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Iranische Marine kann für genügend Sicherheit am Golf sorgen
Der Iran lehnt eine Stationierung von US-Kriegsschiffen am Persischen Golf „dankend“ ab und betont, selbst für ausreichende Sicherheit in dieser Region sorgen zu können.
Eine Meeresenge im Persischen Golf ist derzeit der „Aufhänger“ für das politische und militärische Geplänkel zwischen dem Iran und der USA. Auslöser für den neuen medial-geografischen Mittelpunkt ist die Drohung Irans, die Straße von Hormus für Schiffsverkehr zu schliessen, falls die ungerechtfertigten Sanktionen durch die USA und deren Verbündete ausgeweitet werden sollten. Inzwischen hat Iran die Ankündigung wieder zurückgenommen. Der Nadelstich war jedoch so platziert, dass Hormus zu einem politischen Suezkanal werden könnte.
Öl-Tanker sind das Ziel
Traf die Drohung in erster Linie nicht die Schiffe von Fischern und „Wochenend-Kreuzfahrern“, sondern Öl-Tanker. Obwohl ganz besonders die USA betonten, nicht auf die Rohöllieferungen aus diesem Bereichen angewiesen zu sein, da es woanders noch genügend Reserven gäbe, scheinen die fossilen Brennstoffe doch nicht ganz unwichtig zu sein. Es dreht sich schließlich um die Ölpreisentwicklung, die durch eine Sperre der Straße von Hormus in die Höhe getrieben werden könnte. Dass sich die „Welt-Polizei“ USA nicht gerne vorführen lässt, ist zwar einleuchtend, auf öffentliche Diskussionen wird jedoch ebenso gerne verzichtet.
Eine Verstärkung der ohnehin schon sehr sichtbaren militärischen Präsenz der USA ist daher unausweichlich. Die iranischen Streitkräfte können das massive Vorrücken der US-Marine im Persischen Golf natürlich nicht ignorieren. Prompt ertönen erneute warnende Worte aus der Führung der iranischen Marine. Der Marinekommandeur Habibollah Sayyari warnte die USA vor den Konsequenzen ihrer Militärpräsenz im Persischen Golf. Er warnte sogar davor, sich der Straße von Hormus auch nur zu nähern. Im Nachrichtensender al-Alam mahnte Habibollah Sayyari, „Iran ist selbst im Stande, für die Sicherheit im Persischen Golf zu sorgen“. Fremde Truppen seien daher nicht notwendig.
Die USA sind (natürlich) schon da
US-Flugzeugträger sind bereits in die Gewässer nahe dem Manövergebiet „Welayat 90“ eingedrungen. Die internationalen Gesetze sind durch dieses Manöver verletzt worden. Iran warnt die USA, in den Persischen Golf zurückzukehren. Der stellvertretende Marinekommandeur Admiral Mahmud Mousawi, erklärte als der Sprecher des Seemanövers „Welayat 90“ eindringlich, dass sich die iranische Marine gegenüber jedem böswilligen Vorgehen ausländischer Truppen mit voller Kraft erwehren würde. Im Interview mit al-Alam betonte Admiral Mousawi den Schutz der Rechte des iranischen Volkes.
Der Iran befürchtet eine Schüren der Zwietracht und Uneinigkeit zwischen den Anliegerstaaten am Persischen Golf. Eine „illegale Präsenz“ der fremden Truppen würden in dieser Region die Interessen der Anliegerstaaten gefährden. Admiral Mousawi forderte alle Anliegerstaaten des Persischen Golfs dazu auf, die ausländischen Truppen zusammen aus dieser Region zu vertreiben.
Als Antwort entgegnete Pentagon-Sprecher George Little, die USA hätten keinen Plan für die Stationierung von Kriegsschiffen in der Region des Persischen Golfes. Darüber hinaus würde die USA keine Konfrontation mit Iran in der Straße von Hormus suchen.
Der Iran lehnt ein wegen der Sicherheit umsorgtes „Eingreifen“ der US-Marine am Persischen Golf ab und die USA erklärt, gar keine Auseinandersetzungen am Hormus auf der „Check-Liste“ stehen zu haben. Offenen Aussagen aus dem Pentagon sind grundsätzlich zu mißtrauen, allerdings könnte dies sogar der Wahrheit entsprechen. Kriegerische Auseinandersetzungen am Hormus werfen nicht sehr viele Gewinnhoffnungen für die USA ab. Da gibt es ergiebigere Ziele und Hormus könnte als „Beiwerk“ abgehandelt werden (wollen).
Die Krisen müssen am Laufen gehalten werden.