Olli Dürr Politik Chinas Griff nach Rohöl zu billig?

Chinas Griff nach Rohöl zu billig?

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China will sich offensichtlich den Zugriff zum Rohstoff Öl nachhaltig sichern. Cnooc, der staatliche Rohölförderer Chinas, will für 15,1 Milliarden Dollar „Cash“ die Nexen Inc., ein Unternehmen aus Kanada, übernehmen.

Cnooc sucht den Einstieg über den mehrheitlichen Kauf von Aktien, zum Preis von je 27,50 Euro pro Wertpapier. Die FAZ berichtet heute über den Plan Chinas, die „gigantischen Öl- und Gasreserven“ sogar mit einem Preis zu erwerben, der 61% über dem Schlusskurs vom letzten Freitag läge.

Die Art und Weise macht den Unterschied

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Kostbares Rohöl

Chinas industrieller und wirtschaftlicher Aufstieg in den letzten Jahren sucht seine Beispiele. Der Bedarf an Energie und Rohstoffen ist zum Aufschwung mindestens proportional gestiegen. Inzwischen ist China hinter den USA zum zweitgrößten Ölverbraucher der Welt angewachsen.

Die Sicherung von Energie- und Rohstoff-Reserven liegt demnach auf der Hand. Es gibt nur einen „diversen kleinen“ Unterschied zu den Rohöl-Absicherungen der westlichen Welt, allen voran der USA. China möchte kaufen, USA will nur „raufen“. Ein um 61% „überteuerter“ Preis von 15,1 Milliarden Dollar ist geradezu ein Schnäppchen, wenn alleine die Kosten des zweiten Irakkriegs entgegengesetzt werden.

Kleine Kostenaufstellung Irak-Krieg

  • 62,6 Milliarden US-Dollar nur für Kriegskosten
  • Rund 616 Milliarden US-Dollar gesamt seit Kriegsbeginn
  • Rund 3,7 Milliarden Euro Anteile für Großbritannien

Seit Kriegsbeginn Irak starben 4.486 US-Soldaten, 179 britische Soldaten und 139 Soldaten anderer Länder. Über 10.000 getötete Soldaten der irakischen Armee sowie knapp 470 getötete Angehörige von privaten Unternehmen (Quelle: wikipedia)

Den Irak-Überfall in Verbindung nach Rohöl-Sicherung zu bringen, wird immer wieder als „übertriebene Keule“ abgehandelt. Allerdings fehlen immer die Gegenargumente, nachdem Regierung Bush & Co. ihre Lügenhäuser ganz von selbst offen zu Schau gestellt hatten. Weder Giftgasraketen, Bio-Waffen, noch andere Massenvernichtungsmittel wurden je entdeckt. Ein Zusammenhang zwischen Iraks Regierung und den „rätselhaften“ Terrorzellen wurde ebenfalls nie bestätigt. Was bleibt dann noch, außer die „rein zufällig“ vorhandenen riesigen Ölvorkommen, an der Grenze zum Iran?

China geht schlicht Shoppen, mit dem US-Dollar, einer Währung, die als „Weltleit-Währung“ abermals auf Messers Schneide geriet. Rettungsmaßnahmen für die US-FED-Währung sehen grundsätzlich anders aus, als EFSF, ESM und IWF für den Euro.

Chinas Streitkräfte, mit Atombomben als Rückendeckung, könnten mühelos das eine oder andere Areal der Welt annektieren. Sie ziehen dennoch den Handel vor, wie seit bereits mehr als 5.000 Jahren. Noch nie hatte China in welchen Dynastien auch immer, einen Angriffskrieg gegen andere Nationen geführt. Mit der Einschränkung, dass diese auch vom Reich der Mitte als eigenständiger Staat angesehen wurde (z.B. Tibet, Taiwan).

Die Folgen vom Irak-Krieg und auch anderen laufenden Krisen sind noch lange nicht beendet, ebenso die finanziellen Auswüchse. Es ist klar, dass USA neben der Rohölsicherung noch andere Motive hat, um sich als „Demokratie-Schützende Weltpolizei“ aufzuführen. Allerdings dürfte es sie sehr schmerzen, dass ausgerechnet China mit dem „heiligen“ Privat-Geld Dollar ein solch friedliches Öl-Schnäppchen machen könnte.

Bild: Rolf van Melis / pixelio.de

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