Pfingstler & Charismatiker – Vom „Geist“ erfüllte Irrläufer

Leuchtspur

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Zeichen und Wunder. Ein Markenzeichen der Pfingstler und Charismatiker. Eine von sich selbst überzeugte Glaubensgemeinschaft, im Glauben, vom Heiligen Geist erfüllt zu sein, und dadurch Sprachen sprechen und vor allem heilen zu können. Einzige Voraussetzungen für das Erreichen diese „irdischen Omega-Punktes“ sind Abschalten des Verstandes und Empfindungen auf Vollanschlag aufzudrehen. So kann der Irrsinn seinen freien Lauf nehmen.

Eine wachsende Gemeinschaft

Zu den außergewöhnlichen Seltsamkeiten der heute als Christentum genannten Umtriebe zählen Wunder und Heilungen durch Pastoren diverser evangelikalen Gemeinden. Vordergründig zu beobachten in den Vereinigten Staaten in den sogenannten Mega-Churches. Gemeindehäuser, regelmäßig proppenvoll, gefüllt mit Leuten, die eine sonntägliche Zeichen- und Wunder-Show beiwohnen wollen. Der „Geist“ der Charismatiker ist kurz davor, die Welt zu erobern. Auch in Deutschland wachsen die Gemeinden der emotionalen Irrläufer stetig an.

Pfingstler setzten den Anfang

Leuchtspur
Irgendein Geist als ‚Heiliger Geist‘

Die Anfänge der Charismatiker leiteten die zu Beginn des 20ten Jahrhunderts erstmals entstandenen Pfingstgemeinden ein. Sie hatten durchaus charismatische Züge. Ein jeder Pfingstler ist heute ein Charismatiker, wobei ein Charismatiker nicht automatisch ein Glied der Pfingstgemeinde sein muss. Diese Glaubensgruppen stufen beim Studium des Evangeliums, falls überhaupt noch praktiziert, den Verstand weitaus niedriger ein als das Gefühl. Kurz: „Hirn ausgeschaltet, Empfinden auf Vollanschlag aufgedreht“.

Mit dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils im Dezember 1965 erlebten viele Gemeinden eine „neue geistliche Erweckung“. Eine Renaissance der Pfingstler und der Startschuss für emotionale Ausbrüche hinter Kanzeln und auf den Bühnen, anstatt die Verkündigung des Wortes Gottes. Der von der Kirche Roms gehegte Gedanke gilt der Ökumene. Katholische Dogmen und protestantische Ansichten sind bereits in den Grundlagen unvereinbar.

Mit der Wahrheit des Evangeliums hatte es die Kirche Roms seit ihrer Entstehung noch nie und das Wort Gottes in Reinform führte auch nicht zum von ihr gesetztem Ziel. Daher die grundlegende Idee, das Gefühl der Menschen als Maßstab des Glaubens zu betonen. Das kommt der Philosophie eines Ignatius von Loyola und seinen geistlichen Übungen, bzw. den „komplentativen Meditationen“ in so manchen einst evangelischen Kirchen ohnehin sehr nahe.

Willkommen für die Ökumene

Man könne den Heiligen Geist in sich spüren, so die auf Emotionen basierende Lehre. Das gelte für den Katholiken ebenso wie für den Evangelikalen. Kann der Katholik den Heiligen Geist in sich spüren und der Evangelikale ebenso, dann sei ja alles bestens. Sie befinden sich somit auf gleicher Ebene, glauben an den gleichen „Gott“ und sind auch vom gleichen „Heiligen Geist“ beglückt. Was Besseres kann der Ökumene gar nicht widerfahren. Der „Einheit des Christentums“ um einen großen Schritt näher gekommen.

Wie es der Eigenname schon verrät, basieren die Pfingstgemeinden auf das biblische Ereignis der Ausschüttung des Heiligen Geistes auf die Apostel Jesu Christi. Der Pfingsttag. Damit erhielten die Apostel zur kräftigen Unterstützung für die Verbreitung des Evangeliums von Gott besondere Gaben verliehen. Dazu zählten Kräfte zur Heilung und auch das Sprechen in Fremdsprachen (Zungenrede).

Von „einem Geist“ erfüllt

Jene Pfingstler bzw. Charismatiker sehen es deshalb als einen Beleg an, vom Heiligen Geist erfüllt zu sein, wenn urplötzlich in „Zunge geredet“ werden kann. Dass es sich mit diesem Geplapper lediglich um sinnloses Gequatsche handelt, das mit der „Zungenrede“ gemäß Evangelium überhaupt nichts zu tun hat, kümmert diese jedoch nicht. Denn hierfür müsste der Verstand bemüht werden. Dieser ist aber zugunsten der guten Gefühle völlig außer Betrieb genommen (Info).

Täuschung
Konkret völlig von der Rolle

Entsprechend auch der Umgang mit den empfangenen Kräften der Heilung. So mancher „Gottesdienst“ dieser Charismatiker gleicht einer Freak-Show. Zitternde, Blinde, Gelähmte und sonstige augenscheinlich beeinträchtigte Menschen werden auf die Bühne geschliffen, damit der gegenwärtige Pastor bei seinem Geschreie eine Pause einlegen und anhand gesprochener Babbel-Worte und aufgelegter Hand sein „Heilungs-Wunder“ verrichten kann. Oft steht auch für die begeisterten Zuschauer ein Sonderangebot auf dem Programm, bei dem der „Heilige Geist“ nach dem Ziehen der Kreditkarte durch das Lesegerät zu einem Schnäppchenpreis erworben werden kann.

So manche um Wahrheit bemühte Menschen haben sich bei ihrer Suche in derart charismatischen Kreisen verfangen. Derlei Show-Einlagen sehen gut aus, sind dramatisch gestaltet und fühlen sich einfach gut an. Damit ist aber auch gleichzeitig die vorliegende Halbherzigkeit bei der Wahrheitssuche offengelegt, denn das Glauben an einen solchen plakativen Unsinn kostete einen Menschen mit noch einigermaßen funktionierenden Verstand eine Menge Überwindung.

Zu den populärsten Vertretern dieser „Zunft“ zählen Kenneth Copeland, Benny Hinn, Joel Osteen und der Deutsche Reinhard Bonnke.

Die alles erlösende Liebe

Auf diese Weise versuchen sich derlei in die Irre geführte Menschen auch auf dezenter Weise in der Öffentlichkeit hervorzutun. Sie glauben sich im Dunstkreis der charismatisch eingefärbten Ökumene als Verkünder der „Liebe Gottes“. Gesetz, Gerechtigkeit, Sünde? Ach, was! Gott liebe alle Menschen, nehme diese alle an und werde sie auch durch seine Gnade unweigerlich retten. Man brauche lediglich auf sein inneres Herz zu hören, denn dort hinein spreche der „Heilige Geist“. Einfach nur öffnen, riechen, fühlen, schmecken, hören, und warten bis der „Heilige Geist“ spürbar eintaucht (…und Verstand ausschalten).

Eine Philosophie, die längst auch Einzug in den „normalen“ evangelischen Kirchen Einzug gehalten hat.

Selbstgerechte Selbstdarsteller

So manch derart angehauchter Charismatiker betreibt auch eigene Videokanäle in den sozialen Medien, um dort seine persönlichen Erlebnisse, Gefühle zu verkündigen und vor allem auch seine vom „Heiligen Geist erfüllten“ guten Taten anzupreisen. Da ist sogar die Sprache von, „mit den Augen Jesu sehen“ und die Welt „aus der Position Gottes betrachten“. Auch die Fähigkeit der Heilung aufgrund der sichtlichen Erfüllung vom „Heiligen Geist“ wird hierbei betont. Selbst betrachtet man sich als alternativlos gerettet.

Superhelden
Die eigenen guten Taten gen Himmel loben

Man fragt sich, wo bei derart ausgeprägter Selbstgerechtigkeit tatsächlich der Verstand abgeblieben ist. Es ist schon beinahe unheimlich, wie blind und verblendet Menschen sein können.

Das o.g. Beispiel eines derart von sich selbst überzeugten angehauchten Charismatikers, Glied einer Baptistengemeinde, ist real. Die tägliche Begrüßung der Zuschauer erfolgt mit einem „fröhlichen Shalom“, und dies mit dem Esprit einer Schüssel Bretzel-Cracker mitten in der Salzwüste im US-Bundesstaat Utah. Es fehlte nur noch ein kleiner Hauch, einen Moment des Verlustes der restlichen Selbstkontrolle, damit dieser Selbstdarsteller der „erfüllten Vollkommenheit“ sich selbst als der „Gesandte Gottes“, der „Gesalbte“ bezeichnete.

Das Fatale: Dieser bezeichnet ein jegliches schlechtes Gewissen zu dieser Gesinnung als eine Eingebung Satans, die abgewehrt werden müsse.

Ob nun als reiner „Freizeit-Charismatiker“ oder als Professioneller im
Rahmen einer sehr lukrativen Geschäftsidee, es bliebe eine Frage offen. Warum die Heilungskräfte im „Namen Jesu“ auf der Bühne vor einer zahlenden Zuschauermenge verrichten und nicht in aller Selbstlosigkeit und Nächstenliebe die umliegenden Krankenhäuser aufsuchen, um dort die tatsächlich Kranken zu heilen? Wie gehabt, der Verstand spielt keine Rolle mehr. Es muss sich nur toll anfühlen.

Lediglich eine exklusiv kleine Gruppe

Als wenn zu Pfingsten der Heilige Geist auf alle Menschen wie aus einer Gießkanne geschüttet wurde, die bis zur abgezählten Drei nicht auf die Bäume klettern konnten, so handeln auch die Charismatiker bzw. Pfingstgemeinden. Man „erspürt“ sich den „Heiligen Geist“, und schon gehört man zu den von Gott auserkorenen Wunderheilern. Selbst dieser einfache Aspekt ist nicht biblisch, denn die Ausschüttung des Heiligen Geistes zu Pfingsten erfolgte nicht auf alle Straßen Jerusalems, sondern ausschließlich auf die Köpfe der ausgesuchten Apostel.

Die Bibel weist an einigen Stellen klar darauf hin, dass die besonderen Gaben, mit Ausnahme von Stephanus und Philippus, ausschließlich den Aposteln galten. Folgend einige Beispiele, die ohnehin beim Nachblättern selbstverständlich im Kontext gelesen werden sollten.

Apostelgeschichte 4,29-30:

Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!

Als Jesus Christus noch in dieser Welt bei Seinen Jüngern war, kündigte Er an, dass der Heilige Geist kommen werde. Als quasi Ersatz für Jesus Christus, aber mit einem noch viel größeren Einzugsbereich als es Jesus Christus als Mensch innerhalb Seines lokal eingeengtem Raum möglich war.

Apostelgeschichte 5,12:

Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomos.

Apostelgeschichte 5,15:

so daß man die Kranken auf die Gassen hinaustrug und sie auf Betten und Bahren legte, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten auf einen von ihnen fiele.

Apostelgeschichte 6,6:

Diese stellten sie vor die Apostel, und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.

Apostelgeschichte 8,18:

Als aber Simon [Magus, der Zauberer] sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld

Simon Magus sah die von Simon Petrus vollbrachten Wunder. Als „Zauberer“ wollte er diese Heilungen ebenfalls verrichten können. Simon Magus bot Petrus Geld an, damit dieser ihm die Fähigkeiten des Heiligen Geist verkaufe. Damals gab es zwar noch keine Kreditkarten, aber die Parallele zu den Charismatikern ist nicht zu übersehen. Der Handel klappte naturgemäß nicht, wie auch? Simon Magus verdingte sein späteres Leben als Haus- und Hof-Magier bei Kaiser Nero. Der erste große und auch besonders grausame Verfolger der ersten Christengemeinden.

Einen derartigen „Geist“, wie es Simon Magus aufwies, kann heute in der römisch-katholischen Kirche wiederentdeckt werden.

Apostelgeschichte 19,11-12:

Und Gott wirkte ungewöhnliche Wunder durch die Hände des Paulus, so daß sogar Schweißtücher oder Gürtel von seinem Leib zu den Kranken gebracht wurden und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister von ihnen ausfuhren.

1. Korinther 12,28-31:

Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen. Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Können alle auslegen? Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben, und ich will euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen

In dieser Passage ist deutlich zu erkennen, dass die von Gott ausgeteilten Gaben nicht wahllos ausgeschüttet werden. Gott kennt die Seinigen besser als jene sich selbst. Er weiß ganz genau, welche Gabe sich bei welchem Menschen am besten entfalten kann.

2. Korinther 12,12 – Epheser 4,11:

Die Zeichen eines Apostels sind unter euch gewirkt worden in aller Geduld, in Zeichen und Wundern und Kraftwirkungen.

Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer,

Hier wieder die Hervorhebung der „Zeichen eines Apostels“ und nicht die Wunder und Zeichen von einem jeden charistmatisch veranlagten „Hans, Franz, Hubert, Rüdiger und Helmut“.

Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
Markus 13,22

Bibelverse aus Schlachter 2000

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