Olli Dürr Vermischtes Das perfide Spiel der Medien mit der „Angst“

Das perfide Spiel der Medien mit der „Angst“

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Nicht ein Tag vergeht, an dem die großen Medien das perfide Spiel mit der „Angst“ einfach mal bleiben lassen. Die Themen und Ereignisse, über die „wir“ uns fürchten müssen, sind geradezu unerschöpflich. Dies alles hat Methodik und Gründe.

Ängstliche Menschen sind antriebslos und abgelenkt

Lähmende Angst

Erwünschte Haltung: Gelähmt durch Angst

Was ist „Angst“?
Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Krankhaft übersteigerte Angst wird als Angststörung bezeichnet.*

Unterschiedliche Varianten der Angst
Angst ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Gefühlsregungen, deren Gemeinsamkeit auf einer Verunsicherung des Gefühlslebens beruht. Der Psychoanalytiker Fritz Riemann unterscheidet in seinem verbreiteten Hauptwerk zur Angst zwischen dem „schizoiden“, dem „depressiven“, dem „zwanghaften“ und dem „hysterischen“ Persönlichkeitstypus. Als damit verbundene „Grundängste“ des Menschen beschreibt er die „Angst vor Veränderung“, die „Angst vor der Endgültigkeit“, die „Angst vor Nähe“ und die „Angst vor Selbstwerdung“.*

Antrainierter Dauer-Angstzustand

Wer die zahlreichen Medien verfolgt, könnte den Eindruck bekommen, die Gesellschaft sei von Furcht umgeben, durchwoben, geradezu von Angst erfüllt. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht bestimmte Ereignisse mit der „Angst“ verknüpft werden. Sei es Krankheit, Verbrechen, Terror, Migranten und Flüchtlinge, Seuchen, Rente oder Finanzen. Für die beschriebene Furcht der Menschen findet sich immer ein geeignetes Thema.

Mögliches Angstverhalten

Wagnisforscher Siegbert A. Warwitz beschreibt verschiedene Angstverhalten.* So versuchen Menschen u.a. den induzierenden Ereignissen möglichst auszuweichen. Daneben suchen viele Verängstigte in der Bagatellisierung des auslösenden Ereignisses ihr erhofftes Heil. Unterdrückung und Verdrängung sind ebenfalls normale Verhaltensmuster bei Angst. Ein Verhalten beschreibt auch die Verallgemeinerung der vermeintlichen Gefahr, um sie somit als eine „normale“ Erscheinung einzuordnen („Jeder hat doch Angst“). Siegbert führt noch weitere Angstverhalten wie „Bewältigungsverhalten“, „Übertreibungsverhalten“ und „Heroisierungsverhalten“ an.

Angst lähmt und lenkt ab

Welches Verhalten der Verängstigte auch aufzeigen mag, sie haben alle eines gemeinsam: Sie rauben dem Menschen wertvolle Energie und stören das klare, analytische Denken. Sie lenken davor ab, über Sinn und Zweck, geschweige die Urheber bestimmter Umstände nachzudenken. Angst lähmt und selbst die begabtesten Verdrängungskünstler werden es nicht schaffen, die generierte Angst aus dem Kopf zu bekommen. Im Hintergrund erfüllt die Furcht seinen Zweck womöglich noch effektiv, da unbemerkt, und die Ansteckungsgefahr dafür ist sehr groß. „Wenn alle Angst haben, sollte ich es besser auch“.

Die Medien fördern die durch Angst hervorgerufene Lähmung in der Gesellschaft mit stetes einprasselnden neuen und neu aufgewärmten „Furcht-Themen“. Sie bedienen sich mitunter der Sprache der Gemeinschaft. Das „wir“ erhält eine besonders gewichtige Rolle.

Furcht scheint ohnehin ein Alleinstellungsmerkmal der Bevölkerung zu sein. Sie „ängstigt“, „fürchtet“ sich und „bangt“. Elitäre Wirtschaftskreise und die führende Politik dagegen „erkennen Risiken“, „sehen Bedrohungen“ und „warnen“. Von Furcht oder Angst ist in diesen Kreisen in der Regel nichts zu lesen.

Ein paar Beispiele zum „Angst-Beitrag“ der Medien

Die folgenden Beispiele sind nur ein Auszug jüngeren Datums. Die „Angst-Palette“ ließe sich lückenlos über die vergangenen Jahre fortsetzen.

Zeit Online

Welt Online

FAZ Online

Spiegel Online

Süddeutsche Online

Weil es immer noch nicht reicht…

Die Süddeutsche legt noch einen oben drauf und lässt zum Bericht am 24.07.2016 einen Arzt sprechen. Das soll beim „Betroffenen“ offenbar Vertrauen erwecken. Der zitierte Tipp gleich zur Einleitung des Berichts:
„Lebt weiter, findet zur Normalität zurück – aber erst nachdem ihr Platz für eure Gefühle und die innere Verletzlichkeit eingeräumt habt.“ – Das schafft allerdings noch mehr Platz und macht empfänglicher für weitere „Angst-Angriffe“ der Medien. Die Botschaft: „Die Angst muss innerlich verarbeitet werden, da sie berechtigt ist“.

Das Ausblenden unliebsamer und realer Ängste

Der ohnehin schon so gut wie vom sozialen Leben ausgeschlossene Hartz-IV-Abhängige hat Angst vor den Sanktionen des Jobcenters, wenn die Anweisungen nicht bis auf das I-Tüpfelchen befolgt werden. Diese wichtigen und vor allem realen Angst-Themen werden von den „Leit-Medien“ dagegen so gut wie überhaupt nicht diskutiert. Kaum ein großes Medium erläutert die Angst der „Elitären“, die sich um den Verlust ihrer Vermögen „fürchten“ und in ihrer politisch einflussreichen Positionen für entsprechende Maßnahmen sorgen. Die breite und betroffene Bevölkerung darf nur nicht darüber nachdenken können. Angst ist dafür ein probates Mittel.

Frech und ungeniert tischen die Medien dem völlig „durchängstigten“ Bundesbürger noch auf, dass sein Verhalten etwas mit der typischen „German Angst“ zu tun habe. Der Verursacher erklärt dem vermeintlichen Opfer, er sei selbst der Grund für seinen Angstzustand und deshalb sei dies auch „völlig normal“.

*Quelle: Wikipedia

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