Olli Dürr Ernährung Ernährungsarmut in Deutschland greift um sich – Politik unbekümmert

Ernährungsarmut in Deutschland greift um sich – Politik unbekümmert

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Die sich ausbreitende Armut in Deutschland hat während der „Corona-Jahre“ anhand der zahlreichen Verordnungen der verantwortlichen Politiker einen riesen Vorschub erhalten. Wo Armut vorherrscht, ist auch Mangel bei der Ernährung zu finden. Die sog. Ernährungsarmut betrifft längst nicht mehr nur eine kleine vernachlässigbare Minderheit.

Ernährungsarmut schon um die Ecke

Wenn von Ernährungsarmut die Sprache ist, dann spielen sich im Gedanken derlei Umstände in der sog. dritten Welt ab. Unterernährte Kinder in einer von Armut geprägten Umgebung. Dieses Bild passt ganz und gar nicht in Regionen, welche als entwickelte Industrieländer gelten. Doch die Ernährungsarmut hat schon längst Einzug auch in vermeintlich reiche Staaten gehalten und darunter befindet sich auch Deutschland.

Nur „gefährdet“ aber nicht wirklich arm?

Armutsverbreitung

Armut bereits vor der Haustüre und nicht erst in fernen Kontinenten

Veröffentlichte Daten über Armut im Bundesgebiet sind fast immer begleitet von Phrasen wie „Armutsgefährdung“, insbesondere wenn dies Kinder betrifft. Solange es sich nur um eine „Gefährdung“ handelt, ist es zwar knapp aber noch alles in bester Ordnung, so die Suggestion. Doch sind Kinder „armutsgefährdet“, dann betrifft dies automatisch auch die Eltern. Warum also Kinder als „armutsgefährdet“ hervorgehoben werden, ohne den gesamten Haushalt zu betonen, bleibt daher ein Rätsel. Armut spiegelt sich in der Ernährung wider und an diesem Punkt haben die verantwortlichen Politiker mit ihren diktierten Maßnahmen wegen der als Pandemie deklarierten Corona-Krankheit ganze Arbeit geleistet.

Reiches Deutschland – Vermögend an Armut

In Deutschland liege bereits ein erheblicher Umfang an Ernährungsarmut vor, so das vom Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) erstellte und am 21. März 2023 vorgelegte Gutachten „Politik für eine nachhaltigere Ernährung“.

Das Gutachten stützt sich zwar auf das Narrativ einer Pandemie, aber unabhängig davon resultierten die Umstände ausschließlich aus den Verordnungen und Diktaten der Politik. Gemäß des Berichtes sind in Deutschland bereits rund drei Millionen Menschen von Ernährungsarmut betroffen. Das sind 3,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ernährungsarmut liegt dann vor, wenn sich die Menschen aufgrund mangelnder finanzieller Fähigkeiten nicht imstande sind, sich eine gesundheitsförderliche Ernährung zu leisten. Es fehlt schlicht das Geld für ein vernünftiges Essen.

Ernährungsarmut während Corona verschärft

Wurstbrot

Man kann Armut durch dekorative Worte etwas aufgeppept aussehen lassen

Das Gutachten legt einen gesonderten Fokus auf die Entwicklung der Ernährungsarmut im Laufe der reihenweise verordneten Corona-Maßnahmen. Derlei Verordnungen sahen auch Schließungen von Schulen und Kindergärten vor. Somit ist zahlreichen Kindern der Zugang zur gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung verwehrt geblieben. Die Schließungen betrafen auch Hilfsprogramme wie die Tafeln. Die verantwortlichen Politiker haben bei ihrem Maßnahmenkatalog keinerlei Rücksicht auf die speziellen Bedürfnisse der „armutsgefährdeten Personen“ genommen. Zu dem gleichen Ergebnis kam auch der Armutsbericht 2021 des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes („Armut in der Pandemie“). Die Verantwortlichen in den Bundes- und Landesregierungen nahmen zwar erhebliche finanzielle Mittel in die Hand, um die deklarierte Pandemie zu bekämpfen, nahmen aber kaum Rücksicht auf die „armutsgefährdeten“ Gruppen, um deren besondere Schwierigkeiten innerhalb der verordneten Umstände zu mildern.

Bundesregierung schaltet auf taub

Mit den Studienergebnissen als Grundlage empfiehlt das Gutachten zahlreiche Maßnahmen, um im Falle einer weiteren derartigen Krise besser vorbereitet zu sein. Dazu zählt insbesondere der finanzielle Transfer („Bürgergeld“) anstatt der Verteilung von Lebensmittelgutscheine oder die Darbringung von warmen Mahlzeiten. Zwar sei das Unterstützungsprogramm im Bundesgebiet zu begrüßen, aber das Bürgergeld sei zu gering angesetzt. Dem Leistungsberechtigten in der Grundsicherung steht ein Anteil von lediglich 174 Euro pro Monat für die Ernährung zu. Ein Betrag von gerade mal 5,80 Euro pro Tag. Dabei setzt der Normgeber voraus, dass die Ernährung ausschließlich in den eigenen vier Wänden stattfindet. Eine Verpflegung außer Haus gilt als „nicht regelbedarfsrelevant“. Dem Bezieher einer Grundsicherung stehe eine solche Leistung nicht zu. Der WBAE fordert an diesen Punkten entsprechende Nachbesserungen. Die bisherigen Aufforderungen, die Methodik für die Ermittlung des Ernährungsbedarfs der betroffenen Menschen zu ändern, wurden von der Bundesregierung bisher ignoriert.

Verarmung ist Programm

Die fortgesetzte Verarmung der Menschen ist Programm im Rahmen einer „internationalen sozialen Angleichung“. Die Vorlage dafür bietet die auf dem Naturrecht basierende Philosophie der katholischen Soziallehre. Alle natürlichen und auch produzierten Güter dieser Erde stehen demnach jedem Menschen gleichermaßen zu, so die These. Ein Notleidender habe das Recht, sich das „Gewünschte“ vom Besitzenden zu nehmen, ob dieser es will oder nicht. Der Reiche ist quasi der Dieb gegenüber den Armen. Das Schlagwort „soziale Gerechtigkeit“ umfasst somit auch das Verhältnis zwischen den reichen und armen Ländern sowie deren Einwohnern.

Die Fokussierung auf das Bürgergeld spiegelt lediglich den eingeschlagenen Weg zu einem universellen Einkommen wider, final finanziert von den global repräsentierten Unternehmen. Die Verbände, sei es der Paritätische oder auch die Gewerkschaften, arbeiten sich lediglich an den Symptomen ab und nicht an der Ursache. Mit ihren Forderungen erweisen sie sich – bewusst oder unbewusst – als Handlanger der Initiatoren.

Der seit vielen Jahrzehnten anhaltende, über die von den Medien stets hochbejubelten Handelsbilanzüberschüssen durchgeführte Kapitalexport, sorgte bei den wertschöpfenden Menschen bereits für einen umfangreichen Entzug des Geldes. Die einst mehr als vierzig Jahre tätigen heutigen Rentner wissen genau worum es geht. Nun steht aufgrund der bereits laufenden Umformung der Gesellschaft die finale Schröpfung an, bei gleichzeitiger Erhöhung der Abhängigkeit vom sich künftig aufspielenden „Gönner“. Damit dieser „rettende Wohltäter“ auch dankend angenommen wird, ist es sehr hilfreich, die Länder mit Regierungen zu bestücken, deren Denk- und Handelsweisen an Szenen innerhalb eines Sandkastens in der Vorschule erinnern.

Wenn einem Menschen das Auto, die Öl- oder Gasheizung weggenommen wird, kann dies in vielen Fällen über Alternativen kompensiert werden. In anderen Fällen ist an diesem Punkt bereits die Grenze erreicht. Doch der allgemeine Weg zu mehr Abhängigkeit ist unverkennbar. Geht es aber um die Nahrung (und Wohnraum), so werden wohl die meisten Menschen anstandslos Spalier stehen und genau in diese Richtung läuft es hin.

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