Die Heiligung des Menschen besteht vor allem darin, die Sünde zu vermeiden und bereits die Versuchungen zu überwinden. In der Sünde kann entgegen dem verbreiteten Wohlstands-Evangelium niemand gerettet werden. Ein paar Tipps für das erfolgreiche Überwinden der Sündhaftigkeit.
Inhalt / Content
- 1 Die Sünde als solche erst erkennen
- 2 Irriges zur Sünde und Erlösung
- 3 Ohne Heiligen Geist gelingt nichts
- 4 Sünde künftig vermeiden
- 5 Tipp 1: Himmlische Belohnung im Auge behalten
- 6 Tipp 2: Realisiere das Böse der Sünde
- 7 Tipp 3: Diene nicht dem Geld
- 8 Tipp 4: Stets fluchtbereit sein
- 9 Tipp 5: Folge nicht der Mehrheit
- 10 Tipp 6: Fleiß an der Tagesordnung
- 11 Tipp 7: Stets einen Plan parat haben
- 12 Tipp 8: Ehrlich zu sich selbst bleiben
- 13 Tipp 9: Das Böse mit Gutem überwinden
- 14 Tipp 10: Auf die eigene Gesundheit achten
- 15 Tipp 11: Stets den Notausgang beachten
- 16 Tipp 12: Nach Fallen wieder aufstehen!
Die Sünde als solche erst erkennen
Die Sünde wird heute kaum noch genannt, geschweige genau beschrieben. Wenn von der Sünde die Sprache ist, dann in der Regel nur abstrakt. Das Fatale: Wer explizit nachforschen möchte, was die Sünde eigentlich bedeutet, und dies auch noch bei den einstigen protestantischen Kirchen in Deutschland versucht, erhält eine völlig neuartige, der heutigen „Lebenswirklichkeit“ angepasste Definition (Info). Dabei ist in der Bibel „kurz und knackig“ beschrieben, was Sünde ist, so in 1. Johannes 3,4:
Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
Heute erklären die einst protestierenden Kirchen die Sünde als quasi die Abkehr aus dem „Liebes-Strom Gottes“. Man brauche sich nur taufen zu lassen und kehre damit automatisch in die Gemeinschaft der Christen ein und erhalte das Ticket für das Himmelsreich. Dies ist die erklärte Vision von der EKD, die Evangelische Kirche in Deutschland (Info).
Irriges zur Sünde und Erlösung
Der Mensch wird aber nicht in seiner Sünde erlöst. Wer zu Lebzeiten seine Sünde erkennt (Wirkung des Heiligen Geistes), diese im Gebet zu Gott bereut und auch künftig unterlässt (Änderung des Lebens!), kann mit Berechtigung auf die Gnade Jesu Christi hoffen. Das allgemein verbreitete „Wohlfühl-Evangelium“ erzählt aber etwas von „abgeschafften Gesetzen“, eine „Universal-Gnade“ Gottes und eine „All-Versöhnung“ mit jedem Menschen. Welche Gesetze? Die „10 echten Gebote“ Hier.
Die Abschaffung der Gesetze (Gebot) Gottes ist eine glatte Lüge. Die Menschen werden hier in einer falschen Heils-Sicherheit gehalten und verbleiben weiterhin in ihren Sünden. Das geht sogar so weit, dass ein schlechtes Gewissen über die gewohnten, sündigen Handlungen als Eingebungen des Widersachers abgetan werden, die einem nur das Leben versauern wollten. Dabei ist es der Heilige Geist, der beständig anklopft und dem Menschen dieses schlechte Gewissen für die Erkennung der Sünde bewusst zu machen. Irgendwann kommt der Geist Gottes aber nicht mehr vorbei und dies ist endgültig. Damit wäre die Sache auch entschieden. Dieser Mensch geht verloren.
Ohne Heiligen Geist gelingt nichts
Eine jegliche (liebgewonnene) Sünde zu unterlassen, wäre für den Menschen jedoch eine hoffnungslose Kraftanstrengung, wenn dies ohne den Glauben versucht werden würde. Nicht der Mensch in seiner gefallenen, sündigen Natur überwindet die Sünde, sondern das Wirken Gottes mit Seinem Heiligen Geist. Dies aber auch nur, wenn der Mensch dies ausdrücklich wünscht und zulässt. Im gefallenen Menschen selbst steckt nichts Gutes, was diesen aus eigener „Vernunft“ zu einem Gott gefälligen Leben bewegen könnte.
Übrigens: Ein jeglicher Versuch, bereits begangene Sünden anhand von „guten Taten“ irgendwie ausgleichen zu können, ist völlig sinnlos. Diese Werksgerechtigkeit mag eine Spezialität der römisch-katholischen Kirche sein, aber widerspricht klar dem Evangelium (Info).
Nun braucht sich aber auch niemand einbilden, die Sünde wäre durch den Widersacher veranlasst worden. Das ist ein Irrtum, denn die Sünde begeht immer der Mensch selbst. Der Widersacher kann durchaus die Umstände derart gestalten, dass der Mensch in die Versuchung kommt, eine Sünde zu begehen, aber die Entscheidung und letztendlich auch die Tat begeht der Mensch selbst. Jesus Christus ermahnte in Markus 14,38:
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.„
Hier kann sich aber der Mensch sicher sein, dass die Versuchung niemals so groß sein wird, dass sie nicht überwunden werden kann. Dies hat der Herr selbst klargelegt, 1. Korinther 10,13:
„Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihr sie ertragen könnt.„
Sünde künftig vermeiden
Es liegt klar auf der Hand. Der Mensch wird nicht in seiner Sünde gerettet werden. Das reine und fleckenlose Kleid der Gerechtigkeit kommt von Jesus Christus. Dieses wird aber nicht über das noch vorhandene, schmutzige Gewand gelegt. Dieses fleckige Kleid muss vorher abgelegt, bzw. durch Umkehr und Reue und der versprochenen Vergebung von Jesus Christus entfernt werden.
Die Überwindung der Sünde – Jesus Christus hat die Welt überwunden – gelingt nur durch den Heiligen Geist und dies aufgrund des Glaubens des Menschen. 1. Johannes 5,4:
„Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“
Doug Batchelor, Pastor und Präsident von „International Media Ministry Amazing Facts“ (Quelle), hat 12 wertvolle Tipps parat, wie man den latent vorhandenen Versuchungen widerstehen kann. Ein Ratgeber, der mithilfe des Glaubens durchaus gelingen kann.
Tipp 1: Himmlische Belohnung im Auge behalten
Stell dir vor, ein strahlender Engel würde plötzlich direkt neben dir erscheinen und „Bereue! Jesus kommt bald“ sagen; wäre es leichter für dich, der Versuchung, zumindest für den restlichen Tag, zu widerstehen? Ich denke ja, denn dein Glaube an eine baldige und reale Belohnung wäre gestärkt. Wenn man wirklich daran glaubt, errettet zu sein, ist es bedeutend einfacher, der Versuchung zu widerstehen. Wer fälschlicherweise denkt, sich die Erlösung erarbeiten zu können, verliert die Kraft zum Widerstehen. In Hebräer 11,24-26 steht:
„Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen. Er zog es vor, mit dem Volk Gottes Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuß der Sünde zu haben, da er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze, die in Ägypten waren; denn er sah die Belohnung an.„
Mose war drauf und dran, Ägypten zu regieren, zu dem Zeitpunkt, an dem das Reich sich auf dem Höhepunkt seines Wohlstandes und seiner Macht befand. Eine so einflussreiche Position einzunehmen wäre für jeden Menschen eine Versuchung. Aber Mose schaute auf die himmlische Belohnung und widerstand den vom Teufel angebotenen irdischen, temporären Schätzen.
Denke stets daran, was dich erwartet, 1. Korinther 2,9:
„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«.„
Tipp 2: Realisiere das Böse der Sünde
Ob mit oder ohne Belohnung – denke daran, wie schlecht die Sünde ist. Paulus sagt „damit die Sünde überaus sündig werde durchs Gebot“ (Römer 7,13). Dir muss die Schrecklichkeit der Sünde vollkommen bewusst sein; falls du eine Denkstütze brauchst, dann denke daran, was die Sünde vor 2000 Jahren Jesus angetan hat. Als Christen können wir die Sünde nicht gutheißen, weil sie schmutzig, hässlich und verheerend ist. Sünde verursachte den Tod unseres geliebten Erlösers Jesus Christus.
Die Bibel sagt „Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob; der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied.“ (Hiob 1,1). Wir müssen weitergehen als Gott nur emotional zu lieben. Ein Bestandteil der Liebe zu Gott ist, das Böse zu hassen, wie Hiob es tat. Gott möchte, dass wir die Sünde hassen, weil Er die Sünde hasst. „Von deinen Befehlen werde ich verständig; darum hasse ich jeden Pfad der Lüge.“ (Psalm 119,104).
Der Teufel ist ein Meister seines Fachs, wenn es darum geht, sündige, schmutzige und betrügerische Dinge attraktiv, vorteilhaft und harmlos aussehen zu lassen. Lass’ dich von dem schönen Bild nicht irreführen, letztendlich wird es führt es zum Tod.
Wir müssen zu dem Punkt kommen, Gott so sehr zu lieben, dass wir lieber sterben würden, als freiwillig zu sündigen oder ihn zu betrüben.
Tipp 3: Diene nicht dem Geld
Neben dem Geld gibt es noch eine ganz Reihe weiterer vom Menschen verehrte Dinge (Götzen). Dazu gehört auch die Verehrung von „Idolen“, der Fanatismus im Sport und viele weitere Gebiete. Doch das Thema Geld in seiner vielschichtigen Art ist mit Abstand die Nummer Eins in den Reihen der „vergöttlichten Nichtigkeiten“. Denn Geld zu besitzen ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist die mit diesem Mammon erreichbare Stellung innerhalb der Gesellschaft, Macht und Einfluss, sowie die vielen weiteren damit verbundenen Versuchungen und praktizierten Sünden.
„Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen.“ (1.Timotheus 6,9). Ich habe beobachtet, wie Leute, um schnell reich zu werden, ihre gesamten Ersparnisse in so sinnlosen Dingen wie dem Glücksspiel verloren. Sie hören nicht auf damit, den Spielautomaten zu bedienen, während ihnen der Teufel einredet, dass sie ganz bestimmt einen Volltreffer landen, wenn sie noch einen weiteren Euro einwerfen. Sie werfen Geld weg, das, nebenbei bemerkt, zur Rettung vieler Seelen eingesetzt werden könnte.
„Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!“ (Matthäus 6,24). Gleichzeitig einerseits Gott zu dienen und andererseits dem Gelderwerb ist nicht möglich. Geld ist Macht, wobei es nicht unbedingt eine schlechte Macht sein muss. Wie ein zweischneidiges Schwert kann es entweder dem Guten oder dem Bösen dienen. In der Kirche bitten wir Gott darum, uns auch finanziell zu segnen, allerdings wollen wir nicht sklavisch das Geld lieben.
Matthäus 6,21:
„Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“
Tipp 4: Stets fluchtbereit sein
Auf der Flucht vor Versuchungen werden selten Geschwindigkeitsrekorde gebrochen. In den meisten Fällen wird im Kriechtempo geflohen, still hoffend, dass die Versuchung hinterherkommt. Manchmal kommt die Versuchung sogar durch eine Türe, die wir freiwillig offenließen. Nehmen wir einmal an, du hättest dich versehentlich mit Benzin übergossen und in deiner Nähe würdejemand gerade ein Streichholz anzünden. Wohin würdest du gehen? Höchstwahrscheinlich möglichst weit weg –und zwar so schnell wie möglich. Genau so sollte sich jeder Christ verhalten, wenn er es mit Versuchungen zu tun hat. Paulus sagt: „Flieht die Hurerei“ und „flieht den Götzendienst“ (1. Korinther 6,18, 10,14).
Also: Fliehe der Sünde, ohne Angabe einer Nachsendeadresse. „naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch!“ (Jakobs 4,8). Vergiss nicht: Wenn du vor Versuchungen fliehst, rennst du direkt auf Gott zu. Wenn man erkennt, dass eine Sache Sünde ist, so sollte man sich weder durch Diskussionen noch scherzhaft auf den Teufel einlassen, denn er ist ein Meister darin, Dinge kleinzureden – auf diese Art und Weise wurde auch Eva verführt! Es bricht mir das Herz, zu hören, wie Christen ihre Sünden rechtfertigen. Der Teufel verfügt über Argumente grenzenlosen Ausmaßes.
Sobald du erkennst, dass etwas falsch ist, fliehe! Ein mutiger Mensch flieht der Versuchung, ein Tor flirtet mit ihr. Es wäre auch nicht ratsam, zu warten, bis man alt ist, alle falschen Begierden von selbst verschwinden und man fälschlicherweise denkt, den Sieg errungen zu haben. „wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich mühsam fortschleppt und die Kaper versagt – denn der Mensch geht in sein ewiges Haus, und die Trauernden gehen auf der Gasse umher“ (Prediger 12,5). Dein Herz könnte immer noch verdorben sein.
Deshalb, zögere nicht länger und fliehe jetzt. Du musst dich Gott übergeben, solange du noch erleben kannst, wie er durch seine Gnade erneuert. Selbst der stark angefochtenen Jugend kann Jesus genügend Kraft verleihen. Als Josef versucht wurde, floh er von Potiphars Frau (1. Mose 39,12).
Tipp 5: Folge nicht der Mehrheit
Ein Hauptargument, wieso Christen leicht Versuchungen nachgeben, ist: „Jeder tut es, deshalb ist es in Ordnung“. Diese lemminghafte Argumentationsweise benutzt der Teufel besonders gerne. Aus dem selben Grund hat Petrus Jesus verleugnet. Nur einige Stunden vor seinem Verrat, sagte er: „Und wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen! Ebenso sprachen auch alle Jünger.“ (Matthäus 26,35). Petrus war sich seiner Sache sicher. Als Jesus allerdings in den Gerichtssaal gebracht wurde, war es nicht mehr gut angesehen, zu Ihm zu gehören.
Petrus versammelte sich mit Leuten, die sich über Jesus lustig machten, um ein Feuer und je länger er blieb, desto einfacher wurde es für ihn, in der selben Art und Weise wie Jesu Feinde zu reden und zu handeln. Wenn wir es zulassen, dass die Menge unsere Werte dirigiert, werden wir ihr zwangsläufig ähnlicher. Außerdem sagt die Bibel, dass die Menge meistens Unrecht hat. „Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.“ (Matthäus 7,13).
Christen müssen selbstständig denken. Sie müssen dem Gruppenzwang widerstehen und bewusst anders handeln. Selbst wenn eine Milliarde Menschen eine Lüge glauben, bleibt es eine Lüge. In der Endzeit wird es nur noch zwei religiöse Gruppen geben – die einen mit dem Malzeichen des Tieres, die anderen mit dem Siegel Gottes. Erstere wird die größere Gruppe sein. Doch auch eine große Gruppe, die religiös ist, muss deshalb nicht von Gott sein. In den meisten Fällen, die wir in der Bibel finden, stehen Männer und Frauen für die Wahrheit ein, während alle anderen einer falschen Sache nachlaufen.
Tipp 6: Fleiß an der Tagesordnung
Ein Sprichwort sagt: „Müßiggang ist aller Laster Anfang“. Auch wenn das kein Bibelzitat ist, so meinen doch die Verse 49 und 50 aus Hesekiel 16 in etwa das Selbe: „Siehe, das war die Sünde deiner Schwester Sodom: Hochmut, Speise in Fülle und sorglose Ruhe wurde ihr und ihren Töchtern zuteil; aber dem Armen und Bedürftigen reichten sie nie die Hand, sondern sie waren stolz und verübten Greuel vor mir; deswegen habe ich sie auch hinweggetan, als ich es sah.“ Die Sünde Sodom und Gomorrahs bestand nicht nur in Perversion und sexueller Ausschweifung.
Das Tal Sodom war über die Maßen fruchtbar, reich an Nahrung und bot seinen Einwohnern ein bequemes Leben. Die Aussicht auf das Selbe zog sogar Lot nach Sodom. Wer nichts zu tun hat, ist allerdings ein leichtes Opfer der Einflüsterungen Satans, die darauf abzielen, dass fleischliche Herz dazu zu bringen, verwerfliche Pläne zu schmieden. Man kann fast sagen, dass ein müßiger Mensch den Teufel versucht, ihn zu versuchen. „Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse.“ (Epheser 5,15-16).
Die Sünde beginnt in unserem Verstand, der wiederum darauf ausgelegt ist, sich nur auf eine Sache zur selben Zeit zu konzentrieren. Wenn wir also stets aktiv bleiben, besonders, wenn wir gute Dinge tun wie Zeugnis geben oder den Bedürftigen helfen, kommen wir gar nicht dazu, über das Böse nachzudenken. Jemand schrieb einmal: „Stärke, der Versuchung zu widerstehen, bekommt man am Besten durch unaufhörlichen Dienst.“ Eine Möglichkeit, sich der Versuchung aus dem Weg zu gehen, ist mit aller Hingabe Jesus zu dienen. Als Gott zu Adam nach dem Sündenfall sagte „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“ (1. Mose 3,19), war es als ein Segen für die Menschheit gemeint, durch ständige Beschäftigung Schwierigkeiten von vornherein aus dem Weg zu gehen.
Tipp 7: Stets einen Plan parat haben
Manchmal stolpern wir geradezu in eine Versuchung, die sich uns gerade nähert, weil wir sehen wollen, was passiert, wenn sie ankommt. Viel besser ist es, schon im Vorhinein Vorbereitungen getroffen zu haben. Sprüche 22,3 gibt den Ratschlag „Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich, aber die Unverständigen tappen hinein und müssen es büßen.“ Ein weiser Mensch hält auf seinem Weg Ausschau nach potentiellen Dieben. Wenn er eine Räuberbande ausmacht, sagt er sich: „Ich sollte mich besser verstecken oder einen Umweg einschlagen, anstatt ausgeraubt zu werden!“ Ein dummer Mensch sagt: „Cool, es scheint als wären am Ende der Straße Gangster unterwegs. Mal schauen, was mit mir passiert, wenn ich dort ankomme.“
Christen verhalten sich oft auf die selbe Weise gegenüber Versuchungen. Wir sagen uns: „Mal schauen, ob ich in Versuchung komme, wenn ich mir diese Serie anschaue / diese Zeitschrift lese / diese Zeug trinke.“ Jesus dagegen sagte: „Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder verlorengeht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.“ (Matthäus 5,29).
Falls du eine Schwäche hast, und weißt, auf welchem Gebiet du leicht in Versuchung fallen könntest, dann unternimm schon im Vorhinein alles, was du kannst, und unterlasse keinen Versuch, egal, wie verzweifelt er scheint, und du wirst nicht überwunden werden. Wenn du versuchst, mit dem Rauchen aufzuhören, dann vermeide Freunde, die Rauchen und Orte, an denen du leicht versucht werden kannst. Und entwirf auf alle Fälle einen Fluchtplan! Wenn deine Versuchung darin liegt, zuviel zu essen, mache Folgendes: Mach’ dir im Vorhinein einen Teller mit einer angemessenen Menge an Nahrung bereit und nimm’ dir vor, nicht nachzunehmen. Millionen von Menschen kommen der Sünde deshalb immer näher, weil sie nicht vordenken.
Tipp 8: Ehrlich zu sich selbst bleiben
Ein spanisches Sprichwort lautet übersetzt folgendermaßen: „Wenn dein Kopf aus Butter ist, solltest du kein Bäcker werden.“ Man muss es sich zuvor eingestehen, Alkoholiker zu sein, bevor man zu den Anonymen Alkoholikern gehen kann. Es kann sein, dass solch ein Eingeständnis einen gewaltigen emotionalen Schlag darstellt, weil es dazu führt, sich seiner eigenen Schwäche bewusst zu sein. Gleichermaßen ist es einer der ersten Schritte eines Christen, zuzugeben, dass man der Sünde verfallen ist wie ein Alkoholiker süchtig nach Alkohol ist. „Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle!“ (1. Korinther 10,12).
Die Bibel sagt, dass wir unserer eigenen Stärke nicht vertrauen dürfen. Es ist gefährlich, zu sagen, wir hätten eine bestimmte Sünde überwunden, oder zu behaupten: „Ich habe den Sieg über diese Versuchung überwunden. Sie wird mir nun nichts mehr anhaben können.“ Gerade dann stehen wir besonders in Gefahr, zu fallen. Es gibt Christen, die sogar stolz darauf sind, eine Sünde überwunden zu haben; dabei bieten sie dem Teufel gerade in diesem Zustand eine leichte Zielscheibe. In der Nacht, in der Jesus betrogen wurde, warnte er Petrus mit den Worten „Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!“ (Markus 14,30).
Jesus warnte Petrus davor, seine eigene Schwachheit nicht zu erkennen. Selbst wenn du jemandem dabei hilfst, eine bestimmte Schwäche zu überwinden, musst du wissen, dass du leicht von der selben Versuchung übermannt werden kannst. Bete für die Person. Und, wie eine Rettungskraft, die jemandem hilft, der in gefährliche Stromschnellen geraten ist, pass auf, dass du nicht selbst hineingezogen wirst. Wir müssen wachsam sein um unsere Schwächen zu erkennen. „Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, daß du nicht auch versucht wirst!“ (Galater 6,1)
Tipp 9: Das Böse mit Gutem überwinden
Wenn wir die Leere, die eine überwundene schlechte Gewohnheit hinterlässt, nicht mit etwas Anderem füllen, passiert es oft, dass wir Kompromisse mit der Sünde mit offenen Armen empfangen. Ich habe Menschen kennengelernt, die, nachdem sie eine Sucht losgeworden sind, sie durch eine andere ersetzt haben. Hätten sie einen positiven Ersatz gefunden, wäre das nicht passiert.
„Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Gegenden und sucht Ruhe. Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich weggegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es gesäubert und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen schlimmer als der erste.“ (Lukas 11,24-26). Wer mit falscher Ernährung oder Esssucht kämpft, kann nicht einfach das Essen ganz bleiben lassen. Das Geheimnis besteht darin, zu lernen, „Gutes [zu] essen„. (Jesaja 55,2)
Ein Beispiel: Du bist ständig dabei, Schokolade zu essen? Kaufe dir stattdessen frische Erdbeeren und Mandeln. Du hast deine Zigaretten soeben weggeworfen? Kaufe dir stattdessen Zahnstocher oder Sonnenblumenkerne (bitte keine Schokolade). „Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!“ (Römer 12, 21)
Wenn dich jemand beleidigt oder hinterlistig ausgenutzt hat, zahle Böses nicht mit gleicher Münze zurück, sondern reagiere freundlich. Wenn ein Falke von Königstyrannen attackiert wird, reagiert es nicht mit einer Gegenattacke, sondern kreist beständig höher, solange, bis die Raubvögel aufgeben. „Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“ (Römer 12,20)
Tipp 10: Auf die eigene Gesundheit achten
Es ist eine Eigenschaft von Versuchungen, dass sie meistens dann kommen, wenn wir gerade schwach sind. Wenn wir am Ende unserer Stärke, unserer Geduld, unserer Liebe oder auch unserer Gesundheit sind, sind wir versucht, unchristlich zu reagieren. Jesus Versuchung begann nicht vor, sondern nach den 40 Tagen, an denen er fastete. Und Petrus verleugnete Jesus, als er müde war. Also sei auf der Hut! Physische Dinge, angefangen bei mangelnder körperlicher Aktivität bis hin zu einem aus dem Gleichgewicht gebrachten Hormonhaushalt beeinflussen unsere Kraft, Versuchungen zu widerstehen. Wenn wir krank sind oder unsere Reserven aufgebraucht haben, reagieren wir negativ.
Die meisten Ehestreits kommen am Ende des Tages auf, wenn ein Ehepartner oder beide müde und hungrig sind. Also: schlafe genug, iss gesund und zu geregelten Zeiten. Einer meiner Lieblingsautoren drückt es folgendermaßen aus: „Wer seinem fehlgeleitetend Appetit nachgibt, verliert die Kraft zu widerstehen.“ Genuss von großen Mengen an Süßigkeiten mag kurzfristig gut schmecken, aber es folgen oft depressive Gedanken und man wird leicht reizbar. Zwar ist es unmöglich, Hunger oder Müdigkeit komplett zu vermeiden, aber wie ein Soldat, der sich auf einem Minenfeld bewegt, solltest du dann auf jeden einzelnen deiner Schritte achten.
Sensible Gespräche oder anspruchsvolle Aufgaben sollten dann vermieden werden. Jesus sagt: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. “ (Matthäus 26,41). Trotzdem kommen wir nicht umhin, nach besten Kräften unsere Gesundheit und damit unsere moralische Entschlossenheit zu stärken. Nach einer erholsamen Nacht, gefolgt von einer kurzen körperlichen Aktivität und einem nahrhaften Frühstück könnte ich es meinem Gefühl nach sogar mit Goliath aufnehmen.
Tipp 11: Stets den Notausgang beachten
Wenn ich ein Flugzeug betrete, präge ich mir sofort ein, wo sich die Notausgänge befinden. Nicht, weil ich paranoid bin, sondern aus Vorsicht. Zu Erkennen, dass Gott für Jeden einen Fluchtweg bereithält,ist für mich ist eine der besten Methoden, Versuchungen zu widerstehen.
Präge dir folgenden Text tief ein:
„Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihr sie ertragen könnt.“ (1. Korinther 10,13)
Sind das nicht wunderbare Nachrichten? Nicht auf unseren wackligen Glauben, nein, auf Gott können wir uns verlassen, weil wir wissen dass Er treu ist! Also, wenn du versucht wirst, kannst du Folgendes sagen: „Gott wägt genau ab, wie viel er dem Teufel erlauben kann, mich zu versuchen; durch seine Gnade werde ich es schaffen können.“ Du brauchst niemals Dinge sagen wie „Ich schaffe es nicht mehr, dem Teufel zu widerstehen.“ Damit würdest du Gott als Lügner bezeichnen. Als die Israeliten auf der Flucht vor den Ägyptern waren, bemerkten sie, dass sich auf beiden Seiten Berge auftürmten und ein Meer ihren Fluchtweg versperrte. Nach menschlichem Ermessen befanden sie sich in einer ausweglosen Situation.
Aber der Gott, der ihnen Treue versprochen hat, sorgte für einen „Notausgang“. Die Bibel ist voll von hoffnungslosen Situationen wie dieser, aber Gott war stets treu. Er wird dir manchmal auf einer Art und Weise helfen, die an Dramatik kaum zu überbieten ist. Als es so schien, dass die riesige Menschmenge, die Jesus folgte, hungern müsste, hat unser treuer Gott, genau wie bei Elia und den Israeliten, den Himmel geöffnet um für Nahrung zu sorgen. Bei jeder Versuchung, und mag sie noch so hart sein, erinnere dich an diese Geschichten, vertraue Gott und halte Ausschau nach einem Notausgang.
Tipp 12: Nach Fallen wieder aufstehen!
Als Christen haben wir die stärkste Kraft, der Sünde zu widerstehen (Judas 1,24). In Ihm zu wohnen, bedeutet in Seinem Geist zu wohnen. In Galater 5,16 steht: „Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“ Noah, Henoch und Abraham wandelten mit Gott. Das selbe kannst du heute auch tun: Knie nieder und lege Gott deine Bitte um Stärke vor. Gott würde eher jeden Engel im Himmel senden, um dich von der Sünde zu retten, als sein um Hilfe flehendes Kind im Stich zu lassen.
Es ist an uns, uns dazu zu entscheiden, Jesus nachzufolgen anstatt den Lügen des Teufels zu glauben. Gott hat uns den freien Willen gegeben, nicht mal der Teufel kann uns zur Sünde zwingen. Also können wir durch Seine Gnade jeder Versuchung widerstehen. Wenn du trotzdem fällst, steh wieder auf! Viele Christen, die hinfallen, bleiben liegen und denken sich „Okay, ich bin jetzt also verloren. Deshalb kann ich auch allen anderen Versuchungen nachgeben.“ Gott hilft dir, verlorenes Terrain wiederzugewinnen und rettet dich davor, in Zukunft wieder zu fallen.
Vielleicht musst du drei volle Tage damit verbringen, voll Kummer nach Jesus zu suchen, wie Joseph und Maria es taten, als sie Jesus verloren haben. Aber er wartet auf dich im Haus seines Vaters. Der Teufel wird versuchen, dich mit heimtückischen Einflüsterungen zu entmutigen: „Ich kenne dich genau! Ich habe dich versucht, und du hast nachgegeben. Du bist nicht heilig. Nenn’ dich ruhig Christ, du Heuchler. In Wirklichkeit bist du überhaupt nicht errettet!“ Ich bin der festen Meinung, dass das Leben eines Christen nie stillsteht.
Die Bibel verspricht: „Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten;“ (1. Johannes 2,1)Wenn du sündigst, und wir alle sündigen, dann gib nicht auf! Wenn der Teufel dich betrügt und du hinfällst, bleib nicht liegen. Lass es nicht zu, dass die Fehler der Vergangenheit als Ausrede dafür herhalten, Kompromisse mit der Sünde zu machen. Gott kann dir Stärke geben, um alles zu überwinden. Achte nur darauf, einen Schritt nach dem anderen zu gehen.
Bibelverse aus Schlachter 2000