Der vielzitierte und gelesene „Tag des Herrn“ gehört zu den umfangreichen Täuschungswerken der römisch katholischen Kirche. Mitnichten hat dieser Tag auch nur irgendetwas mit dem Sonntag zu tun. Die Bibel gibt hier unmissverständliche und klare Auskunft.
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Herrentag ist niemals ein Sonntag gewesen
Zu den zahlreichen provozierten Missverständnissen des Evangeliums gehört der alltägliche Begriff der „Tag des Herrn“ bzw. „Herrentag“. Damit ist wie selbstverständlich der Sonntag gemeint, an dem alle katholischen und protestantischen Gläubigen zum Gottesdienst erscheinen sollten. Doch der Blick in die Bibel zeigt für den „Herrentag“ eine völlig andere Bedeutung. Mit der Festlegung des „Tag des Herrn“ als zu „heiligender Sonntag“ handelt es sich wieder einmal um eines der zahllosen Verwirrspielchen seit der Entstehung der römisch katholischen Kirche.
Ausführliche Belege aus teils antiken Quellen über das Eigenleben der frühen Kirche Roms zum heidnischen Sonnen-Kult gibt es hier zu lesen.
Die Bibel gibt lediglich an einer Stelle Auskunft, dass sich der „Tag des Herrn“ auch auf einen bestimmten Wochentag bezieht. Dies ist in Jesaja 58,13 der Fall. Allerdings ist es nicht, so von der katholischen und auch protestantischen Kirche propagierte Sonntag („Sonnen-Tag“), sondern der Sabbat, also der 7. Tag der Woche und das ist nach unserem Kalender der Samstag.
Die Bibel gibt hier klare Auskunft
Dass dieser eindeutige Vers für die Kirche Roms sowie die bereits zurückgekehrten Tochter-Kirchen direkt „unangenehm“ werden könnte, zeigt sich an den Vers-Veränderungen in den Bibelausgaben neueren Datums. In den modernen Bibeln ist der Text soweit umgestellt bzw. umformuliert worden, dass sich kein Zusammenhang zwischen „Tag des Herrn“ und den Sabbat ergibt.
Zu den Bibelübersetzungen, welche auf dem textus receptus basieren, steht der „Tag des Herrn“ noch eindeutig im Kontext zum Sabbat.
Schlachter 2000
Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, daß du nicht an meinem heiligen Tag das tust, was dir gefällt; wenn du den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen [Tag] des Herrn ehrenwert; wenn du ihn ehrst, so daß du nicht deine Gänge erledigst und nicht dein Geschäft treibst, noch nichtige Worte redest;
Die Luther 2017 basiert im Gegensatz zur Luther 1912 zwar schon auf den „wissenschaftlichen“ Nestle-Aland Grundtext, aber hier steht noch der Sabbat eindeutig in Verbindung mit „Tag des Herrn“.
Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat »Lust« nennst und den heiligen Tag des HERRN »Geehrt«; wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst und kein leeres Geschwätz redest,
Eine weitere textus receputs Variante ist die Elberfelder. „Der Tag des Herrn“ bezieht sich auch hier auf den Sabbat.
Wenn du deinen Fuß vom Sabbat zurückhältst, deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu treiben, und nennst den Sabbat eine Wonne und den heiligen ⟨Tag⟩ des HERRN ehrwürdig, und ⟨wenn du⟩ ihn ehrst, sodass du nicht deine Gänge machst, deinem Geschäft nachgehst und ⟨eitle⟩ Worte redest
Die englische King James Version basiert auf textus receptus und hat deshalb ebenfalls den „Tag des Herren“ korrekt mit dem Sabbat verbunden.
If thou turn away thy foot from the sabbath, from doing thy pleasure on my holy day; and call the sabbath a delight, the holy of the LORD, honourable; and shalt honour him, not doing thine own ways, nor finding thine own pleasure, nor speaking thine own words:
Die folgenden Bibel-Ausgaben verwenden jeweils den Nestle-Aland Grundtext. Es ist zwar von einem Sabbat die Rede, aber dieser steht nicht mehr im Bezug zum „Tag des Herrn“.
Einheitsübersetzung 2016
Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, / deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu machen, wenn du den Sabbat eine Wonne nennst, / heilig für den HERRN, hochgeehrt, wenn du ihn ehrst, ohne Gänge zu machen / und ohne dich Geschäften zu widmen und viele Worte zu machen,
Gute Nachrichten 2018
Der HERR sagt: »Achtet den Sabbat als einen heiligen Tag, der mir gehört! Entehrt ihn nicht dadurch, dass ihr euren Beschäftigungen nachgeht. Entweiht ihn nicht durch Reisen oder durch Arbeit oder irgendwelche Geschäfte. Betrachtet ihn nicht als eine Last, sondern als einen Anlass zur Freude!
Hoffnung für Alle
Achtet den Sabbat als einen Tag, der mir geweiht ist und an dem ihr keine Geschäfte abschließt! Er soll ein Feiertag für euch sein, auf den ihr euch freut. Entweiht ihn nicht durch eure Arbeit, durch Geschäfte oder leeres Geschwätz! Achtet ihn vielmehr als einen Tag, der mir, dem HERRN, gehört.
Die Bezeichnung „Tag des Herrn“ in Verbindung mit dem Sabbat wirkt selbst in der Bibel wie eine Ausnahmeerscheinung. In der Heiligen Schrift kommt diese Bezeichnung sehr viel häufiger vor und alle weitern Stellen haben gemeinsam, dass „der Tag des Herrn“ nicht einmal einen Wochentag, geschweige den Sonntag beschreibt, sondern den sogenannten Jüngsten Tag. Der Tag, an dem der Herr Jesus Christus wiederkommt, samt den damit verbundenen Verwüstungen. „Der Tag des Herrn“ ist mitnichten der Sonntag, sondern der Tag Jesu Wiederkunft!
Folgende Verse sind allesamt aus der Schlachter 2000 (textus receptus). Nicht ein Vers im Kontext mit „Tag des Herrn“ bezieht sich auf irgendeinen Wochentag.
Jesaja 13,6:
Heult! Denn der Tag des Herrn ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung von dem Allmächtigen!
Jesaja 13,9:
Siehe, der Tag des Herrn kommt, unbarmherzig, mit Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wüste zu machen und die Sünder daraus zu vertilgen.
Hesekiel 13,5:
Ihr seid nicht in die Risse getreten und habt keine Mauer um das Haus Israel gebaut, damit es im Kampf standhalten könnte am Tag des Herrn!
Hesekiel 30,3:
Denn nahe ist der Tag, ja, nahe ist der Tag des Herrn! Ein Tag [dunkler] Wolken, die Zeit der Heidenvölker wird es sein.
Joel 1,15:
Ach, was für ein Tag! Ja, der Tag des Herrn ist nahe, er kommt als eine Verwüstung vom Allmächtigen!
Joel 2,1:
Stoßt in das Schopharhorn in Zion und blast Lärm auf meinem heiligen Berg, daß alle Bewohner des Landes erzittern; denn der Tag des Herrn kommt, ja, er ist nahe –
Joel 2,11:
Joel 3,4:
die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt.
Joel 4,14:
Scharen um Scharen [treffen ein] im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag des Herrn im Tal der Entscheidung.
Amos 5,18:
Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen! Was soll euch der Tag des Herrn? Er wird Finsternis sein und nicht Licht,
Amos 5,20:
Wird nicht der Tag des Herrn Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?
Obadja 1,15:
Denn nahe ist der Tag des Herrn über alle Heidenvölker; wie du gehandelt hast, so wird man dir gegenüber handeln; dein Tun fällt auf deinen Kopf zurück!
Zephanja 1,7:
Seid still vor dem Angesicht Gottes, des Herrn! Denn nahe ist der Tag des Herrn; denn der Herr hat ein Schlachtopfer zubereitet, er hat seine Geladenen geheiligt.
Zephanja 1,14:
Nahe ist der große Tag des Herrn; er ist nahe, und sehr rasch kommt er herbei! Horch, der Tag des Herrn! Bitter schreit dort auf der Held.
Maleachi 3,23:
Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt;
Apostelgeschichte 2,20:
die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt.
1. Korinther 5,5:
dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn Jesus.
2. Korinther 1,14:
wie ihr uns zum Teil schon erkannt habt, nämlich daß wir euch zum Ruhm gereichen, so wie auch ihr uns, am Tag des Herrn Jesus.
1. Thessalonicher 5,2:
Denn ihr wißt ja genau, daß der Tag des Herrn so kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
2. Petrus 3,10:
Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen.
Offenbarung 1,10:
Ich war im Geist am Tag des Herrn, und ich hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune,
Schon früh wollte die Kirche Roms wöchentlich ‚Ostern feiern‘ – ‚Sonnengott‘-Verehrung
Man sieht es eindeutig: Der Bezug des „Tag des Herrn“ auf den Sonntag ist einer der üblichen Täuschungen der römisch katholischen Kirche. Leider ist diese These auch von den protestantischen Kirchen übernommen worden. Aber hinsichtlich der bereits fast abgeschlossenen Degeneration dieser einstig evangelikalen Institutionen gibt es faktisch gar keinen Unterschied mehr.
Die „wundersame Wandlung“ des Tag des Herrn erfolgte in der Geschichte der römisch katholischen Kirche bereits sehr früh. Schon der Bischof von Antiochien, Ignatius von Antiochien, sprach in einen seiner Briefe vom „Herrentag“ in Verbindung mit dem Sonnen-Tag (Sonntag). Die Lebenszeit von Ignatius ist nicht ganz geklärt. Während die einen Wissenschaftler sein Wirken im Bereich von 110 n.Chr. datieren, verorten ihn andere um den Bereich von 160 n.Chr. Heute wird Ignatius von der römischen wie auch von der orthodoxen katholischen Kirche als ein „Heiliger“ verehrt.
Ein weiterer früher „Kirchenvater“ war der „Heilige Märtyrer Justin“ (110-165 n.Chr.). In seinem Werk „Erste Entschuldigung“ schrieb er in Kapitel 67:
„Und danach erinnern wir uns gegenseitig immer wieder an diese Dinge. Und die Reichen unter uns helfen den Bedürftigen; und wir bleiben immer zusammen; und für alles, womit wir versorgt werden, segnen wir den Schöpfer aller Dinge durch seinen Sohn Jesus Christus und durch den Heiligen Geist. Und an dem Tag, der Sonntag genannt wird, versammeln sich alle, die in Städten oder auf dem Land leben, an einem Ort, und es werden die Memoiren der Apostel oder die Schriften der Propheten gelesen, solange es die Zeit erlaubt; dann, wenn der Leser aufgehört hat, weist der Präsident mündlich an und ermahnt zur Nachahmung dieser guten Dinge. Dann stehen wir alle gemeinsam auf und beten, und wie wir bereits sagten, wenn unser Gebet beendet ist, werden Brot, Wein und Wasser gebracht, und der Präsident spricht in gleicher Weise Gebete und Danksagungen aus, je nach seinen Fähigkeiten, und das Volk stimmt zu. Amen sagen; und es gibt eine Verteilung an jeden und eine Teilnahme an dem, wofür gedankt wurde, und an diejenigen, die abwesend sind, wird ein Teil von den Diakonen gesandt. Und diejenigen, die wohlhabend und willig sind, geben, was jeder für richtig hält; und was gesammelt wird, wird beim Präsidenten deponiert, der die Waisen und Witwen und diejenigen, die aufgrund von Krankheit oder aus anderen Gründen in Not sind, und diejenigen, die in Fesseln leben, und die Fremden, die sich unter uns aufhalten, unterstützt und mit einem Wort für sie sorgt aller, die in Not sind. Aber der Sonntag ist der Tag, an dem wir alle unsere gemeinsame Versammlung abhalten, denn es ist der erste Tag, an dem Gott die Welt erschaffen hat, nachdem er eine Veränderung in der Dunkelheit und der Materie herbeigeführt hat; und Jesus Christus, unser Erlöser, ist am selben Tag von den Toten auferstanden. Denn er wurde am Tag vor Saturn (Samstag) gekreuzigt; Und am Tag nach dem Tag des Saturn, dem Tag der Sonne, erschien er seinen Aposteln und Jüngern und lehrte sie diese Dinge, die wir Ihnen auch zur Betrachtung vorgelegt haben.„
Katholisches Jesu-Bild – Sonnenscheibe und Pseudo-Kreuz
Man sieht, dass der „Tag des Herrn“, der in Wirklichkeit den Jüngsten Tag, bzw. die Wiederkunft Jesu bezeichnet, von der eigenwilligen Kirche Roms schon sehr früh als der Sonntag definiert wurde, der „Sonnen-Tag“ zu Ehren des insgeheim von dieser Kirche verehrten „Sonnen-Gottes“. Somit erhielt dieser Begriff „Herrentag bzw. Tag des Herrn“ eine völlig falsche Bedeutung.
Die nächste Täuschung vollzog die römisch katholisch Kirche schon bald nach der Steilvorlage des Kaisers Konstantin, der im Jahr 321 n.Chr. den Sonntag zu Ehren des Sonnentages als „Feiertag“ festlegte. Der in der Bibel stark hervorgehobene Sabbat (7. Tag der Woche) wurde von der Kirche Roms als zu „heiligender Tag“ einfach auf den Sonntag verlegt.
Seither gilt der Sonntag als „Tag des Herren“ (1. Tag der Woche, Sonntag), an dem auch die Gottesdienste abzuhalten seien. Der von der Bibel vorgeschriebene Sabbat, also der 7. Tag der Woche (Samstag) wurde in diesem Zuge einfach als „jüdischer Feiertag“ deklariert, an dem sich Christen nicht mehr zu halten hätten. Dabei ist es die Kirche Roms selbst, die den biblischen Sabbat als biblisch vollumfänglich gültig anerkennt, aber dies einfach ignoriert und ihre eigenen Lehren in die Welt setzt.
Um die provozierte Verwirrung rund um „Tag des Herren“, „Sonntag“, „Sabbat“ noch zu vervollständigen, wird seit neuerer Zeit der Sonntag als der „Sabbat“ bezeichnet. Wie es aber tatsächlich um den einzuhaltenden (echten) Sabbat bestellt ist und für wen dieser gilt, kann hier nachgelesen werden.
Der biblische „Tag des Herren“ bezieht sich fast ausnahmslos auf den Zeitpunkt Jesu Christi Wiederkunft, also der sog. Jüngste Tag. Lediglich mit einer Ausnahme bezieht sich der „Tag des Herrn“ auf den Sabbat.
Der biblische „Tag des Herrn“ bezieht sich an keiner Stelle in der Bibel auf den Sonntag
Der biblische Sabbat ist der 7. Tag der Woche (Samstag)
In keiner Stelle der Bibel ist die Heiligung des Sonntags (1. Tag) vorgeschrieben, sondern nach wie vor verbindlich der Sabbat (Samstag, 7. Tag).