Was haben Nahost und Eurokrise gemeinsam?

Angst


Das „Geschichts-Rad vom letzten Jahr“ scheint eine Neuauflage zu erhalten. Form und Farbe sind gleich geblieben, nur alles noch ein bisschen größer als bisher.

Noch zum Frühjahr 2011 lebte das Thema „Euro-Finanzkrise“ (eigentlich eine 100%-ige Bankenkrise) im Zusammenhang mit Eurowährung, Euro-Länder und besonders Griechenland so richtig auf. Die Einleitung erfolgte bereits 2010.

Über 2011 hinweg rutschte der Euro gegenüber den Währungen der Welt gen Tal und die Gegenmaßnahmen entwickelten ungeahnte Auswüchse und Mestastasen.

Die Bundesregierung winkte den EFSF bei der Abstimmung durch, als wäre anschließend ein wichtiger Termin zum gemütlichen Kaffeekränzchen eingeräumt. Milliarden wurden zu Billionen gehebelt.

Im gleichen Zeitraum erlebte die Welt den „Arabischen Frühling“, der sich über Ägypten, Tunesien, Jemen und nicht zuletzt über Libyen hinweg zog. Ein von den Medien geradezu ausgeschlachtetes Terrain der fragwürdigen Berichterstattungen.

Was brachte uns das Frühjahr 2012?

Griechenland erlebt nach einer „Phase der Ruhe“ eine Comeback, natürlich auf die Öffentlichkeitsarbeit der Presse bezogen. Die Probleme der griechischen Bevölkerung, deren Regierung und die der übergestülpten „EU-Demokratur“ wucherten unvermindert weiter.

Jetzt kommt Spanien an die Reihe. Nicht überraschend, sogar mit Ankündigung, dennoch bei völliger Unvorbereitung aller Beteiligten. Wie denn auch? Dem „Fiasko“ Spanien gibt es nichts entgegen zu setzen. Ein einziges Land innerhalb der EU-Zone, mit der viertgrößten Volkswirtschaft. Das „kleine“ Griechenland stellt Europa bereits vor eine Zerreißprobe. Spanien wird die Explosion sein.

Spanien ist nicht der Auslöser, lediglich das Land, welches durch Fälligkeiten der Verbindlichkeiten (Staatsanleihen vs. geplatzte Immobilienblase) terminlich an die Reihe kommt. Ob die Schuldenkrise Italiens von den Medien bewusst klein gehalten wird, steht außer Frage.
Ein Schweigen verlängert ggf. die bereits brennende Lunte, mehr aber auch nicht.

Die Finanzkrise (Bankenkrise) spitzt sich beschleunigt zu, der Euro nahm bereits eine weitere steile Talfahrt auf. Das hatten wir bereits 2011, aber nur eine Nummer kleiner als heute.

Sogar die „Zufälle“ können sich erinnern

Angst schüren
Angst zieht immer (mit)

Wie es der Zufall so will, leben die Auseinandersetzungen im Nahen Osten wieder auf. Im Mittelpunkt steht natürlich Syrien mit dem (noch) Präsidenten Assad. Die jüngsten Schlagzeilen berichten von Massakern an die unschuldige Bevölkerung. Durchwegs einstimmig vom einschlägigen Mainstream angeklungen.

Ich sehe mich außer Stande, darüber zu urteilen, welche Details der Wahrheit, ob Angreifer und Opfer den Tatsachen entsprechen. Dennoch weiß ich sehr genau, den Berichterstattungen zutiefst zu misstrauen. Öffentlich Rechtliche sind bereits dabei erwischt worden, ein 6-Jahre altes Video (aus Irak) der Öffentlichkeit als die „Gräueltaten der Schergen Assads vom Vortag“ zu präsentieren.

Der Dauerbrenner Iran bleibt das Hauptanliegen der westlichen Mächte. Syrien ist ein militärisch Verbündeter des Irans. Eine Hürde die es vorweg zu beseitigen gilt, bevor die Pläne einer Intervention des Irans umgesetzt werden wollen.

Das Gewollte mit dem Notwendigen verbinden

Die Westmächte, besser gesagt die Mächte welche die westlichen Regierungen lenken, wollen Iran. Das „abtrünnige Land“ welches sich vehement gegen die Einführung des „gültigen“ Weltfinanzsystems ausgesprochen hat und sich weigert das Öl gegen Dollars aufzuwiegen.
Das Land im Nahost unter dem sich noch riesige Erdölvorkommen befinden.

Die Bevölkerungen der westlichen Nationen müssen an- und eingestimmt werden.
Eine Intervention muss gewollt, geradezu gefordert werden. „Terrorismus“ klingt zwar bereits abgedroschen, zeigt aber dennoch Wirkung. Ein echter „Angst-Faktor“. „Massakrierte Menschen“ sind ein „Greuel-Faktor“, deren Verursacher unbedingt Einhaltung geboten werden muss.
Die notwendige Zustimmung durch die Bevölkerung wird erteilt werden.

Die kleinen Unterschiede

Was 2011 der EFSF („Rettungsschirm ohne Rettung) war, ist in diesem Jahr der ESM („Rettungsschirm mit Diktatur“). Hastig soll die Fiskalunion durchgewinkt werden, es bleibt schließlich keine Zeit mehr. Ganz besonders die „BRD“ drängt für eine rasche Verlagerung der Hoheitsrechte in eine legitime Regierung in Brüssel.

Aus Libyen wurde Syrien, eine reine geografische Verlagerung, mehr nicht. Die zahlreichen westliche UN-Mitglieder haben sich derzeit auf Russland eingeschossen, ein Mitgliedsstaat mit beständigem Veto-Recht. Das zeugt nur wieder einmal mehr die typische Haltung wie die Fahne im Wind.
Außerdem wurde der NATO-Überfall auf Libyen ohne dem „Passierschein“ der UN durchgeführt. Es fehlen lediglich „Gräueltaten“ der diktatorischen Regierung, um auch in dieser Hinsicht eine Wiederholung des Vorjahres stattfinden zu lassen.

Bereits kurz vor der Halbjahresbilanz 2012 befürchte ich, dass die zweite Hälfte nicht wirklich für Neuigkeiten sorgen wird.

Bild: Gerd Altmann/Carlsberg1988 / pixelio.de

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