
Eines der bekanntesten Bücher des Alten Testamentes ist das Buch Daniel. Gleichzeitig ist das Buch des Propheten heute auch eines der „umstrittensten“ Schriften. Die Angriffe auf die Ansammlung von Prophetien sind allerdings nachvollziehbar. Sie sind für den Angesprochenen sehr unangenehm.
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Kritische Geister der Wissenschaft
Zu einem dem wichtigsten Buch der Bibel für unsere heutige Zeit ist das Buch Daniel. Geschrieben von einem Propheten des Alten Testaments. Die Bibel, das Wort Gottes, ist nicht nur das meisten gedruckte Buch der Welt, sondern eines der „umstrittensten Werke“. Ein Prädikat, das allerdings auch recht und billig sein kann, denn wenn auch nur eine Handvoll kritische Geister etwas auszusetzen haben, dann darf etwas auch als „umstritten“ bezeichnet werden. Außerdem ist dieses Prädikat längst zu einem Kampfbegriff zur Diffamierung unbequemer Zeitgenossen verkommen.

Das wohl am meisten angegriffene Buch der Bibel ist das Buch von Daniel. Wer sämtliche Kapitel des Buches durchliest und den Inhalt mit dem Geschehen der Vergangenheit und den Ereignissen der Gegenwart vergleicht, dürfte auch schon sowohl Motiv als auch das Lager der Urheber der Angriffe erkannt haben. Die von Gott an Daniel gegebenen Prophetien sind einerseits sehr aufschlussreich, andererseits auch sehr unangenehm, für jene, vor die Daniels Vorhersagen eindringlich warnen.
Mehrere Ansätze der Angriffe
Daniel ist zusammen mit vielen weiteren Bewohnern Jerusalems als junger Mann, um die 17 Jahre alt, vom babylonischen König Nebukadnezar nach Babel verschleppt worden. Daniel lebte seither in der babylonischen Hauptstadt, war auch Untertan dem letzten König Belsazar, erlebte den Untergang Babylons, die Machtübernahme von den Medo-Persern und dessen König Kyros. Daniel lebte im 7. Jahrhundert vor Christus und schrieb währenddessen alles nieder, was ihn Gott vorgab.
Die Angriffe der „wissenschaftlichen Bibelkritiker“ begannen bereits im 2. Jahrhundert nach Christus und rissen bis in die heutige Zeit nicht ab. Es gab mehr als nur einen Ansatz, das Buch Daniel für unglaubwürdig zu erklären.
Daniel lebte erst viel später

Der „populärste“ Versuch ist die Verlegung des Zeitraums der Niederschrift des Buches in den Bereich des zweiten Jahrhunderts vor Christus. In diesem Zeitraum regierte auch König Antiochus IV. Epiphanes. Er regierte zwischen 175 und 164 v. Chr. Der vermeintliche Grund sei, dass viele im Buch Daniel beschriebenen Ereignisse auf diese Zeit zuträfen. Der Gedanke hinter diesem bewusst vorgenommenen Versatz im Ablauf der Geschichte ist simpel.
Damit handelte es sich um Daniels Beschreibungen nicht mehr um Vorhersagen, sondern um nacherzählte, bereits stattgefundene Ereignisse. Der Aspekt der glaubwürdigen Prophetie wäre damit erledigt (Daniel 7 und 8).
Doch mit einem derartigen historischen Versatz blieb diesen „Bibelwissenschaftlern“ das Problem weiterer Vorhersagen Daniels, die nach der Zeit der Makkabäer stattfanden. Dazu gehören insbesondere die aufs Jahr genaue Ankunft des Messias (Daniel 9) und auch die Vernichtung der Stadt Jerusalem.
Daniel schrieb das Buch nicht alleine
So wie beim Buch Mose, setzten manche „Bibelwissenschaftler“ auch am Buch Daniel an, dass es sich nicht um einen Autor handelte, der dies alles niedergeschrieben hat. Der Grundtext des Buches Daniels wurde in zwei unterschiedlichen Sprachen niedergeschrieben. Ein Teil auf Hebräisch und ein anderer Teil auf Aramäisch. Ist dies allerdings ein zwingender Beleg für zwei unterschiedlicher Autoren? Damit würden zwangsläufig auch alle anderen Schriften, die in zwei Sprachen verfasst wurden, automatisch mehr als einen Urheber voraussetzen.
Die Behauptung, das Buch Daniel müsse von mind. zwei Autoren verfasst worden sein, kann leicht ausgehebelt werden. Daniel Hebräisch entspricht dem Hebräisch des Buches Hesekiel. Daniel und Hesekiel lebten zur gleichen Zeit. Sprachforscher wissen, dass der aramäische Teil des Buches Daniels aus der Zeit des 7. Jahrhunderts vor Christus entspricht.
Daniels Schilderungen sind unhistorisch

Ein weiterer Ansatz, um das Buch Daniel für unglaubwürdig zu erklären, ist die These über historische Abweichungen. Diese „Wissenschaft“ hat sich nur temporär halten können. Denn die Forschungen und Entdeckungen außerhalb des Evangeliums liefen schließlich weiter. Mitte des 19ten Jahrhunderts entdeckten Archäologen alte Schriften, die den bis dato für unglaubwürdig gehaltenen babylonischen König Belsazar bestätigen. Ganz nach dem Motto: „Was man nicht entdeckt hat, kann nicht existiert haben“, schoben die „Bibelkritiker“ den Bericht Daniels ins Reich der Fantasien. Die Archäologie weiß heute, dass es einen Belsazar gegeben hat.
Jesus Christus bezog sich auf Daniel
Wer aus welchen Gründen auch immer das gesamte Alte Testament, und damit auch das Buch Daniel, aufgrund des „Neuen Bundes“ (Info) für obsolet erklärt, muss aber zwangsläufig irgendwann im Neuen Testament über Vers 15 in Matthäus 24 stolpern. Jesus Christus selbst forderte auf:
„Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!)„.
Zur Zeit Jesu Christi gab es noch keine Unterscheidung zwischen Altes und Neues Testament. Aber würde Er zum Studieren der Schrift eines Betrügers und Geschichtsfälschers auffordern? Jesus Christus kannte das Buch Daniel sehr genau, denn Er selbst verwendete in Daniel niedergeschriebene Ankündigungen. Matthäus 21,44:
„Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.“
Jesus Christus bezog sich klar auf das final zerstörte Standbild in Daniel 2. Daniel 2,45:
„ganz so wie du gesehen hast, daß sich von dem Berg ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden losriß und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte.„
Daniels Fernblick ging weit hinaus
Daniel wusste auch um das Erscheinen des Heilands zum Ende der Zeiten und beschrieb die Szene in Daniel 7,13:
„Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.„
Wer sollte es besser wissen als Jesus Christus selbst. Er beschrieb Sein Kommen am Ende der Zeit selbst, Matthäus 24,30:
„Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.„
Leugnung Daniels müsste auch Hesekiel treffen

Wer Daniel in seiner Zeit für eine erfundene Geschichte hält, muss dies zwangsläufig auch für den Prophet Hesekiel gelten lassen. Sollte tatsächlich Hesekiel im 7. Jahrhundert und Daniel im 2. Jahrhundert gelebt haben, dann müssten die Kritiker den im Buch Hesekiel erwähnten Daniel erklären. Dieser wäre ja erst rund 500 Jahre später auf der Weltbühne erschienen. Hinzu kommt, dass Gott einen betrügerischen Daniel mit Sicherheit nicht als leuchtendes Beispiel in eine Reihe mit Hiob und Noah setzen würde. Hesekiel 14,14:
„und es wären die drei Männer Noah, Daniel und Hiob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten, spricht Gott, der Herr.„
Das Motiv für Angriffe ist deutlich
Eine derartige „bibelkritische“ Betrachtung seitens der Wissenschaft, wie sie beim Buch Daniel angewendet wird, ist exemplarisch und lediglich ein Beispiel. Durchaus in der Lage, wenn nicht sogar beabsichtigt, sind diese Angriffe, das Evangelium als eine Ansammlung von erfundenen Geschichten aus einer alten Zeit zu degradieren. Dass derlei Anstrengungen beim Buch Daniel intensiviert wurden, ist nachvollziehbar.
Die Prophetien in diesem Buch betreffen nicht nur bereits vergangene Zeiten, sondern insbesondere die Gegenwart und die bevorstehend nahe Zukunft. Das Buch Daniel ist u.a. ein Schlüssel für das Verständnis des Buches der Offenbarung. Dazu beschreiben die Vorhersagen des Propheten Daniels nicht nur den heute belegten Ablauf der Historie, sondern identifiziert zudem den größten Gegner des Wortes Gottes in unserer Gegenwart (Info).
Informationen über Buch Daniel und Inhalt
Aufbau uns Struktur von Buch Daniel – hier
Die 70-Jahrwoche und Ankündigung Jesu Christi Daniel 9 – hier
Die Prophetie in Daniel 11 ist fast vollständig erfüllt – hier
Die Prophetien in Daniel 7, 8 und 12 – hier
Daniel und Offenbarung ergänzen sich – hier
Bibelverse aus Schlachter 2000