Olli Dürr Politik Westmächte drohen gegen Irans 20% Uran Anreicherung

Westmächte drohen gegen Irans 20% Uran Anreicherung

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Biedermann lässt grüßen – Doppelmoral der westlichen Politik und Medien


Der Iran will von seinem Atomprogramm nicht abweichen und provoziert laute Töne aus den Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens. Die IAEA Behörde beaufsichtigt Irans neuen Schritt zur 20%-igen Anreicherung von Uran in einer unterirdischen Bunkeranlage.

In einer Bunkeranlage setzt Iran sein Atomprogramm scheinbar unbeirrt fort. Ca. 160 Kilometer südlich von Teheran, in der Bunkeranlage Fordo, werden die ersten Schritte eingeleitet, um Uran auf 20% anzureichern. Die westlichen Regierungen nehmen den iranischen Schritt gerne zum Anlass, die verbalen Beschwerden in der Lautstärke auf 100% anzuheben. Obwohl das Projekt unter der Aufsicht der Atomenergiebehörde IAEA anlaufen soll, werden Rufe nach verschärften Sanktionen gegen den Iran laut.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete den Schritt Irans als eine „Schritt der weiteren Eskalation“. Der Iran müsse die Urananreicherungen sofort einstellen und den internationalen Verpflichtungen nachkommen. Weitere „schärfere Sanktionen“ hält Westerwelle bei der Fortsetzung des Vorhabens Irans für nötig.
Einen „provokativen Akt“ bezeichnete Irans Schritt der britische Außenminister William Hague. Einen Verstoß gegen internationale Verpflichtungen durch den Iran will das US-Außenministerium erkennen. Frankreich poltert besonders laut mit der Drohung von „noch nie dagewesenen Sanktionen“ gegen den Iran.

Zweifel an der Atomnutzung für zivile Zwecken wollen dadurch aufkommen, dass die Anreicherung des Urans auf 20 Prozent in einer tief verbunkerten Anlage für zivile Zwecke keinen Sinn ergibt. Es bleibt nur die Frage offen, ob der Zweifel an den 20% Uran liegt, oder das Warum über die Anlage in unterirdischen Bunkeranlagen. Selbst als Nicht-Fachmann erahnt man jedenfalls schon, dass unterirdisch einfach sicherer sein könnte, als in Gebäuden an der Oberfläche. Damit wäre diese Frage beantwortet.

Uran-Anreicherung nicht waffenfähig

Atomprogramm

Irans umstrittenes Atomprogramm
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Das Magazin Zeit.de hebt zwar richtig hervor, dass für die zivile Nutzung von Atomenergie, angereichertes Uran bis rund 5% ausreichend wären, „vergisst“ allerdings ebenfalls zu erwähnen, dass für atomwaffenfähiges Uran eine Anreicherung von mindestens 85% nötig ist. Auf 20% angereichertes Uran könnte bereits als Kernwaffe eingesetzt werden, ist allerdings selbst bei der großen Menge benötigten Urans höchst ineffizient. Die 1945 auf Hiroshima abgeworfene Atombombe wog rund 60kg bei einer 93%-igen Anreicherung. Warum ausgerechnet Deutschland zum Ende 2009 insgesamt 920kg hochangereichertes Uran besaß, wurde erst gar nicht hinterfragt, geschweige öffentlich „gerügt“. Immerhin wurde dieser (offizielle) Bestand an hochangereichertem Uran brav an die IAEA gemeldet.

Eine Überraschung sollte der Schritt Irans eigentlich nicht sein. Bereits Februar 2010 kündigte Irans Präsident Ahmadinedschad das Vorhaben für eine 20%ige Anreicherung an. Wer jetzt lauthals politische Parolen von sich absondert, outet sich nichts weiter als ein Mitglied der kriegstreibenden Verschwörer gegen den Iran. Obwohl die IAEA am Montag der dpa in Wien mitteilte, dass das gesamte Atommaterial in der besagten Anlage unter der Kontrolle und Überwachung der IAEA bleibt, wird in der westlichen Welt wieder mit den Säbeln gerasselt.

Es gibt auch die „guten Jungs“

Zu den „guten Jungs“, die selbstverständlich ganz offiziell Kernwaffen besitzen dürfen, zählen die USA, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan und Israel. Nordkorea besitzt zwar die Atomwaffe, zählt aber zu den „bösen Jungs“. Frankreich war übrigens das erste Land, welches Israel zur Erlangung von Nuklearwaffen untersützte.

Zieht man eine gewiße Logik aus dem Kernwaffensperrvertrag, welches u.a. auch die Überwachung durch die IAEA vorsieht, könnte man dem Iran empfehlen, aus dem Vertrag auszusteigen. Israel ist kein Mitglied dieses Kernwaffensperrvertrages und konnte völlig unbehelligt Atomwaffen entwickeln, bzw. anschaffen. Israel war „rein logisch“ als Nicht-Mitglied auch nicht dazu verpflichtet, IAEA-Kontrolleure ins Land zu bitten. Raus aus dem Vertrag und Frieden ist, oder?

Quelle: wikipedia – Urananreicherung – IRIB – Zeit.de

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