Bekämpfung der Armut – Ein Armutszeugnis für die Politik

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Die Armut in den „reichen“ Ländern steigt ständig an. Trotz aller wohlwollend klingenden Beteuerungen seitens der Politik, alles Mögliche zur Bekämpfung der Armut unternehmen zu wollen, steigt die Zahl der Armutsbetroffenen in Deutschland, in der Schweiz und auch in anderen europäischen Ländern weiter an. Eine Überraschung ist diese Entwicklung jedoch nicht.

Steigende Armut in „reichen Ländern“

Die Armut in eines der „reichsten Länder“ der Welt ist schon längst keine Nischenerscheinung mehr. Mit dem Anstieg der in Not geratenen Familien bzw. Haushalten ist inzwischen eine Schwelle überschritten worden, die für die versuchte Beibehaltung ihrer Rest-Glaubwürdigkeit von den breiten Medien nicht mehr verschwiegen werden kann. Noch sind es überwiegend die Hilfsorganisationen, bzw. jene, die sich selbst als solche bezeichnen, welche immer öfters und lauter Alarm schlagen.

Paritätischer schlägt Alarm

So nennt auch der Paritätische Gesamtverband die vorliegenden Zahlen zur Armut in Deutschland als erschreckend. Mehr als 14 Millionen Menschen sind im „reichen“ Deutschland verarmt. Die Armutsquote liegt damit bei 83 Millionen Einwohnern inzwischen bei rund 16,9 Prozent. Dabei wird die Situation lt. dem Verband von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Die bereits erreichte Armut verfestige sich und immer mehr arme Menschen kommen hinzu. Der Verband sieht für die Armut innerhalb der Gesellschaft keinerlei Schwerpunkte. So können „Kinder, Jugendliche, Ältere“ ebenso untern den Betroffenen sein, wie Frauen, Arbeitslose, Migranten und Drogenabhängige. Da die Armut eine heterogene Erscheinung sei, müsse sie individuell bekämpft werden.

Der Paritätische sammelt für den „Kampf gegen die Armut“ nun Geschichten von Menschen und den Mitarbeitern Paritätischer Einrichtungen ein, die aktiv gegen die Armut vorgehen und den betroffenen Menschen helfend zur Hand gehen. Am 04. und 05. Mai 2023 will der Verband zu diesem Zweck unter dem Motto „Armut? Abschaffen!“ einen Digitalkongress abhalten.

Ausbreitende Armut auch in der Schweiz

Brot
Das tägliche Brot wird immer unerschwinglicher

Auch die Schweiz zählt zu den Ländern mit der „höchsten Liquidität“ dieser Erde. Doch auch im Gebiet der Eidgenossen, scheint die Sonne dem Horizont immer näher zu kommen. Das Schweizerische Bundesamt für Statistik teilte am Dienstag eine Armutsbetroffenheit von 745.000 Menschen mit. Dies bei einer Einwohnerzahl von rund 8,7 Millionen Menschen. Das ergibt eine Armutsquote von rund 8,6 Prozent in der Schweiz und damit etwas über der Hälfte wie die in Deutschland.

Die Caritas Schweiz schlägt nun auch in diesem Land Alarm. Unter der in der Schweiz betroffenen Armut befanden sich im Jahr 2021 rund 134.000 Kinder, wie Vatikan News meldete. Nun sei der Bund, die Kantone und Gemeinden dazu aufgerufen, gegen die Armut vorzugehen und diese Menschen nicht im Stich zu lassen.

Hohes Einkommen in einem anderen Land bedeutet nicht gleichzeitig auch einen höheren finanziellen Spielraum. Das zeigt die Statistik über die Situation in der Schweiz. Fast ein Fünftel der in der Schweiz lebenden Menschen könnten eine „unerwartete Ausgabe“ in Höhe von 2.500 Franken (rund 2.539 Euro) nicht bewältigen. Eine Größenordnung, von denen ein Großteil der Bewohner im deutschen Bundesgebiet nur träumen können. Dies bedeute im Umkehrschluss, dass rund 80 Prozent den Betrag in Höhe von knapp 2.540 Euro für eine nicht einkalkulierte Notwendigkeit einfach aufbringen könnten.

Caritas in Teilen überlastet

Wie auch in Deutschland nimmt die Zahl der von Armut (nicht „Armutsgefährdung“) betroffenen Menschen beständig zu. Caritas Schweiz meldet ein deutlich gestiegene Nachfrage nach vergünstigten Lebensmitteln und weiteren Produkten für den Alltagsbedarf. Demnach sind im ersten Quartal 2023 bei den 22 Caritas-Märkten in der Schweiz fast 40 Prozent mehr Einkäufe als im gleichen Zeitraum im Vorjahr getätigt worden. Bereits 2022 zählte zu einem Rekord-Jahr.

In einigen Regionen ist die Caritas durch den zu hohen Zulauf für Sozial- und Schuldenberatung bereits überfordert. Eines der größten Sorgen der Menschen sind die bald eintreffenden Abrechnungen für die Nebenkosten für das Jahr 2022. Viele bereits finanziell gebeutelte Haushalte werden an ihr finanzielles Ende geraten.

Aufruf für „Schweiz ohne Armut“

Die Caritas Schweiz fordert die Bekämpfung der strukturellen Ursachen der Armut seitens der Politik auf den unterschiedlichen Ebenen. Dies sei nun unbedingt erforderlich, wie die Hilfsorganisation in ihrem Aufruf für „eine Schweiz ohne Armut“ aufzeigte. Zu den Maßnahmen zählten u.a. existenzsichernde Löhne, mehr bezahlbarer Wohnraum und kostengünstige externe Kinderbetreuung.

Den Urheber vermutet man kaum

Die Bekämpfung der Armut gehört bereits seit vielen Jahren zu den favorisierten Parolen der wechselnden Politiker an den Hebeln und Knöpfen der Landesführung. Wo ein „Wille ist, ist auch ein Weg“, oder anders, „Wir schaffen das“, gehört dabei zu den angeführten Thesen. Mit der rot-grünen Regierung zum Jahrtausend-Wechsel, unter Gerhard Schröder (SPD), wurde im sozialen Bereich der bisher brutalste Kahlschlag in der Geschichte der Bundesrepublik vorgenommen. Doch ständig ist zu hören von „Armutsbekämpfung“. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“, so ein wahrer Spruch. Man kann daher aus „ruhiger Hand“ mutmaßen, die Beseitigung der Armut ist gar nicht erwünscht, sondern im Gegenteil, sie wird bewusst gefördert.

Beseitigung Armut ginge auch anders

Maskerade
Das in den Medien Sichtbare ist lediglich die Maske des Unsichtbaren

So zynisch wie es klingt, aber die Armut ließe sich auch dadurch beseitigen, indem das allgemeine Niveau entsprechend abgesenkt wird. Armut ist kein absoluter Begriff, sondern benötigt stets einen Vergleichsmaßstab. Armut definiert sich auch aus den verfügbaren Mitteln und den gegenüber stehenden notwendigen Ausgaben. Ein Mensch mit 100 Euro ist „reich“, wenn sein tägliches Brot lediglich 5 Cent kostet. Ärmer dran dagegen ist der Mensch mit 1000 Euro in der Tasche, wenn er für das gleiche Brot 50 Euro ausgeben muss.

Ein derartiges Szenario, in dem allen Menschen das Gleiche zusteht, egal ob natürlicher oder produzierter Herkunft, in der alle Menschen „glücklich sind“, obwohl sie gar nichts besitzen, beschreibt die katholische Soziallehre bereits seit dem Jahr 1891. Dieses „Meisterstück“ der sog. Sozial-Enzyklika aus den Händen Papst Leo XIII. wird seither auch auf politischer Ebene vorangetrieben. Zuletzt hofierte diese auf das hellenistische Naturrecht basierende Weltanschauung Papst Franziskus mit seinen Enzykliken „Laudato si'“ (2015) und „Fratelli Tutti“ (2020).

Brief an den WEF

So sehr war Franziskus um das Wohl der praktizierten kath. Soziallehre umsorgt, dass er anlässlich des Treffens des World Economic Forums (WEF) im Januar 2020 einen persönlichen Brief an den WEF-Vorsitzenden Klaus Schwab zukommen ließ.

Integration zum Allgemeinwohl

Die von Franziskus betonte „Integration“ in ihren verschiedenen Varianten bedeutet nichts anderes als die Beseitigung jeglichen Individualismus, bei gleichzeitiger Angleichung des Besitzes (oder auch Nicht-Besitzes) unter den Menschen auf der gesamten Welt. Dies alles im Sinne des „Allgemeinwohles“ innerhalb der „Menschheitsfamilie“. Allgemeinwohl darf nicht mit Wohlstand verwechselt werden, so der Hinweis aus Rom. Gleiche Armuts- bzw. „Reichtums-Verhältnisse“ auf dem gesamten Erdkreis hat logischerweise zur Folge, dass die wohlhabenden Länder heruntergewirtschaftet und die Entwicklungs- sowie Schwellenländer aufgepäppelt werden müssen. Wird derzeit von der Ampel-Regierung nicht eine Politik praktiziert, welche die Wirtschaften des Auslands fördert und die eigene in den Abgrund schickt?

Armut wird vorangetrieben werden

Die Armut der Menschen wird daher trotz gegenteiliger Beteuerungen seitens der Politiker weiter vorangetrieben werden. In Abhängigkeit gebrachte Menschen sind weitaus „handsamer“ als unabhängige Individualisten. Letztere hat Franziskus ohnehin schon als ein „Virus“ bezeichnet. Mit dem ebenfalls vom Papst Franziskus ins Leben gerufene „Council for Inclusive Capitalism“ („Rat für inklusiven Kapitalismus“) sind die globalen Konzerne bereits dabei, sich für die „schöne neue Welt“ zu positionieren. Das „universelle Einkommen“. Berechtigt ist man aber nur bei Treue zu den von Rom diktierten Richtlinien.

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