Zerstörung „Heiligen“-Figuren durch einen „Fundamentalisten“

Ton-Scherben

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Ein „übermotivierter“ baptistischer Pastor zerstört öffentlich die Statuen von katholischen „Heiligen“. Ein „evangelikaler Fundamentalist“. Das wirkt wie Öl für den Motor der Ökumene, die das „Fundamentale“ längst in die Nähe des Radikalen gerückt hat.

Übertriebene Aktionen – Provokation

Übereifer tut selten gut, und schon gar nicht, wenn dies in Zeiten der Pauschalisierung und Undifferenziertheit geschieht. Da es längst zur „Normalität“ geworden ist, unbequeme Menschen und Meinungen, die nicht nach dem Mainstream tanzen, anhand von verzerrten Darstellungen, Verdrehungen und blanken Lügen, zu diskreditieren, sollte mit Bedacht gehandelt werden. Eine direkt einladende Steilvorlage durch unbedachte Aktionen ist hier fehl am Platz. Dazu gehören auch vollkommen „übermotivierte“ Aktionen innerhalb des (vermeintlichen) Christentums.

Ton-Scherben
Ein angerichteter Scherbenhaufen vor der Gemeinde

In der durch und durch katholischen Hauptstadt Mexikos (Mexiko-City) fühlte sich ein US-amerikanischer Baptisten-Prediger dazu berufen, vor der versammelten „Gottesdienst“-Menge mit der Axt die „Jungfrau von Guadalupe“, in Form der Marien-Statue zu zertrümmern. Im Anschluss tobte er sich auf gleicher Weise an einer weiteren im katholischen Lateinamerika sehr verehrten Figur der „Santa Muerte“ aus. Diese als ein Skelett dargestellte Figur sei ein Symbol der Volksfrömmigkeit, so das Magazin „katholisch.de„.

Der Prediger von der Liberty Baptist Church in San Antonio, Texas, ist auf Mission in der Gemeinde „Iglesia Bautista Fundamental Monte Sion“.

Vatikan etwas zurückhaltend

Während die „Jungfrau von Guadalupe“ von der römisch-katholischen Kirche aufgrund ihrer überlieferten Begegnung mit der im Jahr 1531 erschienenen Jungfrau Maria anerkannt ist, steht die „Santa Muerte“ dagegen auf der roten Liste. Eine Eigenheit in Südamerika, die sich vermutlich auf eine Vermischung zwischen aztekischer Religion und dem Christentum zurückführen lässt. Zwar ließe sich das Vermengen von heidnischen und christlichen Lehren durchaus mit dem Katholizismus vereinbaren, aber bei derartiger offenkundigen Verehrung des Todes ist dies sogar dem Vatikan ein Quäntchen zu viel. Wo bleibt da noch das „mystische Geheimnis“? Papst Franziskus erteilte bei seinem Mexiko-Besuch im Jahr 2016 dieser „Heiligen Toten“ eine Absage. Allerdings rügte der Pontifex in diesem Fall deren Kommerzialisierung.

Video-Ausschnitt der Axt-Aktion

Ein „Fundamentalist“

Der US-amerikanische Pastor aus eine baptistischen Gemeinde missioniert im katholischen Mexiko in einer „fundamental evangelikalen“ Gemeinde und führt sich dabei auf wie ein Berserker. Wenn das mal keine Steilvorlage ist für die schon aus Berufswegen erklärten Gegner jeglichen Fundamentalismus. Das trifft insbesondere auf die Akteure und Mitglieder der Ökumene zu.

„Die Fundamentalisten“ führen sich derart auf wie dieser tobende „pastorale Texas-Cowboy“, so die angekommene Botschaft. Hass, Aggression, Gewalt, Zerstörung, in Verbindung gebracht mit dem Fundamentalismus.

Ein mutierter Begriff

Der Begriff Fundamentalismus ist seiner ursprünglichen Bedeutung längst enthoben worden. Heute sei jemand ein Fundamentalist, der andere Menschen mit körperlicher oder geistiger Gewalt zu einem bestimmten Glauben zwingen wolle. Immer wieder fiel dieser Begriff im Zusammenhang mit islamistischen Gewalttaten. Dabei wurde regelmäßig nicht unterschieden zwischen dem eigentlichen Fundamentalismus und den Motiven eines Irren. Entsprechend geprägt sind heute bei den Menschen die Vorstellungen, wenn sie das Wort „Fundamentalist“ hören oder lesen.

Die Bedeutung des Wortes „Fundamentalismus“

Schrift lesen
Der Fundamentalismus ist uneingeschränkte Bibeltreue

Die ursprüngliche Bedeutung des „Fundamentalismus“ ist in Wikipedia folgend beschrieben:
In einem ursprünglichen Sinne bezeichnet Fundamentalismus Richtungen bzw. Bewegungen des amerikanischen Protestantismus, die davon ausgehen, dass die Bibel als unmittelbares Wort Gottes irrtums- und fehlerfrei sei“ (Quelle).

Fundamentalismus ist somit die Überzeugung, dass ein jegliches Wort in der Bibel so zutrifft, wie es geschrieben steht. Nicht mehr und nicht weniger. So beruft sich auch ein Fundamentalist auf folgende Aussage der Bibel, 1. Korinther 3,10-11:
Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf. Jeder aber gebe acht, wie er darauf aufbaut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Während die Bibelausgabe „Schlachter 2000“ an dieser Stelle das Wort „Grund“ wählt, ist in der „Hoffnung für Alle“ das Wort „Fundament“ zu finden:
Gott hat mir in seiner Gnade den Auftrag und die Fähigkeit gegeben, wie ein geschickter Bauleiter das Fundament zu legen. Doch andere bauen nun darauf weiter. Und jeder muss genau darauf achten, wie er diese Arbeit fortführt. Das Fundament, das bei euch gelegt wurde, ist Jesus Christus. Niemand kann ein anderes legen.

Das Fundament eines Christen ist Jesus Christus. Er ist das Wort Gottes und dieses ist niedergeschriebene Evangelium. Der Fundamentalist glaubt diesem Wort und damit an Jesus Christus. So einfach ist das.

Aus diesen Gründen nimmt ein „Fundamentalist“ auch folgende Aussage der Bibel sehr ernst, Matthäus 5,44:
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen,

Der Fundamentalist wurde diffamiert

Petersplatz
Roms Interesse an einem missverstandenen Fundamentalismus

Der Begriff „Fundamentalismus“ ist versehentlich oder bewusst, das sei dahingestellt, zu einer Totschlagkeule mutiert. Die hierfür über die vergangenen Jahre geleistete Vorarbeit ist nicht zu übersehen.

Papst Franziskus benannte den „religiösen Fundamentalismus“ im November 2019 als eine Plage (Quelle).
Der Fundamentalist erkennt die Bibel im Gesamten und auch im Detail, ganz im Gegensatz zur Kirche Roms, als die Wahrheit. Auch dies monierte Papst Franziskus, indem er diejenigen als eine schon immer währende Gefahr für die Kirche bezeichnete, die die Wahrheit auf ihrer Seite behaupteten (America – The Jesuit Review, 23. Juni 2021).

Die Ökumene muss gegen Bibeltreue sein

In Deutschland hat die ökumenische Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) den Fundamentalismus als absolutes Ausschlusskriterium erklärt. Am 07. März 2009 hielt Landesbischof und damals Vorsitzender der ACK, Prof. Dr. Friedrich Weber, auf der Mitgliederversammlung der ACK eine Rede mit folgender Aussage:
Der Fundamentalismus ist eine ignorante Gegenbewegung gegen den Modernismus. Seine Haltungen sind nicht diskutierbar, seine Antworten einfach, sein Weltbild nicht selten schwarz-weiß. Fundamentalisten, gleich welcher religiösen Couleur sind gefährlich, weil sie die Antworten der anderen nicht respektieren wollen und können.
Weber rückte hierbei vier „fundamentalistische“ Standpunkte in den Mittelpunkt:
– die buchstäbliche Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift,
– die Nichtigkeit aller modernen Theologie und Wissenschaft, soweit sie „dem Bibelglauben widersprechen“,
– die Überzeugung, dass nur der, der den fundamentalistischen Standpunkt teilt, ein echter Christ sein könne,
– ein selektives Dementi des modernen politischen Grundsatzes der Trennung von Kirche und Staat.

Fazit: Wer die Bibel als unfehlbar bezeichnet, von der Bibel abweichende Lehren ablehnt, Christsein an der Bibel ausrichtet und die Trennung von Kirche und Staat befürwortet, ist somit ein „gefährlicher Fundamentalist“.

Doppelmoral der „Ökumeniker“

Kirschen
Ökumeniker bedienen sich zweierlei Standards

Interessant sind zu dieser Darstellung des „gefährlichen Fundamentalismus“ jedoch zwei Aspekte:
1. Die ACK und deren Mitglieder (u.a. die Baptisten) haben allesamt den Glauben an „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ bekundet und erklären die (katholische) Eucharistie als eines der gemeinsamen Ziele. Mehr Infos über die „Charta Oecumenica“ – hier.

2. In den USA haben die römisch-katholische und die lutheranischen Kirchen gemeinsam im Schreiben „Declaration on the way“ ihre eigene Unfehlbarkeit erklärt: „Katholiken und Lutheraner stimmen darin überein, dass die Kirche auf Erden nicht abfallen kann„. Mehr Infos für den bereits beendeten Protestantismus – hier.

Fazit: Ein evangelischer Landesbischof, der mindestens monetär vom Erbe Martin Luthers („sola scriptura“) zehrt, bezeichnet den „fundamentalistischen Standpunkt“ der Unfehlbarkeit des Wortes Gottes als gefährlich. Er erklärte dies aber als ein Vertreter derjenigen Institution, die zusammen mit der Mutter-Organisation in Rom die eigene irdische Unfehlbarkeit erkennen wollen. Gemäß Weber müssten Martin Luther und auch alle anderen Reformatoren dieser Zeit „gefährliche Fundamentalisten“ gewesen sein.

Traditionen anstatt Evangelium

In Deutschland kamen am 31.10.2017 die römische Mutter und ihre Töchter zum 500ten Jubiläum der (einstigen) Reformation im Schreiben „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ zusammen. Es liest sich ohnehin wie ein „Entschuldigungsschreiben“ seitens der evangelikalen Kirchen. In Position 31 ist folgende Stellungnahme zu lesen:
Der Dialog mit katholischen Theologen hat ihnen geholfen, einseitige konfessionelle Betrachtungsweisen zu überwinden und selbstkritischer mit Aspekten ihrer eigenen Traditionen umzugehen.

Gesehen werden somit lediglich Abweichungen zwischen den jeweiligen Traditionen. Nicht angesprochen sind aber die teils vom Evangelium extrem abweichenden Lehren der römisch-katholischen Kirche. Rund drei Viertel der römisch-katholischen Lehre, Liturgie und Strukturen haben nicht-biblischen Ursprung.

Die römisch-katholische Kirche als „Mutter aller Kirchen“ und damit das Haupt der unter ihr in der Ökumene agierenden Töchter, ist auch mit dem Baptistischen Weltbund in intensiven Gesprächen für eine zu erreichende Einheit verbunden. Das aktuelle Schreiben der bisherigen Übereinkunft enthält mehr als 200 Punkte.

Die Wirkung blieb nicht aus

Miniprotest
Protest gegen die bösen Fundamentalisten

Die Dresch-Aktion dieses baptistischen Pastors in Mexiko war so überflüssig wie ein Kropf. Die durchaus verständliche Ablehung der katholischen Lehren hätte gemäß christlichem Weg völlig anders ausgesehen. Man spricht diese irrigen Doktrine an, hält als Fundamentalist das geschriebene Wort Gottes gegenüber und lässt die Erkenntnis wirken. Fertig.

Ausgehend davon, dass dieser Pastor noch alle Sinnen zusammen hatte, kann die Zerstörungsaktion auch als eine bewusste Provokation zur weiteren Nährung der verfälschten Darstellung des „Fundamentalisten“ eingeordnet werden. Immerhin steht seine Kirche der Mutterkirche Roms schon sehr, sehr nahe. Das beißt sich ohnehin mit der Eigenbezeichnung „fundamental“.

Die Wirkung auch im deutschsprachigen Raum blieb nicht aus. Folgend eine Auswahl von Kommentaren zum Bericht über die Zerstörungsattacke in den Sozialen Medien:
Fundamentalisten haben alle einen an der Waffel“
„Herrjeh, schlimm was Religion alles hervorbringt“
„Kirchlicher evangelikal fanatischer Fundamentalismus ist nichts anderes als Faschismus im Glaubensgewand“
„Evangelikaler Fundamentalist halt. Was soll man da anderes erwarten“
„Fundamentalisten aller Couleur sind nun einmal überall ein Problem

Fortsetzung der Diffamierung des Fundamentalisten

Es gibt sie und es wird sie auch immer geben. Die, welche das Wort Gottes vom ersten bis zum letzten Vers als die niedergeschriebene Wahrheit anerkennen. Natürlich steht dies dem Geist der Ökumene diametral gegenüber. Der Zusammenschluss verschiedener Religionen erfordert zwingend das Eingehen von Kompromissen. Der Fundamentalist jedoch kann keinerlei Abstriche akzeptieren. Wenn „A“ die Wahrheit hat und „B“ daneben liegt, dann hat nach einem Kompromis keiner mehr die Wahrheit. Schon alleine dieser Gedanke verbietet jegliche Übereinkunft mit von der Bibel abweichenden Lehren und Traditionen.

Mit dem Fortschreiten der Ökumene wird auch die Diffamierung des „Fundamentalisten“ vorangetrieben werden. Das geht weiter über die Androhung von Sanktionen bis hin zu Nachstellungen aufgrund der bezichtigten Bedrohung des Allgemeinwohls (Info).

Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.
Offenbarung 12,17

Bibelverse aus Schlachter 2000

Zerstörung „Heiligen“-Figuren durch einen „Fundamentalisten“
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