Die Charta Oecumenica umfasst eine ganze Reihe von Absichtserklärungen der unterzeichnenden Kirchen. Eine Ökumene des „guten Willens“. Die Quadratur des Kreises erfordert jedoch die Abkehr vom Evangelium und mündet in der Rebellion gegen Gott.
Inhalt / Content
- 1 Das „Fundament“ für die ACK
- 2 Position 1: „Gemeinsam zur Einheit im Glauben berufen“
- 3 Position 2: „Gemeinsam das Evangelium verkündigen“
- 4 Position 3: „Aufeinander zugehen“
- 5 Position 4: „Gemeinsam handeln“
- 6 Position 5: „Miteinander beten“
- 7 Position 6: „Dialoge fortsetzen“
- 8 Position 7: „Europa mitgestalten“
- 9 Position 8: „Völker und Kulturen versöhnen“
- 10 Position 9: „Die Schöpfung bewahren“
- 11 Position 10: „Gemeinschaft mit dem Judentum vertiefen“
- 12 Position 11: „Beziehungen zum Islam pflegen“
- 13 Position 12: „Begegnungen mit anderen Religionen und Weltanschauungen“
- 14 Die organisierte Rebellion gegen Gott
Das „Fundament“ für die ACK
Die Charta Oecumenica wurde am 22. April 2001 in Strassburg „feierlich“ von den ersten teilnehmenden Kirchen unterschrieben. Von Anfang an dabei waren u.a. die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), vertreten vom damaligen Vorsitzenden Manfred Kock, der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten), vertreten vom damaligen Präsidenten Pastor Siegfried Großmann und die römisch-katholische Kirche, vertreten vom damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann.
Am 30. Mai 2003 wurd die Charta Oecumenica während des Ökumenischen Kirchentages in Berlin auch vom Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK) anerkannt und abgezeichnet. Eine jegliche Mitgliedschaft bei der ACK hat somit auch die Akzeptanz der Charta Oecumenica zur Folge.
Folgend sind die 12 behandelten Themen bzw. Zielsetzungen der Charta Oecumenica.
Position 1: „Gemeinsam zur Einheit im Glauben berufen“
Für diese Absichtserklärung wird die biblische Aussage in Epheser 4,3-6 bemüht:
„Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. E i n Leib und e i n Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe, e i n Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist„
In diesem Zusammenhang erkennt der Unterzeichner der Charta Oecumenica den Glauben an „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ an. In diesem Sinne ist der Begriff „katholisch“ durchaus mit dem Wort „universell“ austauschbar, denn nichts anderes bedeutet dieses Wort. Eine Vereinheitlichung sämtlicher Konfessionen zu einem „Leib Christi“ als die universelle, sprich katholische Kirche.
Katholische Kirche ist kein Teil der Ökumene
Nur gibt es hier einen gewaltigen Haken. Die römisch-katholische Kirche sitzt zwar an fast allen Tischen der Ökumene mit dabei, sieht sich aber selbst nicht als ein Teil dieser Zusammenschließung, sondern als der eigentliche Körper der Ökumene. Dies hat der einstige Präfekt der Kongregation für Glaubenslehre, Josef Kardinal Ratzinger, am 30. Juni 2000 anhand einer Note über den Ausdruck „Schwesterkirchen“ ausdrücklich hervorgehoben. In einem Brief an „die Hochwürdigsten Herren Vorsitzenden der Bischofskonferenzen“ richtete Ratzinger folgende Botschaft:
„Leider wurde die Verwendung dieses Ausdrucks jüngst in gewissen Veröffentlichungen und von einigen im ökumenischen Dialog tätigen Theologen in dem Sinn ausgeweitet, dass er auf der einen Seite die katholische Kirche und auf der anderen Seite die orthodoxe Kirche bedeute, was zu der Meinung führt, dass in Wirklichkeit die einzige Kirche Christi nicht existiere, sondern durch die Versöhnung beider Schwesterkirchen von neuem wiederhergestellt werden müsse.„
Ratzinger verteidigt die Mutter
Kardinal Ratzinger und späterer Papst Benedikt XVI. hatte als Chef der Inquisition erhebliche Bauchschmerzen bekommen, weil im Zuge der Ökumene der „eine Leib Christi“, welcher in der römisch-katholischen Kirche wiederzufinden sei, infrage gestellt werden könnte. Ein Affront. Daher sah es Ratzinger als erforderlich an, tief in die Annalen dieser Kirche zu greifen.
Zurück ins 12te Jahrhundert
In Punkt 4 seiner Note an die „Hochwürdigsten Herren“ erinnerte der Präfekt an zwei Schreiben des Metropoliten Niketas von Nikomedieia (aus dem Jahr 1136) und des Patriarchen Johannes X. Camateros (im Amt zwischen 1196 und 1206). Beide protestierten (waren aber keiner Protestanten) zu ihrer Zeit, „dass sich Rom als Mutter und Lehrmeisterin präsentiere und so ihre Autorität aufhebe. Nach ihnen ist Rom nur die erste unter Schwestern von gleicher Würde„.
Es handelte sich um den damaligen Streit zwischen der Kirche in Rom und der (Ost-) Kirche in Konstantinopel. Wenn es sich um den Begriff Schwesterkirche handelte, dann ausschließlich im Zusammenhang mit der West- und Ost-Kirche.
Kardinal Ratzinger wird deutlich
In Punkt 10 seiner Note an die Bischofskonferenz kommt Ratzinger dann zur Sache:
„Im eigentlichen Sinn sind Schwesterkirchen ausschließlich Teilkirchen (oder Teilkirchenverbände, wie etwa Patriarchate oder Kirchenprovinzen) untereinander. Es muss immer klar bleiben, auch wenn der Ausdruck Schwesterkirchen in diesem richtigen Sinn verwendet wird, dass die universale, eine, heilige, katholische und apostolische Kirche nicht Schwester, sondern Mutter aller Teilkirchen ist„
Die Assimilierung mit der Kirche Roms
Das Glaubensbekenntnis der auch von der ACK unterschriebenen Charta Oecumenica bedeutet im strengen Sinne somit nicht mal die Rückkehr der Töchter zu ihrer römischen Mutter, sondern die Wiederverschmelzung mit ihr zu einem einzigen Leib. Man könnte zu diesem Vorgang auch Assimilierung sagen. Wer der damit auch von den ACK-Mitgliedern akzeptierte oberste Hirte dieses Leibes ist, dürfte bekannt sein. Faktisch ist der Unterzeichner der Charta Oecumenica selbst zur katholischen Kirche geworden.
Der Leib im Epheserbrief ist „irgendwas“
Dieser im Epheserbrief beschriebene „eine Leib und eine Geist“ können nicht der Leib und der Geist des Evangeliums sein. Wie sollte dies auch möglich sein? Es gibt nur ein Evangelium, aber darüber hinaus eine römisch-katholische Kirche und unzählige protestantische Denominationen. Sie alle haben neben dem sog. Apostolikum auch andere Glaubensbekenntnisse mit den gegenseitigen Abweichungen. Zwangsläufig müssen im Zuge der Ökumene von der ursprünglichen Identität Abstriche vorgenommen werden.
Auch nur eine winzige Veränderung führt zum Verlust der Identität. Die Ökumene ist daher die Selbstaufgabe der eigenen Identität, unabhängig davon, ob man ursprünglich mit dem Evangelium konform war oder nicht. Innerhalb der Ökumene kann eine Evangeliums-Treue jedoch nicht mehr gegeben sein. Das ist schon gar nicht der Fall als „Eingeschmolzener“ im Leib der „universalen, einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche“. Eine Kirche, die schon seit dem frühen Mittelalter „eigene Abwege“ ging und ihre Doktrinen bisher um keinen Millimeter zurücknahm. Marien-Vergötterung und Anbetung der Toten, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Position 2: „Gemeinsam das Evangelium verkündigen“
Mit dieser Absichtserklärung verpflichten sich die Unterzeichner zur Verkündigung des Evangeliums „durch Wort und Tat für das Heil aller Menschen“. Forciert werden hierfür Erfahrungsaustausch in „Katechese und Seelsorge in den Ortsgemeinden“. Im Selbstverständnis als das „ganze Volk Gottes“ sehen sich die Mitglieder darin verpflichtet, das Evangelium in die „gesellschaftliche Öffentlichkeit“ ebenso hinein zu vermitteln, wie das Bewusstsein politischer Verantwortung.
Hierfür sollen Mitglieder mit anderen Kirchen über die Initiativen zur Evangelisierung diskutieren. Vereinbarungen sollen getroffen und „schädliche Konkurrenz sowie die Gefahr neuer Spaltungen“ vermieden werden. Unterzeichner der Charta Oecumenica (ACK-Mitglieder) verpflichten sich, niemanden durch „moralischen Druck oder materielle Anreize zur Konversion“ zu bewegen. Ein Wunsch zur Konversion darf nicht verhindert werden.
Die Quadratur des Kreises
„Ein“ Evangelium, aber jeder seinen eigenen Katechismus? Die Charta Oecumenica sieht sich als das Regelwerk des „einen Leibes Christi“, fördert aber den Dialog zwischen den unterschiedlichen Katechismen. Wie soll das funktionieren können und wie sähe die Praxis aus? Das Evangelium verkündigen, aber von der Bekehrung abraten? Der Auftrag Jesu Christi an Seine Nachfolger ist klar und deutlich. Verkündet das Evangelium und tauft die Menschen!
Ein regelrechter Gummiparagraf ist die Untersagung, einen Menschen durch „moralischen Druck“ zur Konversion bewegen zu wollen. Was alles fällt unter dieser Festlegung? Auch der Hinweis, dass die Anbetung von Toten oder das Gebet für Tote für Gott ein Gräuel sind und deshalb eine schwere Sünde bedeuten? Ist es auch ein „moralischer Druck“, einen Gläubigen darauf hinzuweisen, dass die 10 Gebote einst von der römisch-katholischen Kirche geändert und von den protestantischen Kirchen übernommen wurden (Info)?
Wird man auch als „schädlicher und spaltender Konkurrent“ angesehen, wenn man auf die uneingeschränkte Gültigkeit der 10 Gebote hinweist (Info)?
„Moralischer Druck“ durch Verweis aufs Evangelium
Besonders interessant wird dieser Aspekt des „moralischen Drucks“, wenn man ACK-Mitglieder aus den Reihen der Siebenten-Tags-Adventisten (STA) betrachtet. Neben der aktiven Mitarbeit als Gastmitglieder haben sich bereits einige Gemeinden für die Vollmitgliedschaft in dieser Ökumene-Bewegung entschieden. Bekanntlich hält sich die Gemeinde der STA an den biblischen Sabbat gemäß des Vierten Gebotes (Info). Alle weiteren Unterzeichner der Charta Oecumenica pflegen der römisch-katholischen Tradition Folge zu leisten und halten den Sonntags-Gottesdienst ein, während der Sabbat ignoriert wird.
Wie lässt sich das vereinbaren? Es gibt an diesem Punkt schon allein „technisch“ keinerlei Kompromisse. Ist es ein unzulässiger moralischer Druck, andere Gläubige auf ihren Irrtum über die Sonntagsheiligung aufmerksam zu machen?
Der Papst hat ein Machtwort gesprochen
Eine „große Gefahr“ in der Evangelisierung unter den Mitgliedern eines Ökumene-Verbandes will auch der oberste Hirte Roms erkennen und hat dies auch unmissverständlich klargestellt. Papst Franziskus hat im Mai 2018 die Bekehrung innerhalb der Ökumene streng untersagt. „Es ist nicht zulässig. Bekehrung ist das stärkste Gift gegen den ökumenischen Weg. Bekehrung unter den Christen ist daher an sich eine Todsünde“ (Catholic News Agency, 11. Mai 2018).
Da es sich mit der Ökumene auch um den Einbezug anderer Religionen unter ein gemeinsames Dach handelt, weitere Franziskus sein Verbot noch aus. „Sie sind kein Nachfolger Jesu, wenn sie versuchen, Nicht-Gläubige zu überzeugen.“ (Swarajya, 25. Dezember 2019)
Das ist eine starke Aussage. Die Bekehrung („moralischer Druck“) unter den Ökumene-Mitgliedern und auch die Bekehrung von Nicht-Christen seien eine Todsünde und ein Zeugnis für die Ablehnung Jesu Christi.
Zur Erinnerung: Der Unterzeichner der Charta Oecumenica hat den Papst uns seine Weisungen als höchste Autorität anerkannt.
Position 3: „Aufeinander zugehen“
In diesem Abschnitt der Charta Oecumenica folgt eine Aufarbeitung der „zerrütteten Vergangenheit“ aus Verfehlungen und Missetaten. Es gab „kriegerische Auseinandersetzungen, menschliche Schuld, Mangel an Liebe und häufiger Missbrauch von Glaube und Kirchen für politische Interessen“. Dies habe die Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses schwer beschädigt.
Daher müsse die Ökumene für eine Umkehr zur Buße und zur Erneuerung der Herzen führen. Eine Bewegung der Versöhnung. Daher verpflichten sich Mitglieder, Vorurteile zu beseitigen und Selbstgenügsamkeit zu überwinden. Es müsse eine ökumenische Offenheit und Zusammenarbeit für christliche Erziehung angestrebt werden.
Ökumene-Voraussetzung: Geschichtsvergessenheit
In der Tat gab es in der Geschichte der Kirche überaus viel und vor allem grausamen Mord und Totschlag. Ganze Landstriche wurden von ihr „bereinigt“. Bis zum Jahr 1517 in einer Monopolstellung und im Anschluss eben in den für ihre Inquisition verbliebenen Einzugsbereichen. Auch auf der Seite der Protestanten ging es nicht gerade friedlich zu. Die Wiedertäufer wüssten darüber zu berichten. Doch für die Ökumene ist eine stoische Geschichtsvergessenheit erforderlich.
Wie mit der Historie umzugehen sei, haben die heute in der Ökumene befindlichen Institutionen und auch die beaufsichtigende „Leibes-Mutter“ pünktlich zum 500ten Jubiläum der Reformation festgelegt:
„Was in der Vergangenheit geschehen ist, kann nicht geändert werden. Was jedoch von der Vergangenheit erinnert wird und wie das geschieht, kann sich im Lauf der Zeit tatsächlich verändern. Erinnerung macht die Vergangenheit gegenwärtig. Während die Vergangenheit selbst unveränderlich ist, ist die Präsenz der Vergangenheit in der Gegenwart veränderlich. Mit Blick auf 2017 geht es nicht darum, eine andere Geschichte zu erzählen, sondern darum, diese Geschichte anders zu erzählen.“ („Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, 2017, Kapitel II, Seite 12)
Eine Aussage, die für sich selbst Bände spricht und (fast) keiner weiteren Erläuterung mehr bedarf. Dies beschreibt nicht nur den Charakter dieser Ökumene, sondern auch deren „Liebe zur Wahrheit“. Aufarbeitung unerwünscht und fehl am Platz.
Position 4: „Gemeinsam handeln“
Die Ökumene beziehe die gemeinsame Handlung für die Gestaltung des Alltags ein. Die Unterzeichner verpflichten sich, die Handlungen des kirchlichen Lebens auf allen Ebenen voranzutreiben. Hierzu gehören die Verteidigung der Rechte von Minderheiten und der Abbau von Missverständnissen und Vorurteilen zwischen Mehrheits- und Minderheitskirchen.
Bündnisse brauchen Übereinstimmung mit Evangelium
Eine aktive Zusammenarbeit zwischen den Kirchen der unterschiedlichen Konfessionen ist eine Konsequenz der Ökumene. Aber anscheinend sei ein friedliches Nebeneinander der Kirchen ohne ein gegenseitiges Abkommen gar nicht mehr möglich zu sein. Wer Bündnisse mit anderen eingeht, sollte jedenfalls prüfen, ob diese überhaupt mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmen, geschweige mit dem Evangelium vereinbar sind. Das Alte Testament nennt zahlreiche Beispiele von eingegangenen Bündnisses des alten Volkes Israels, die im geistlichen Sinne von Gott regelmäßig als „Hurerei“ bezeichnet wurden.
Position 5: „Miteinander beten“
Der Heilige Geist soll „in uns und durch uns wirken“, so in der Charta Oecumenica. Das Wort Gottes solle gemeinsam gehört werden. Durchaus gebe es bei einigen Kirchen noch Vorbehalte gegenüber den in der Ökumen gemeinsam geführten Gebeten, aber prägen viele ökumenische Gottesdienste, insbesondere das Vaterunser, „unsere christliche Spiritualität.“ Die Unterzeichner verpflichten sich, für die christliche Einheit zu beten und dem „Ziel der eucharistischen Gemeinschaft entgegenzugehen„.
Nur in der Wahrheit anbeten
Im Prinzip wäre der Wert dieser Absichtserklärung mit einem einzigen Bibel-Vers erledigt, Johannes 4,24:
„Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (siehe auch Psalm 145,18).
Es fehlt an der Wahrheit und damit scheitert dieses Unterfangen bereits am Ansatz. Das ökumenische Gebet des „Vater Unsers“ kann eigentlich als ein Treppenwitz in der Sache betrachtet werden. Welches? Das Original, oder jenes, welches für die Ökumene zurecht geschnitzt wurde?
Das originale „Vater Unser“
Das „Vater Unser“ gemäßt Matthäus 6,9-13 lautet z.B (Schlachter 2000).:
„Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.„
Das Ökumene-„Vater Unser“
Eine derartige „ökumenische Abwandlung“ gemäß der „Gute Nachrichten Bibel“ lautet:
„So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel! Mach deinen Namen groß in der Welt. Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel. Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind. Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen.„
Die Ökumene-Gemeinden beten nicht nur ein gekürztes „Vater Unser“, sondern werfen mit dieser Variante auch die Frage auf, um welchen Gott es sich eigentlich handelt, den sie anbeten!
Ziel ist die gemeinsam gefeierte Eucharistie
Eine ganz besondere Qualität hat die Zielsetzung der Charta Oecumenica, die Eucharistie als gemeinsame Feier zu zelebrieren. Ein durch und durch „mütterliches“ Ritual Roms. Wie ernst es um diese gewollte Annahme seitens der einst protestantischen Mitgliedskirchen bestellt ist, bewies der inzwischen ausgeschiedene und nach Mecklenburg-Vorpommern übergesiedelte ehemalige Landesbischof Bayerns, Heinrich Bedford-Strohm. Als quasi Abschieds-Selbstempfehlung für eine nachhaltige Anerkennung in seinem Ruhestand brachte Bedford-Strohm zum Ausdruck, dass er eine mit der Kirche Roms zusammen zelebrierte Eucharistie kaum mehr erwarten könne (Info).
Gemeinsame Eucharistie besieglte den Abfall
Dieses traditionell von der römischen Kirche als „Heilige Messe“ bezeichnete Ritual ist jedoch der Gipfel der beständig anhaltenden Blasphemie und Verhöhnung Jesu Christi (Info). Gepaart mit der heidnischen Verehrung der Sonne, symbolisiert anhand der Oblate. Entnommen aus dem im Schnitt halbmondförmigen Bechers. Der Kopfschmuck der ägyptischen „Göttin“ Isis. Die tatsächliche Figur hinter der katholischen „Himmelskönigin“ Maria (Info).
Der Streit zwischen dem biblischen Abendmahl und der katholischen Eucharistie war und ist in einem gewissen Rahmen immer noch dasr zentrale Hinderniss für eine endgültige Selbstaufgabe der Tochter-Kirchen. Die Übernahme der katholischen Eucharistie ist der Beleg der Verschmelzung mit dem Körper der römischen Mutter und damit auch die völlige Aufgabe der eigenen Identität. Dies stellte das Siegel für den bereits erfolgten Abfall sämtlicher Unterzeichner der Charta Oecumenica und somit auch aller Mitglieder der ACK dar.
Position 6: „Dialoge fortsetzen“
Dieser Teil der Charta Oecumenica hebt die „unterschiedlichen theologischen und ethischen Positionen“ zwischen den Kirchen hervor. Diese normal als Geschenk aufzufassende Vielfalt weist jedoch „Gegensätze in der Lehre, in ethischen Fragen und in kirchenrechtlichen Festlegungen“ auf. Diese führten letztendlich zu Trennungen zwischen den Kirchen. Eine entscheidende Rolle spielten besonders „geschichtliche Umstände und unterschiedliche kulturelle Prägungen“. Die „in Christus begründete Zusammengehörigkeit“ fordere eine Vertierung der ökumenischen Gemeinschaft. „Ohne Einheit im Glauben gibt es keine volle Kirchengemeinschaft“. Der Dialog sei alternativlos.
Die Unterzeichner verpflichten sich zu einem Dialog auf den verschiedenen kirchlichen Ebenen. Ergebnisse sollen kirchenamtlich als verbindlich erklärt werden. Sollte aufgrund von Unterschieden im Glauben und in der Ethik eine Spaltung drohen, solle das Gespräch „im Licht des Evangeliums“ gesucht werden.
Gemeinsamer Nenner kann nicht die Wahrheit sein
Es gibt nur ein Evangelium und daher gibt es nur diese eine Wahrheit. Eine jegliche Abweichung von der Wahrheit ist die Unwahrheit. So groß die Wünsche nach einer Vielfalt auch sein mögen, die Wahrheit lässt keine Vielfalt zu. Es ist nur logisch, dass alle Konfessionen ohne jegliche Kompromisse zum Evangelium finden müssten, um als eine Gemeinschaft auch die Wahrheit zu vertreten.
Sollte eine Kirche tatsächlich die Wahrheit für sich beanspruchen können, und die Ökumene findet für sich einen gemeinsamen Nenner „des Glaubens“, dann muss auch diese einzige die Wahrheit vertretende Kirche anhand eines Kompromisses das Evangelium, so wie es geschrieben steht, aufgeben. Das finale Gebilde kann somit nicht die Wahrheit abbilden.
Position 7: „Europa mitgestalten“
Die Ökumene solle darin bestrebt sein, eine Einigung des „europäischen Kontinents“ zu fördern. Als Kirchen des „christlichen Glaubens“ setze man sich „für ein humanes und soziales Europa ein, in dem die Menschenrechte und Grundwerte des Friedens, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Toleranz, der Partizipation und der Solidarität zur Geltung kommen“. Es müsse der Gefahr entgegengetreten werden, „dass Europa sich zu einem integrierten Westen und einem desintegrierten Osten entwickelt.“ Ein jeglicher „Euroentrismus“ müsse verieden werden.
Die Unterzeichner der Charta Oecumenica verpflichten sich, die Grundwerte gegen sämtliche Eingriffe zu verteidigen. Einem jeden Versuch, „Religion und Kirche für ethnische oder nationalistische Zwecke zu missbrauchen“, müsse widerstanden werden.
Kirchen sollen sich politisch engagieren
Eine gewagte Gratwanderung. In Position 2 wird zurecht der historisch durchaus stattgefundene Machtmissbrauch von Glaube und Kirche für politische Interessen angeprangert, um mit dieser Aufforderung bezgül. Europa wieder politisch in die Vollen zu greifen. Die geforderten Ziele sind zudem in der Enzyklika von Papst Franziskus, Fratelli Tutti (2020, wiederzufinden. Eine Ausrichtung der Gesellschaft gemäß der (hellenistischen) römisch-katholischen Soziallehre.
Wo die Grenzen für die Verteidigung gegen jegliche Eingriffe in die Grundwerte gesetzt sind, haben insbesondere die Kirchen der EKD bei ihrer Position zur den veranstalteten Impfkampagnen und deren Verurteilung von Menschen anderer Meinung, deutlich aufgezeigt. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kuschus forderte eine Impflicht und verband dies mit praktizierter Nächstenliebe.
Position 8: „Völker und Kulturen versöhnen“
Ein Reichtumg Europas bestehe aus der Vielfalt den „regionalen, nationalen, kulturellen und religiösen Traditionen“. Die Bemühungen der Unterzeichner der Charta Oucumenica sollten sich auf die Beurteilung politischer und sozialer Fragen richten. Die angeschlossenen Kirchen fördern „gemeinsam den Prozess der Demokratisierung in Europa“. Einem jeglichen Nationalismus, der zur Unterdrückung anderer Völker und nationaler Minderheiten führt, müsse entgegengetreten werden. Zur Aufgabe gehörte auch die Stärkung der Frauen für eine Gleichberechtigung in allen Lebenslagen.
Eine politische Agenda
Die Kirche als Moral-Geberin für „alle Lebenslagen“? Die Ambitionen der Mitglieds-Institutionen für das Gesellschafts-Politische sind sichtbar stärker ausgeprägt als jegliche Anwandlungen, den Menschen das Wort Gottes zu verkünden. Bisher sind derlei Absichten noch gar nicht erwähnt worden. Die hier geforderten Positionen könnten auch von einem Parteitag einer politischen Partei stammen.
Position 9: „Die Schöpfung bewahren“
Der Mensch stehe in der Verantwortung, die Güter dieser Erde zu bewahren. Mit „Schrecken“ sei zu beobachten, dass „die Güter der Erde ohne Rücksicht auf ihren Eigenwert, ohne Beachtung ihrer Begrenztheit und ohne Rücksicht auf das Wohl zukünftiger Generationen ausgebeutet werden.“ Die Schönheit der Natur werde im Glauben an die Liebe Gottes dankbar anerkannt. Die Unterzeichner der Charta Oecumenica verpflichten sich zur Weiterentwicklung eines Lebensstils gegen die „Herrschaft von ökonomischen Zwängen und von Konsumzwängen“. Hierfür werden ökumenische Netzwerke und kirchliche Umweltorganisationen „bei ihrer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung“ unterstützt.
Die zu implementierende Ersatz-Religion
Die Bewahrung der Schöpfung und die Aufgabe von „Konsum und Konsumzwängen“ im bisherigen Ausmaß. Derlei Visionen sind auch wiederzufinden in der Enzyklika Laudato Si‘ und in Fratelli Tutti, jeweils von Papst Franziskus. Der Glaube an die „Bewahrung der Schöpfung“ ist bereits offiziell zu einer Religion erklärt worden (Info). Ein Vorhaben, das die völlige Umgestaltung der Gesellschaft für die gewünschte „Integrität“ erfordert.
Doch wo ist auch an dieser Stelle der Aspekt des Evangeliums? Nirgends. Die gesetzten Ziele dieser „Schöpfungsbewegung“ berühren das Wort Gottes insoweit, dass sie das es in Gegenteil verkehren (Info).
Position 10: „Gemeinschaft mit dem Judentum vertiefen“
Gott habe mit dem Volk Israel einen ewigen Bund geschlossen. Im Glauben sei gewiss, dass „unsere jüdischen Schwestern und Brüder von Gott geliebt sind, und das um der Väter willen“. Die von Gott gewährte Berufung und Gnade sind unwiderruflich (Römer 11,28-29). Die Unterzeichner der Charta Oecumenica beklagen und verurteilen „alle Manifestationen des Antisemitismus, wie Hassausbrüche und Verfolgungen“. Für jeglichen „Antijudaismus bitten wir Gott um Vergebung und unsere jüdischen Geschwister um Versöhnung“. Allen Formen von „Antisemitismus und Antijudaismus in Kirche und Gesellschaft“ müsse entgegengetreten werden. Der Dialog mit den jüdischen Geschwister sei auf allen Ebenen zu suchen und zu intensivieren.
Vergangenheit darf sich nicht wiederholen
In der Tat wurden über die Jahrhunderte hinweg dem jüdischen Volk Unrecht und Gräueltaten verübt. Bis ungefähr Mitte des 16ten Jahrhunderts im „Namen der römisch-katholischen Kirche“ und im Anschluss auch seitens der protestatnischen Kirchen. Dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung.
Der Begriff „Antijudaimsus“ beschreibt eine Judenfeindschaft aus religiösen Motiven. Dieses Motiv führte mitunter zur Trennung zwischen dem Christentum und dem Judentum. Schon sehr früh bediente sich die Kirche Roms Narrativen, die das Christentum klar vom Judentum abgrenzten. Dazu gehört insbesondere der Begriff „jüdischer Sabbat“ für den biblischen Siebenten Tag der Woche. Dagegen unternahm die Kirche Roms schon sehr früh einen regelrechten Feldzug (Info).
Treue zum Evangelium ergibt „Anti“
Bei Gegenüberstellung des Evangeliums einer jeglichen anderen Religion als das Christentum gemäßt dem Wort Gottes, ließe sich jeweils ein eigenes Narrativ bilden. Denn die Treue zu Gottes Wort führt automatisch zur Ablehnung des Islams, des Hinduismus, des Buddhismus und auch des Katholizismus. In diesem Sinne lägen hier „Anti-Islamismus, Anti-Hinduismu, Anti-Buddhismus und auch Anti-Katholizismus“ vor.
Inzwischen reicht es aber schon aus, die Aussage Jesu Christi in Johannes 14,6 zu zitieren, um tendenziell als „Antisemit“ eingestuft zu werden. Derlei stimmen sind seit geraumer Zeit zu vernehmen, so wie es Dr. Cornelis P. Venema, Präsident und Professor für Doktrin-Studien am Mid-America Reformed Seminary, in seinem Buch „The Promise of the Future“ (2012) beschrieb. Hier scheint das Augenmaß bereits verloren gegangen zu sein. Es bleibt nur, diese Aussage Jesu Christi, dass die Erlösung ausschließlich über Ihn möglich ist, entweder anzunehmen und abzulehnen. Letzteres führte automatisch zur Verwerfung Jesu Christi als der einzige Weg zum Vater. Es liegt auf der Hand, dass die Ökumene diese Ablehnung Jesu Christi voraussetzt.
Position 11: „Beziehungen zum Islam pflegen“
Die Begegnungen zwischen Christen und Muslimen sollen innerhalb eines christlich-islamischen Dialog intensiviert werden. Das Augenmerk liege hier auf Gespräche über den Glauben „an den einen Gott“ und das Verständnis der Menschenrechte.
Theologisch völlig unvereinbar
Die Frage, ob es sich mit dem Gott der Bibel um den gleichen Gott des Korans handelt, ist sehr schnell beantwortet. Der Gott der Bibel hat einen eingeborenen Sohn und der Gott des Korans hat diesen nicht. Jesus Christus des Evangeliums ist der eingeborene Sohn Gottes, der am Kreuz gestorben ist. Isa (Name für Jesus im Koran) ist nicht der eingeborene Sohn Gottes, sondern nur ein Prophet. Außerdem sei er nicht am Kreuz gestorben. Jesus starb gemäß des Evangeliums für bzw. aufgrund unserer Sünden, um sich das Recht für Seine uns gegenüber waltende Gnade zu erkaufen. Im Koran erlöst sich der Mensch selbst anhand der Allah milde stimmenden guten Werke. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Differenzen und sogar Widersprüchlichkeiten, was den Koran betrifft.
Wie soll an dieser Stelle jemals eine Übereinkunft bei der Theologie zustande kommen? Unterm Strich dürfte dies auch nicht erforderlich sein. Denn das Ziel ist die gemeinschafliche Anerkennung einer einzigen höchsten Autorität, unabhängig von der eigenen Religionszugehörigkeit. Der gemeinsame Nenner dieser Dialoge wird sich daher bei der „Bewahrung der Schöpfung“ wiederfinden.
Position 12: „Begegnungen mit anderen Religionen und Weltanschauungen“
Die Unterzeichner der Charta Oecumenica seien sich bewusst über die Pluralität von „religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen und Lebensformen“. Dies sei ein Merkmal der Kultur Europas. Die Kirchen verpflichten sich, die Religions- und Gewissensfreiheit von Menschen und Gemeinschaften anzuerkennen und dafür einzutreten. Um gemeinsame Anliegen zu verfolgen und den christlichen Glauben zu bezeugen, solle man offen sein für Gespräche mit „allen Menschen guten Willens“.
Der „gute Wille“ – Deutungshoheit über die Moral
Die Bereitschaft, sich mit anderen Weltanschauungen und Religionen auseinanderzusetzen, liegt in der Natur der Ökumene. Doch wer definiert den eigentlich hoch-katholischen Begriff des „guten Willens“? Was soll das genau sein? Ist der „gute Wille“ erst gegeben, wenn sich der Gesprächspartner in seinen Grundzügen auf der gleichen Linie befindet, die man selbst verfolgt? Spielen hier moralische und ethische Fragen ebenfalls eine Rolle? Wer definiert dann an dieser Stelle, welche Moral „gut oder schlecht“ sei?
Die deutsche Politik-Landschaft gibt ein sehr gutes Beispiel, wie der Umgang aussehen kann, wenn der „gute Wille“ erst gar nicht zugesprochen wird. Der Dialog wird direkt verweigert. Wer bei dieser Frage „guten Willen“ zeigte, sollte diesen Begriff etwas genauer definieren, ansonsten liegt die Entscheidung ausschließlich bei demjenigen, der die moralische Deutungshoheit besitzt.
Die organisierte Rebellion gegen Gott
Rein mit dem Blick auf das Evangelium kann zusammengefasst werden, dass die Charta Oecumenica im Rahmen der Ökumene eine direkte Ablehnung des Worts Gottes bedeutet. Die Bibel und das darin enthaltene Wort Gottes sei abzulehnen zugunsten der Bildung einer gemeinschafltich vereinten Menschheitsfamilie. Der Leib Christi besteht jedoch ausschließlich aus jenen Menschen, die dem Wort die Treue halten, das Zeugnis Jeus Christi tragen und auch alle(!) Gebote einhalten.
Die Teilnahme an der Ökumene bedeutet nichts anderes, als die organisierte, weltumfassende Rebellion gegen Gott.
Laßt sie; sie sind blinde Blindenleiter! Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, werden beide in die Grube fallen.
Matthäus 15,14
Bibelverse aus Schlachter 2000