Olli Dürr Ernährung Aufwärtstrend vegane Ernährung durch Fleischersatzprodukte

Aufwärtstrend vegane Ernährung durch Fleischersatzprodukte

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Die vegetarische und vegane Ernährung ist in Deutschland zwar noch immer eine Randerscheinung, aber der bewusste Fleischverzicht befindet sich im Aufwärtstrend. Lediglich die Wahl der Fleischersatzprodukte ließe zu wünschen übrig.

Vegan im Rahmen des Klimaschutzes

„Fleisch ist out und vegan ist in“, so eine im Vergleich zu anderen Themen flach gehaltene These des „woken“ Mainstreams. Der Verzicht auf Fleisch sei „klimaschonend“, so einer der eigentlich erklärungsbedürftigen Begrünungen. Eine andere These sei die „gesündere Ernährung“, wenn man auf Fleisch verzichtete. Während die Klimaschonung durch geringere Tierhaltung direkt ins Reich der Märchen verbannt werden kann, muss beim Argument der besseren Ernährung genauer hingesehen werden.

Vegan im Aufwärtstrend

Hamburger Snack

Ob echt oder unecht. Fleisch oder Chemie im Hybrid-Weizen Brot

Zumindest befindet sich die vegane Ernährung in Deutschland im Aufwärtstrend. Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete für das Jahr 2022 eine gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent gestiegene Produktion von sog. Fleischersatzprodukten. Gegenüber dem Jahr 2019 lag das Produktionsvolumen in 2022 sogar um 72,7 Prozent höher. Die Menge der im Jahr 2022 in Deutschland produzierten Fleischersatzprodukte belief sich demnach auf 104.300 Tonnen. Ein Jahr zuvor lag die Menge bei 97.900 Tonnen.

Das Statistische Bundesamt schreibt zwar über einen „Wert“ von 537,4 Millionen Euro im Jahr 2022, aber letztendlich handelt es sich doch nur um einen verlangten und auch bezahlten Preis. Im Jahr 2021 lag dieser Preis bei 458,2 Millionen Euro. In 2021 gab es im Bundesgebiet 44 Unternehmen, die sich auf die Produktion von Fleischersatzprodukten spezialisiert haben. Ende 2022 waren es 51 Unternehmen.

Stellte man die Produktion von Fleischersatzprodukten und die Fleischproduktion gegenüber, dann ist das Volumen der sog. veganen Alternative noch verhältnismäßig gering. Im Jahr 2022 produzierten die zahlreichen Betriebe Fleisch und Fleischprodukte im Bereich von 42,4 Milliarden Euro. Fleischproduktion lag somit um den Faktor 80 höher als die Produktion von Fleischersatzprodukten. Im Jahr 2019 lag der Unterschied noch bei dem 150-fachem.

Zum Vergleich: In den USA liegt der Pro-Kopf Fleischkonsum bei etwas über 115kg. In Australien sogar bei gut 121kg.

Mit dem Anstieg des Konsums von Fleischersatzprodukten in den vergangenen Jahren sank in Deutschland auch der Verzehr von Fleisch. Im Jahr 2022 lag der pro-Kopf Fleischkonsum bei 52,0 Kilogramm. Im Jahr 2012 verzehrte ein jeder Bundesbürger im Schnitt 60,9 Kilogramm Fleisch. In 2022 wurde der niedrigste Fleischkonsum seit der Erhebung dieser Datenreihe im Jahr 1989 gemessen.

Fleischersatzprodukt ist nicht Obst & Gemüse

Obst-Gemüse-Auswahl

Gesunder Veganismus ist eben keine (Chemie-) Kopie

Grundsätzlich ist gegen den Verzicht von Fleisch überhaupt nichts einzuwenden. Entgegen den zahlreichen Unkenrufen ist eine ausgewogene Ernährung mit rein pflanzlichen Produkten durchaus möglich. Die Betonung liegt hier auf „ausgewogen“, denn jeden Tag nur Haferbrei kann dieses Kriterium nicht erfüllen. Für die gesunde vegane Ernährung kann die gesamte Palette aus Gemüse, Obst, Getreide und Nüsse die Anforderungen des menschlichen Körpers durchaus gerecht werden.

Der „kleine Haken“ bei der beinahe schon an Propaganda erinnernden „Veggie-Kampagnen“ ist der gesetzte Fokus auf genau diese Fleischersatzprodukte. Es sieht aus wie eine Wurst, ist aber kein Fleisch drin. Der Hamburger sieht ebenfalls lecker aus, aber es steckt Tofu anstatt Schweinehack drin. Diese Fleischersatzprodukte sind keine gesunde Ernährung und können diese Anforderungen auch nicht erfüllen. Je „kopierter“, desto mehr Chemie ist da reingepackt. Doch bei den Angriffen gegen den Fleischkonsum ist eben von diesen Produkten die Sprache und kaum etwas über Gemüse, Obst, Getreide und Nüsse.

Auch beim Stichwort „Vegan“ gilt: Je natürlicher und frischer, desto besser. Der allgegenwärtige Hybrid-Weizen zählt jedoch nicht dazu. Fleischersatzprodukte sind nicht nur überaus teuer, sondern können aus ernährungsphysiologischen Gründen nach dem Erwerb (Geldverschwendung) unmittelbar in die Tonne befördert werden. Es handelt sich mit diesen industriell erzeugten Fleischersatzprodukte nicht um Nahrungsmittel, sondern um Körperfüllstoffe.

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