Olli Dürr Das neue Liebes-Gebot Jesu hebt die 10 Gebote Mose nicht auf

Das neue Liebes-Gebot Jesu hebt die 10 Gebote Mose nicht auf

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Die neuen Gebote Jesu umfassen die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen (Nächsten). Allerdings heben die zwei neuen Gebote die bisherigen 10 Gebote Mose nicht auf. Diese werden durch die Liebes-Gebote weder aufgehoben, noch ersetzt, sondern beschreiben den Charakter der Gesetze und somit auch den Charakter Gottes.

Die Moralgebote haben unverändert Bestand

Liebesgebote

Die 10 Gebote sind Konsequenz echter Liebe

Die 10 Gebote sind nach wie vor gültig, auch wenn dies von vielen Evangelikalen verneint wird. Der HERR Jesus Christus hat mit Seinem Opfer die Gesetze über die Opferungen und weiteren Rituale (Zeremonialgesetze) tatsächlich abgeschafft, keinesfalls aber die in Stein geschriebenen 10 Gesetze, welche Moses auf dem Berg Sinai (Moralgesetze) erhalten hat. Die Erklärung eines oder mehrerer dieser (echten!) 10 Gebote zu einem Zeremonialgesetz ist reine Willkür und mit nichts zu begründen. In der Tat ist der Mensch mit dem Erlösungswerk Jesu vom Fluch der Gesetze befreit worden, aber Paulus hat es in seinem Brief an die Römer mehr als deutlich erklärt, dass diese 10 Gesetze mitnichten abgeschafft, sondern sogar bekräftigt wurden. Im Neuen Testament der Bibel gibt es zahlreiche Hinweise auf die nach wie vor gültigen 10 Gesetze. Die Sünde kann nur anhand dieser Gebote erkannt werden. Mehr Infos über die Gültigkeit der 10 Gebote gibt es hier.

Das neue Gebot von Jesus Christus

Der HERR Jesus Christus gab ein neues Gebot (s. Lukas 10,27):

„»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!«“

Dieses Liebes-Gebot ist jedoch kein Ersatz für die 10 Gebote, sondern diese fassen die nach wie vor gültigen Gesetze zusammen, so Paulus in Römer 13,9-10:

„Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« – und welches andere Gebot es noch gibt –, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“

Ist es wirklich ein neues Gebot?

So neu sind die von Jesus Christus formulierten Liebes-Gebote gar nicht. In 5. Moses 6,5 lautet es:

„Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“

Und in 3. Moses 19,18 heißt es:

„Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der Herr.“

Das bedeutet nichts anderes, als dass Jesus Christus gar kein neues Gebot formulierte, sondern einen längst existierenden, aber nicht erkannten Zusammenhang wiederholte.

Gebote 5 bis 10 stehen in Beziehung mit Menschen

In anderen Worten: Wer Gott und seine Nächsten so liebt wie beschrieben, der hält völlig logisch auch die Gebote ein. Wer seinen Nächsten (wirklich) liebt, der wird diesen weder bestehlen, berauben, diffamieren, geschweige umbringen, noch beneiden wegen seines Hab und Gut. Auch wird dieser weder seinen Ehepartner bzw. seine Ehepartnerin betrügen, noch den Nächsten mit seiner Partnerin bzw. ihrem Partner hintergehen. Zu den (Aller-)Nächsten gehören auch die Eltern. Liebe und Respekt gegenüber Vater und Mutter sollten selbstverständlich sein. Dies alles umfasst die Gebote Fünf bis Zehn.

Gebote 1 bis 4 stehen für Beziehung mit Gott

Die Gebote Eins bis Vier betreffen unseren Herrn. Auch hier ist es selbstverständlich, dass diese Gesetze aus eigenem Verlangen eingehalten werden, wenn die Liebe zu unserem Gott aufrichtig ist. Warum ausgerechnet das vierte Gebot, also der Sabbat ausgenommen werden könne, ist völlig unlogisch. Dieses Gebot ist weder entfallen noch explizit jüdisch. Der Sabbat (7. Tag) ist für alle Menschen eingerichtet. Für ein Wegfallen dieses Gebotes gibt die Bibel nicht eine Spur eines Hinweises. Man staunt, den Sabbat als biblisch und gültig hat sogar die katholische Kirche hervorgehoben.

So wie die Gebote für die Beziehung zum Mitmenschen einfach nachvollziehbar sind, steht es auch mit den ersten drei Geboten für die Beziehung zu Gott. Das vierte Gebot jedoch spielt eine „Sonderrolle“. Der Sabbat (7. Tag, Samstag) steht für die Gemeinsamkeit zwischen Gott und dem Menschen. Diesen Tag hat Gott nicht nur unmittelbar nach der Schöpfung eingerichtet, sondern ist sogar ein Bestandteil der Schöpfung. Folgende Analogie könnte ggf. etwas besseres Verständnis für die Wichtigkeit dieses hervorgehobenen Tages geben.

Man könnte sich einfach vorstellen, die ersten vier Gebote betreffen die Beziehung zum Ehepartner. Immerhin nannte Jesus Christus Sein Volk auch als Seine Braut und Er ist der Bräutigam. So weit hergeholt ist diese Analogie somit gar nicht.

Vergleich zum 1. Gebot

Wer seinen Partner wirklich liebt, der wird auch keine (heimliche) Fremdbeziehung führen und neben dem Partner einen weiteren Partner haben. Das entspräche Gebot 1, du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

Vergleich zum 2. Gebot

Wer seinen Partner wirklich liebt, der wird weder auf Handy, noch auf dem PC oder sonst wo Aktfotos von irgendjemanden auf Lager haben und diese vielleicht auch noch anhimmeln. Das entspräche Gebot 2, du sollst keine Götzen und Bilder dienen und anbeten.

Vergleich zum 3. Gebot

Wer seinen Partner wirklich liebt, wird gegenüber Dritten weder schlecht über ihn sprechen, noch sich mit dem Namen des Partners einen persönlichen Vorteil verschaffen, wenn der Partner eine einflussreiche Person ist. Das entspräche Gebot 3, du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.

Vergleich zum 4. Gebot

Wer seinen Partner wirklich liebt und der Partner sich eine Zeit wünscht, in der man ohne Arbeit, ohne Alltags-Trott und ohne Hobby-Tätigkeiten, ungestört in Ruhe zusammen sein kann, dann richtet er seinen Alltag selbstverständlich so ein, dass er den Wunsch seines Partners erfüllen kann. Sollte der geliebte Partner sich den Zeitraum z.B. zwischen Freitagabend und Samstagabend wünschen, dann freut er sich sogar darauf und lässt diese Zeit nicht einfach verstreichen, nur um am Sonntag alleine herumzusitzen und dabei lediglich etwas intensiver an den Partner denkt. Das entspräche Gebot 4, gedenke an den Sabbat.

Echte Liebe führt zum Einhalten der Gebote

Die echte Liebe zu Gott führt somit logischerweise auch zur Beachtung der ersten vier Gebote. Weil man die Gebote aus eigenem Willen halten will und nicht aufgrund eines Zwanges gegen den eigenen Willen. Deshalb ist die Einhaltung aller 10 Gebote auch ein Beweis für die echte Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen. Umgekehrt betrachtet ist demnach die Liebe die Zusammenfassung bzw. Erfüllung der Gebote. Dazu beschreiben die 10 Gebote den Charakter Gottes und dieser ist Liebe pur.

Johannes hat das Liebes-Gebot zu den 10 Geboten kurz zusammengefasst in 1. Joh. 2,4-5:

„Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind.“

Liebe ist keine „Gefühlsduselei

Die Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen beschreibt jedoch keine „Gefühlsduselei“ und „Verschmachten“. An diesem Punkt sind vor allem die charismatischen Gemeinden, u.a. die Pfingstler und auch die eine und andere Baptistengemeinde sehr anfällig. Mit der Liebe handelt es sich nicht um eine „emotionale Erquickung“ (Erlebnis-Glaube), sondern in erster Linie um eine Entscheidung und dann auch um eine Einstellung. Viele Gläubige verwechseln schlicht und einfach Liebe mit Schmachten. (Info)

Bibelverse aus Schlachter 2000

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