Die Liebe Gottes und Sein Gesetz bilden eine Einheit. Diese kann der Mensch nicht voneinander trennen, auch wenn er dies gerne so wollte. Also tut man einfach so als ob, und bringt dies entsprechend zur Geltung. Die hierzu angesetzte Formel lautet: “Kein Gesetz, nur die Gnade und eine Menge an Liebe und Emotionen”. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Gesetz Gottes vollständig als ein Relikt des Altertums gesehen wird, oder das Gesetz einfach zerlegt, umgestaltet und ausgefranst wird, um es im Anschluss in einer verstümmelten Form als “irdischer Vertreter Gottes” wieder zu proklamieren.
Inhalt / Content
- 1 Gesetz?! Ach was!
- 2 “Aber die Liebe reicht doch”
- 3 Entscheidung & Einstellung oder Schmachten?
- 4 Gottes Liebe & Sein Gesetz – AT und NT
- 4.1 2. Moses 20,3-6:
- 4.2 5. Moses 5,8-10
- 4.3 5. Moses 7,9-11
- 4.4 5. Moses 10,12-13
- 4.5 5. Moses 11,1
- 4.6 5. Moses 11,13-14
- 4.7 5. Moses 11,22-23
- 4.8 5. Moses 19,8-9
- 4.9 5. Moses 30,16
- 4.10 Josua 22,5
- 4.11 Daniel 9,4
- 4.12 Nehemia 1,5-6
- 4.13 Johannes 14,15
- 4.14 Johannes 14,21
- 4.15 1. Johannes 5,2-3
- 4.16 2. Johannes 1,6
Gesetz?! Ach was!
Gesetz, Gebote und Liebe Gottes. Bekämpft und missverstanden. “Weg mit dem Gesetz, her mit der Gnade!“, so könnte durchaus die Parole derjenige lauten, welche tatsächlich davon ausgehen, dass Gott, bzw. Jesus Christus, der König der Könige, mit dem Blick in die (nahe) Zukunft zwar Seine ewige Herrschaft (Offenbarung 11,15; Offenbarung 22,5; Psalm 146,10) antreten wird, aber dies ohne irgendwelche “Regeln”. Schließlich stehe der Christ nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Jesu), und damit sei ein jegliches Gesetz Gottes obsolet. “Tue, was Du willst, das soll die Gänze des Gesetzes sein“, so das sehr populär verbreitete Prinzip, insbesondere über die populäre Musik. Urheber dieser Philosophie ist ein Aleister Crowley (1875-1947), ein bekennender und auch äußerst aktiver Satanist und die Ikone in der Musikszene schlechthin.
Wohl kaum ein sich nennender Christ würde Crowley zustimmen, geschweige seine Philosophien adaptieren. Doch im Prinzip führt die These, Gottes Gesetz ist hinfällig und es gelte nur noch die Gnade, exakt zum gleichen Resultat, wie es der Okkultist lediglich unverblümt offen vertreten hatte. Wo kein Gesetz ist, gilt logischerweise, dass man alles tun dürfe, weil nichts verboten ist und dadurch auch keine Übertretung möglich ist. Keine Strafe, nur die Gnade, sprich Narrenfreiheit.
“Aber die Liebe reicht doch”

“Ja, aber die Liebe“, so ein mögliches Konter-Argument. An dieser Stelle zeigt sich ebenfalls ein weit verbreitetes und hartnäckiges Missverständnis, bzw. Unverständnis. Die Liebe Gottes und Sein Gesetz sind keine zwei voneinander unabhängige Dinge, sondern untrennbar miteinander verbunden. Zwei Seiten der einen gleichen Medaille. Das von Jesus formulierte “Liebesgebot”,
“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.” (Matthäus 22,37-39)
Eine favorisierte Aussage, um die Abschaffung des Gesetzes Gottes zu begründen. Aber das funktionierte nur, wenn der unmittelbar nächste Vers einfach “vergessen” wird:
“An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten. ” (Matthäus 22,40)
Diese zwei Liebesgebote ersetzen NICHT das Gesetz, sondern diese sind das logische Resultat echter Liebe. Wer Gott liebt und auch seinen Nächten, der kommt gar nicht auf die Idee, Gott zu lästern, andere “Götter” zu haben, und seinem Nächsten irgendetwas Böses antun zu wollen. Eben das, was die 10 Gebote Gottes zum Ausdruck bringen. Paulus fasste es zusammen, Galater 5,14:
“Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«“
Außerdem ist das Liebesgebot Jesu nicht erst ab diesem Zeitpunkt “festgelegt” worden, sondern Er zitierte aus der Schrift, dem heutigen Alten Testament. Konkret aus 3. Moses 19,18 und 5. Moses 6,5. (mehr Infos).
Entscheidung & Einstellung oder Schmachten?

Ein weiteres Problem, welches das Missverständnis über den “Ersatz des Gesetzes durch Liebe” nährt, ist die falsch verstandene Liebe. An dieser Stelle wäre es tatsächlich besser gewesen, die Übersetzer der Bibel, sei es ins Deutsche oder ins Englische, hätten nicht “Liebe” geschrieben, sondern das an diesen Stellen verwendete griechische Wort einfach übernommen. Die griechische Sprache unterscheidet zwischen den unterschiedlichen Eigenschaften, welche schlicht als “Liebe” übersetzt wurden. Das griechische “ἀγάπη” (agape) hat nichts mit emotionaler, “gefühlter” Liebe zu tun, sondern ist in erster Linie eine Entscheidung und schließlich eine daraus resultierte Einstellung des Menschen (mehr Info).
Wie leider so oft, verzichtete man gerne, dieser Wahrheit auf den Grund zu gehen, und pflegte stattdessen dieses folgenreiche Missverständnis und trieb es sogar auf eine neue Spitze. Emotionale Ausbrüche, Gefühlsrausch, ja sogar tranceähnliche Zustände in der Einbildung, vom Heiligen Geist erfüllt worden zu sein. Fängt man dann auch noch das sinnbefreite Brabbeln an, sei dies der ultimative Beweis (Info). Eine Spezialität der Pfingstgemeinden und andere schwer charismatisch angehauchten Glaubensgruppen.
Charismatik – Schmacht-Contest
Die sog. charismatische Bewegung, bzw. die “Charismatische Erneuerung” erhielt, wie es die Zufälle so bringen, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) einen enormen Auftrieb, und zwar auf Seiten der Evangelikalen ebenso wie in der römisch-katholischen Kirche. Heute zählen zu den “charismatisch aufgeladenen” Christen rund 500 Millionen Menschen. Also alles andere als eine unbedeutende Nische. Zu den prominenten evangelikalen Gestalten dieser Zunft gehören Joyce Meyer, Joel Osteen, Benny Hinn, Reinhard Bonnke, Kenneth Copeland und Derek Prince. In der römischen Kirche tummeln sich Namen wie Werner Nemecek, Michelle Moran, Ulf Ekman, Karl Fischer, Johannes Hartl, Patti Gallagher Mansfield und auch einst Norbert Baumert SJ.
Gott lieben heißt nicht, schmachtend die Hände in die Höhe zu heben, um unter gefühlsbetontem Seufzen und tränenden Augen den Gefühlsrausch des ankommenden Heiligen Geistes zu erleben, sondern Gehorsam. Und das ist unweigerliche verbunden mit dem Befolgen Seines Gesetzes. Die an dieser Stelle geradezu missbrauchte Gnade ist nicht das automatische Vergeben eines beständig sündhaften Daseins, sondern neben der Vergebung der Sünde (nach echter Buße) auch die Fähigkeit zur Verwandlung des Charakters des Menschen, damit dieser überhaupt in seinem gefallenen Zustand fähig wird, das Gesetz Gottes erstens befolgen zu wollen und letztendlich dies auch so vollzieht.
In sich völlig unlogisch

Daran ist auch erkennbar, dass abgeschaffte Gesetze Gottes ein Paradoxon ergäben, denn wo kein Gesetz ist, gibt es auch keine Übertretung, somit auch keine Sünde, und somit auch keine notwendige Gnade, und damit auch einen “völlig überflüssigen” Jesus Christus samt des Evangeliums (Info).
Die irrige These, “wir leben nur unter der Gnade und nicht unter einem Gesetz”, ist ebenfalls ein Oxymoron. Was es nicht mehr gibt, kann auch nicht über einen sein. Die Frage müsste eigentlich lauten, was da über einen sein sollte, wenn es dieses gar nicht mehr gibt. Die von den Verfechtern “abgeschaffter Gesetze” gerne gebrauchte Aussage von Paulus lautet:
“Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.” (Römer 6,14)
Paulus war (eigentlich) klar
Damit die eigene Interpretation aber nicht gefährdet erscheint, übersehen die “Gesetzlosen” einfach die folgenden Sätze im gleichen Kapitel,
“Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! Wißt ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müßt ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?” (Römer 6,15-16)
Denn das hätte schließlich die Konsequenz, die These eines Aleister Crowley aufgeben zu müssen, und damit auch die Genüsse eines “unbeschwerten Lebens” mit allen erdenklichen Facetten der eigenen Freiheiten und Gelüsten. Eben so, wie es Paulus nur wenige Verse vorher ausdrückte,
“Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn! So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr [der Sünde] nicht durch die Begierden [des Leibes] gehorcht;” (Römer 6,11-12).
Es bleibt daher dabei und wird auch nie anders werden, so wie es Jesus Christus in Matthäus 5,18-19 anmahnte. Daher kommt auch Paulus zum logischen Resultat:
“Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.” (Römer 6,23)
Was ist die Sünde?
“Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.” (1. Johannes 3,4)
Gottes Liebe & Sein Gesetz – AT und NT

Die wahre Liebe zu Gott und auch dem Nächsten gegenüber resultiert im (automatischen) Einhalten der 10 Gebote Gottes. Und zwar allen 10 von 10 Geboten (Info)! Auch das Vierte Gebot (Info).
Durchgängig vom Alten Testament bis weit ins Neue Testament ist das Gesetz Gottes, Seine 10 Gebote, verknüpft mit der im Evangelium betonten Liebe. Nicht zu verwechseln mit den “Gesetzen Mose”, welche eingeführt wurden WEGEN der Sünden und auch ein Schatten Jesu Christi uns Sein Heilswerk darstellen, auch so ein Dilemma-Thema (Info).
2. Moses 20,3-6:
Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
5. Moses 5,8-10
5. Moses 7,9-11
5. Moses 10,12-13
5. Moses 11,1
5. Moses 11,13-14
5. Moses 11,22-23
5. Moses 19,8-9
5. Moses 30,16
Josua 22,5
Daniel 9,4
Nehemia 1,5-6
Johannes 14,15
Johannes 14,21
1. Johannes 5,2-3
2. Johannes 1,6
Bibelverse aus Schlachter 2000








