Vielen Menschen treibt die Sorge um, ob Gott alle begangenen Sünden vergeben wird. Leider sitzen viel der Lüge auf, dass es für Übertretungen keinerlei Erbarmen mehr geben könne. Gott ist aber treu und gerecht und das ist die wahrhaft gute Botschaft.
Inhalt / Content
- 1 Bleibt noch Platz für Vergebung?
- 2 Können alle Sünden vergeben werden?
- 3 Gott vergibt auch „Unglaubliches“
- 4 Gnade im Überfluss
- 5 Volles Vertrauen im wahren Glauben vorausgesetzt
- 6 Der Mensch ist sich selbst ein Hindernis
- 7 Volles Eingeständnis aller Sünden
- 8 Neben Sündenvergebung auch Umsorgung
- 9 Sünden abladen – Jetzt, sofort
- 10 Die frohe Botschaft: Noch stehen die Türen offen
Bleibt noch Platz für Vergebung?
Kann die Sünde so groß sein, dass Gott diese nicht mehr vergeben wird? Viele Menschen, die erstmals oder nach Rückkehr zu Jesus Christus gefunden haben, zerbrechen sich den Kopf, ob der angehäufte gigantische Berg an Sünden überhaupt noch Vergebung finden kann. Zu schwer wiegen die Verstöße gegen die Gebote Gottes, als dass überhaupt noch ein Funken Hoffnung bestehen könnte. Die Verunsicherung ist groß und nicht gerade hilfreich dafür, sein Leben voll und ganz, mit allem, was man hat und auch ist, Jesus Christus zu übergeben. Doch es gibt die Gewissheit für die Sündenvergebung.
Können alle Sünden vergeben werden?
Nun die grundsätzliche Frage: Gibt es eine Sünde, die Gott nicht vergeben wird? Ja, es gibt sie. Es ist die „Lästerung gegen den Heiligen Geist“. Jesus Christus selbst warnte eindrücklich davor, den Heiligen Geist zu lästern, Matthäus 12,31-32:
„Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.„
Die Lästerung des Heiligen Geistes ist aber nicht „auf die Schnelle“ passiert, und die gute Nachricht hierzu: Wer sich darum sorgt, evtl. aus Versehen gegen den Heiligen Geist gelästert zu haben, der ist vom Geist Gottes noch nicht verlassen, denn andernfalls würde es dem betroffenen Menschen völlig egal sein. Eine derartige Sorge würde erst gar nicht zum Tragen kommen. Mehr Informationen über die Lästerung des Heiligen Geistes – hier.
Gott vergibt auch „Unglaubliches“
Man kann im vollen Vertrauen Jesu Worte Glauben schenken. Wenn Er sagt, dass eine jede Sünde, eine jede Lästerung, sogar die Lästerung gegen Jesus Christus vergeben werden kann, dann ist das so. Einzige Ausnahme bleibt die Lästerung des Geistes Gottes. Das ist ein Versprechen, eine Verheißung und man kann sich blind darauf verlassen, dass Gott Sein Wort niemals brechen wird.
Beispiel König David
Ein hervorstechendes Beispiel für die Vergebung von Sünden aus Gnade Gottes, wo wohl die meisten Menschen nur verwundert den Kopf schütteln würden, sind die Sünden des Königs David. Er beging nicht nur Ehebruch mit Bathseba (Bathschua), der Frau eines seiner treuesten Gefolgsleute, Urija, den Hetiter, sondern er ließ diesen sogar umbringen. Ein Auftragsmord, ausgeführt von Ammonitern. Das erste gemeinsame Kind mit Bathseba starb. Das zweite Kind war Salomon (2. Samuel 11 und 12). David fand zurück, bereute zutiefst vor Gott, das restliche Leben lang und Gott hat ihm vergeben. Das war der Anlass Davids, viele Lieder und Texte zu schreiben, die heute als Psalmen bekannt sind.
Beispiel Frau und ihr Ehebruch
Die Pharisäer schleppten eine beim Ehebruch auf frischer Tat ertappten Frau zu Jesus Christus. Ein solches Vergehen wurde zu dieser Zeit in der Regel mit Steinigung geahndet. Die Pharisäer taten dies aber nicht aus guten Absichten, sondern sie wollten dem Heiland eine Falle stellen. „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“, so die berühmte Antwort Jesu auf die gestellte Falle. Die Ankläger zerstreuten sich und Jesus Christus klagte die Frau ebenfalls nicht an. Er zeigte Mitleid und Gnade, doch ermahnte die Frau dazu, künftig nicht mehr zu sündigen (Johannes 8,1-11).
Beispiel König Nebukadnezar
Eines der wohl für den Menschen „unverständlichsten“ Vergebungen Gottes betrifft den großen König Babylons, Nebukadnezar. Der König, der die drei Freunde Daniels, Sadrach, Mesach und Abednego, in den Feuerofen warf, weil sie sich nicht vor der goldenen Statue des Königs verbeugten und sie anbeteten. Doch die drei Freunde Daniels wurden vom Herrn gerettet (Daniel 3). Nebukadnezar überhob sich gewaltig, sah sich als absoluten Herrscher und fühlte sich wie Gott auf Erden. Seine Feldzüge gegen Ägypten und der damals gewaltigen Handelsstadt Tyrus gingen in die Geschichte ein. Das antike Babylon war geprägt von einer heidnischen Vielgötterei (Polytheismus) und galt als die „Zentrifuge“ dieses Heidentums, das sich in der ganzen Welt ausbreitete.
Gott „bremste“ jedoch den gewaltigen König vollständig aus und zeigte ihm klar und deutlich, wer ihm die Macht gab und wer tatsächlich bestimmt, wie die Dinge laufen. Nebukadnezar überkam der Wahn und hauste für 7 Jahre neben den Rindern auf der Weide. Geläutert und in der vollen Erkenntnis, dass es nur diesen einen wahren Gott gibt, bekannte sich der König seither zum „König des Himmels“ und erhielt seine ursprüngliche Macht zurück (Daniel 4). Gott hat dem König Nebukadnezar vergeben, da er sich zu ihm wandte, seine Taten bereute und in seiner Erkenntnis Gott nun anbetete und verherrlichte.
Gnade im Überfluss
„Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden,„, so Paulus in Römer 5,20. Eine Selbstläuterung, durch das Tragen von Gurten mit Reißnägeln, das Auspeitschen des eigenen Rückens, das Ansammeln von guten Werken gemäß einem Punktesystem oder der Gang in das Kloster für die Erlangung der Gerechtigkeit nach einer Sünde sind nicht nur völlig nutzlos, sondern auch Anmaßung und die Ablehnung des Opfers Jesu Christi (Info). Der Mensch ist auf „Gedeih und Verderb“ auf die Gnade Jesu Christi angewiesen. Und das ist kein übler Zwang der Unterwerfung, sondern eine einzig gute Nachricht.
Eines der vom reuigen David geschriebenen Aussagen ist Psalm 51,19:
„Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.„
Der mit Sünden überladende, zu Gott umkehrende und reuige Mensch ist es, der Gnade und damit die Vergebung erlangen wird. Denn, 1. Johannes 1,9:
„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.„
Volles Vertrauen im wahren Glauben vorausgesetzt
Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Egal wie viele Sünden, egal welche Sünden und egal wie lange man Sünder gewesen ist, Gott wird aufgrund des Opfers Jesu Christi diesem sündigen Menschen vergeben. Vorausgesetzt, die Reue ist aufrichtig. Zum wahren Glauben gehört dazu, diese Verheißung nicht nur für bare Münze zu nehmen, darauf zu vertrauen, sondern voll und ganz davon auszugehen. Gott hält Seine Versprechen ein und wenn Er sagte, Er wird vergeben, dann vergibt Er auch.
Vor Gott, im Namen Jesu Christi vorgetragene und bereute Sünden sind damit reingewaschen. In diesem Moment steht der Mensch da, als wenn er nie gesündigt hätte. Gott führt über vergebene Sünden kein „Register“ in irgendwelchen Akten des jeweiligen Lebenslaufes. Zu bekannte und vergebene Sünden sagte der Heiland zu Seinen Propheten, Hesekiel 18,22:
„An alle seine Übertretungen, die er begangen hat, soll nicht mehr gedacht werden; er soll leben um seiner Gerechtigkeit willen, die er getan hat!„
Der Mensch ist sich selbst ein Hindernis
Eine große Hürde, die sich der Mensch allerdings selbst stellt, ist oft die fehlende Bereitschaft der Selbsterniedrigung. In anderen Worten, die Überwindung des eigenen Stolzes und das Verlagern des Mittelpunkts vom eigenen Ich zu ausschließlich Jesus Christus. Eine völlig falsch verstandene eigene Würde, denn das Bekennen der Sünden „bringt einen nicht um“, es fällt kein Arm oder Bein ab. Sondern im Gegenteil, es ist der einzige Weg (Johannes 14,6) für die Erlösung aus den Sünden und der einzige Weg einst mit der Gegenwart Gottes ein ewiges Leben zu erhalten.
„Weg mit dieser falschen Würde! Fallt auf den Felsen, der da Christus ist, und laßt euch zerbrechen. Dann wird er euch echte, himmlische Würde verleihen. Stolz, Selbstachtung und Selbstgerechtigkeit dürfen niemanden daran hindern, seine Sünden zu bekennen, damit er Gottes Versprechen der Vergebung für sich in Anspruch nehmen kann.“ (E.G. White, „Für die Gemeinde geschrieben“, Band 1, S. 334)
Hierzu sagt auch die Bibel Eindeutiges, Sprüche 28,13:
„Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.„
Jetzt in der Sicherheit, dass Gott wirklich alle Sünden vergibt, da Er treu und gerecht ist, sollte einem eigentlich der heftig schwere Stein aus dem Herzen fallen. Mit der Öffnung für den Heiligen Geist und der Übergabe des eigenen Lebens an Jesus Christus beginnt auch gleich die „Heiligung“. Was sich kompliziert anhört, ist nichts anderes als die Erlaubnis an Gott, den eigenen (missratenen) Charakter zur korrigieren, um ein Gott gefälliges Leben zu führen. Man tritt in die Fußstapfen Jesu Christi, Er, das große Vorbild, der es vorgelebt hat, wie wahrer Glaube aussieht.
Volles Eingeständnis aller Sünden
Wichtig ist es, eine jede Sünde einzugestehen. Sünde ist die Übertretung des Gesetzes (Info) und Gott und Seine Gesetze sind nicht voneinander zu trennen (Info).
Wer eine Sünde verschweigt, bleibt darauf sitzen und wird mit dieser Übertretung einst ernsthaft konfrontiert werden. Der Sünde Lohn ist der (endgültige) Tod. Verschweigen bedeutet jedoch, eine bewusste alte Sünde verheimlichen zu wollen. Das funktioniert nicht. Was allerdings funktioniert, ist die im Gebet an Gott gerichtete Bitte, den Heiligen Geist für die Erinnerung an bereits vergessene Sünden wirken zu lassen. Man wird überrascht sein, was da alles zusammenkommt.
Zur Bereinigung der Sünden gehört auch das Aussöhnen mit seinen Mitmenschen. Während manche Bibelübersetzungen auch an dieser Stelle von „Sünden“ schreiben, ist damit dennoch eine Übertretung (Beleidigungen, Anfeindungen, üble Nachreden, etc.) gemeint, wie in Jakobus 5,16:
„Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.„
Sünden gegen Gott können nur von Gott selbst vergeben werden. Das haben zu Jesu Zeiten sogar die Pharisäer erkannt und diese Tatsache ist insbesondere an die Glaubensrichtung adressiert, welche behauptet, die Vollmacht in ihrer Priesterschaft zur Sündenvergebung innezuhaben. Es gibt in der Bibel nicht viele Hinweise darauf, wie Blasphemie definiert ist, aber eine davon lautet in Markus 2,7:
„Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?“
Die Behauptung, Sünden vergeben zu können, ist Lästerung bzw. Blasphemie (Info).
Neben Sündenvergebung auch Umsorgung
„So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.„, so in 1. Petrus 5,6-7. Nur der reuige Mensch, der seinen Stolz überwunden, seine Sünden bekannt und bereut, sich demütigt und sich der Hand Gottes ausgeliefert hat, wird in Gottes Gunst fallen und von Ihm auch im Überfluss gesegnet werden.
Sünden abladen – Jetzt, sofort
Wann damit beginnen? Jetzt, sofort! Die Heiligung (Charakteränderung) des Menschen läuft ein ganzes Leben lang. Es handelt sich um die Vorbereitung auf ein späteres Leben in der Ewigkeit. Eine Umgebung ohne Sünden, ohne Pein und Qualen. Der sündige und dieser Welt verfallene Mensch wird dort keinen Platz erhalten. Gott duldet keinerlei Sünden. Der dieser Welt angepasste Mensch würde sich in der vollkommenen Umgebung Gottes überhaupt nicht wohlfühlen können. In einer Welt, wie diese bis zum Sündenfall existierte, erlitt der noch immer der Sünde verfallene Mensch nur Ruhelosigkeit und Qualen. Es gibt aber keine Optionen.
Daher mit dem Abladen der Sünden erst nicht abwarten bis, tja, bis was eigentlich? Es gibt überhaupt keinen Grund, sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zu Jesus Christus bekennen zu wollen, falls es einst mal „passend“ sein sollte. Weg von der Sünde, gesamt, jetzt und heute. Eine fatale Fehleinschätzung ist es, dass man allmählich, den bisher eigenen Plänen angepasst, so langsam zu Jesus Christus „rüber driften“ könne. Hier heißt es allerdings „alles oder nichts“. Eine ebenso fatale Fehleinschätzung ist die viel gehörte Variante, dass Jesus Christus mit Seinem Tod am Kreuz alle Sünden pauschal vergeben habe und dies auch für alle künftigen Sünden gelte. Nein, dem ist nicht der Fall.
Jesus Christus vergab keine Sünden pauschal und individuelle Benennung. Der Heiland schuf aber einen Weg dafür, Sünden vergeben zu können, ohne dabei Seine ewige Gerechtigkeit aufgeben zu müssen. Hierzu müssen aber die Sünden vom Menschen in echter Reue benannt werden und künftig unterlassen werden. Ein wiederholter Rückfall in die Sünde ist durchaus gegeben, aber auch hier zeigt sich Jesus Christus treu und gerecht. Ein Betrug oder Selbstbetrug gemäß einer Sünden-Vergebung-Automatik funktioniert jedoch nicht. Hier wäre zudem der unechte Glaube (Namens-Christen) offensichtlich geworden.
Die frohe Botschaft: Noch stehen die Türen offen
Jesus Christus ist seit Seiner Himmelfahrt unser aller Hohepriester im sog. Himmlischen Heiligtum (Info). Er ist unser Fürsprecher vor Gott (Vater), während der Heilige Geist der wirkmächtige Stellvertreter Jesu Christi (nicht der Papst! – Info) in dieser Welt tätig ist. Noch sind die Pforten geöffnet, noch ist der Heilige Geist vollauf beschäftigt, die Menschen auf ihre Sünden aufmerksam zu machen. Noch. Es werden aber sichtbar immer mehr Menschen, bei denen der Geist Gottes Seine Arbeit bereits eingestellt hat.
Für alle Menschen, die sich „sogar“ heute noch über ihr Heil und ihre Stellung vor Gott Sorgen bereiten, gibt es die frohe Botschaft („Evangelium“), dass die Türen noch offen stehen für das Abladen aller(!) Sünden und die Rückkehr bzw. Ankunft zum Heil durch Jesus Christus für die Vorbereitung zum ewigen Leben.
Bibelverse aus Schlachter 2000