Millionen von Impfdosen drohen zu verfallen. Die „Impf-Laune“ der Menschen hat inzwischen deutlich nachgelassen. Offensichtlich ist die Lust am Picks weitaus schneller gefallen als die Lust der Bundesregierung bei der Bestellung der Impfdosen angestiegen ist. Da scheint eine Milliarden-Summe für Impfdosen zum Verfall gehortet zu sein.
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Impfdosen für mehr als 13 Mrd. Euro bestellt
Offenbar nach dem Motto „doppelt und dreifach halten besser“, hat das Gesundheitsministerium der Bundesregierung weitaus mehr Covid-Impfstoffe bestellt als benötigt werden. Von den unterschiedlichen Pharma-Konzernen wurden Impfstoffe zu einem Preis von insg. 13,1 Milliarden Euro geordert, so nun die Offenlegung des Ministeriums. Darüber berichteten u.a. der Westdeutsche Rundfunk, der Norddeutsche Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung. Die Einzelheiten waren bisher im Rahmen der EU-Kommission und ihre mit den Pharma-Konzernen abgeschlossenen Verträgen unter Verschluss.
Vielfache Überbestellung von Impf-Dosen
Demnach bestellte der Gesundheitsminister der vorangegangenen Bundesregierung, Jens Spahn (CDU), Impfstoffe zu einem Preis von 10,05 Milliarden Euro. Dies entspricht eine Anzahl von 556 Millionen Impfdosen. Beim Pharma-Konzern Biontech/Pfizer ging lt. Berichten im Dezember 2020 vom Bundesgesundheitsministerium eine Bestellung im Rahmen von 39 Millionen Impfdosen zu je 15,0 Euro ein. Rund neun Monate später erfolgte die nächste Bestellung. Dieses mal 168 Millionen Dosen, allerdings zu einem durchschnittlichen Preis von 23,20 Euro pro Dosis. Beim Pharma-Konzern Moderna lag der „Einstiegspreis“ bei 19,50 Euro pro Dosis. Nach drei Monaten wurde ebenfalls an der Preisschraube gedreht und der Dosis-Preis auf 29,70 Euro angehoben.
Die Bundesregierung hat bisher gesamt 672 Millionen Dosen eines sog. Corona-Impfstoffes bestellt. Bei einer Einwohnerzahl von 84 Millionen entspricht dies für jeden Einzelnen eine „Grundimmunisierung“, eine „Auffrischimpfung“ und ein „Booster“, ein „Zweit-Booster“, ein weiter „Booster“, ein „Zusatz-Booster“, ein „Extra-Booster“ und ein „Ultimo-Booster“.
Impfdosen für Milliardenbetrag ungenutzt
Gemäß Stand 27.01.23 (Quelle) Bei einer Impfquote bei der Erstimpfung von 77,8 Prozent sind das bei 84 Mio. Einwohnern 65,352 Mio. Dosen. Die Quote der „vollständig“ Geimpften (inkl. zweite Spritze) liegt bei 76,2 Prozent und damit 64,008 Mio. Einwohner. Geboostert sind 77,5 Prozent, also 65,1 Mio. Einwohner. Unterm Strich ergibt das knapp 389 Mio. Impfdosen. Großzügig angenommen kommen 10 Mio. Impfdosen für die 4. Spritze hinzu, also insg. gut 400 Mio. Dosen.
Dann bliebe die Frage nach den „restlichen“ 272 Mio. Impfdosen zu einem gemittelten Preis von 20 Euro pro Dosis. Damit stellte sich die Frage zu rund 5,4 Milliarden Euro, die nicht „verspritzt“ wurden. Die offene Summe dürfte noch deutlich höher liegen, da die generelle Impfempfehlung des noch nicht offiziell zugelassenen (noch „Not-Zulassung“) Stoffes ab einem Alter von 5 Jahren und nur bei Vorerkrankungen sogar ab 6 Monaten ausgesprochen ist.
Die ursprüngliche Motivation zu einer ersten oder weiteren Spritze wird voraussichtlich nicht mehr erreicht werden können, aus verständlichen Gründen.
Den Bezug zu „Pharma“ gibt es übrigens auch im „bekanntesten Buch der Welt„.