Wiedergeburt – Neugeburt Christen – Was ist das?

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Die Wiedergeburt bzw. Neugeburt des Christen ist ein essenzieller Vorgang und unbedingte Voraussetzung für die verheißene Erlösung zum ewigen Leben. Leider ist der Begriff „wiedergeborener Christ“ oft missverstanden.

„Wiedergeborene Christ“ ist geläufig

Die Wiedergeburt im Christentum ist ein durchaus geläufiger Begriff. Lediglich dem wiedergeborenen Mensch eröffnet sich der Weg, durch Jesus Christus die Erlösung zum verheißenen ewigen Leben an der Seite Gottes zu erfahren. Doch mit der Lehre über die erforderliche Wiedergeburt wird auch viel Schindluder getrieben. Angefangen von einer trivialen Nebensächlichkeit, über ein dargestelltes Alleinstellungsmerkmal für die Erlösung, bis hin zu mystisch klingenden Geheimnissen, wird die Wiedergeburt in sämtlichen Facetten dargestellt. Nur selten trifft man auf die Darstellung der Wiedergeburt, wie sie im Evangelium beschrieben ist.

Mit der Wiedergeburt des Menschen handelt es sich durchaus um weit mehr als nur eine einfache Handlung mit Erlösungsgarantie und weit weniger als es bei manch esoterisch hinterlegten Kosmos-Energiefeld-Philosophie den Anschein hat.

Nur die Bibel gibt klare Auskunft

Mystik
Die Wiedergeburt ist nichts Mystisches

Der einzig sichere Hinweis über die tatsächliche Wiedergeburt und den Hintergründen ist in der Bibel zu finden. Im Wort Gottes sind zahlreiche Aussagen, die eine Wiedergeburt des Christen sehr genau beschreiben.
Im Johannes-Evangelium Kapitel 3 ist gleich eine ganze Passage enthalten, die die Wiedergeburt quasi anhand eines Musterbeispieles aufzeigt. Jesus Christus begegnet einem hochgestellten Pharisäer namens Nikodemus. Dieser bezeugte, dass er glaube, dass Jesus Christus von Gott gesandt ist. Jesus Christus wies den Pharisäer sofort auf die erforderliche Neugeburt des Menschen hin, Johannes 3,3:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!

An dieser Stelle rentiert sich wie so häufig der Blick in den griechischen Grundtext. An der Stelle „von neuem geboren wird“ ist der Ausdruck „gennaó anóthen“ („γεννηθη ανωθεν“) enthalten. Das bedeutet so viel wie „bezeugt von oben“.

Damit ist schonmal verdeutlicht, dass es sich nicht um eine buchstäbliche Wiedergeburt handeln kann, wovon auch Nikodemus ausging. Er monierte, dass ein Mensch nicht wieder in den Schoss der Mutter zurück könne, um wiederholt geboren zu werden. Die Wiedergeburt ist ein Akt des „Zeugnis Gebens“. Hinzu kommt, dass der Mensch nach seiner (geistigen) Widergeburt „reingewaschen ist“ (Info).

Die Antwort Jesu Chrsti folgte auch prompt. Er erklärte dem Pharisäer, was die Wiedergeburt, bzw. Neugeburt eigentlich bedeutet, Johannes 3,6:
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.

Mit der Wiedergeburt handelt es sich nicht um einen biologischen Prozess, bei dem der Körper eine Rolle spielt, sondern um einen geistlichen Vorgang. Dieser Geist des Menschen wird neu geboren, was nichts anderes bedeutet, dass eine geistige Erneuerung stattfindet. Das Alte muss weg und mit dem Neuen ersetzt werden. Ein neues Herz, eine neue Gesinnung, einen neuen Charakter.

Neugeburt ist Anfang eines Prozesses

Diese „Rundum-Erneuerung“ des Menschen geschieht allerdings nicht, zumindest in den seltensten Ausnahmefällen, von einem Wimpernschlag auf den anderen. Bei dem einen tatsächlich wiedergeborenen Menschen geschieht dieser Prozess schneller, bei einem anderen eben langsamer. Da der Mensch sich und seinen Charakter selbst nicht ändern kann, sondern nur Gott alleine, liegt diese Wandlung auch in Gottes Händen. Warum mal schneller und mal langsamer? Das weiß nur Gott. Er kennt einen jeden einzelnen Menschen besser als dieser sich selbst. Der Schöpfer weiß genau, was der beste bzw. einzig richtige Vorgang für jeden einzelnen Seiner Geschöpfe ist.

Man kann sich aber sicher sein, dass bei einem tatsächlich wiedergeborenen Menschen bald Veränderungen zu beobachten sein werden.

Wiedergeburt hat Voraussetzungen

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Nur das Neue macht Sinn – Altes muss weg

Positive Veränderungen setzen allerdings voraus, dass der Mensch tatsächlich wiedergeboren ist. Also mit Herz, Leib, Seele und ganzen Verstand im Glauben steht und auch – ganz wichtig – gewillt ist, diese Veränderung in die Hände Gottes zu legen. Der Mensch ist in seinem gefallenen Zustand alles andere als gut (Info). Deshalb ist der Mensch von sich aus auch gar nicht in der Lage, ein Leben im Wohlgefallen Gottes zu führen.

Jesus Christus selbst beschrieb die Eigenschaften des menschlichen Herzens kurz und prägnant, Matthäus 15,19:
Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.

Übergabe des eigenen Willens

Die Übergabe des eigenen Willens, mit dem Wunsch ein gerechtes Leben zu führen, ist die Voraussetzung, dass der Prozess der „positiven Charakteränderung“ von Gott vorgenommen werden kann. Gott könnte dies auch so „erledigen“, aber Er setzt auf Liebe. Eine durch und durch freiwillige Liebe und nicht auf eine programmierte Eigenschaft. Deshalb überlasst Gott auch den Menschen den freien Willen. Er bietet seinem gefallenen Geschöpf an, diesen auf den richtigen Weg zu führen. Der Mensch braucht dieses Angebot lediglich anzunehmen.

Dieser Wunsch könnte sich auch gemäß Psalm 51,12 ausdrücken:
Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von neuem einen festen Geist in meinem Innern!

Mit der Neu- bzw. Wiedergeburt öffnet sich der Mensch freiwillig für das Wirken Gottes durch den Heiligen Geist (Info). Die (Zwischen-)Ergebnisse einer derartigen Charakteränderung, welche u.a. auch die „Heiligung“ genannt wird, zeigt Galater 5,22 auf:
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung

Verständnis des Erlösungsweges

Glühbirne
Erkenntnisse aus dem Evangelium gewinnen

Voraussetzung für die tatsächliche und letztendlich auch „effektive“ Wiedergeburt des Menschen ist das Verständnis des Erlösungsweges. Es hilft nichts, wenn der Mensch die Bereitschaft hat, sich für das Wirken Gottes zu öffnen, aber keine Ahnung hat, worum es überhaupt geht und welches das Ziel ist. Auch an dieser Stelle leistet der Heilige Geist kräftig Hilfe, aber unterm Strich bleibt, „selbst ist der Mensch“.

Um zu verstehen, worum es eigentlich geht, muss lediglich die Bibel in die Hand genommen werden, um darin zu lesen. Der Mensch muss dies im Glauben selbst tun. Der Heilige Geist unterstützt dabei, das Gelesene zu verstehen. Hilfreich sind auf jeden Fall das Verständnis über das Heiligtum (Info) und den prägnanten Unterschied zwischen Werksgerechtigkeit und Gerechtigkeit aus Gnade durch den Glauben (Info). Auch das Verständnis über die heute meist fahrlässig „vergessene“ ewige Gerechtigkeit Gottes können eine Stütze sein (Info).

Annahme von Jesus Christus

Bibelprophetien
Die Bibel beschreibt die Wahrheit

Derlei Informationen können bestenfalls als Hinweise dienen. Generell gilt, die Bibel selbst zu studieren und alles Gelesene und Gehörte selbst anhand der Bibel zu überprüfen. Das gilt für das hier Gelesene ebenso wie auch für die Worte eines Pastors oder Priesters.

Der Glaube an Jesus Christus, der eingeborene Sohn Gottes, und Sein gegebenes Blut als Opfer für unsere Sünden, sowie Seine Auferstehung in Fleisch und Blut sind essenzielle Merkmale des christlichen Glaubens. Dies ist bezeugt und auch ausgedrückt in Johannes 1,12-13:
Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Gemeint sind die Menschen, die Jesus Christus im Glauben annehmen und nicht den „Meinungen“ und Regelwerken menschlicher Ideen Folge leisten, sondern den Willen Gottes tun, so wie es im Evangelium geschrieben steht.

Die Wiedergeburt des Menschen und die Annahme Jesu Christi als den einzigen Erlöser und Fürsprecher ist auch in Galater 2,20 ausgedrückt:
Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.

Es liegt auf der Hand, dass die Kreuzigung auch hier nicht wortwörtlich gemeint ist, sondern rein im Geistlichen. Der wiedergeborene Mensch, an dem der Geist Gottes am Wirken ist, spiegelt mit seiner Charakter- und Wesensänderung Jesus Christus immer mehr wider. Dieser wird dem Wesen Jesu Christi ähnlicher. Und dies wiederum ausschließlich dank Gottes Gnade und Seinem Zutun, 1. Petrus 1,3:
Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten.

Zusammenfassung

Die tatsächliche Wiedergeburt lässt sich anhand weniger Bibelverse erklären. Im Prinzip handelt es sich um den (wahren) Glauben, das Studium des Wortes Gottes und die Erneuerung aus Wasser und Geist.

Erneuerung aus Glauben

Glauben ist die Voraussetzung für die Wiedergeburt. Markus 16,16:
Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Das Wort Gottes führt zur Erneuerung

Der Glaube und das Studieren des Wortes Gottes stehen in Wechselbeziehung. Beide setzten sich gegenseitig zur Vewirklichung der Neugeburt voraus. 1. Petrus 1,23:
denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt.

Das „lebendige Wort Gottes“ ist nichts anderes als das geschriebene Wort der Bibel. Das Attribut „lebendig“ ist weder Dekoration noch eine Übertreibung, denn Hebräer 4,12:
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.

Erneuerung aus Geist & Wasser

Echte Taufe
Die biblische Taufe beschreibt ein Untertauchen (baptizo)

Jesus Christus erklärte dem Pharisäer Nikodemus, dass die Neugeburt anhand des Wassers und des Geistes erfolgen muss, Johannes 3,5:
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!

Das Wasser steht hier für die im Glauben vorgenommene Taufe (Info). Diese Wassertaufe durch das Untertauchen symbolisiert das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi. Das Auftauchen aus dem Wasser stellt die Wiedergeburt dar, Römer 6,4:
Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Der Geist steht für den Heiligen Geist und Seinem unablässigen Werk für die Erneuerung des Menschen und seines Wesens. Eine Taufe (ohne Glauben) lässt den Heiligen Geist nicht zu und ist deshalb ohne Bedeutung. Die Neugeburt des Menschen ist daher immer als ein „Zweiergespann“ aus Taufe und Heiliger Geist zu vestehen, Titus 3,5:
da hat er uns – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit – errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes

Fazit:

Die tatsächliche Neugeburt bzw. Wiedergeburt ist der wahre Glaube an das Evangelium, die Annahme Jesu Christi als seinen einzigen Fürsprecher und Erlöser, die Übergabe des eigenen Willens an Gott für das freie Wirken des Heiligen Geistes, die öffentliche Bezeugung durch die Taufe und das unablässige Studium des lebendigen Wortes Gottes.

Dies hat zur Folge, dass Gott durch Seinen Geist den Menschen dazu bringt, einen Lebenswandel zum Wohlgefallen Gottes zu führen. Das bedeutet u.a. automatisch das Unterlassen von Sünden und das Vollbringen guter Werke seinen Mitmenschen gegenüber („Früchte des wahren Glaubens“).

Den Lohn dafür stellte wieder Jesus Christus selbst in Aussicht, Matthäus 19,28:
Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Es muss immer zuerst das Alte weg

Das Prinzip „das Alte muss weg und durch Neues erstetzt werden“, ist in der Bibel noch an weiteren Beispielen zu erkennen. Jesus Christus sprach über „neuen Wein in neuen Schläuchen“, denn alte Schläuche würden sonst zerplatzen (Matthäus 9,17). Im übertragenen Sinne bedeutet dies: Die Wahrheit des reinen Evangeliums darf nicht in einen verdorbenen Menschen gefüllt werden. Hier muss der Mensch erneuert, also neu geboren werden.

Dieses Prinzip der Erneuerung erst nach vollständiger Entfernung des Alten betrifft insbesondere die angekündigte neue Erde und den neuen Himmel (Offenbarung 21).
Gott setzt nichts auf etwas Altem und vor allem Unreinem auf. Dies ist ein wichtiger Grund, warum es kein Friedensreich für 1000 Jahre auf der Erde geben kann, um im Anschluss darauf eine Neuschöpfung zu gestalten. Das Alte muss weg und daher wird die Erde, wie es auch in der Bibel tatsächlich beschrieben steht, vollständig vernichtet werden (Info). Diesem Irrtum eines in Aussicht gestellten Friedensreiches auf der Erde hängt ein Großteil der evangelikalen Kirchen an.

Die Bibel spricht von einer neuen Erde und nicht von einer reparierten Erde:


Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr.

Offenbarung 21,1

Bibelverse aus Schlachter 2000

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