
Der gläubige Christ lebt nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Diese Aussage ist tatsächlich in der Bibel zu finden. Leidig jedoch ist, dass dieser Satz gerne dazu missbraucht wird, vermeintlich abgeschaffte Gesetze zu begründen. Es wird somit eine quasi Narrenfreiheit unter der Gnade vermittelt. Also eine „erlaubte Gesetzlosigkeit“. Tatsächlich steckt aber weit aus mehr dahinter.
Inhalt / Content
- 1 „Kein Gesetz – Nur noch Gnade“
- 2 Diskrepanz oder Missverständnis?
- 3 Es sind Gläubige angesprochen
- 4 Auflösung des vermeintlichen Konflikts
- 5 Vom Fleisch oder vom Geist geleitet?
- 6 Werke des Fleisches und des Geistes
- 7 Gesetzestreue ist NICHT Werksgerechtigkeit
- 8 Vom Heiligen Geist geleitet führt zur Gesetzestreue
- 9 Eine Analogie zu Gesetz und Gnade
- 10 Das böse Erwachen wäre sicher
- 11 „Kein Gesetz, nur Gnade“ ist Willkür
„Kein Gesetz – Nur noch Gnade“
Das Gesetz Gottes sei hinfällig, Jesus habe dies alles mit Seinem Tod am Kreuz abgeschafft, so eine weit verbreitete Standard-These. Zu den hierzu am meisten zitierten Aussagen der Bibel zählt der Wortlaut, „Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade„.
Damit sei es klar. Das Gesetz gebe es nicht mehr, keine Strafe, denn die Sünde sei pauschal vergeben, und zwar für die Vergangenheit, die Gegenwart und auch für die Zukunft. Es zählte nur noch das „Gesetz der Liebe“, bestehend aus „liebt Gott“ und „liebe deinen Nächsten“, fertig.
An dieser Stelle fragte man sich unwillkürlich, wie derlei Verkünder über abgeschaffte Gesetze Gottes mit anderen, ebenso isoliert dargestellten, aber völlig gegensätzlichen Aussagen umgehen. Zu diesen Gegensätzen zählen insbesondere die Erklärungen des Paulus, wie z.B. in Römer 3,31:
„Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.„
Diskrepanz oder Missverständnis?

Was nun? Auf der einen Seite stehe der Gläubige nicht unter dem Gesetz, aber auf der anderen Seite richte dieser das Gesetz durch den Glauben auf? Für Ungläubige das Gesetz aufrichten, aber für sich selbst gelte das Gesetz nicht, oder wie? Daran erkennt man schon, dass es mit der einfachen und bequemen Abschaffung der Gesetze Gottes nicht ganz mit rechten Dingen zugehen kann.
Damit aufmerksame Leser sich bloß keine weiteren Gedanken darüber machen, hat man die Schriften von Paulus inzwischen ins besondere Kreuzfeuer genommen. Während die einen behaupten, es gebe massiv viel Widersprüche, daher sei die Bibel grundsätzlich anzuzweifeln, schreiben andere wiederum dem Paulus eine konträre Theologie zu der von Jesus Christus zu. Es tauchen inzwischen (aus den Fugen geratene) Fragen auf, ob man Jesus oder Paulus nachfolge. Als ob deren Lehren jeweils in Opposition stünden. Dabei war es Jesus Christus selbst, der den zu diesem Zeitpunkt noch Saulus heißenden Paulus auf seinem Weg nach Damaskus abfing und ihn geradewegs davon überzeugte, dass seine Verfolgung der ersten Christen die persönliche Verfolgung Jesu Christi gleichkommt (Apostelgeschichte 9,4). Aus dem Pharisäer Saulus wurde der treue Jesu-Nachfolger Paulus.
Man muss sich nur der Konsequenz bewusst sein, dass die Anfechtungen Paulus ganze 14 Briefe des Neuen Testamentes betreffen. 13 Briefe sind unmittelbar mit Paulus als Absender markiert. Der Hebräerbrief wird ihm ebenfalls zugeschrieben, auch wenn dies viele „Schriftgelehrten“ anzweifelten. Aber dies liegt in der Natur der Sache, Hauptsache Zweifel säen, da im Hebräerbrief vor allem die ebenfalls sehr vernachlässigte Lehre über das Himmlische Heiligtum und die Hohepriesterschaft Jesu Christi beschrieben ist (Info). Ein Tätigkeitsfeld, dass sich der selbsternannte „Vertreter auf Erden“, das Papsttum, selbst zugeschrieben hat.
Es sind Gläubige angesprochen
Eine wichtige Frage lautete, wen Paulus in seinen Briefen eigentlich ansprach. Grundsätzlich schrieb er an die Gemeinden, also Gläubige. Jene, die Jesus Christus als den erkannt haben, wer Er tatsächlich ist. Der Sohn Gottes, das lebendige Wort Gottes, das als Mensch in diese Welt gekommen ist (Johannes 1,1-3;14). Die von Paulus angeschriebenen Gemeinde-Geschwister haben die Botschaft Jesu im Großen und Ganzen erkannt und wissen, wie der Erlösungsweg tatsächlich aussieht. Paulus tadelte zwar in einigen Briefen, aber eben diese sind daher besonders wertvoll zu studieren, da die Fehler und Missverständnisse explizit beschrieben sind, ebenso auch die notwendigen Korrekturen.
Angesichts der Entwicklung der Gemeinde in Rom, deren fortschreitender Synkretismus mit dem römischen Heidentum letztlich in das mündete, was sich bis heute römisch-katholische Kirche bezeichnet, sticht der Römerbrief von Paulus besonders hervor. Es ist geradezu plakativ, dass der Brief an die Gemeinde in Rom jene Aspekte im Zentrum stehen hat, die vor allem das bis heute bestehende Papsttum beschreiben. Das betrifft vor allem das Gesetz Gottes, welches die Kirche Roms rasch durch eigenwillige Anpassungen beseitigte. Dies sah bereits der Prophet Daniel voraus, Daniel 7,25:
„Und er wird [freche] Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und er wird danach trachten, Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.„
Auflösung des vermeintlichen Konflikts
„Wir leben nicht mehr unter dem Gesetz“ und „wir richten das Gesetz auf“, passen so ganz und gar nicht zusammen, vermeintlich. Da die Anstrengungen groß sind, die Menschen davon abzuhalten, an dieser Stelle genauer nachzuforschen, geschweige die dahintersteckende Wahrheit zu verstehen, rentiert sich es um so mehr, diese Diskrepanz genauer zu betrachten.
Ein gewichtiger Hinweis steht in Römer 6,14-15:
„Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!„
Was ist Sünde? Sünde ist die Übertretung des Gesetzes Gottes (Gebote). Klar definiert in 1. Johannes 3,4:
„Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.„
Genau dies beschreibt auch Paulus in Römer 7,7:
„Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewußt, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!„
Einfache Logik ist, dass es bei abgeschafften Gesetzen Gottes gar keine Sünde mehr geben würde. Es gibt sie aber noch, die Sünde, und dies nicht zu knapp. Abgeschaffte Gesetze würden das Evangelium als ein klassisches Paradoxon enden lassen (Info). Eine weitere einfache Logik wäre, dass bei abgeschafften Gesetzen und „immerwährender Gnade“ ein jeder Mensch tun und machen könnte, was er wolle, dies ohne jegliche Konsequenz. „Morden, rauben, stehlen, ehebrechen, anderen Göttern nachlaufen“, wäre völlig egal, denn wo kein Gesetz, da keine Sünde.
Da steckt noch mehr drin

So zeigt auch der Abschnitt Römer 6,1-4, dass unter dem Begriff „nicht unter Gesetz, sondern Gnade“ weitaus mehr dahinterstecken muss:
„Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Oder wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.„
„Der Sünde gestorben“, dies beschreibt bereits sehr gut, dass es sich nicht um die Abschaffung der Sünde aufgrund abgeschaffter Gesetze handelt, sondern um das Unterlassen der noch immer existierenden Sünden. Da es aber das Gesetz noch gibt (siehe nicht nur Matthäus 5,17, sondern auch Vers 18!), wie könnte man dann nicht mehr darunter sein?
Vom Fleisch oder vom Geist geleitet?
Der große Unterschied liegt darin, wovon man sich, die eigenen Gedanken und sein Handeln leiten lässt. Ist es das Verlangen des eigenen gefallenen Fleisches, oder ist es das Verlangen des Geistes, konkret die Führung durch den Heiligen Geist? Paulus ist im Brief an die Gemeinde in Galatien eindeutig. Galater 5,16-18:
„Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, so daß ihr nicht das tut, was ihr wollt. Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.„
An dieser Stelle trifft auch der Begriff „Wiedergeborener Christ“ zu. Mit Jesus Christus am Kreuz gestorben und auch mit Ihm auferstanden. Aber als ein neuer Mensch. Ein Mensch, der sich nicht vom eigenen Fleisch leiten lässt, sondern vom Heiligen Geist. Es ist (eigentlich) selbstverständlich, dass der vom Heiligen Geist geführte Mensch die Sünde erst gar nicht begeht, da dieser die Sünde als solche erkennt, diese verabscheut und gar nicht tun will.
Werke des Fleisches und des Geistes
Paulus wird zur Sichtbarkeit des wahrhaftigen Glaubens bzw. der wahren Motivation deutlich. Er beschreibt die Taten „des Fleisches“ und welche Konsequenzen dies nach sich zieht, Galater 5,19-21:
„Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.„
Den Kontrast, wenn der Mensch dagegen vom Heiligen Geist geleitet ist, zeigt Paulus ebenfalls auf, Galater 5,22:
„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.„
„Nicht mehr unter dem Gesetz leben“ erfüllt sich daher erst, wenn der Mensch tatsächlich vom Heiligen Geist geleitet wird und sich deshalb von der Sünde entfernt hat. Wer vom Geist Gottes belebt ist, so in anderen Worten, kommt mit dem Gesetz gar nicht erst in Konflikt. Sondern dieser Mensch lebt von der Gnade Jesu Christi, der die bisherigen Sünden (und künftige Ausrutscher) nach Bekenntnis und Reue vergeben hat.
Paulus „rundet“ seine Aussage zum Fleischlichen und Geistlichen ab mit:
„Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.“ (Galater 5,24)
Eigentlich das genaue Gegenteil dessen, was die Apologeten über „durch das Kreuz abgeschaffte Gesetze“ verkünden. Nicht die Gebote Gottes sind ans Kreuz genagelt worden, sondern ein jeder (echte) Gläubige wird sein fleischliches, sündhaftes Wesen ans Kreuz nageln.
Gesetzestreue ist NICHT Werksgerechtigkeit

Die Behauptung, man sei „gesetzlich“ und versuche sich in „Werksgerechtigkeit“, weil man die Gesetze Gottes (Gebote) einhält, ist irreführend. Auch Paulus wusste um die Untauglichkeit der Gesetze, daraus Gerechtigkeit schöpfen zu können, Galater 3,21:
„Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz.„
Schließlich erkennt der Mensch anhand der Gesetze Gottes, was Sünde überhaupt ist. Hat der Mensch das Gesetz einmal missachtet bzw. übertreten, ist es im Prinzip zu spät, aus, vorbei, es ist passiert. Dann hilft es auch nichts, wenn man ab sofort das Gesetz mit aller Genauigkeit einhält. Die Gerechtigkeit ging verloren, schon bei der ersten Sünde. Ab jetzt ist der Mensch auf „Gedeih und Verderb“ auf die Gnade Jesu Christi angewiesen. Hierzu dienten gemäß Alten Testament die Zeremonialgesetze, die allesamt das Wirken Jesu symbolisierten (Info).
Andere Töne sprechen sogar von „Sünde“, wenn man versuche, die Gebote Gottes einhalten zu wollen. Man merkt direkt, wie der Widersacher wie ein brüllender Löwe umherzieht, um so viele Menschen wie möglich zu verschlingen. Hierzu auch die markante Aussage in Offenbarung 12,17:
„Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.„
Wen verfolgt der Drache, das Sinnbild für den großen Widersacher? Nicht die Gottlosen, nicht die Sünder, nicht die Gesetzlosen, sondern diejenigen, welche die Gebote Gottes halten! Das ist nicht die große Mehrheit, sondern, wie in diesem Vers klar beschrieben, die „übrigen von ihrem Samen“. Also ein gewisser Rest.
Vom Heiligen Geist geleitet führt zur Gesetzestreue
Die These „kein Gesetz, nur Gnade“ ist fatal falsch. Wer vom Heiligen Geist geleitet wird, hält (automatisch) die Gebote Gottes ein. So einfach ist das. Wenn ein Mensch behauptet, er sei wiedergeboren, aber seine Taten (Werke) bezeugen etwas ganz anderes („an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“), dann ist etwas faul im „Staate Dänemark“. Hierzu weiß Apostel Johannes Wichtiges zu sagen, 1. Johannes 1,6:
„Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit;“
1. Johannes 2,4:
„Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht;„
Jesus Christus selbst brachte es mit einem kurzen und knackigen Satz auf den Punkt, Johannes 14,15:
„Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!„
Sich in der Liebe fühlen zu seinem Nächsten, die Hände gen Himmel emporheben und mit lauter Stimme „Jesus“ rufen, aber nicht vom Heiligen Geist geleitet werden und der Sünde nicht den Rücken gekehrt („Überwinden“), ist eine fatale Selbsttäuschung. Diese Täuschung ist es, die im „evangelikalen Mainstream“ gelehrt wird. Man lebe schließlich nicht mehr „unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade“.
Eine Analogie zu Gesetz und Gnade

Ein Autofahrer fährt mit 100 Kilometer pro Stunde durch eine Spielstraße, wo nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist. So steht es auch im Gesetz geschrieben. Der Autofahrer wird prompt erwischt und kommt vor Gericht. Der Richter erkennt die finanziell äußerst angespannte Lage des Autofahrers, der im Haushalt mit 4 Kindern Alleinverdiener ist. Der Richter begnadigt den Raser. Weder Geldstrafe noch Gefängnis.
Nun darf der Autofahrer ohne Strafe das Gericht verlassen und es ist ihm auch erlaubt, weiterhin Auto zu fahren. Er ist begnadigt worden. Frei und deshalb „unter der Gnade lebend“.
Ist damit das Gesetz, nur 5km/h in einer Spielstraße fahren zu dürfen, aufgehoben worden?
Ist der Autofahrer jetzt vom Gesetz entbunden worden und darf künftig legal mit 100km/h durch die Spielstraße jagen?
Nichts davon trifft zu! Vielmehr, und das ist nachvollziehbar, wird der Autofahrer künftig besonders aufpassen, nicht mehr gegen das Gesetz zu verstoßen. Was aber der „Liebes-und-unter-der-Gnade-Mainstream“ erzählt, entspräche exakt dieser Narrenfreiheit des Autofahrers, der von nun an ohne Konsequenzen das Gaspedal voll durchtreten könne. Denn dieser „lebe ja unter der Gnade und nicht mehr unter dem Gesetz“. Spätestens hier sollte man erkennen, welch eine unsinnige Schlussfolgerung dies wäre.
Das böse Erwachen wäre sicher
Eben jene, die „nur Gnade, kein Gesetz“, im Prinzip als Narrenfreiheit interpretieren, werden es sein, die „große Aussichten“ haben, von Jesus Christus zur „Sachlage“ folgenden Standpunkt zu hören, Matthäus 7,21-23:
„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!„
„Ihr Gesetzlosen!“ Andere Bibelausgaben schreiben „Übeltäter“. Das griechische Wort „anomia“ bedeutet soviel wie, „Gesetzlosigkeit Tuenden“.
Hört sich das nach „abgeschafften Gesetzen und NUR Gnade“ an?
„Kein Gesetz, nur Gnade“ ist Willkür

Lasst euch vom Heiligen Geist leiten und ihr werdet die Sünde nicht mehr tun wollen. Die Sünde nicht mehr tun, ist automatisch die Einhaltung des Gesetzes, einfach nur die logische Konsequenz. Die Gnade Jesu Christi besteht vor allem darin, den Mensch anhand der Führung vom Heiligen Geist VON der Sünde zu befreien. Keinesfalls gibt es eine Errettung IN der Sünde, denn dies ist das „Tun der Gesetzlosigkeit“. Das ist die Kernaussage, auch von Paulus. Und deshalb wird er derart massiv angegriffen.
Die Behauptung abgeschaffter Gesetze ist zudem die Unterstellung, Gott sei willkürlich und damit nicht gerecht, zudem ein Lügner. Genau das Vokabular des großen Widersachers. Gott ändert sich jedoch nicht, Sein Gesetz ist heilig und unveränderlich, zudem ist Gott auch ewig gerecht (Info). Wenn es nach Jesu Tod und Auferstehung kein Gesetz mehr gäbe, wäre dies zutiefst ungerecht gegenüber allen Menschen, die „zur falschen Zeit am falschen Ort“ lebten, also vor Jesu Wirken als Mensch in unserer Welt. An der stumpfen These, „kein Gesetz, nur Gnade“, passt somit rein überhaupt nichts.
Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den will ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.
Matthäus 7,24
Bibelverse aus Schlachter 2000