Bibelverse für seltsame Darstellung „Stars“ und „Influencer“

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Erneut präsentiert ein Vertreter einer kirchlichen Institution, wie man anhand von wenigen Versen aus der Bibel auf die Schnelle einen völlig eigenwilligen Kontext zusammenbasteln kann. Wer da nicht auf der Hut ist und selbst nachliest, wird sich einst in einem Dickicht der Verwirrung wiederfinden.

Eine eigene Geschichte gebastelt

Ein paar Verse, nur eines davon erzählt und daraus eine eigene Geschichte basteln, die etwas ganz anderes suggeriert als es das Evangelium mitteilen möchte. Darin scheinen sich einige Vertreter der einst protestantischen Kirchen direkt spezialisiert zu haben. Hinzu kommt noch die Überzeugung von einer sehr jungen Leserschaft, an deren Alltagssprache man sich anbiedern möchte, und einer infantilisierten Erwachsenenwelt.

In den sozialen Medien wartet regelmäßig der „Medien-Prediger“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) anhand einer „Mikropredigt“ auf. An diesem Sonntag versucht der „Mikroprediger“ offensichtlich den modernen Aspekt von „Superstars“ und ihr leises, aber anerkennungswürdiges Abtreten von der Bühne einzutrichtern. Hierzu bedient sich der „Theologe“ den Auszug Apostelgeschichte 8,26-39 und zitiert hierzu plakativ den Vers 26 mit folgenden Worten:
„Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist.“

Die eigenwillige Geschichte

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Philippus – Der Superstar und Influencer

Philippus sei ein Missionar für Jesus Christus und habe extrem großen Erfolg, so der auch durch anderweitige „Expertisen“ auffällige „Mikroprediger“. Die von ihm in Samaria geleitete Gemeinde sei innerhalb kürzester Zeit sehr groß geworden. Dieser Erfolg rühre vor allem an Philippus‘ Fähigkeit des Heilens und des Austreibens von bösen Geistern. Ein Engel sprach zu Philippus und schickte ihn in die Wüste. Dorthin, wo es öde ist. „Der Influencer muss offline gehen“, so der „Mikroprediger“.

Es sei erstaunlich, dass Philippus diesen Auftrag überhaupt gehört habe. Denn dieser Auftrag sei durch den an Philippus geltenden Applaus gegangen. „Und dann geht er auch noch. Respekt!“.

Kurz und bündig und falsch

Das war’s! Welche Lehre, bzw. welche Botschaft hat der „Mikroprediger“ damit seiner Leserschaft vermittelt? Das mögliche erzeugte Bild stellt einen auf der Bühne stehenden Philippus dar, tosender Applaus für diesen „Influencer“ und „Superstar“. Durch diesen ohrenbetäubenden Applaus kann Philippus sogar seinen Auftrag hören. Er solle in die Wüste gehen und er tat es auch. Ein Handeln, das unser aller Respekt verlangte.

Was das Evangelium tatsächlich aussagt

Wer sich nur die Mühe macht, die Bibel aufzuschlagen, um zu kontrollieren, was der „Mikroprediger“ predigt, kommt schnell zu einem anderen Ergebnis. Das fängt schon damit an, dass Philippus nicht in die Wüste geschickt wurde, sondern der beschriebene Weg eine Einsamkeit aufweise. Das Ziel war nicht die Wüste, sondern das Treffen auf einen Bediensteten des äthiopischen Königshauses in seinem Wagen. Dieser war auf dem Weg nach Jerusalem, um dort Gott anzubeten.

Allerdings fehlte diesem Äthiopier noch das richtige Verständnis für das geschriebene Wort. Der Bedienstete beschäftigte sich gerade mit den Niederschriften des Propheten Jesajas. Die Stelle, „Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen!«„, war dem Äthiopier schleierhaft.

Philippus setzte sich zu ihm, fuhr mit und erklärte das Heilswerk Jesu Christi. Der Äthiopier verstand die Worte und war dann davon überzeugt, als sie an einem Gewässer ankamen, sich taufen lassen zu wollen. Philippus räumte lediglich ein, dass eine Taufe nur dann erlaubt ist, wenn man von ganzem Herzen glaubt. Der Äthiopier bestätigte, dass er daran glaubt, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Im Anschluss taufte Philippus den Bediensteten des äthiopischen Königshauses. Unmittelbar danach verschwand Philippus, Apostelgeschichte 8,39-40:
Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog voll Freude seines Weges. Philippus aber wurde in Asdod gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.

Kleiner, aber feiner Unterschied

Hippie-Ziege
Eine Mikropredigt und der Tag ist geritzt

Diese dargelegte Passage in Apostelgeschichte, Kapitel 8, des Evangeliums erzählt etwas über die Fähigkeiten des Philippus, seine Entsendung für das Zusammentreffen mit dem Äthiopier (ein „sehr interessierter“ Heide), das Bekenntnis, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, die Notwendigkeit des Glaubens vor der Taufe und der beständigen Begleitung Gottes auf den Wegen des Gerechten.

Der „Mikroprediger“ suggeriert etwas über einen Philippus, ein „Superstar“ unter den Influencern, der respektwürdig sang- und klanglos in die Wüste verschwindet.

Anstatt das Wesentliche, wie z.B. die sinnlose Säuglingstaufe (Info), das für das Heil notwendige Zeugnis Jesu und auch das von Gott zielgerichtete Entsenden Seiner erwählten Nachfolger hervorzuheben, werden diese äußerst wichtigen Aspekte einfach verschwiegen und anhand moderner Ideale der Selbstverwirklichung und der Ego-Pflege ersetzt.

Dennoch Erkenntnisse daraus ziehen

Bibel selbst lesen
Immer selbst die Bibel lesen

Derlei „Mikropredigten“ aus dem Hause der EKD eignen sich dennoch sehr gut für das Aufzeigen, dass erstens diese Kirchen-ähnlichen Einrichtungen mit dem Evangelium überhaupt nichts mehr am Hut haben, zweitens deshalb nicht mehr ernst genommen werden sollten und drittens das Wissen über das Evangelium nur durch das eigenverantwortliche Selbst-Lesen der Bibel angeeignet werden kann (die richtige Bibel! – Info). Ansonsten tappt man genau in die Falle, vor der Jesus Christus in Matthäus 24,4 warnte:
Habt acht, daß euch niemand verführt!

Paulus hat es kommen sehen und so kam es auch. Zuerst durch die römisch-katholische Kirche, und nun auch durch die an ihrem Rockzipfel hängenden zurückgekehrten Töchter (Info):

Denn das weiß ich, daß nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft.
Apostelgeschichte 20,29-30

Bibelverse aus Schlachter 2000

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