichte n-tv.de einen 5-teiligen Artikel mit dem Thema „Fünf Wahrheiten über den Euro“. Das Magazin versucht zu erklären, warum der Euro kein „Teuro“ ist, warum Deutschland vom Euro profitiert und warum ein Austritt aus dem Euro so riskant sein würde. Besonders Teil 2 „Der Euro ist kein Teuro“ ist sehr interessant.
n-tv legt sich auf eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 1,5% in Deutschland und europaweit bei ca. 2% seit Beginn der Währungsunion fest. Fazit: „Der Euro sorgte bisher für stabile Preise“. Weiterhin verfolgt n-tv die eingefahrene Linie, indem die „hartnäckigen Vorwürfe“, der Euro hätte bei seiner Einführung für regelrechte Preisschübe gesorgt, abgewiesen werden. Zwar wären die Preise gestiegen, aber viel geringer, als es von vielen Deutschen empfunden werden würde.

n-tv erkennt dem Verbraucher indirekt die Mündigkeit ab, es selbst erkennen zu können, ob eine tatsächliche Verteuerung der Lebenskosten vorläge. Lediglich eine „gefühlte Inflation“ und viele wären überzeugt, der Euro sorge für kräftig steigende Preise. Der Vorwurf, dass die „ermittelten Inflationsraten“ nicht stimmen können, weil diese den persönlichen Erfahrungen widersprächen, wird mit einem Zitat des ehemaligen Chefvolkswirts der Deutschen Bank, Norbert Walter, ins Absurde geführt. So Norbert Walter: „Wie bei den tatsächlichen Preisniveauentwicklungen seit Etablierung der EZB das Verdikt ‚Teuro‘ Überlebungschancen haben konnte, ist eher eine Frage an den Psychotherapeuten als an den Statistiker.“ n-tv beteuert zwar, dass dies keine „verkappte Beleidung“ darstellen solle, aber dennoch hervorhebe, sich vom bekannten „Phänomen einer gefühlten Inflation“ täuschen zu lassen.

Die Gegenseite spricht ebenfalls

Das krasse Gegenteil zum Thema Eurostabilität vom Magazin Focus Money (29.11.2011). Auch wenn der Bericht rund zweieinhalb Monate später, selbst bei neuer Erkenntnislage um den Euro, veröffentlicht wurde, so ändert das nichts an die angeprochenen und sich seit Jahren entwickelnde Inflationsrate der Gemeinschaftswährung.
Die Einleitung zum Artikel ist schon markant „Zehn Jahre Teuro“ und könnte beinahe als Provokation zur Euro- Darstellung von n-tv gesehen werden. Der „angeblich so stabile Euro“ wird von Focus Money als eine „Inflationswährung“ beschrieben. Die Kaufkraft von „Deutschen Milliarden“ ging verloren. Der Rückblick eröffnet „Versprechungen, Lügen und bittere Realität“.
Focus Money kommt zur Überzeugung, dass der Euro „nie stabil“ gewesen ist. Das Inflationsziel ist verfehlt worden. Nach Außen hin schwankte der Euro gegenüber den wichtigsten Welt-Währungen „wie ein betrunkener Seemann“. Im Vergleich zum US-Dollar notierte der Euro zwischen 0,84 und 1,59. Im Vergleich zum soliden Franken der Schweiz ist der Euro sogar virtuell über „Bord gegangen“. Bis heute brach der Euro gegenüber dem Geld der Eidgenossen um 20% ein.
Obwohl die EZB einst einen stabilen Euro mit höchstens 2,0% Inflation versprach, verlor die EU-Währung seit 1999 (seit Buchungswährung) sogar durch die „offizielle“ Statistik um 2,2% aufgrund der Inflation.

Schon der Eurostart war eine Schub-Inflation

Focus machte sich schon vor der offiziellen Einführung des Euros im Mai 2001 die Mühe, den Markt und deren Preisentwicklungen zu beobachten. Das damals veröffentlichte Ergebnis brachte eindeutig zu Tage, dass schon vor der Euro-Einführung die Preise in Schüben anstiegen. Produktpreise von Dienstleistern, Händlern, Herstellern und der Staat selbst trieben die Preise plötzlich „um zwanzig bis dreißig Prozent“ nach oben. Mit der aktuellen Ausgabe des Focus Magazins werden die Preisentwicklungen zwischen dem September 2001 und September 2011 genau ausgeleuchtet. Focus kommt zum Fazit:
„Gerade ist wieder eine frische Inflationswelle angelaufen“!

Es fehlte jetzt nur noch eine handfeste Eurokrise.

Ungewöhnlich offene und klare Worte

Im berechtigten Zweifel zu den erarbeiteten Ergebnissen durch das Statistische Bundesamt, spekuliert Focus darüber, ob die „offiziell“ veröffentlichten Daten zur Inflation, einer bewussten Täuschung der Bevölkerung dienen könnten.

Der Nachrichtensender n-tv wird zu 50% vom US-Nachrichtenkanal CNN gehalten. CNN wurde im Jahre 1980 von Ted Turner gegründet. Ted Turner vertritt u.a. die Ansicht, die Weltbevölkerung durch eine 1-Kind-Politik nach chinesischem Vorbild, auf ca. 5% der heutigen Bevölkerung zu reduzieren. Seit 1996 gehört CNN dem US-Konzern Time Warner (Fusionierung). Im Jahre 2001 entstand durch eine weitere Fusionierung mit AOL der Konzern AOL Time Warner. Inzwischen ist die Konstellation in zahlreiche Splitter-Unternehmen verteilt.

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