
Die letzte Gemeinde Gottes, als Laodizea bezeichnet, hat schon etwas „Besonderes“. Ihre Eigenschaften weichen in einigen Punkten von jenen der Vorgänger-Gemeinden ab. Hervorstechend ist vor allem der lauwarme Zustand, weder kalt noch heiß.
Inhalt / Content
- 1 Laodizea – Kalt – Heiß – Lauwarm
- 2 Laodizea – Ein populärer Kurort
- 3 Für Laodizea nur Tadel
- 4 Sogar die Engel sind gebannt
- 5 Viel Liebe, null Zorn
- 6 Die ganze Welt sieht gebannt zu
- 7 Gott kann nicht getäuscht werden
- 8 Der „Lauwarme“ ein miserables Vorbild
- 9 Nur Gott weiß vorab Bescheid
- 10 Weizen und Unkraut zeigen ihre Unterschiede
Laodizea – Kalt – Heiß – Lauwarm
„Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch heiß bist. Ach, daß du kalt oder heiß wärst! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund„, so die harsch klingenden Worte Jesu über den allgemeinen Zustand in der Gemeinde Laodizea (Offenbarung 3,14-22).
Die Gemeinde Laodizea ist die letzte von insgesamt sieben Gemeinden, die einerseits in der Antike buchstäblich existierten, aber auch einen prophetischen Aspekt aufweisen (Info).Johannes, der die Offenbarung durch einen Engel von Jesus Christus empfing (siehe Offenbarung 1,1-2), hatte den Auftrag, einer jeden Gemeinde die Offenbarung zukommen zu lassen, jeweils mit der persönlichen Anrede der jeweiligen Gemeindeältesten und dem individuellen Lob, Tadel und auch ermahnenden Worten. Die letzte Gemeinde Laodizea sticht hierbei durch eine besondere Eigenschaft hervor. Für diese Gemeinde hatte Jesus Christus keinerlei Lob übrig.
Der Tadel an die Gemeinde weist gegenüber den vorangegangenen Gemeinden auch einen gesonderten Charakter auf. Während die Kritik an den anderen Gemeinden überwiegend deren Abfall vom wahren Glauben und dem Einschleichen von Unzucht und Götzendienst betrifft, gilt der Tadel an Laodizea dem allgemeinen Zustand der Gemeindeglieder und deren völlig falschen Selbsteinschätzung (Info).
Laodizea – Ein populärer Kurort

Der Ort Laodizea war damals im von Rom besetzten Gebiet eine bekannte und auch beliebte Stadt. Im klassischen Sinne ein wahrer Kurort. Angeschlossen an einer heißen Wasserquelle (Thermalquelle). Da die Quelle viele Kilometer weit weg war, kam das heiße Wasser zwar nur noch lauwarm an, bot aber dennoch Erholung in den zahlreichen Bädern an. Als Heilstrunk war es aufgrund seiner Temperatur aber eher verschmäht. Kalt oder heiß genießbar, aber lauwarm?
Eine weitere Spezialität dieses Kurortes war die lokal hergestellte Heilsalbe für Augen. Laodizea ging es wirtschaftlich hervorragend. Nicht nur, wer Rang und Namen hatte, suchte dort Heil, Erholung und Vergnügen, sondern auch der „einfache“ Legionär auf Urlaub. Nach einem Erdbeben und die ausgelöste Feuerbrunst erlitt Laodizea erheblichen Schaden. Rom bot sogar Hilfsgelder an, wurde aber von den lokalen Bewohnern „dankend abgelehnt“. Für den (unabhängigen) Wiederaufbau reichten die eigenen finanziellen Mittel aus.
Für Laodizea nur Tadel
Der Aspekt „kalt oder heiß“ sticht beim Tadel von Jesus Christus an Laodizea besonders hervor. Dem Heiland wäre es sogar lieber, wenn die Gemeinde „kalt“ wäre anstatt lauwarm. Auch „heiß“ wäre dem Vorzug zu geben. Das Lauwarme ist Jesus Christus derart ein Graus, dass Er sie sogar aus Seinem Mund ausspeien will. Das ist wahrlich kein filigraner Aspekt einer bedeutungslosen Nebensächlichkeit.
Heiß im wahren Glauben ist der Idealzustand. Aber warum ist kalt dennoch besser als der lauwarme Glauben? Um dies zu verstehen, muss lediglich berücksichtigt werden, dass durch den wahren Glauben und die daraus folgenden sichtbaren guten Werke (Taten) des Gläubigen Gott dadurch verherrlicht wird. Das Handeln des Menschen gemäß dem Willen des Vaters im Himmel ist der Beleg für Gottes Liebe, Fürsorge und auch Gerechtigkeit. Immerhin sieht die ganze interessant zu, was auf dieser gefallenen Welt geschieht (1. Korinther 4,9).
Sogar die Engel sind gebannt
Sogar die Engel im Himmel sind brennend darauf aus, zu verstehen, was hier gemäß dem Evangelium eigentlich vor sich geht. In Offenbarung 10,7 wird das Evangelium sogar als das „Geheimnis Gottes“ bezeichnet. Lange als Geheimnis (im Himmelsreich) gehütet und bei „Fälligkeit“ der Menschheit durch die Propheten verkündet. In 1. Petrus 1,12 wird verdeutlicht, dass die Engel die verkündete Heilsbotschaft ebenfalls studieren wollen.
Man kann sich direkt vorstellen, wie entsetzt die Himmelsbewohner gewesen sein müssen, als Jesus Christus auf Golgatha geführt und auch gekreuzigt wurde. Ein „Fingerschnippen“ Jesu hätte gereicht, um Legionen an Engel in Bewegung zu setzen, um ihn zu befreien (Matthäus 26,53). Aber Jesus Christus dachte nicht daran. Er wollte es zur Vollendung bringen. Die Liebe Gottes war damit bewiesen und nicht nur von Ihm behauptet und beteuert.
Viel Liebe, null Zorn

Während die Liebe Gottes heute in allen möglich falschen Lichtern präsentiert wird, bleibt Seine ebenso untrennbare und ewige Gerechtigkeit völlig außen vor. „Gott ist Liebe und kann daher nicht strafend sein“, so eine der geläufigen Thesen. Dabei bedarf es nicht einmal Tieferforschung im Evangelium, um den finalen großen Zorn Gottes ausfindig zu machen.
Die nachvollziehbar erste Logik wäre, dass „kalt“ gar kein Glaube ist, also nichts. Lauwarm ist ein „bisschen Glaube“, also etwas. „Etwas“ ist doch besser als „nichts“, oder?
In diesem Fall jedoch ganz und gar nicht. Gott möchte Seine Gerechtigkeit nicht in erster Linie dem Menschen beweisen, sondern den lange vor uns dagewesenen Himmelsbewohnern. Immerhin hatte es Satan geschafft, ein Drittel dieser Bewohner auf seine Seite zu ziehen (Offenbarung 12,4), um gegen Gott zu rebellieren.
Aber großflächig wurde dadurch die Saat des Zweifelns ausgestreut. Diese Saat möge bei den Gott treu gebliebenen Engeln mehrheitlich nicht aufgehen, aber irgendwann geht diese Saat dann doch auf. „Liebt Gott wirklich, ist Er wirklich gerecht, oder ist er tatsächlich der willkürliche Herrscher, wie Luzifer es sagte?“ Diese Frage stünde unbeantwortet im Raum, hätte Gott alle Seine Widersacher einfach nur mit dem Hauch Seines Mundes aus dem Universum gefegt.
Die ganze Welt sieht gebannt zu
Der Gott treue Mensch, der Gottes Willen tut, trotz des gefallenen Zustandes des Menschen, trotz der unzähligen Versuchungen und den größer werdendem Widerstand in dieser unseren gefallenen Welt IST der lebendige Beweis für Gottes Gerechtigkeit und Liebe. Und die Welt, die sichtbare und die unsichtbare, sieht gebannt zu.
Daher ist es dem Menschen nicht möglich, seine Sünden geheim zu halten. Seinen Mitmenschen mögen diese verborgen bleiben, aber nicht der hautnah anteilnehmenden, beobachtenden Welt. Eine jegliche gute Tat des Menschen aus dem wahren Glauben heraus, verherrlicht Gott und die Welt ist Zeuge. Die Überwindung der Sünde, dank des Wirken des Heiligen Geistes im Menschen, ist die Verherrlichung Gottes.
Wie sähe es nun aus, wenn ein Mensch sich gegenüber seinen Mitmenschen als wahren Christen präsentiert, sogar Pastor einer Gemeinde ist, aber in den eigenen vier Wänden schmuddelige Webseiten besucht, die alte Nachbarin übervorteilt, in der Kneipe eine Flasche nach der anderen leert und im Swingerclub schlecht über seine eigene Frau redet? Kurzum, das ist grobe Heuchelei.
Ein solcher „Christenmensch“ handelt gemäß seinem Selbstportrait in der Öffentlichkeit „im Namen Christi“, tut aber insgeheim das exakte Gegenteil dessen, was Gottes Willen entspräche.
Gott kann nicht getäuscht werden
Die Mitmenschen mögen getäuscht werden können, Gott aber nicht, und auch nicht die himmlischen Beobachter in ihrer Eigenschaft des Zeugen. „Ein solcher Mensch handelt derartig und dies als ein bekennender Christ?“ Das ist nicht die Verherrlichung Gottes, sondern das exakte Gegenteil davon und in dieser Art auch ein Gebot Gottes betreffend.
Das Dritte Gebot, „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen!„. Es geht nicht darum, wie „JHWH“ oder „Jesus“ („Jehoschua“) „gefälligst“ richtig auszusprechen sei, das ist Pharisäer-Ideologie, sondern es handelt sich um die Eigenschaften Gottes, Seines Charakters. Es geht darum, Seine Liebe UND Gerechtigkeit, nicht in den Schmutz zu ziehen, egal auf welche Weise.
Der „Kalte“ lebt in dieser Welt, gemäß dieser Welt und mit den Gepflogenheiten dieser Welt und ihrer definierten Moral. Er hält aber nicht Jesus Christus als sein großes Vorbild hervor, sondern verleugnet diesen eher. Das ist zu seinem eigenen Schaden, aber dieser heuchelt jedoch nicht. Der „Lauwarme“ lebt ähnlich oder in Teilen wie der „Kalte“, behauptet aber, von Jesus Christus und dem Heiligen Geist geleitet zu sein. Jesus Christus abzulehnen ist eine Qualität, eine ganz andere ist es jedoch, Ihn anhand des Verhaltens eines „Lauwarmen“ durch den Schlamm zu ziehen.
Der „Lauwarme“ ein miserables Vorbild

Aus diesem Blickwinkel erscheint es wiederum logisch, dass der „Kalte“ weniger Schaden anrichtet als der „Lauwarme“. Denn der noch unbefangene Jesus-Suchende orientiert sich an den Gläubigen und leider auch an diesen „lauwarmen“ Gläubigen. Der offene Ungläubige bemüht sich erst gar nicht, seinen Unglauben zu verdecken. In dieser Welt sogar der bequemste Weg. Der „halbgare Gläubige“ jedoch ist mehr Schein als Sein und vermittelt dadurch, dass sein Verhalten und seine Lebensweise mit dem Evangelium völlig konform liege.
Die Mehrheit der Christen repräsentierte bis vor Jahrzehnten faktisch den Lauwarmen. Heute ist diese Phase längst überschritten. Es haben sich inzwischen auch Spiritismus, Götzendienst, Unzucht (Römer 1) und noch mehr Lug und Trug eingeschlichen. Der Rückfall zur „Mutter-Kirche“ Rom ist auf institutioneller Ebene längst abgeschlossen. Mit Laodizea handelt es sich jedoch nicht um die christlich orientierte Menschheit, die das Wort „Jesus“ lediglich fehlerlos schreiben kann, sondern um die Gemeinde Gottes. Die siebte und damit letzte Gemeinde Gottes.
Nur Gott weiß vorab Bescheid
Daniel hatte es schon zu seiner Zeit gewusst, dass der „Nordkönig“ seine Zelte auch zwischen den Meeren in den herrlichen Berg des Heiligtums aufstellen wird (Daniel 11,45). Das hat der Nordkönig inzwischen getan. So wie die Dinge liegen, wird dieser schon bald die „Gerüchte aus dem Norden und Osten“ mit großer Lautstärke zu hören bekommen. Aufgrund der Einflüsse des Nordkönigs, ist es auch in der Gemeinde Gottes zum weitreichenden Abfall vom reinen Evangelium gekommen. Deshalb wird es auch in der Gemeinde Gottes zu einer sog. Sichtung kommen.
Gott weiß vorab genau, wer Heilig und wer nur Scheinheilig ist. Aber nur Er weiß es, und sonst niemand. Die Zeugen, die schließlich von Gottes Gerechtigkeit und damit auch Seinen gerechten Urteilen überzeugt werden sollen, wissen es nicht. Daher handelt Gott stets so, als wenn er es selbst nicht wüsste, damit die Welt bezeugen kann, dass Gott einen jeden die Möglichkeit gab, sich für diesen oder anderen Weg zu entscheiden. Wer die Wahrheit ablehnt, aus welchen Gründen auch immer, hat sich schließlich selbst dafür entschieden.
Weizen und Unkraut zeigen ihre Unterschiede

Um sichtbar Weizen vom Spreu zu trennen, wird Gott es zulassen, dass der Widersacher seine „große Versuchung“ über diese Erde ausschütten kann. Diese wird von allen Scheinheiligen und Ungläubigen angenommen werden. Die wahren Gläubigen sind aber in der Lage, diese Versuchung als eine falsche Versuchung (in die Sünde) zu erkennen und werden auch diese auch zu vermeiden (2. Thessalonicher 2,9-12). Denn, und wie gehabt, Gott ist wahrhaftig treu und gerecht, 1. Korinther 10,13:
„Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihr sie ertragen könnt.„
Gott wird dies zulassen. Denn der wahre Gläubige kommt da ohne Schäden (gegenüber Gott) durch, aber Ungläubige und Heuchler werden auf diesem glitschigen Boden ausrutschen und direkt in den Abgrund schlittern. Dies jedoch als Folge ihrer Kette aus eigenen Entscheidungen, die sie letztlich dorthin führten, wo sie final in der offenen Rebellion gegen Gott enden werden. Diese wahren schlicht nicht gewollt, die Wahrheit anzunehmen. Und der „Vater der Lüge“ ist schließlich bekannt.
Daher:
Heiß – Perfekt
Kalt – Ungläubig, eigene Entscheidung
Lauwarm – Heuchler
Den Gemeindegliedern in Laodizea rät Jesus Christus, in Feuer geläutertes Gold zu kaufen (das unverfälschte Wort Gottes, Glaube), sich weiße Kleider zu besorgen (Gerechtigkeit Jesu) und sich die Augen mit Augensalbe einzureiben (wieder geistlich sehen können). Wie Jesus Christus über Heuchler denkt, kann in Matthäus 23 nachgelesen werden.
Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
1. Johannes 1,9
Bibelverse aus Schlachter 2000