
Das Gute im Menschen müsse nur entdeckt und entfaltet werden, so eine These. Er verfüge grundlegend über ein gutes Herz. Doch der Schein trügt und zwar gewaltig. Ein großes Missverständnis, das in den Ohren der Menschen zwar angenehm klingt, aber doch geradewegs zum Abgrund führt.
Inhalt / Content
- 1 Das „Gute im Menschen entdecken“
- 2 Ein Ausflug zu katholischen Fantasien
- 3 Gute Werke verkürzten Fegefeuer-Zeit
- 4 Gutes Herz – Gute Werke?
- 5 Der Mensch muss seine wahre Natur erkennen
- 6 Das Evangelium ist eine „Ausnahme“
- 7 Böses Herz der Menschen vor der Sintflut
- 8 Der Mensch ist unfähig, sich selbst zu ändern
- 9 Gute Taten sind ausschließlich durch Gott bewirkt
- 10 Gute Werke in Demut
- 11 Echter Glaube lädt Heiligen Geist ein
- 12 Noch wirkt die besänftigende Hand Gottes
- 13 Die gelehrte falsche Liebe
- 14 Zusammenfassung:
Das „Gute im Menschen entdecken“
Der Mensch sei von Grund auf gut, mit einem guten Herzen ausgestattet und auch fähig etwas Gutes (im Sinne des Evangeliums) auf die Beine zustellen. Deshalb brauche es innerhalb dieser inzwischen mit Sünden durchzogenen Welt nur eine Herzensänderung, um die Verwerfungen innerhalb der Gesellschaft wieder zu begradigen. Die vernunftbegabte Mensch müsse nur sich selbst finden und damit erkenne dieser auch die Grundlage für gute moralische Werte. Derlei Aussagen sind insbesondere aus der römisch katholischen Kirche zu hören und bezieht sich insbesondere auf die allgemeine Ausrichtung gen „Schöpfungsbewahrung“. So hat die Kirche Roms die „Herzensänderung“ in der Umwelt-Enzyklika „Laudato si'“ (Papst Franziskus, 2015) sogar als das „10te Grüne Gebot“ formuliert.
Ein Ausflug zu katholischen Fantasien

Aufgrund der vermeintlich innewohnenden Güte des Menschen sei dieser auch in der Lage, gute Werke und Taten für das Erreichen der von Gott geforderten Gerechtigkeit zu verrichten. Einmal begangene Sünden müssen gemäß römisch katholischem Katechismus an einen „Beichtvater“ abgegeben werden und dieser entscheide dann über Vergebung und das Strafmaß. Gott hat sich gemäß dieser Kirche – so unglaublich wie es auch klingen mag – an die Entscheidung des Beichtvaters bzw. Priesters zu halten. Gott sei dazu verpflichtet, die Entscheidung zu „bestätigen“, egal ob der Priester die Absolution erteilt oder nicht. Diese Hypothese wurde ausformuliert vom „heilig“ gesprochenen Alphonsus Liguori.
Gute Werke verkürzten Fegefeuer-Zeit
Doch gemäß der katholischen Doktrin muss der Sünder nun zusehen, dass er die trotz vom Priester „vergebenen Sünde“ noch offene Strafe anhand von „guten Werken“ ausgleicht. Hier schreibt der „Beichtvater“ entsprechende Maßnahmen vor, sei es zwanzigmal Rosenkranz Beten, irgendwelche „heiligen“ Treppen hoch robben, oder einer „Heiligen-Statue“ die Füsse küssen. Hier sind den Fantasien keine Grenzen gesetzt. Dem Sünder bliebe ja noch die Möglichkeit einer der noch vom Papst verteilten Ablässe in Anspruch zu nehmen. Alles was an Strafe durch gute Werke nicht kompensiert werden kann, muss im Fegefeuer abgeschwitzt werden.
Gutes Herz – Gute Werke?
Man erkennt, dass die katholische Lehre im Gegensatz zu den Wahrheiten des Evangeliums auf Werksgerechtigkeit setzt.
Für gute Werke müsste der Mensch aber auch in der Lage sein, von sich aus Gutes zu tun. Hier ist jedoch vom geistlichen Sinne das Gute gemeint, die mit dem Evangelium in Einklang zu bringen sind und nicht gute Taten im weltlichen Sinne, in der die „guten Taten“ auf moralische Werte basieren, die aus dem menschlichen Herzen hergekommen sind.
Der Mensch muss seine wahre Natur erkennen
Es fällt insbesondere in der heutigen „fortgeschrittenen Zeit“ dem Menschen sehr schwer, seine Geringfügigkeit, Hilflosigkeit und auch sein von Grund auf böses Herz zu erkennen, geschweige dies auch zu aktzeptieren. „Finde dein inneres Ich und schöpfe daraus die Energie des Universum“ und ähnlicher „weisen Sprüche“ gehören längst zum Alltag. Dabei sind diese Thesen gar nicht mal so weit vom katholischen Katechismus entfernt. In diesem Glaubensdiktrat sind Behauptungen wie die „Göttlichkeit des Menschen“, die Fähigkeit „Gut und Böse“ zu unterscheiden und die eigene Begabung für gute Werke verankert (Details).
Das Evangelium ist eine „Ausnahme“

Die Werksgerechtigkeit mit der Grundlage eines Menschen und seinem von Grund auf guten Herzen sind auch in anderen Religionen zu finden. Neben dem Katholizismus ist diese Lehre auch im Islam und auch im Buddhismus enthalten. Dass sich die Kirche Roms immer wieder auf das Evengelium beruft, kann getrost als eine Alibi-Handlung bewertet werden.
Die krasse Ausnahme zu den vielen Religionen bildet hier das Evangelium. Der Mensch ist nicht mit einem guten Herzen ausgestattet, sondern mit einem von Grund auf bösen Herzen. Diesen Zustand hatten bereits Adam und Eva inne nach ihrem Sündenfall und nachdem sie aus dem Garten Eden hinausgeworfen wurden. Diese gefallene Natur, von Gott getrennt, setzte sich bis zur Gegenwart fort, denn was ein Mensch nicht besitzt (z.B. gutes Herz), kann dieser auch nicht auf seine Nachkommen weitergeben.
Böses Herz der Menschen vor der Sintflut
Wie genau die Zustände auf der Erde vor der Sintflut waren, ist im Evangelium nicht näher beschrieben. Zumindest muss es derart wüst und wild zugegangen sein, dass es sogar den Schöpfer reute, den Menschen jemals gemacht zu haben. Mit Noah fand Er aber noch einen – diplomatisch ausgedrückt – annehmbaren Menschen. Doch selbst Noah und seine Familienangehörigen hatten eine gefallene Natur und darauf verwies Gott auch nach der Sintflut ausdrücklich:
1. Moses 8,21:
„Und der Herr roch den lieblichen Geruch, und der Herr sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich künftig nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe.“
Der Mensch hat von seiner Jugend an ein verdorbenes Herz. Dass die Kinder hier ausdrücklich ausgeschlossen sind, hat Jesus Christus zu einem späteren Zeitpunkt indirekt bestätigt.
Matthäus 19,14:
„Aber Jesus sprach: Laßt die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!“
Mit seinem verdorbenen und von Grund auf bösen Herzen ist der Mensch überhaupt nicht in der Lage, etwas zu tun, was in den Augen Gottes Wohlgefallen findet. Noch wirkt hier auf dem völlig zerrütteten Erdball der Heilige Geist. Doch Gott zieht Seine bewahrende Hand nach und nach zurück.
Der Mensch ist unfähig, sich selbst zu ändern

Einig weitere Aussagen des Evangeliums bekräftigen das grundsätzlich abgründige Herz des Menschen und seine Unfähigkeit, dies selbst auf „Vordermann“ bringen zu können. Der Mensch ist von sich aus gar nicht in der Lage, sein Charakter zu ändern, ebenso wenig wie das Zebra seine Streifen ändern kann. Eine positive Wandlung des Individuums ist abhängig von Gottes Einwirken durch den Heiligen Geist.
Jeremia 13,23:
„Kann wohl ein Mohr seine Haut verwandeln, oder ein Leopard seine Flecken? Dann könnt ihr auch Gutes tun, die ihr gewohnt seid, Böses zu tun!“
Jeremia 17,9:
„Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“
Römer 3,9-18:
„Wie nun? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nicht! Denn wir haben ja vorhin sowohl Juden als Griechen beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde sind, wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer; es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen; Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.«“
Römer 7,23-25:
„ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.“
2. Korinther 3,18:
„Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.“
Gute Taten sind ausschließlich durch Gott bewirkt
Wie auch Jesus Christus herausstellte, dass der Mensch ohne Ihn überhaupt nichts machen kann, so in
Johannes 15,5:
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“,
so ist die Wandlung des Menschen ausschließlich das Werk Gottes durch Seinen Heiligen Geist im Menschen.
Epheser 2,8:
„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es;“
Darin folgert sich auch die Sinnlosigkeit der eigenen Gerechtigkeit durch Werke und auch die logische Konsequenz, dass nur ein echter Glaube, bei dem der Heilige Geist wirkt, zu Früchten, also guten Werken führen kann. Ist dieser Glaube lediglich eingebildet, behauptet oder vorgetäuscht, oder handelt es sich um einen irrigen Glauben, dann legt der Heilige Geist Seine Hand nicht an. Die guten Werke im Wohlgefallen Gottes bleiben aus.
Gute Werke in Demut
Die Vorstellung, durch eigene Werke ohne den rechten Glauben die Gerechtigkeit vor Gott erreichen zu können, ist nicht nur ein grober Irrtum, sondern auch ein Ausdruck der Anmaßung, Überhehblichkeit und Arroganz. Das Leben ist ein Geschenk. Die Vergebung der Sünden aufgrund des Opfertodes Jesu und Sein vergossenes Blut ist Seine Gnade und damit auch ein Geschenk. Der Mensch befindet sich aufgrund seiner gefallenen Natur und seiner Sündhaftigkeit überhaupt nicht in der Position, auch nur irgendetwas für seine eigene Erlösung zu tun. Er ist „auf Gedeih und Verderb“ auf die Gnade Jesu angewiesen. Gott schuldet keinem Menschen etwas und der Mensch kann sich auch kein „Guthabenkonto guter Werke“ aufbauen.
Echter Glaube lädt Heiligen Geist ein

Besitzt der Mensch echten Glauben, so hat dieser den Heiligen Geist dazu eingeladen, in ihm zu wirken. Gott zwingt keinen Menschen zu dieser Entscheidung. Damit bewahrt Gott auch den von Ihm gegebenen freien Willen des Menschen. Erst der Heilige Geist bewirkt letztendlich die guten Taten des Menschen, aus seinem Glauben heraus.
So kann dann auch die Aussage in Jakobus 2,17 richtig verstanden werden:
„So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot.“
Damit löst sich auch das sehr häufig anzutreffene Missverständnis zur Aussage in Jakobus 2,20 auf:
„Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, daß der Glaube ohne die Werke tot ist?“
Dieser Vers wird für sich alleine betrachtet sehr gerne als ein vermeintlicher Beleg für die Gerechtigkeit durch Werke verwendet. Doch mit der Erkenntnis, dass der Mensch ohne Heiligen Geist, also ohne rechten Glauben, gar nicht in der Lage zu guten Werken ist, wird auch klar, dass die guten Werke ein Beweis für den richtigen Glauben sind. Fehlen diese Werke, so ist auch der Glaube tot (nicht vorhanden).
Damit ist auch die propagierte Werksgerechtigkeit ad absurdum geführt.
Noch wirkt die besänftigende Hand Gottes
Nun kommt vielleicht der Einwand, dass der Mensch doch etwas Gutes bewerkstelligen könne, auch als Atheist oder Muslim oder Buddhist. Wer einem bedürftigen Menschen Geld oder Kleidung gibt, handelt tatsächlich gut und das ist auch im Sinne Gottes. Ähnliche Beispiele gibt es noch zahlreiche. Gottes Liebe zu Seinen Geschöpfen ist uneingeschränkt und wird auch weiterhin Bestand haben. Der Heilige Geist wirkt auch heute auf die Menschen und ihr „Gemüt“ ein, unabhängig von der praktizierten Religion. Doch zum Ende hin wird es sein, wie es zu Zeiten Noahs war und diese Umstände führten letztendlich zur Vernichtung der Menschheit bis auf die übrig gebliebenen Acht.
Matthäus 24,37:
„Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.“
Die Hand Gottes hat sich zu diesem Zeitpunkt zurückgezogen und damit dem Herzen des Menschen freien Lauf gelassen.
Die gelehrte falsche Liebe

Die Größe der Liebe Gottes zu Seinen Menschen ist für unsereins nicht nachvollziehbar, aber es wird, wie ebenfalls so oft zu hören, keine All-Versöhnung geben (mehr hier). Diese Erzählung gehört zu den schlimmsten im Umlauf befindlichen Irrlehren.
Heute wird auf anderen Feldern den Menschen die „Liebe“ förmlich in den Kopf getrichtert. Liebe und Toleranz gegen jegliche Ideologie, sei sie noch so ausgefallen, freizügig und kunterbunt. Doch diese „Liebe“ hat mit dem Evangelium nicht im Geringsten etwas zu tun. Hier wird der Mensch ebenso getäuscht und zwar derartig, dass diese „Liebe“ als etwas Christliches dargestellt wird, obwohl sie in den Augen Gottes ein Gräuel ist.
Wie soll der Mensch nun die echte Liebe von der falschen Liebe unterscheiden? Indem er an das Evangelium glaubt und den Heiligen Geist in sich wirken lässt. Ohne Jesus Christus kann der Mensch gar nichts tun. Dies ist auch im wahresten Sinne des Wortes zu verstehen. Das Leben kommt durch Jesus Christus und das Handeln im Sinne Gottes kommt ebenfalls durch Ihn.
Zusammenfassung:
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Der Mensch ist von Natur aus nicht gut, sondern böse
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Der Mensch kann sein Charakter selbst nicht ändern
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Der Mensch kann von sich aus nichts Gutes tun, was in Augen Gottes wohlgefällig ist
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Der wahrhaftige Glaube führt zu guten Werken, erwirkt durch den Heiligen Geist
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Ein Glaube ohne sichtbare gute Werke ist entweder ein falscher Glaube oder ein vorgetäuschter Glaube. Man kann sich auch selbst belügen.
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Gute Werke ohne Glauben sind zwecklos
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Beabsichtigte Werksgerechtigkeit ist zwecklos und anmaßend
Bibelverse aus Schlachter 2000