„Lästerung des Heiligen Geistes“ – Was ist das und wo ist die Gefahr?

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Viele Menschen bereiten sich Sorgen darüber, ob sie vielleicht schon aus Versehen die „Lästerung des Heiligen Geistes“ begangen haben könnten. Eine Sünde, die nicht mehr vergeben werden kann. Doch der Sorgenvolle kann beruhigt werden. Die allgegenwärtige Gefahr durch derartige Lästerer lauert ganz woanders.

Diese Lästerung kann nicht vergeben werden

Die „Lästerung des Heiligen Geistes“, oder auch die „Sünde gegen den Heiligen Geist“, ist ein an nur wenigen Stellen der Bibel beschriebenes Vergehen, das schon so manchen Gläubigen den Kopf zerbrechen ließ. Es kann einem direkt Angst und Bange werden, wenn man liest, dass dieses Vergehen zu keiner Zeit, an keinem Ort jemals vergeben werden wird. Schon kommt der Gedanke auf, ob diese Lästerung des Heiligen Geistes vielleicht schon passiert ist, ohne dies zu wissen. Wer sich die Konsequenzen auch nur einer einzigen nicht vergebenen Sünde bewusst ist, dem läuft es heiß und kalt den Rücken hinunter.

Die Bibel beschreibt „Lästerung des Heiligen Geistes“

In der Schrift wird die Lästerung des Heiligen Geistes an zwei Stellen beschrieben.
Matthäus 12,31-32:

Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.

und Markus 3,28-30:

Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie lästern; wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern er ist einem ewigen Gericht verfallen. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.

Die Konsequenz hält ewig an

Schwarze Ewigkeit
Die finstere Konsequenz hält für die Ewigkeit an

Die Konsequenz dieses Vergehens gemäß Matthäus-Evangelium kann von spitzfindigen Bibelauslegern noch als eine zeitlich begrenzte „Sanktion“ interpretiert werden. Im Grundtext steht für „Weltzeit“ das Wort „aion“. Dies kann entweder als ein sehr langer, aber begrenzter Zeitraum interpretiert werden, oder auch als die Ewigkeit. Doch die Aussage gemäß dem Markus-Evangelium lässt hier keinen Spielraum mehr offen. Die Lästerung des Heiligen Geistes zieht eine ewige Konsequenz mit sich. Hier wird auch ersichtlich, dass der Begriff „ewiges Gericht“ keine endlose Gerichtsverhandlung bedeutet, sondern eine Gerichtsverurteilung mit einer ewig anhaltenden Folge. Diese Feststellung ist auch bedeutend für die bekannte These einer „ewigen brennenden Hölle„.

Jesus Christus selbst warnte vor Lästerung

Was die Lästerung des Heiligen Geistes nun tatsächlich ist, ergibt sich aus dem Handlungs-Kontext zu dieser Aussage. Dies erklärte der Heiland selbst. Jesus Christus wurde ein von einem Dämonen besessener Mensch gebracht. Dieser war dazu stumm und blind. Jesus Christus heilte diesen Menschen und trieb ihm auch den Dämon aus. Während die umherstehende Menge staunte und sich fragte, ob Jesus nicht ein Abkömmling Davids sei, fingen die anwesenden Pharisäer das „Stänkern“ an.
Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen!“ (Matthäus 12,24), so die Pharisäer zu Jesu Heilswerk. Damit unterstellten die Pharisäer nichts anderes, als dass Jesus Christus Seine Macht von Satan habe. Aufgrund dessen antwortete Jesus auch mit der Warnung, dass die Lästerung des Heiligen Geistes nicht mehr vergeben werden könne.

So einfach ist die Lästerung nicht passiert

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Für Lästerung braucht es zugemauerten Irrglauben

Bei diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung der Lästerung des Heiligen Geistes ersichtlich. Die Pharisäer waren damals im Volk hoch angesehene, ja schon unantastbare Verkündiger „des Glaubens“. Sie stellten sich der Öffentlichkeit dar als gottesfürchtige Gottesdiener und unfehlbar in allen Belangen. In ihrem Sinn war aber lediglich die Ausübung von Macht und die Selbstbereicherung. Sie legten die Schriften nach ihren Gutdünken aus, änderten den Inhalt der Verlautbarung ab und fügten auch gleich Unmengen von eigenen Regeln hinzu. Deren Herzen waren schon derart verhärtet, dass sie dem Heiligen Geist keine Möglichkeit für einen Zugang erlaubten. Ein Pharisäer war die „Scheinheiligkeit in Person“.

Jesus Christus kannte die wahre Natur der Pharisäer und überführte sie mit unmissverständlichen Worten, Johannes 8,44:

Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

Lästerung ist weit mehr als ein Ausrutscher

Die Verurteilung der Pharisäer seitens Jesu Christi ist eine starke Aussage. Dies zeigt aber auch auf, dass es sich mit der Lästerung des Heiligen Geistes nicht um einen einmaligen verbalen Ausrutscher oder auch um einen später erkannten Irrtum handelt. Hier liegt schon ein grundsätzlich gefestigter Glaube bzw. eine Überzeugung vor. Die Pharisäer glaubten nicht an das Gute in Jesus Christus, sondern bezeichneten Ihn als ein Abkömmling des Bösen. Für die Gelehrten waren gleichzeitig die Lehren, bzw. Eingebungen Satans und seiner Dämonen Eigenheiten des Guten. Kein unbekanntes Phänomen, da bereits in Jesaja 5,20 eine eindringliche Warnung ausgesprochen ist:

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!

Entwarnung für den Sorgenvollen

Balsam
Der Sorgenvolle um die Lästerung kann hier beruhigt werden

Ein Jeder, der sich selbst zermartert, ob dieser bereits den Heiligen Geist gelästert haben könnte, kann sogleich beruhigt werden. Alleine die Tatsache, sich darüber Sorgen zu bereiten, ist ein Beleg dafür, gegen den Heiligen Geist nicht gelästert zu haben.

Die Lästerung des Heiligen Geistes, wie auch die hartnäckige Verweigerung, der warnenden Stimme des Geistes Folge zu leisten, wird einst die geöffnete Tür für immer und ewig zuwerfen. Der Heilige Geist verlässt den Menschen, stellt Seine Bemühungen ein und überlasst den Menschen seinem eigenen Herzen und damit auch den Einflüssen des großen Widersachers. Die gefallene Natur des Menschen kommt zur Entfaltung. Einem solchen Menschen ist es völlig egal, ob er den Heiligen Geist gelästert haben könnte oder nicht. Diese Frage stellt sich ihm nicht, da der Heilige Geist für einen solchen Menschen ohnehin bereits das „Böse“ darstellt.

Für einen Menschen, der an das wahre Evangelium glaubt, kann daher die Lästerung des Heiligen Geistes ausgeschlossen werden. Fällt der Mensch jedoch vom Glauben ab, so besteht diese Gefahr der völligen Verirrung durchaus (wieder).

Lästerer keine Ausnahmeerscheinung

Man könnte den Eindruck haben, die Lästerung des Heiligen Geistes gehört eher zu den seltenen Phänomenen. Doch die Größe dieser Gruppe, die aus voller Überzeugung das Gute böse und das Böse gut nennen, darf nicht unterschätzt werden. Dabei handelt es sich gar nicht mal um die Anzahl derer, die sich selbst als Satanisten in einer entsprechenden Gemeinde offen zu Erkennen geben. Deren Ausrichtung steht sogar auf dem verwendeten Etikett und jeder kann erkennen, was sich in der Flasche befindet. Es lauert vielmehr dort die Gefahr, wo die Menschen ihren Okkultismus der Öffentlichkeit nicht preisgeben.

Lästerer als modere Pharisäer

Verehrtes Götzenbild
Ein heidnisches Sonnensymbol der Lästerer wird blind verehrt

Besonders gefährlich wird es dann, wenn die vom Heiligen Geist verlassen Lästerer sich selbst als eine geistliche Elite im christlichen Gewand präsentieren. In diesem Sinne sind diese die Pharisäer der modernen Zeit. Eigene, aus der antiken Zeit überlieferte Abgötterei wird in ein christliches Gewand verpackt. Die Menschen werden damit unmittelbar in die Irre geführt. Sich selbst sind diese modernen Pharisäer um die eigene Position sehr bewusst und sie beten den Widersacher auch direkt an. Doch die Menschheit ist getäuscht, denn Satan verkleidet sich als ein „Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14).

Damit sind die verführten Menschen zwar nicht automatisch Lästerer des Heiligen Geistes, denn in ihrem „guten Glauben“ steht das Gute für gut und das Böse für böse, und das Wichtigste: Der Heilige Geist bemüht sich noch um diese Menschen. Doch die übernommenen Glaubensthesen, Praktiken, Zeremonien und Rituale widersprechen allesamt den Satzungen Gottes. Wer daran festhält und der warnenden Stimme des Geist Gottes widersteht, wird einst die Lästerung des Heiligen Geistes erfüllt haben.

Unerkannte und daher nicht bereute Sünden führen unweigerlich zum Tod. Wie weit diese Verblendung, ja direkt Blindheit der betroffenen Menschen gehen kann, sieht man an die „offen und frech“ präsentierten heidnischen Symbole dieser modernen Pharisäer zu jeder Gelegenheit, ohne dass dies auch nur im Geringsten angezweifelt oder hinterfragt wird. Im wahrsten Sinne des Wortes teuflisch.

Bibelverse aus Schlachter 2000

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