Die 10 Gebote Gottes, welche Moses anhand zweier Steintafeln erhalten hatte, werden auch als die Moralgesetze bezeichnet. Doch mit den heute in den katholischen und evangelikalen Kirchen präsentierten 10 Geboten handelt es sich nicht um die ursprüngliche, biblische Vorgabe, sondern um ziemlich eigenwillige Abwandlungen.
Inhalt / Content
- 1 Zeiten und Gesetze geändert mit „Ansage“
- 2 Daniel sagte diese Fälschung voraus
- 3 Die 10 Gebote Gottes (Moralgesetze)
- 4 Willkürliche Begründungen
- 5 Aus Moralgesetz wird einfach Zeremonialgesetz
- 6 Augsburg – Eine Stadt der Reformation
- 7 Sabbat ist das Zeichen der Autorität Gottes
- 8 Sonntagsheiligung mit Götzenopfer gepaart
Zeiten und Gesetze geändert mit „Ansage“
Wer kennt sie nicht? Die 10 Gebote, welche Moses auf dem Berg Sinai, von Gott selbst in Steintafeln geschrieben, erhalten hatte. Diese auch als Moralgesetze bezeichneten 10 Gebote besitzen quasi eine „Ewigkeitsklausel“. Das symbolisiert schon alleine deren Festsetzung in Stein.
Die Ermahnung zur Einhaltung dieser Gesetze zieht sich von der Übergabe der zwei Steintafeln (2. Moses Kapitel 20) bis hin zum letzten Kapitel der Bibel, Offenbarung 22, 14: „Glückselig sind, die seine Gebote tun“ (in alexandrinischen bzw. gnostischen Bibelübersetzungen steht hier „Glückselig sind, die ihre Kleider waschen“)
Die 10 Gebote Gottes sind zu keinem Zeitpunkt aufgehoben worden, auch wenn dies immer wieder in Verbindung mit „Alter Bund“ und „Neuer Bund“ propagiert werden mag. Eine glatte Irreführung. Die Behauptung von abgeschafften Geboten ließe sich bestenfalls durch aus dem Zusammenhang gerissene und isoliert dargestellte Bibelzitate und ausschweifenden Interpretationen begründen. Doch eine Aufhebung der Moralgesetze fand zu keinem Zeitpunkt statt und eine derartige Stelle existiert in der Heiligen Schrift schlicht und einfach nicht.
Daniel sagte diese Fälschung voraus
Die Verfälschung der 10 Gebote Gottes kam eigentlich nicht überraschend. Bereits Daniel berichtete von einem „vierten Tier“ (römisches Imperium) in Daniel Kapitel 7. Aus diesem Tier kam ein anfänglich kleines Horn hervor. Dieses Horn wuchs heran und stellt einen Herrscher dar, der aus dem einst römischen Reich empor kam. Dieser werde ganz anders sein wird als seine Vorgänger. „das auf Erden sein wird; das wird sich von allen anderen Königreichen unterscheiden, und es wird die ganze Erde fressen, zerstampfen und zermalmen.“
Dieses Horn „wird freche Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und er wird danach trachten, Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Aber das Gericht wird sich setzen und ihm die Herrschaft wegnehmen, um sie endgültig zu vertilgen und zu vernichten.“ Das Horn des vierten Tieres ist eindeutig das Papsttum (Info).
Die 10 Gebote Gottes (Moralgesetze)
Gegenüberstellung der 10 Gebote Gottes, wie sie Moses in Stein geschrieben gegeben wurde und die Version, wie sie von Kath. und EV-Kirchen umgestaltet / verfälscht wurden.Reihenfolge der echten 10 Gebote | Die 10 Gebote gemäß 2. Moses Kapitel 20 | Reihenfolge der geänderten 10 Gebote | Die 10 Gebote gemäß Kath.- und EV-Kirchen |
---|---|---|---|
1 | Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! | 1 | Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! |
2 | Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! | - | komplett entfallen |
3 | Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen! | 2 | Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen! |
4 | Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! | 3 | Du sollst den Feiertage heiligen! neueste Varianten: Du sollst den Sonntag heiligen! |
5 | Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren! | 4 | Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren! |
6 | Du sollst nicht töten! | 5 | Du sollst nicht töten! |
7 | Du sollst nicht ehebrechen! | 6 | Du sollst nicht ehebrechen! |
8 | Du sollst nicht stehlen! | 7 | Du sollst nicht stehlen! |
9 | Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! | 8 | Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! |
10 | Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat! | 9 | Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Oder: Du sollst nicht begehren deines nächsten Hab und Gut. |
- | - | 10 | Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat! |
Willkürliche Begründungen
Ein derartiges Beispiel der fadenscheinigen Erklärung zu den abgeänderten bzw. verfälschten Geboten präsentiert die Universität Augsburg anhand der versuchten Erklärung, warum das Sabbat-Gebot nicht mehr relevant sein sollte.
(Quelle:
https://www.philso.uni-augsburg.de/institute/philosophie/Personen/Lehrbeauftragte/neidhart/Downloads/SabbatSonntag.pdf)
Zwar wird hier korrekt festgestellt, dass zwischen (unveränderlichen) Moralgesetzen und (veränderlichen) Zeremonialgesetzen unterschieden wird, aber die folgende Erklärung hat es in sich:
„Man teilt die göttlichen Gebote ein in Moralgebote und Zeremonialgebote. Während die Moralgebote in der Natur des Menschen begründet und deshalb unveränderlich und für alle Menschen aller Zeiten gültig und im Gewissen ohne Offenbarung als gültig erkennbar sind, müssen Zeremonialgebote eigens von Gott angeordnet werden und können nur durch Offenbarung erkannt werden; sie können später wieder modifiziert oder auch aufgehoben werden.
Das Sabbatgebot gehört zusammen mit dem Bilderverbot und mit vielen anderen Vorschriften des Alten Testaments außerhalb der zehn Gebote (etwa Speisegebote und Gebote über weitere Festtage außer dem Sabbat) zu den Zeremonialgeboten, die für den vorchristlichen Alten Bundes angemessen waren, aber mit dem Kommen Christi modifiziert werden konnten und mussten.“
Aus Moralgesetz wird einfach Zeremonialgesetz
Hier behauptet der Autor ganz einfach, das Sabbat-Gebot sei ein Bestandteil des Zeremonialgesetzes. Dabei ignoriert er die Tatsache, dass es sich mit diesem 4. Gebot zweifelsfrei um ein Bestandteil der in Stein geschriebenen Gesetze, also Moralgesetze handelt. Dies gilt ebenso für das 2. Gebot (Bilderverbot).
Seine Logik: Das erste Gebot ist Moralgesetz, das zweite Gebot ist Zeremonialgesetz, das dritte Gebot ist Moralgesetz, das vierte Gebot ist Zeremonialgesetz und alle folgenden Gebote sind Moralgesetze. Weil es sich um das vierte Gebot (Sabbat-Gebot, 1. Mose 20, 8-11) um ein Zeremonialgesetz handelte, dürfe es auch als „Feiertag“ (neuerdings „Sonntag“) geändert werden, um im Anschluss wieder als Moralgesetz deklariert zu werden.
Das ist völlig absurd, reine Willkür und mit nichts zu begründen. Der Autor kann diese Behauptung auch nicht rechtfertigen. Er stellt diese These einfach unbegründet auf. An dieser Stelle kann die restliche „Aufstellung“ bereits in die Tonne geworfen werden, da weiterführende Ableitungen lediglich auf diese unhaltbare Behauptung basieren.
Das Fatale: Die Missachtung des biblischen Sabbat-Gebotes gemäß dem 4. Gebot. Die ersatzweise Heiligung des Sonntags wird noch eine zentrale Rolle spielen.
Augsburg – Eine Stadt der Reformation
Augsburg spielte im Rahmen der Reformation eine zentrale Rolle. Ein Umstand, der bis heute nachwirkt. Derartig historisch relevante Zentren wurden von der sog. Gegenreformation besonders intensiv und auch „nachhaltig“ ins Visier genommen. Bereits der „Augsburger Religionsfrieden“ (1555) war ein fauler Kompromiss zugunsten der römischen Kirche. Die Bildung der Menschen war im Kampf gegen den Protestantismus eine effektive Waffe und begann schon bald nach der „Aktivierung“ des Jesuiten-Ordens im Jahr 1540 (a title=“Bildungsstrategie gegen das Evangelium“ href=“https://www.oliverduerr.de/evangelium/kontrollierter-goldener-kaefig/#learningagainstlearning“>Info). Den zweifelhaften Erfolg dieser Maßnahmen kann auch am Denkmuster der in Augsburger angesiedelten „Theologen“ abgelesen werden.
Die sog. liberale Theologie (egal ob katholisch oder protestantisch) hat mit dem Evangelium, so wie es geschrieben steht, nur noch am Rande etwas gemeinsam. Sie erfüllen heute nur noch die Rolle des Komplizen, um die Menschen vom Wort Gottes und dem wahren Glauben wegzuführen.
Sabbat ist das Zeichen der Autorität Gottes
Der Sabbat (der 7. Tag der Woche, also Samstag!) ist ein Erkennungszeichen der Autorität Gottes. Bereits eingeführt nach 6 Tagen Schöpfung als der 7. Tag der Ruhe (1. Moses 2,3). Gott heiligte diesen Tag. Die römische Kirche bezeichnete den Sabbat bereits im 4. Jahrhundert als einen „jüdischen Feiertag“, welcher für die christliche Gemeinden keine Bedeutung habe. Es müsse der Sonntag geheiligt werden.
Den Sabbat als „exklusiv jüdischen Feiertag“ zu bezeichnen ist angesichts der Festlegung gemäß 2. Moses 20,8 reine „Willkür“ (Info). Die Christen feiern den Sonntag („Sonnen-Tag“) weil dies der Auferstehungstag Jesu sei, so ein Argument. Das mag sein. Doch hebt dies den Sabbat einfach auf? Mitnichten.
Jesus selbst hielt den Sabbat, seine Jünger hielten den Sabbat und es fehlt jegliche Stelle in der Bibel, welches auf eine Aufhebung des 4. Gebotes hinweisen könnte – (Sabbat im NT).
Paulus traf sich einst mit den anderen Jüngern an einem 1. Wochentag und „brach mit ihnen das Brot“. Diese Aussage wird allzu gern als Begründung für eine vermeintliche Aufhebung des Sabbats verwendet. Das „Brot brechen“ wird gleichgesetzt mit Jesu Aussage beim Abendmahl, dass dies dem „Brechen Seines Körpers (am Kreuz) bedeutet. Doch das Brot brechen war bereits im Alten Testament ein Ausdruck für „Brot teilen“, für Gabe oder einfach nur Speisen.
So z.B. in Jesaja 58,7: „Besteht es nicht darin, daß du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, daß, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst?“. Die vermeintliche Sonntagsheiligung durch die Jünger ist somit pure (Wunsch-) Interpretation. Ganz generell wird etwas Falsches auch nicht dann zu etwas Richtigem, wenn man nur lange genug daran festhält und es endlos wiederholt.
Das frühe Einkassieren des 2. Gebotes (Bilderverbot) durch die katholische Kirche ist schnell damit erklärt, dass mit der Einhaltung dieses Gesetzes ansonsten auf die ganze Armada von „Heiligen-Figuren und -Ikonen“ und deren (Toten-)Verehrung verzichtet werden müsste. Dazu gesellt sich die ganze Palette von Ritualen, Zeremonien, Dogmen, Stoß- und Sturmgebeten. Eine „gräuliche Abgötterei“ bezeichnete Martin Luther die am Sonntag praktizierte Eucharistie.
Der Oblate wird kurzerhand der Leib Christi zugeschrieben, um im Anschluss verehrt und gegessen zu werden. Dies stellt nichts anderes dar als die Verspeisung von Götzenopfer, bei gleichzeitiger Verhöhnung Jesu Christi. Wer sich wie gehabt vor einem Bild oder einer Holz- oder Steinfigur eines längst verstorbenen „Heiligen“ hinwerfen will, sollte sich besser an 2. Moses Kapitel 20, Verse 4 bis 6 orientieren: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. 5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, 6 der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“
Bibelverse aus Schlachter 2000