Die 7 Posaunen im Buch der Offenbarung – Bedeutungen

Engel-Posaune

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Die 7 Posaunen im Buch der Offenbarung sind keine einfache Kost. Die Auslegungen über deren Bedeutung gehen auseinander. Es gibt schlüssige, aber auch abwegige Interpretationen. Folgende Aufstellung zeigt die „klassische“ Auslegung und auch eine „geistliche“ Deutung. Es ist sogar möglich, dass sich beide Varianten gar nicht gegenseitig ausschließen, sondern sich sogar ergänzen.

7 Posaunen im Buch der Offenbarung

Die Beschreibung der 7 Posaunen in der Offenbarung erstreckt sich von Kapitel 8 bis Kapitel 11. Dabei behandelt die Bibel innerhalb von 4 Kapiteln alle 7 Posaunen zwar der Reihe nach, aber nicht unmittelbar nacheinander. So sind vor allem bei den letzten 3 Posaunen innerhalb der Abfolge der einzelnen Posaunen weitere Informationen enthalten.

Eine sicher nicht richtige Deutung

Für die Deutung der 7 Posaunen gibt es durchaus verschiedene Auffassungen. Eine dieser Interpretationen beschreibt die erste der sieben Posaunen erst in unserer Zukunft. Diese Auslegung kann jedoch mit Sicherheit nicht korrekt sein. Das gilt insbesondere in Verbindung mit dem sog. Futurismus, der einen zukünftigen erstmals erscheinenden Antichristen beschreibt, der innerhalb eine konkret 7-jährigen Trübsalzeit sein Unwesen treiben werde.

Doch vor seinem Erscheinen werde die christliche Gemeinde in einer (geheimen) Vorentrückung in Sicherheit gebracht. Das ist nicht biblisch, sondern eine Erfindung aus der zweiten Hälfte des 16ten Jahrhunderts im Rahmen der von den Jesuiten vorangetriebenen Gegenreformation (Info).

Unterschiedliche Zeiten für 1. Posaune

Zwei weitere grundlegende Auslegungen der 7 Posaunen unterscheiden sich vor allem im Beginn der Abfolge. Eine Variante geht davon aus, dass die erste Posaune bereits zu den Anfängen des Christentums, also im 1ten Jahrhundert ertönte, während die andere Variante den Anfangszeitpunkt zu Beginn des 5ten Jahrhundert sieht.

Sinn und Zweck der Posaunen

Engel-Posaune
Die Engel stoßen in 7 Posaunen

Da nichts in der Bibel mit Zufall beschrieben bzw. symbolisiert ist, macht es Sinn, sich den ursprünglichen Zweck und den Einsatz der Posaunen zu betrachten. Diese Blasinstrumente fanden vor allem bei der Ankündigung des Versöhnungstages (Jom Kippur) eine Anwendung. Dieser Versöhnungstag fand einmal im Jahr statt, und zwar am zehnten Tag des siebenten Monats (10. Tischri). Schon am ersten Tag des Monates sollte die erste Posaune zu hören sein. In den folgenden Tagen kam jeweils eine weitere Posaune hinzu. Eine Ankündigung und vor allem ein ermahnender Aufruf, sich auf den eminent wichtigen Jom Kippur vorzubereiten.

Einen anderen markanten Einsatz fanden Posaunen bei den Feldzügen des Volkes Israels. Die bekannteste davon ist der Mauerfall Jerichos (Buch Josua, Kapitel 6). An diesem Punkt treten mit den 7 Posaunen der Offenbarung einige auffällige Parallelen auf.

Offenbarung 8 bis 11 Josua 6
7 Posaunen 7 Posaunen
Feinde Gottes besiegt Feinde Gottes besiegt
7 Engel stehen vor Gott 7 Priester stehen vor Gott
Bundeslade spielt eine Rolle Bundeslade spielt eine Rolle

Die Stadt Jericho und deren dem Volk Israel feindlich gesinnten Bewohner wurde durch das Posaunenblasen besiegt. Die Bundeslade wurde vor der Mauer getragen, während in die Posaunen gestoßen wurde. Die Mauer fiel. Auch zur siebten Posaune in Offenbarung 11 wird die Bundeslade im Tempel im Himmel sichtbar. Das Gesetz Gottes und Sein Gnadenstuhl.

Die ersten 4 Posaunen – Kurze Abfolge

Auffällig ist die prägnante und kurze Abfolge der ersten 4 Posaunen.

  • Posaune 1 in Offenbarung 8,7
  • Posaune 2 in Offenbarung 8,8-9
  • Posaune 3 in Offenbarung 8,10-11
  • Posaune 4 in Offenbarung 8,12

In Vers 13 der Offenbarung 8 folgt ein Engel, der eine prägnante Botschaft ausrief:
Und ich sah und hörte einen Engel, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Posaunenstöße der drei Engel, die noch in die Posaune stoßen sollen!

Das 3-fache „Wehe“ findet sich entsprechend am Ende bzw. Beginn der letzten 3 Posaunen wieder. Offenbarung 9,12:
Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem!

Offenbarung 11,14:
Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt schnell!

Die letzten 3 Posaunen sind prägnanter

Die letzten 3 Posaunen heben sich nicht nur von den ersten 4 Posaunen dadurch ab, dass ihnen eine deutlich größere Beschreibung zukommt, sondern auch durch die gesonderte Hervorhebung ihrer Brisanz („wehe“).

Markant sind bei den jeweiligen Posaunen auch die beschriebenen Zusammenhänge.
Posaune 1: Hagel, Feuer, mit Blut vermischt
Posaune 2: Brennender Berg wurde ins Meer geworfen
Posaune 3: Brennender Stern fiel in Flüsse und Wasserquellen, Wermut
Posaune 4: Verdunkelung (um je ein Drittel) der Sonne, Mond, Sterne

Posaunen als Strafgerichte

Die Geschichte zeigt einige markante Entwicklungen rund um den „Erzfeind“ des frühen Christentums. Das war das antike Rom.

Posaune 1: Die seit vielen Jahrhunderten von Feinden unberührte Stadt Rom wurde im Jahr 410 von den Westgoten eingenommen. In der damaligen Zeit erschien dies den Menschen vollkommen surreal. Es ist etwas geschehen, was man nicht vorstellen konnte.

Posaune 2: Rom war nicht nur militärische Großmacht, sondern hatte auch die Handelswege im Griff. Die römische Macht kontrollierte den internationalen Warenhandel. Mit dem Jahr 439 änderte sich dies schlagartig. Die Vandalen nahmen die wichtige Region um Karthago ein und begannen sogleich, das Handelsmonopol Roms ernsthaft zu unterwandern.

Posaune 3: Der „Schrecken seiner Zeit“, Attila der Hunnen-König, drang bis an die Grenzen des römischen Einzugsbereiches vor. Er löste damit auch eine massive Völkerwanderung hinein ins römische Reich aufgrund sich zurückziehender bzw. flüchtender Völkerscharen aus. Im Jahr 451 kam es zur großen Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Ein klarer Sieger ging nicht hervor, aber die römische Streitmacht erlitt gewaltige Einbußen. Eine weitere Schwächung, die das Sichern der römischen Grenzen empfindlich störte.

Posaune 4: Westrom fand mit dem „unüblichen Abtreten“ des damaligen römischen Kaisers Augustulus Romulus im Jahr 476 ein Ende. Der Kaiser, geboren in 462 in Pannonia (heute im Gebiet Österreich) war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 14 Jahre alt. Sein Gegenspieler, Odoaker, hatte keine großen Mühen, den Heranwachsenden von seinem Thron zu stoßen. Die Historiker sind sich nicht einig darin, ob Augustulus nun abgesetzt wurde, oder ob er nach „eindrücklicher Empfehlung“ von selbst zurücktrat. Der Unterschied liegt angesichts des Ergebnisses ohnehin nur in der Form.

Ein Gesetz gegen Gottes Gebot

Gesetzeswerk
Gesetze Gottes staatlich übergangen

Das römische Imperium der Antike war nie ein „bester Freund“ des wahren Christentums. Immerhin stellt der „feuerrote Drache“ in Offenbarung 12, der den Neugeborenen verfolgt, konkret die Macht Roms dar.

Das änderte sich auch nicht nach dem Ende der großen, 10-jährigen Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian, der im Jahr 313 starb. Kaiser Konstantin anerkannte zwar das Christentum, setzte aber im Jahr 321 einen bis heute nachwirkenden Eckpfeiler. Er erließ ein Sonntagsgesetz zum „ehrenwerten Tag der Sonne“. Damit schuf er eine Synthese zwischen der bereits nicht mehr dem Evangelium treu nachfolgenden Kirche in Rom und dem vorherrschenden Heidentum (Mithras-Kult – Info).

Im Jahr 325 berief Konstantin das Konzil auf seiner Sommerresidenz in Nicäa ein. Dort wurden „Nägel mit Köpfen“ gemacht, die vor allem den Ostertermin der noch relativ jungen römisch-katholischen Kirche auf einen Sonntag betreffen. Der Sonntag, also der 1te Tag der Woche, wurde als ein zu heiligender Tag und zuvor ohnehin schon als „Tag des Herrn“ definiert. Es folgte das Konzil in Laodizea, indem das Halten des biblischen Sabbats (7ter Tag der Woche) verboten wurde.

Schon der Pharao bekam es zu spüren

Das Ergebnis in der zweiten Hälfte des 4ten Jahrhunderts: Sabbat-Halten war unter Strafe verboten, das Sonntags-Halten eine Pflicht. Dies unter der Regentschaft Roms (bzw. Ostrom, Konstantinopel) und der heranwachsenden Macht des Bischofs von Rom (später Papst). Das erinnert an den Pharao Ägyptens zur Zeit Mose. Der von Gott erwählte Prophet sollte sein Volk Israel zu Beginn nicht aus Ägypten herausführen, sondern zu einem wöchentlichen Fest bei gleichzeitiger Einstellung jeglicher Arbeiten (Sabbat) bewegen. Der Pharao verweigerte dies rigoros und verbot das Einhalten dieses Festtages und verdonnerte das Volk sogar zu noch mehr Arbeit.

Das Ergebnis ist bekannt. Es folgten die Plagen über Ägypten, insgesamt 10. Erst die 10te Plage führte dazu, dass der Pharao dem Volk Israel nicht nur gewährte, sondern diese quasi herauswarf, inkl. dem „Nachwerfen“ riesiger Vermögen. Dass der Pharao diese Entscheidung kurze Zeit bereute und dem ausgezogenen Volk Israel samt Militär nacheilte, führte letztlich zur finalen Niederstreckung des ägyptischen Heeres, samt Pharao.

So ist es sicherlich auch kein Zufall, dass die 7 Posaunen markante Ähnlichkeiten mit den über Ägypten gefallenen Plagen und auch den finalen „7 Zornschalen“ aufweisen (Info).

Die 7 Posaunen sind daher als Strafgerichte und Vollstreckungen gegen die Feinde Gottes bzw. Seines Volkes zu verstehen. Mit der Exekution des Sonntagsgesetzes und dem daraufhin erfolgten Verbot, den Sabbat (Viertes Gebot Gottes) zu halten, war das Fass übergelaufen. Der Reihe nach, in kurzen Abständen, folgten die ersten 4 Posaunen. Ebenso kurz und prägnant wie deren Beschreibungen in der Bibel.

Die Posaunen 5, 6 und 7

Einen erweiterten Charakter haben jedoch die drei folgenden bzw. letzten („Wehe“-) Posaunen. Dem jeweiligen Zeitraum nach der 5ten (Offenbarung 9,1-12) und 6ten Posaune (Offenbarung 9,13 bis Offenbarung 11,14) ist eine deutlich größere Aufmerksamkeit gewidmet als den ersten 4 Posaunen. Die Beschreibung der Ereignisse in Bezug zur 7ten Posaune ist dagegen wieder relativ kurz gehalten (Offenbarung 11,15-19).

Die Bedeutung der Posaunen 5 bis 7 sind eigentlich der Hauptbestandteil der „klassischen Auslegung“. Eine grundsätzlich falsche Annahme, und dies kommt gar nicht so selten vor, ist die buchstäbliche Deutung der beschriebenen Ereignisse und vor allem die verwendeten Symbole. So sind in Offenbarung 9 zur 5. Posaune von „Schlund des Abgrundes, aufsteigender Rauch und Heuschrecken sowie Skorpionen“ die Rede. Mitnichten muss sich irgendwer die eigene Zeit verschwenden, indem er auf tatsächlich aus einem verrauchten Schlund aufsteigende Heuschrecken und Skorpione wartet. Diese werden nicht kommen.

Gott lenkt ALLE Dinge

So wie es auch in der Abfolge zwischen den einstigen antiken Weltreichen Babylon und Medo-Persien (Daniel 7) Gott die Dinge gelenkt hat, so überkam es auch dem einst römischen Imperium. Immerhin nannte Gott den König der Medo-Perser, Kyros, den „Gesalbten“, denn er stellte einen Typus für die Befreiung des Volkes Gottes dar. Damals eben aus dem Exil in Babylon. Wie unübersichtlich und undurchschaubar die Dinge auch aussehen mögen, Gott hat die Dinge unter Kontrolle und leitet diese, weil dies alles offensichtlich geschehen MUSS (z.b. Offenbarung 4,1).

„Rest-“ Roms geht es an den Kragen

Kaiser Konstantin
Kaiser Konstantin zog gen Osten

Mit dem Untergang Westroms war aber das römische Reich noch nicht vollständig beseitigt. Zwar nicht mehr im gleichen Ausmaß, aber dennoch als eine Großmacht residierte der römische Kaiser in Konstantinopel (oströmisches Reich). Während in Rom das Papsttum zusehends an Macht zunahm, um schließlich ab dem Jahr 538, nach der Niederwerfung der letzten Bestände der Ostgoten, ihr gewonnenes Monopol auf kirchlicher und staatlicher Ebene auszuweiten, hatte im Osten der Kaiser noch das Zepter in den Händen.

Die Ost-Kirche jedoch, mit ihren Patriarchen, hatten allerdings die wesentlichen, auch vom Bischof von Rom vertretenen Doktrin übernommen. Das gilt insbesondere für die fortgesetzte Heiligung des 1ten Tages der Woche, anstatt des 7ten Tages (Sabbat). Hinzu kamen auch die Verehrung von Maria und Heiligen, also Toten-Verehrung (Götzendienst, Spiritismus). Das „Morgenländische Schisma“ (1054), die Trennung in West- und Ost-Kirche, war neben den Meinungsverschiedenheiten zu den Opferritualen (Eucharistie) vor allem durch die Großmannssucht des Papstes in Rom begründet. Er wollte der Primat über die gesamte Kirche sein.

Die 5. Posaune gegen Byzanz

Das Ostrom (Byzanz), mit der ebenfalls mit Heidentum überladenen Ost-Kirche, war ebenso ein Gegner des Volkes Gottes wie das inzwischen untergegangene Westrom. Doch wie die Geschichte und wohl auch durch die Prophetie in Offenbarung angekündigt, waren die Tage Konstantinopels gezählt. Hier spielten die Eroberungszüge des Osmanischen Reiches die wesentliche Rolle. Der Islam breitete sich aus.

Für die 5. Posaune findet sich in Offenbarung 9,10 sogar eine angegebene zeitliche Prophetie:
Und sie hatten Schwänze wie Skorpione, und Stacheln waren in ihren Schwänzen, und ihre Vollmacht bestand darin, den Menschen Schaden zuzufügen fünf Monate lang.

„Fünf Monate“ lang. In prophetischer Zeit sind das buchstäbliche 150 Jahre (Info).

Das Reich der Osmanen begann im Jahr 1299. Auch wenn sich Historiker sich auch in diesem Punkt nicht ganz einig sind, weisen die Indizien dennoch stark auf den 27. Juli 1299 hin. Der Tag der großen Schlacht gegen Ostrom.

Der Beginn Osmanisches Reich in 1299 plus 150 Jahre (prophetische 3 Monate) ergibt das Jahr 1449. Im Jahr 1453 ging Konstantinopel offiziell und damit auch Ostrom (Byzanz) unter. Aus Konstantinopel wurde Istanbul. Bis dahin allerdings war dieser Schritt schon zu erwarten. Denn im Jahr 1449 lag bereits die Unterwerfung Ostroms unter den Osmanen vor, da Konstantin XI sein Kaisertum vom osmanischen Sultan Murad II erbat. Wer die Erlaubnis erteilt, hat tatsächlich das Zepter in der Hand. Die Machtpositionen waren klar zugewiesen.

Unterm Strich bedeutet das Ende Ostroms durch das Osmanische Reich auch das Ende der 5. Posaune.

Die 6. Posaune gegen das Osmanische Reich

Nach dem Ende der 5. Posaune folgt auch gleich die 6. Posaune und auch hierzu bietet die Bibel eine weitere zeitliche Angabe in Offenbarung 9,15 an:
Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten.

„Stunde, Tag, Monat und Jahr.“ Prophetisch aufgelöst kommt bei dieser Angabe Folgendes heraus:
1 Jahr = 360 Tage (biblisches Jahr) = 360 Jahre
1 Monat = 30 Tage = 30 Jahre
1 Tag = 1 Jahr
1 Stunde = 1/24tel eines Tages = 1/24tel eines Jahres = 15 Tage
Ergebnis: 391 Jahre und 15 Tage

Die Übernahme der Herrschaft der Osmanen im byzantinischen Reich im Jahr 1449 plus 391 Jahre und 15 Tage ergibt einen Zeitbereich innerhalb des Jahres 1840. Wenn man diese (eigentlich taggenaue) Prophetien so nimmt, wie geschrieben, dann ergibt sich Folgendes:
– Schlacht von Bapheus am 27. Juli 1299
– plus 150 Jahre
– ergibt 27. Juli 1449
– plus 391 Jahre und 15 Tage
– ergibt konkret 15. August 1840

Was passierte am 15. August 1840?

Die geopolitischen Interessen und Machtansprüche, vor allem auch im Rahmen der Handelswege, waren schon immer der Antrieb für fortlaufende Verwerfungen und entsprechende Veränderungen. So auch im 19ten Jahrhundert. Am 15. Juli 1840 fand in London eine Konferenz statt (Londoner Vertrag 1840 – Quelle). Beteiligt waren Großbritannien, Österreich, Preußen und Österreich. Ziel war die Beendigung der Orientkrise.

Die Krise bestand darin, dass der osmanische Sultan Abdülmecid I Auseinandersetzungen hatte mit dem Vizekönig Ägyptens, Muhammad Ali Pascha. Es handelte sich um Besitzansprüche Nordsyriens, Kretas, Kilikiens und Regionen auf der Arabischen Halbinsel. Die Londoner Konferenz beabsichtigte, den osmanischen Sultan zu unterstützen.

Europa übernimmt das Zepter

Pseudo-Heiliger
Abendländische Kräfte übernehmen

Dies zeigte bereits das markant geschwächte Osmanische Reich auf. Denn nicht der Sultan stellte den ägyptischen Herrscher vor ein Ultimatum, sondern die europäische Delegation. Als Überbringer des Schriftstückes zum Ultimatum wurde der osmanische Außenminister auserkoren. Das geschah am 05. August 1840. Überreicht wurde das Ultimatum in Kairo am 11. August 1840. Ab diesem Zeitpunkt, an dem das Osmanische Reich offenkundig von der militärischen Schlagkraft europäischer Länder abhängig war, formte sich der Begriff „der kranke Mann am Bosporus“.

Auf „Landkarte und Papier“ existierte das Osmanische Reich zwar noch, aber es war zu einem zahnlosen Tiger geworden. Die geopolitischen Ziele dienten von nun an den europäischen Mächten. Angesichts der aufkommenden Industrialisierung und dem damit verbundenen erhöhten Energiebedarf. Ab der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts steigerte sich der Durst vor allem nach Erdöl. Die erste erfolgte Bohrung nach Erdöl geschah am 24. April 1858. „Witzigerweise“ nicht irgendwo in den heute üblichen Regionen der Erdölförderländer, sondern in Deutschland am Ort Wietze. Ein kleines Dorf in der Lüneburger Heide.

Weitere Ereignisse während 6. Posaune

Der Beginn der 6. Posaune ist in Offenbarung 9 beschrieben. Das Ende der 6. Posaune am Ende Offenbarung 11. Dazwischen liegen noch die Kapitel 10 und der erste Teil von Offenbarung 11.

In Offenbarung 10 erscheint ein Engel, der einen Fuß auf das Meer, das andere auf die Erde stellt, wie ein Löwe brüllt. Dieser Engel hatte das Angesicht einer Sonne und die Füße waren wie Feuersäulen. Die unmissverständliche Beschreibung Jesu Christi.

Jesus Christus überbringt Gottes Botschaft

Bevor es „Schnappatmung“ gibt. Die Bezeichnung „Engel“ ist nicht automatisch das engelhafte Wesen, welche durchaus eine Reduzierung der Natur Jesu Christi bedeuten würde. Im Griechischen steht für Engel das Wort „angelos“ und das bedeutet eben nicht „Engelswesen“, wie wir uns dies womöglich vorstellen, sondern schlicht und einfach „Botschafter“. So heißt es auch bei allen 7 Sendbriefen an die 7 Gemeinden (Offenbarung 2 und 3) jeweils „die Engel der Gemeinde“, also der „Botschafter“ der Gemeinde (Info).

Auch in Offenbarung 1 wird Jesus Christus klar als der „Botschafter“ der Nachricht Gott-Vater dargestellt, Vers 1 (weitere Infos Offenbarung 1):
Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll; und er hat sie bekanntgemacht und durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gesandt,„.

6. Posaune in Offenbarung 10

In Offenbarung 10 erhebt Jesus, dargestellt als der Überbringer der Nachricht Gottes (wie auch die Offenbarung als Gesamtes), also als ein Engel, Seine Hand zum Himmel und schwor (Offenbarung 10,6-7):
und schwor bei dem, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: Es wird keine Zeit mehr sein; sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er in die Posaune stoßen wird, soll das Geheimnis Gottes vollendet werden, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als Heilsbotschaft verkündet hat.

Markant ist hier der Ausspruch, „es wird keine Zeit mehr sein“, dies außerdem zum Zeitpunkt, wenn der siebente Engel in die Posaune stoßen wird. Das „Geheimnis Gottes“ hörte sich mystisch an, ist es aber nicht. Es handelt sich schlicht und einfach um das Evangelium. Bereits hier erfolgt eine Ankündigung, dass die 7. Posaune nach nur noch einer kurzen Zeit ertönen wird. Die Aussage „es wird keine Zeit mehr sein“ wird weiter unten angesprochen.

6. Posaune Offenbarung 11

Die Offenbarung 11, das Kapitel mit den zwei Zeugen, dem erstmalig erscheinenden Tier aus dem Abgrund spiegelt eine Zeit zur zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts wider. Vorerst, und dies im lokalen Bereich Frankreichs, und zwar die Französische Revolution (Info). Diese dauerte zwischen 1789 und 1799. Zwischenzeitlich fand im Jahr 1798 das politische Papsttum ein (vorübergehendes) Ende.

Die 7. Posaune zum Ende der Dinge

Dartscheibe
Ablauf der 7 Posaunen (fast) ins Ziel gebracht

Mit der 7. Posaune treffen sich auch die zwei Charakteristiken der Posaunen. Einmal als Gericht über die Feinde des Volkes Israel und einmal als die ermahnende Ankündigung des Versöhnungstages (Jom Kippur). Mit der letzten der sieben Posaunen ist auch schon beinahe der Versöhnungstag erreicht. Im Jahr 1840 fand die fliegende Ergänzung der 6. Posaune mit der 7. Posaune statt. Der Tag, an dem die Stimme des 7. Engels zu hören sein und das „Geheimnis Gottes“ vollendet wird, wie in Offenbarung 10 beschrieben.

Eine derartige kurze Zeit zwischen dem Beginn der 7. Posaune und dem Eintreten des Versöhnungstages wäre auch die Zeitspanne 1840 bis 1844. Ein markantes Jahr, denn 1844 wurde bereits von Daniel in Kapitel 8, Vers 14 angekündigt:
Er sprach zu mir: Bis zu 2 300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden!

Am Versöhnungstag wurde eben exakt das Heiligtum (Tabernakel, bzw. Tempel) vom Hohepriester bereinigt, von den über das vergangene Jahr angesammelten, bereuten(!) Sünden der Menschen. Mit der Übernahme der Position des Hohepriesters durch Jesus Christus im Himmlischen Heiligtum wird das einst irdische Vorbild im „himmlischen Original“ erfüllt werden. Der Versöhnungstag begann am 22. Oktober 1844 (Info). Dieses exakte Datum ergibt sich schon alleine durch den hebräischen Kalender. Denn an diesem Tag war der „10. Tischri“, eben der Jom Kippur.

Markantes zur 7. Posaune

Markante Beschreibungen zur 7. Posaune sind in Offenbarung 11,18 zu finden:
Und die Heidenvölker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit, daß die Toten gerichtet werden, und daß du deinen Knechten, den Propheten, den Lohn gibst, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und daß du die verdirbst, welche die Erde verderben!

„Zornige Völker“. Stimmt, seit ungefähr Mitte des 19ten Jahrhunderts häuften sich die kriegerischen Auseinandersetzungen. Seien es Revolutionen, Scharmützel, handfeste Kriege, wie WW 1 und WW 2, Vietnam, Irak, Afghanistan, Ukraine, etc., usw. Pausenlos geschieht irgendwo an vielen Stellen dieser Welt ein sog. „Unruheherd“.

Seit 1844 befindet sich somit diese Welt innerhalb der „Beschallung“ aller 7 Posaunen. In anderen Worten, es läuft bereits das Gericht. Denn wenn Jesus Christus wiederkommt, wird Er „Seinen Lohn für jeden dabei haben, je nach seinen Werken“. Das Urteil steht somit logischerweise bei der Wiederkunft Jesu fest. Was kommt danach der 7. Posaune? Keine weitere Posaune mehr. Wie Offenbarung 11,15-19 aufzeigt, folgt das finale Zorngericht Gottes über die Menschheit anhand der ausgegossenen Zornschalen, also die letzten 7 Plagen.

Beim Studieren der Verse über die Posaunen darf man lediglich nicht den Fehler begehen, anzunehmen, dass die Abfolge der Ereignisse ebenso schnell verlaufen, wie diese Stellen in der Bibel gelesen sind. Die Relation ist dennoch sichtbar. Posaunen 1 bis 4 in schneller Abfolge und ebenso „schnell und kurz“ in der Bibel beschrieben. Während die Posaunen 5 und 6 wesentlich umfangreicher sind und auch einen entsprechend längeren Zeitraum in der Historie einnehmen.

Zusammenfassung Posaunen 1 bis 7

In der historischen Abfolge der 7 Posaunen ergäbe sich somit ein folgendes Bild:
1. Posaune – das Jahr 410
2. Posaune – das Jahr 439
3. Posaune – das Jahr 451
4. Posaune – das Jahr 476
5. Posaune – das Jahr 1299
6. Posaune – das Jahr 1449
7. Posaune – das Jahr 1840
(Reinigung des Heiligtums gemäß Daniel 8,14: das Jahr 1844)

„Es wird keine Zeit mehr sein“

Illusion-Würfel
Duale Sichtweise der Posaunen

Über die von Jesus Christus vorgenommene Aussage, „es wird keine Zeit mehr sein“, in Offenbarung 10, streiten sich die Geister. Die Interpretation ist durchaus dehnbar. Die einen Stimmen sagen, es bedeute, es werde absolut keine zeitliche Prophetie mehr geben. Andere Stimmen plädieren dafür, dass es durchaus noch zeitliche Prophetie danach gibt. Das betrifft vor allem Daniel 12,11-12 und die 1290 sowie 1335 Tage. Aber diese beiden Zeitangaben zum Ende der Zeit seien nicht mehr prophetisch, sondern als buchstäblich zu behandeln.

Aber schlüssig wäre auch eine weitere Interpretation, und zwar in Verbindung mit einer weiteren Aussage in Offenbarung 10,11:
Und er sprach zu mir: Du sollst nochmals weissagen über viele Völker und Nationen und Sprachen und Könige!

Nachdem Johannes in seiner Vision das Buch gegessen hatte, das im Mund süß schmeckte wie Honig, aber im Bauch bitter wurde, forderte der Engel dazu auf, weitere Weissagungen entgegenzunehmen. Eine wohltuende, freudige Nachricht, die aber dennoch zu einer bitteren Enttäuschung führte.

7 Sendbriefe an Gemeinden als Vorbild?

Hier können die 7 Sendbriefe an die 7 Gemeinden (Offenbarung 2 und 3) als Vorbild dienen. Diese Briefe wurden buchstäblich innerhalb einer kurzen Zeit an tatsächlich existierende Orte mit den entsprechenden christlichen Gemeinden abgeschickt. Dennoch sind diese Briefe mit ihren Inhalten auch prophetische Ankündigungen über die Umstände, Schwierigkeiten und Herausforderungen der christlichen Gemeinde im Verlauf der Jahrhunderte. Die letzte der 7 Gemeinden, Laodicea, ist bereits Gegenwart. Entstanden bzw. derartig entwickelt um die Mitte des 19ten Jahrhunderts.

Also eine politisch-gesellschaftlich sichtbare Sichtweise und eine prophetische, geistliche Sichtweise. Warum nicht auch in Bezug zu den 7 Posaunen? Die Auslegung der Abfolge der 7 Posaunen kann historisch belegt werden. Dazu braucht man nur zurückzublicken. „Es wird keine Zeit mehr sein“ und „du sollst nochmal weissagen“ könnte ein solcher quasi Übergang von den historisch belegbaren Auslegung der 7 Posaunen zu einer geistlichen Sichtweise einläuten. Nur auch in einer schnelleren Abfolge.

Grundlegendes Prinzip, und dies ist durchaus beobachtbar, ist die Wiederholung der Geschichte. In der Vergangenheit im lokalen Bereich geschehen, wie z.B. die Französische Revolution, und in der Wiederholung in einem weitaus größeren, wenn nicht sogar im globalen Ausmaß.

Ginge es nach der Abfolge bzw. dem Abschluss der 7. Posaune hätte die Wiederkunft aus dem „Bauchgefühl heraus“ bereits erfolgen können. Hierzu gibt es um das Jahr 1888 markante Entwicklungen in den USA, die als die sog. „Blue Laws“ hervorgingen. Eine Gesetzesvorlage, die den Sonntag als Ruhetag verbindlich vorschreibt. Diese Vorlage wurde in letzter Minute abgeschmettert. Nun ist ein solches Sonntagsgesetz aber in der Gegenwart erneutes Thema (Project 2025 – Info).

Zudem wird der Sonntag an allen Ecken und Enden hofiert als ein Ruhetag für die Familie, als ein Klima-Schutztag und als Gottesdiensttag für (Sonntags-) Kirchen sowieso. Die Werbetrommeln für den Sonntag sind nur so am Wirbeln. Zusätzlich zu einem solchen Sonntagsgesetz wäre das Verbot des Halten des Vierten Gebotes Gottes (Sabbat). Das (lokale) Vorbild wäre Konstantins Sonntagsgesetz und in der Abfolge auch das Verbot des Sabbat-Haltens, initiiert vom Bischof von Rom.

Die geistliche Sicht auf die 7 Posaunen

Postkarte
7 Gemeinde-Briefe als Vorbild

Für diese Möglichkeit, die 7 Posaunen nach der historischen, nachvollziehbaren Abfolge im Anschluss auch als eine schnellere Abfolge im geistlichen Sinn zu prüfen, reichte wiederum ein Blick auf die einzelnen Bibel-Aussagen und den Entwicklungen rund um den „Geisteszustand“ der Kirchen wie auch der allgemeinen Gesellschaft.

Die Wortwahl in der Offenbarung hat durchaus symbolischen Charakter (Info). So stellt das Meer z.B. Völker, Scharen und Nationen dar, Bäume stehen für gerechte Gläubige und Gras für das Volk. Der Schwanz (eines Skorpions) symbolisiert den falschen Propheten (Jesaja 9,14).

Der Abfall vom Evangelium seitens der (einst) protestantischen und lutherischen Kirchen zum Ende des 17ten und Beginn des 18ten Jahrhunderts war massiv. Die „Bibelkritik“ im Lichte des „Zeitalters der Vernunft“ breitete sich aus. Es folgte die Evolutionstheorie und das Näherrücken bzw. die Rückkehr zur römisch-katholischen Kirche im Rahmen der Ökumene. Irrlehren an allen Ecken und Enden. Der geistliche Tod wütete um sich, sodass ein Viertel oder gar Drittel des Lebendigen (symbolisch) starb.

Passend zum 7. Siegel

Mit einer Abfolge der 7 Posaunen in geistlicher Sicht zum Ende der Zeit, löste sich auch das (vermeintliche) Problem, dass die erste Posaune erst mit dem Öffnen des siebten Siegels ertönt (Offenbarung 8,1-6). Die ersten Verse in Offenbarung 8 weisen zudem deutlich auf den Heiligtumsdienst Jesu Christi hin. Räucherwerk wurde zum goldenen Altar gebracht. Damit kann es sich nur um den Räucheraltar innerhalb des Heiligtums handeln, denn der Altar im Vorhof ist in Bronze.

Ein „Wink mit dem Zaunpfahl“, dass die zeitliche Abfolge durchaus so zutreffen kann, ist die Ankündigung im 6. Siegel (Offenbarung 6,12-14), dass „die Sterne des Himmels auf die Erde fallen“ werden. Einen solchen Vorfall, und dies mit einem darauf erfolgtem medialen Spektakel, war der massive Meteorstrom in der Nacht vom 16ten auf den 17ten November 1833. Bis zum 200.000 „Sternschnuppen“ wurden beobachtet. Die dadurch erzeugte Helligkeit reichte zum Lesen einer Zeitung.

Das Jahr 1833 passte durchaus in den Zeitrahmen kurz vor dem Ertönen der 7. Posaune (historische Abfolge) im Jahr 1840, dem Öffnen des 7. Siegels und damit die Wiederholung der sieben Posaunen für die „geistliche“ Auslegung im Anschluss („du sollst nochmal weissagen“). Die Ankündigung des „globalen“ Jom Kippur, die Bereinigung des Heiligtums.

Aus lokal wird global

Der große Unterschied in der finalen Zeit liegt jedoch darin, und das ist durchaus nachvollziehbar, dass die Ereignisse und Auswirkungen weltweit sein werden. Aus dem Lokalen im Typus wird das Globale im Antitypus. Es begann mit dem ausgewählten Volk Israel. In einem größeren Maßstab folgte das antike römische Reich und dem Papsttum im Anschluss, welches das Volk Gottes heftig zusetzte.

Und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die hingeschlachtet worden sind auf Erden.“ (Offenbarung 18,24).

Final betrifft es einen jeden Menschen auf diesem Planeten und nicht nur im Bereich eines Ereignis-Schauplatzes. Alles Menschen werden somit vor die Wahl gestellt, um sich für oder gegen Gottes Gesetze zu entscheiden (Info), oder der (falschen) Autorität des Papsttums zu folgen. Es betrifft alle.

Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu;
Offenbarung 17,6

Bibelverse aus Schlachter 2000

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