Iss, was dir schmeckt. Ob Rind, Schwein, Krabben oder Froschschenkel. Die Speisegesetze Gottes seien längst abgeschafft worden. Ob rein oder unrein, sei heute egal. Als wenn das unreine Tier plötzlich rein geworden wäre, oder der Mensch sich wundersam veränderte. Doch die Speisegebote über Reines und Unreines sind nie gekippt worden.
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Speisegebote werden einfach übergangen
Es scheint, als gehe ein Gros der christlichen Denominationen davon aus, dass alle nur erdenklichen Gesetze, Gebote, Regeln, Ordnungen und Satzungen Gottes abgeschafft worden seien. Das betrifft die Moralgesetze (10 Gebote), die Zeremonialgesetze (Opferdienste und Festzeiten) sowie die Speisegesetze. Alles sei mit Jesus Christus ans Kreuz genagelt worden und seither gebe es einen Blankoscheck für Gnade.
Da ohnehin kaum mehr ein Unterschied gemacht wird zwischen den Geboten und den Zeremonialgesetzen, scheint auch das Gebot über die Speisen direkt in dieses Konzept zu passen. Die Speiseregeln werden kurzerhand als ein Zeremonialgesetz deklariert, wenn diese ohnehin nicht in den allgemeinen Gesetzes-Topf geworfen werden. Dabei ist der Unterschied zwischen Moralgeboten und Zeremonialgeboten (eigentlich) klar zu erkennen (Info).
Wer jedoch behauptet, das Speisegebot zähle zu den Zeremonialgesetzen, der sollte auch in der Lage sein, zu erklären, wie das Verspeisen von Schwein, Muscheln, Krabben, etc., in den Symbolismus des Erlösungswerkes Jesu Christi passt. Das gestaltet sich als sehr, sehr schwierig.
In der Bibel sind die Speisegesetze in 3. Moses 11 zu finden.
Vermeintliche Rechtfertigungen
Einer der favorisierten Argumente der „Schinken-Liebhaber“ ist Matthäus 15,11:
„Nicht das, was zum Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen.„
Ein einzelner Vers, wie so oft ohne Kontext. Jesus Christus sprach zu den selbstgerechten Pharisäern und deren überbordendes Werk an willkürlichen Regeln. Dies enthielt auch die unbedingte Handwaschung vor der Einnahme einer Speise. Jesus Christus klärte auf, dass das menschliche Herz unrein ist und nichts Gutes herauskommt. Der Prophet Jeremia wusste dies bereits, Jeremia 17,9:
„Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?„
Das Gleiche gilt auch für die Passage in Markus 7,14-23.
Unreine Tiere sind heute noch unreiner
In Zeiten Mose waren die Schweine die gleichen wie heute. Ohne Zweifel waren die Schweine zu dieser Zeit weniger ungesund als heute, wenn man nur die vielen Krankheiten, Parasiten und insbesondere das Übermaß an Antibiotika berücksichtigt. Schweine, Krabben, Scampi, etc., sind die Ausputzer, die Reiniger und Müllschlucker des Meeres und des Landes. Der Franzose Jean Anthelme Brillat-Savarin sagte im 18ten Jahrhundert:
„Sag mir, was du isst, und ich sage dir, was du bist“.
Gar nicht mal so falsch.
Gott, unser Schöpfer, und auf Ihn kann man sich verlassen, weiß am besten, was für den Menschen gut oder schlecht ist, 2. Moses 15,26:
„…so will ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin der Herr, dein Arzt.„
Dann gibt es noch zum Thema Speisegesetze die wichtige Passage in Römer 14,13-23 mit einer Schlüsselaussage in Vers 14:
„Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, daß nichts an und für sich unrein ist; sondern es ist nur für den unrein, der etwas für unrein hält.„
Wenn man aber dieses Kapitel von Beginn an liest, also wieder den Kontext beachtet, wird sehen, dass es sich hier nicht nur um angesprochene Glaubensbrüder, sondern vor allem um die „Neueinsteiger“ handelt. Diese sollen nicht begegnet werden mit Vorschriften gemäß „du musst, das ist dir nicht erlaubt, das musst du tun“. Die meisten neuen Gläubigen kamen aus einem heidnischen Umfeld mit entsprechenden Regeln und Gepflogenheiten. Die guten Werke jedoch, und der Gehorsam, kommt mit dem (wahren) Glauben.
Ob rein oder unrein war nie ein Thema
Hinzu kommt, dass es überhaupt kein Thema ist, ob es sich um reines oder unreines Fleisch handelt, sondern darum, ob man überhaupt Fleisch zu bestimmten Tagen essen oder unterlassen solle. Unreine Tiere standen überhaupt nicht zur Debatte, da selbstverständlich völlig tabu. Das wird in den Versen 20 und 21 klar:
„Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, der es mit Anstoß ißt. Es ist gut, wenn du kein Fleisch ißt und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte.„
Ob rein oder unrein, steht überhaupt nicht zur Debatte. Denn bereits Noah, also lange vor der Gesetzgebung (eigentlich Erinnerung) an das Volk Israel, wusste genau, dass zwischen reinen und unreinen Tieren zu unterscheiden ist (1. Moses 7,2).
Speisegesetze auch im NT verdeutlicht
Petrus machte es lange nach der Himmelfahrt Jesu Christi deutlich, dass unreine Tiere noch immer ein Tabu sind, Apostelgeschichte 10,14:
„Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!“
Apostelgeschichte 11,8:
„Ich aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn nie ist etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen!„
Sollte es keine Rolle spielen, ob rein oder unrein, dann würden die Dinge anders aussehen.
Auch Paulus warnte vor den unreinen Sachen. Nicht (nur) vom unreinen Glauben, sondern auch von unreinen Dingen „zum Anfassen“, 2. Korinther 6,17:
„Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen,„
Wenn die Tore final geschlossen werden, das Tor der Arche Noah zum Vorbild, und die Gnadenzeit vorüber ist, dann sind die Zu- und Umstände zementiert, Offenbarung 22,11:
„Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter!„
Das sieht wahrlich nicht gut aus für die „Liebhaber des Unreinen“.
Wer will den Ausschluss riskieren, für einen geräucherten Schinken?
Kurz:
– Die Zeremonialgesetze sind tatsächlich abgeschafft.
– Die 10 Gebote sind vollumfänglich gültig
– Die Speisgesetze sind ebenfalls voll gültig
So einfach ist das!
Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.
Offenbarung 22,12
Bibelverse aus Schlachter 2000