In den Evangelien Markus, Lukas und Johannes sind die letzten Worte unseres Herrn Jesus Christus am Kreuz festgehalten. Mit den insg. sieben Aussagen werden einerseits der Charakter Jesu erneut verdeutlicht und andererseits Prophetien im Alten Testaments erfüllt.
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Jesus‘ letzte Worte am Kreuz auf Golgatha
Die letzten Worte Jesu am Kreuz waren nicht irgendwelche rein situationsbedingte Äußerungen, sondern sind u.a. auch Erfüllungen vorangegangener Prophetien. Mit den Aposteln Markus, Lukas und Johannes sind es gleich 3 Anwesende, die Zeugnis geben von den finalen Worten Jesu Christus.
Markus 15,34
Jesus Christus selbst war ohne Schuld. Doch Er nahm alles Schuld der Menschheit auf sich und wurde damit selbst zur Sünde gemacht. Sünde trennt von Gott (vom Vater) und dies ist an Jesus Christus vollzogen worden. Die Zeitangabe „neunte Stunde“ nach damaliger Zählweise entsprechen heute 15 Uhr.
Lukas 23,34
Die schier grenzenlose Liebe, Demut und Gnade Jesu ist hier eindrucksvoll verdeutlicht. Das Werfen des Loses über das Gewand ist eine weitere Erfüllung der Prophetie.
Lukas 23,43
Diese Aussage scheint im Widerspruch einer späteren Auferstehung der Toten (es gibt keine unsterbliche Seele) zu stehen. Doch die Interpunktion z.B. im Deutschen erfolgte lange nach der Niederschrift im griechischen Grundtext des Neuen Testamentes. Im Grundtext steht für „Heute“ das Wort „σημερον“ (semeron) und kann neben „heute“ auch „nun, jetzt“ bedeuten. Somit lautet die Aussage eigentlich: „Ich sage dir nun: Du wirst mit mir im Paradies sein!“.
Lukas 23,46
Diese Aussage verdeutlicht, dass es sich mit dem HERRN Jesus Christus um den Mensch gewordenen Gott handelt. Er befiehlt Seinen Geist. Auch wenn es andere Bibelausgaben als „in deine Hände lege ich meinen Geist“ (u.a. Vorlage Nestle-Aland) übersetzen, ändert es nichts daran, dass im griechischen Grundtext „παρατιθεμαι“ (paratithemai), also „befehligen, anordnen“ zu finden ist.
Johannes 19,26-27
In der Bibel gibt es keine klaren Aussagen über den „Lieblingsjünger Jesu“. Allerdings weisen einigen Bibelstellen darauf hin, dass es sich um Johannes handeln könnte, der Verfasser des Johannes-Evangeliums. Ihm vertraute Jesus Christus die Sorge um Maria an.
Johannes 19,28
Schon Jahrhunderte vor Seiner Kreuzigung stand die Prophetie, dass der künftige Erretter Essig und Wasser zum Trinken bekommen werde: „Und sie gaben mir Galle zur Speise und Essig zu trinken in meinem Durst.“ (Psalm 69,22)
Johannes 19,30
Das Erlösungswerk Gottes ist erfüllt (vollbracht). Mit dem Sühne-Tod Jesu wurde den Menschen der Weg zur Erlösung trotz ihrer gefallenen Natur eröffnet. Dies kündigte Gott bereits im Garten Eden an, als Er nach dem ersten Sündenfall zur Schlange sagte: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ (1. Mose 3,15)
Bibelverse aus Schlachter 2000