Zustand Gemeinde Laodizea – Fatal falsche Selbsteinschätzung

Pfau - Stolz

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Die Gemeinde Laodizea, die im historischen Verlauf letzte Gemeinde Gottes, irrlichtert in Elend, Erbärmlichkeit, Armut, Blindheit und Nacktheit umher, ohne dies tatsächlich zu erkennen. Nicht der Zustand ist das Problem, sondern die fatal falsche Selbsteinschätzung.

Laodizea – Die letzte der 7 Gemeinden

Im Buch der Offenbarung, in den Kapiteln 2 und 3, sind der Reihe nach 7 Gemeinden aufgeführt, die von Johannes jeweils eine Ausführung der von ihm auf der Insel Patmos geschriebenen Offenbarung Jesu Christi erhalten. Die einzelnen Gemeinden lauten Ephesus, Smyrna, Pergamus, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea.

Die in den jeweiligen Briefen einleitenden Anreden an die Gemeinde-Ältesten sind jedoch individuell gehalten. Damit lobt, tadelt und ermahnt Jesus Christus die einzelnen Gemeinden je nach ihrer Glaubensfestigkeit bzw. dem Abfall vom reinen Evangelium.

Da die Gemeinden in der Offenbarung in einer bestimmten Reihenfolge beschrieben und aufgrund des damaligen Postweges auch in dieser gleichen Reihenfolge beliefert wurden, ergibt sich daraus etwas Faszinierendes. Die jeweiligen Glaubenszustände der Gemeinden in dieser beschriebenen Reihenfolge, sowie der heutige Blick in die Vergangenheit, belegen den prophetischen Aspekt. Denn diese Gemeinden repräsentieren das Volk Gottes in seiner Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg, vom Beginn bis zur Gegenwart (Info).

Nur Tadel für Laodizea übrig

Boot
Wirklich alles im Reinen?

Während die Gemeinde Smyrna (Offenbarung 2,8-11) ausschließlich Lob und auch Ermunterung zum weiteren Durchhalten empfängt, sieht es bei der letzten Gemeinde, Laodizea, dagegen gänzlich anders aus. Nur Worte des Tadels und eine abschließende Ermahnung. Zu finden in Offenbarung 3,14-22. Die markanteste Passage ist in den Versen 16 und 17 zu finden:

So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß, und mir mangelt es an nichts! – und du erkennst nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt.

Das eigentliche Laodizea-Problem

Worin liegt nun das Problem? Man ist dazu geneigt, das eigentliche Problem der Gemeinde Laodizea im tatsächlich vorzufindenden Zustand zu sehen. Also „Elend, Erbärmlichkeit, Armut, Blindheit und Nacktheit“. Dies ist aber nicht wirklich das primäre Problem. Das eigentliche Dilemma ist, dass es die Gemeinde selbst nicht erkennt und sich selbst in einer gänzlich anderen Verfassung sieht. Der Mangel an Erkenntnis ist das eigentliche Problem.

Das resultiert im „lauwarmen“ Zustand. Man glaubt sich auf der sicheren Seite, glaubt im Reinen zu sein, nichts Weiteres zu benötigen („heiß“), aber in Wirklichkeit steht man Splitterfaser-nackt da („eiskalt“). Ein weiterer Aspekt des „Kalten, Heißen und Lauwarmen“ trifft auch auf den wahren Glauben, den Unglauben und auf die Heuchelei zu (Info).

Mangel an Kenntnis führt zu Fehleinschätzung

Denn gegen die Zustände „Elend, Erbärmlichkeit, Armut, Blindheit und Nacktheit“ gibt es eine Lösung und diese sollte auch tunlichst in Anspruch genommen werden. Aber was hilft es, wenn man den eigenen Zustand selbst völlig falsch einschätzt und sich deshalb überhaupt nicht um die Beseitigung der eigenen Erbärmlichkeit kümmert? Wer dies an sich nicht begreift, der wird es auch unterlassen, die dringend erforderliche Lösung dagegen zu erbitten. Diesem „unbekümmerten“ Zustand Laodizeas verfiel einst auch das alte Israel, Jesaja 42,18-20:

Hört, ihr Tauben, und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen! Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, oder so taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des Herrn? Du hast viel gesehen und es doch nicht beachtet; die Ohren hat er aufgetan und doch nicht gehört.

König David erkannte genau, wie es tatsächlich um ihn bestellt war und kannte auch den Ausweg, Psalm 70,6:
Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du; o Herr, säume nicht!

Jesus Christus verdeutlichte, dass es einen Ausweg aus dem Dilemma des tatsächlichen „Laodizea-Zustandes“ gibt. Die muss „nur“ erkannt werden.

Matthäus 5,3:
Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!

Matthäus 13,16:
Aber glückselig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören!

Jesus Christus beseitigt Blindheit

Kirchengemeinde
Die Erkenntnis des eigenen Zustandes

Die Heilung eines seit der Geburt Blinden durch Jesus Christus verdeutlicht den Ausweg aus dem Dilemma, Johannes 9,25;39:
Da antwortete jener und sprach: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Eines weiß ich: daß ich blind war und jetzt sehend bin!
Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden.

Nachdem die Gemeinde Laodizea im Brief deutlich gerügt wurde, folgte unmittelbar der Ratschlag Jesu, was dagegen getan werden muss, Offenbarung 3,18:
Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!

Im Feuer geläutertes Gold kaufen

Im Feuer geläutertes Gold bedeutet das wahre Evangelium, rein und unverfälscht. In der Praxis: das Wort Gottes studieren, und zwar so, wie es geschrieben steht. Der Reichtum beschreibt den durch den Heiligen Geist aufgefüllten Glauben. Vergleichbar auch mit den 10 Jungfrauen, wobei nur 5 von ihnen auch Ölvorräte hatten, als der Bräutigam erst zu sehr später Stunde erschien. Eingeschlafen sind alle 10 Jungfrauen, aber nur die Hälfte war auf das Erscheinen des Bräutigams vorbereitet (Matthäus 25,1-13).

Weiße Kleidung kaufen

Weiße Kleider bedeuten die Gerechtigkeit. Nicht aber die eigene Gerechtigkeit (gar nicht möglich), sondern die Gerechtigkeit Jesu Christi, Offenbarung 19,7-8:
Laßt uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen.

Augensalbe verwenden

Dramatisch ist es, wenn man von Blindheit geschlagen ist. Es ist schon gar nicht mehr reiner Unwille, die Wahrheit zu erkennen, sondern man ist bereits dazu unfähig. Aber der „nüchterne Verstand“ sagt einem dennoch, wo es Abhilfe gegen Blindheit gibt. Bei und von Jesus Christus. Die Praxis: Im Gebet um die (im übertragenen Sinne) um Augensalbe bitten, damit die Blindheit beendet wird und die Wahrheit erkannt werden kann.

Diese essenziellen Notwendigkeiten bleiben jedoch aus, wenn man sich selbst als „reich, im Überfluss und ohne Mangel“ empfindet.

Fragwürdiger Stolz – Laodizea-Beleg

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Stolz? Auf was?

Immer wieder, insbesondere in den sozialen Medien, wird von Kirchengliedern kund getan, dass man „stolz darauf sei“ Glied einer bestimmten Kirche anzugehören. Besser kann der eigene „Laodizea-Zustand“ eigentlich nicht belegt werden. Stolz ist das so ziemlich Letzte, was ein Mensch gebrauchen kann. Man zeigt damit lediglich eine Art Überlegenheit und eine kräftige Portion Selbstgerechtigkeit.

Wie selbst Jesus Christus sagte:
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5).

Und ebenfalls wichtig, Epheser 2,8:
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es;

Der Mensch selbst kann rein überhaupt nichts aus eigenen Mitteln, Vermögen, Fähigkeiten und Handlungen etwas zu seiner Erlösung beitragen. Es ist Gottes Wirken, der den „nackten, entblößten, armen, elenden und blinden“ Menschen so verändert, dass dieser final von Jesus Christus Seinen(!) „reinen und glänzenden“ weißen Mantel umgelegt erhält. Dies aus purer Liebe und Gnade. Womit sollte somit der eigene Stolz begründet sein?

Ergo: Den eigenen Zustand erkennen, in Feuer geläutertes Gold kaufen und um Augen-Heilsalbe bitten!

Bibelverse aus Schlachter 2000

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