Olli Dürr Der Sabbat ist der Samstag und nicht Sonntag

Der Sabbat ist der Samstag und nicht Sonntag

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Der Sabbat ist der siebente Tag der Woche. Diese ließe jedoch die Frage zu, ob dies schon immer so gewesen ist, da der „Samstag“ erst im Laufe der frühen Geschichte eingeführt wurde und auch die eine und andere Kalenderänderung vorgenommen wurde. Dass jedoch mit Sabbat der Samstag gemeint ist und nicht der Sonntag, belegen die zahlreichen Wochentagsbezeichnungen anderer Sprachen.

Der Sabbat hat die Kalender-Reformen „überlebt“

Kalender

Der Sabbat war schon immer der 7. Tag

Eine letzte große Änderung des Kalenders wurde vom Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 vorgenommen. Der bis dahin gültige „Julianische Kalender“ wurde abgelöst vom sog. „Gregorianischen Kalender“. Anhand seiner „päpstlichen Bulle Inter gravissimas“ ließ Gregor im Oktober 1582 einfach einige Tage ausfallen. Nach dem Donnerstag, den 04. Oktober folgte unmittelbar Freitag, der 15. Oktober. Es wurden somit 10 Tage herausgeschnitten. Allerdings wurde diese Kalenderumstellung nicht in allen Ländern Europas und schon gar nicht außerhalb des „Papst-Gebietes“ umgesetzt. Dies betraf neben den inzwischen protestantischen Regionen auch die Russisch-Orthodoxen Länder Osteuropas. Erste Anpassungen gab es im Jahr 1700 bei den Protestanten und im Laufe des 19. Jahrhunderts seitens der Ostkirche.

Eine eher in Vergessenheit geratene Änderung am Kalender nahm die Bundesregierung mit Wirkung zum 01.01.1976 vor. Bis dahin war der Sonntag als der 1. Tag der Woche definiert. Gemäß DIN 1355-1 ist der erste Wochentag seither der Montag. Daraus folgt, dass der Samstag gemäß DIN der sechste Tag der Woche ist und Sonntag nun der siebte.

Kirchen haben den „Sonnentag“ übernommen

Die protestantischen Kirchen und die röm. kath. Kirche ohnehin feiern den Sonntag („Sonnentag“) und nicht den Samstag („Sabbat“). Dies obwohl die Bibel klar den 7. Tag als Sabbat vorgibt (2. Moses 20,8-11). Die Begründungen für diese Verlegung der eigentlich in 2. Mose 20,8-11 vorgeschriebenen Heiligung des siebenten Tages auf den Sonntag hat die röm. kath. Kirche selbst abgeliefert. Ur-Initiator war Kaiser Konstantin mit seinem Dekret, den Sonnentag als arbeitsfreien Tag zu deklarieren. Das war im Jahr 321 n.Chr. Die kath. Kirche nahm dies zum Anlass, den Sonntag als „Tag des Herrn“ zu definieren. Eine Begründung dafür ist in der Bibel jedoch nicht zu finden, so die Hervorhebung seitens der Kirche selbst. Nach der „Heiligung“ des Sonntags („Sonnen-Tages“) wurden seither jegliche wahren Sabbat-Halter von der kath. Kirche gnadenlos verfolgt und zum größten Teil auch ausgemerzt.

Das Wort „Samstag“ in anderen Sprachen

Die EV- und kath. Kirchen bedienen sich in jüngerer Zeit immer mehr dem Vokabular „Sabbat“ und beziehen diesen auf den Sonntag. Doch ein derartiges Konstrukt, welches in die Köpfe der Menschen eingepflanzt werden soll, ließe sich schon alleine dadurch nicht halten, indem nur die Bezeichnung für „Samstag“ in anderen Sprachen näher betrachtet wird.

Arabisch
Sabet
Armenisch
Shabat
Bosnisch
Subota
Bulgarisch
Sabota
Georgisch
Shabati
Griechisch
Savvato
Indonesisch
Sabtu
Italienisch
Sabato
Korsisch
Sàbatu
Kroatisch
Subota
Latein
Sabbatum
Maltesisch
is-Sibt
Polnisch
Sobota
Portugiesisch
Sàbado
Rumänisch
Sambata
Russisch
Subbota
Serbisch
Subota
Slowakisch
Sobota
Slowenisch
Sobota
Somalisch
Sabti
Malaiisch
Sabtu
Galicisch
Sábado
Ukrainisch
Subota
Mazedonisch
Sabota
Oromo
Sanbata

Deutsch und Englisch

Auch das deutsche Wort „Samstag“ hat seinen Ursprung in der Bezeichnung „sabbaton“. Aus dem sabbaton wurde über die Generationen der sambaton, anschließend zu sambaztac (altdeutsch) und später dann zu sameztac (mittelhochdeutsch) und final zu Samstag.

Das englische Wort „Saturday“ hat seinen Ursprung in „Saturn’s-Day“, also der Planet Saturn. Ein Erbe des Römischen Imperiums. Hier steht die englische Sprache allerdings nicht alleine da. Auch die Samstage in den meisten Sprachen Indiens und sogar Japan beziehen sich auf Saturn. Ein klar heidnischer Ursprung.

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