Die Taufe und die Wiedergeburt des Menschen ist keine reine formelle Angelegenheit. Eine wahre Bekehrung zieht echte Veränderungen mit sich und diese sind unbedingt notwendig, um diese Welt zu überwinden.
Inhalt / Content
- 1 Nach der Wiedergeburt folgt die Überwindung
- 2 Das Kleid der Gerechtigkeit überdeckt nichts
- 3 Mit Wiedergeburt das alte Kleid ablegen
- 4 Der Wiedergeborene steht nackt da
- 5 Überwindung durch Einhalten der Gebote
- 6 Gebote können eingehalten werden
- 7 Das Schlüsselwort lautet: Überwindung
- 8 Die Praxis zeigte Überwindung & Reinigung
- 9 Bereits im Alten Testament beschrieben
- 10 Zusammenfassung:
Nach der Wiedergeburt folgt die Überwindung
Die Erlösung des Menschen vom sicheren Tod aufgrund seiner Sünden geschieht aus der Gnade Gottes. Weder gute Absichten, noch gute Taten des Menschen können ihn vom verdienten Tod erretten. Die Gerechtsprechung durch Jesus Christus ist ein reines, unverdientes Geschenk. Gerechtigkeit aus Gnade aufgrund des Glaubens und nicht Gerechtigkeit aus Werken. Wer diese im Evangelium mehrfach betonte Aussage verinnerlicht hat, steht dennoch in Gefahr, einem weiteren Missverständnis aufzusitzen. Und dies wiederum führt trotz des (unvollkommenen) Glaubens dennoch an der Gerechtsprechung durch Jesu Christi vorbei.
Das Kleid der Gerechtigkeit überdeckt nichts
Im Evangelium ist die Gerechtigkeit Jesu oft symbolisch als „weißes Kleid“ oder „Kleid aus weißen Leinen“ dargestellt. Selbst kann sich der Mensch dieses „weiße Kleid“ der Gerechtigkeit nicht anziehen. Das kann nur Jesus Christus. Es ist Seine Gerechtigkeit, die der Mensch verliehen bekommt. Dieses mögliche und leider auch weit verbreitete Missverständnis liegt nun darin, dass der Mensch dieses Kleid der Gerechtigkeit einfach so übergezogen bekomme. Im Sinne, das Kleid Jesu verdecke die Sünden und äußerlich stehe der sündige Mensch als gerecht da. Das genau ist nicht der Fall. Denn wie auch in allen anderen Dingen ist Gott geradlinig, macht keine halben Sachen und verrichtet auch kein Flickwerk. Bevor das Jesus das Kleid der Gerechtigkeit überzieht, muss das alte Kleid der Sünde ausgezogen werden.
Mit Wiedergeburt das alte Kleid ablegen
Gott übermalt keine Flecken (Sünden), sondern sie werden entfernt. Das Kleid der Gerechtigkeit wird nicht über das fleckige Kleid der Sünden drübergezogen, sondern vorher steht der Mensch „nackt“ da, also wie ein Neugeborener, in diesem Fall als ein Wiedergeborener. Und dieser Zusammenhang ist auch mit dem Begriff „Wiedergeborener“ beschrieben (Info).
Viele sind der Ansicht, man glaubt jetzt an Gott, an Seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus, lässt sich taufen und damit ist die Sache geritzt. Das bisherige Leben kann einfach so weiter gehen, da man ja aufgrund des Glaubens die Gnade erfahre und damit auch erlöst sei. Irrtum! Denn die Wiedergeburt ist der Tod des alten Menschen und die Neugeburt des neuen Menschen. Jenen Menschen, der nach seiner Wiedergeburt im Glauben und gehorsam Gott gegenüber wandelt.
Der Wiedergeborene steht nackt da
Der wirklich wiedergeborene Mensch steht nach seiner Bekehrung nackt vor Gott. Die Sünden in bisherigen Leben sind nicht übertüncht, sondern abgewaschen worden. Sie haften nicht mehr am Menschen und aus diesem Grund steht dieser frisch wiedergeborene Mensch auch ohne Sünde da. Nun besteht aber das kommende Leben nicht darin, die bisherige sündhafte Lebensweise einfach fortzusetzen, nur um diese in aller Regelmäßigkeit im Gebet zu bekennen und um Vergebung zu bitten. Diese Routine führt irgendwo hin, aber nicht in die Gerechtsprechung durch Jesus Christus und in die Heiligung schon gar nicht. Das künftige Leben darf nicht daraus bestehen, die routinemäßigen Sünde aus sich herauszuräumen, sondern sich von jeglicher Sünde fernzuhalten.
Überwindung durch Einhalten der Gebote
Wer an dieser Stelle jedoch einräumt, dem gefallenen Menschen sei es gar nicht möglich, die Gesetze (Gebote) Gottes einzuhalten, sollte sich auch im Klaren sein, mit dieser Behauptung in Schulterschluss des großen Widersachers zu gehen. Denn dies ist exakt eines seiner Anklagepunkte, der Mensch könne die Gesetze nicht einhalten, Gott sei ungerecht.
Gebote können eingehalten werden
Sind die 10 Gebote tatsächlich vom Menschen nicht einhaltbar? Dazu muss man sich auch erst einmal über den eigenen gefallenen Zustand im Klaren sein. Von sich aus kann der Mensch tatsächlich nichts Vernünftiges auf die Beine stellen, schon gar nicht, was Wohlgefallen unter Gottes Augen findet. Allerdings, wer tatsächlich wiedergeboren ist, also im festen Glauben zu Jesus Christus steht, Sein Zeugnis trägt, für den ist das Halten der Gebote kein Akt der „gewaltigen Überwindung“. Denn der Heilige Geist verrichtet diese Arbeit. Der Apostel Johannes hat es leicht verständlich formuliert, 1. Johannes 5,3:
„Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“
Jesus Christus fasste die 10 Gebote zusammen, und zwar in „Liebe zu Gott und Liebe gegenüber seines Nächsten“, so in Lukas 10,27:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!“
Das ist keine Aufhebung der 10 Gebote, sondern deren Zusammenfassung, bzw. die logische Konsequenz. Wer Gott liebt, betet natürlich nichts und niemand anderen an. Wer Gott liebt, zieht auch Seinen Namen nicht in den Schmutz. Wer Gott liebt, hält auch Sein 4. Gebot, den Sabbat ein. (2. Moses 20, 8-11). Das Prinzip gilt auch für die Mitmenschen. Wer seinen Nächsten liebt, der bestiehlt, betrügt, diffamiert, diskreditiert und ermordet ihn nicht, auch nimmt er sich dessen Hab und Gut und Ehegatten bzw. Ehegattin nicht. Daher beschreiben die 10 Gebote auch den Charakter Gottes, denn Er ist Liebe, ist treu und gerecht.
Nur allzu logisch ist daher auch Jesu Christi Aussage in Johannes 14,15:
„Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“
Das Schlüsselwort lautet: Überwindung
Ein wirklich Wiedergeborener in seinem wahrhaftigen Glauben strebt danach, dem Charakter Jesu Christi möglichst gleichzukommen. Er wird es nicht erreichen können, das liegt auf der Hand, denn auch ein wiedergeborener Mensch ist noch immer im Fleische zur Sünde geneigt. Sein Geist jedoch befindet sich im Himmlischen, und zwar mit stetem Blick auf Jesus Christus. Das Schlüsselwort auch für den Wiedergeborenen lautet „Überwindung“. Jesus Christus selbst hat überwunden, wie Er auch selbst sagte, in Johannes 16,33:
„Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“
Es gilt daher, nicht nur die Sünde zu überwinden, sondern alles, was eine überflüssige und daher in der Regel auch abträgliche Leidenschaft darstellt. Petrus hat den Grund dafür benannt, in 2. Petrus 2,19:
„Dabei verheißen sie ihnen Freiheit, obgleich sie doch selbst Sklaven des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er auch geworden.“
Die Überwindung der Sünde wie auch allen anderen schädlichen Einflüssen gelingt nicht den Menschen allein, sondern mithilfe Gottes durch Seinen Heiligen Geist. So in 1. Johannes 4,4:
„Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.“
und auch in 1. Johannes 5,4:
„Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“
Auch Jesus Christus selbst betont die notwendige Überwindung, so in Offenbarung 3,21:
„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“
Hier zeigt Jesus Christus klar auf, wie enorm wichtig die Überwindung ist, und zwar jene Überwindung, welche auch Er selbst aufgezeigt hat.
Die Praxis zeigte Überwindung & Reinigung
Im Evangelium gibt es einige „Praxis-Beispiele“, die klar darauf hinweisen, dass der wahrhaftige Glaube auch die Überwindung der Sünde mit einschließt.
Überwindung der Sünde
Eine beim Ehebruch erwischte Frau wurde von den Pharisäern und Schriftgelehrten zu Jesus Christus gebracht, um ihn eine Falle zu stellen. Wie solle man mit dieser Frau verfahren, denn sie habe eigentlich ihre Steinigung verdient? Jesus Christus sagte daraufhin den sehr bekannten Spruch: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“. Die Pharisäer und Schriftgelehrten verschwanden darauf hin. Alle Ankläger waren weg. Jesus Christus klagte die Frau auch nicht an und sprach zur ihr: „So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!“ (Johannes 8,11)
Allein diese Szene schließt ein, Jesu Gnade und auch das gültige Gesetz. „Sündige nicht mehr!“, so die klare Aufforderung Jesu Christi. In anderen Worten: Die Sünden sind zu überwinden.
Die sofortige Reinigung bei Wiedergeburt
Die Reinigung von den Sünden unmittelbar mit der Wiedergeburt zeigt die Heilung eines Aussätzigen in Matthäus Kapitel 8 auf. Ein Aussätziger galt als unrein und durfte nicht einmal angefasst werden. Die Unreinheit ist auch ein Symbol der Sünde. Ein Aussätziger kam Jesus Christus entgegen und bat Ihn um Hilfe: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen! Jesus Christus ließ sich nicht zweimal bitten und antwortete: „Ich will; sei gereinigt!“ Der Aussatz war auf der Stelle verschwunden, unmittelbar. Der Mensch war „gereinigt“.
Das zeigt auch auf, dass die Wiedergeburt des Menschen keine reine formale Angelegenheit ist, sondern eine tatsächliche Veränderung im Menschen bewirkt.
Bereits im Alten Testament beschrieben
Die Wiedergeburt, welche im Neuen Testament in klaren Worten dargestellt ist, war für das Volk Gottes im Alten Testament die Heiligtumslehre anhand der Stiftshütte bzw. deren Tempel. Nach dem Brandopferaltar (Buße, Reue) im Vorhof folge gleich das Waschbecken (Reinigung von Sünden, Taufe, Wiedergeburt). Erst im Anschluss ging es nach der Wiedergeburt ins Zelt, also ins Heiligtum hinein.
Zusammenfassung:
Die Vergebung der Sünde ist nicht nur eine reine Gerechterkärung, sondern tatsächlich eine Befreiung. Die Sünde wird nicht überpinselt, sondern entfernt. Daher ist die Darstellung von einem Überlegen des Kleides der Gerechtigkeit Jesu über ein sündenbeflecktes Kleid irreführend. Das fleckige und runzlige Kleid muss abgelegt werden. Es wird nichts übertüncht, es wird nur ausgetauscht. Jesus Christus legt Sein Kleid der Gerechtigkeit gewiß auf keinen Menschen, der an seiner Sünde festgehalten hat, denn dieser wusste was er tat. So wie es Paulus der Gemeinde in Korinth erklärte, 2. Korinther 5,17:
„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“
Der Wiedergeborene erfährt totale Veränderung
Der wahrhaftige Glaube an das Evangelium und die Wiedergeburt führen zu einer totalen Veränderung des Menschen im Herz und Handeln, mithilfe des Heiligen Geistes. Nicht die beständige Buße aufgrund beständig begangener (alter) Sünden ist das Resultat, sondern die Fernhaltung von jeglichen Sünden. Der wiedergeborene Mensch kann auch wieder in Sünde fallen, ein „Ausrutscher“. Doch wo die Sünde das Maß füllte, da fließt die Gnade Jesu über. Wer tatsächlich wiedergeboren ist, der versteht dies gewiß nicht als ein Freibrief, sondern sieht zu, sich unabwegig zu heiligen, mit dem Blick auf Jesus Christus. Dem gottlosen Menschen und halbgaren Gläubigen gelingt dies nicht, dem wahrhaftig wiedergeborenen Menschen jedoch schon. Mit Gottes Hilfe.
Jesu Worte fassen es vollständig zusammen:
Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!
Matthäus 5,48
Bibelverse aus Schlachter 2000