Weichspül-Evangelium sieht Jesus nur als Opfer-Lamm

Schafe

English


Viele Apologeten eines Weichspül-Evangeliums sehen Jesus Christus ausschließlich als das Opfer-Lamm, nicht aber als der (richtende) Löwe, geschweige als den König der Könige. Eine grundsätzlich falsche Einschätzung.

Weichspül-Evangelium

Jesus Christus sei nur das Lamm Gottes. Die Assoziierung mit einem Löwen sei eine unzulässige Interpretation der Bibel. Schließlich sei Jesus Christus kein Krieger. Derlei Thesen sind immer wieder zu lesen bzw. zu hören. So wird auch die Passage in Offenbarung 5,5 nicht mit Jesus Christus in Verbindung gebracht.

Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen!

Hier sei mit Löwen keinesfalls Jesus gemeint, da dieser schließlich stets das Lamm sei.

Ist Jesus Christus tatsächlich ausschließlich das Lamm Gottes? Hierzu muss zunächst hinterfragt werden, ob Jesus schon immer das Lamm Gottes gewesen ist und was dieses Lamm überhaupt symbolisiert.

Das Opfer-Lamm wegen Sünde

Unschuldslamm
Jesus Christus – Das Lamm

Das Lamm bedeutet ein Opfertier. Ein unschuldiges, makelloses und höchstens 1-jähriges Lamm diente dem Volk Israel als Opfertier für die Vergebung der Sünde. Das Blut des Lammes wurde ins Heiligtum der Stiftshütte (Info) getragen, um das Heiligtum einmal im Jahr (Jom Kipphur, Versöhnungstag) wieder zu bereinigen. Es symbolisierte das Gericht und die Entscheidung, ob die Sünde tatsächlich entfernt (vergeben) wurde, oder ob die Sünde am Sünder haften bleibt.

Tatsächlich konnte das Lammblut buchstäblich die Sünden nicht vergeben, denn es stellte ein Symbol für das Opfer Jesu Christi dar. Wie auch heute führte der Glaube der Menschen zur Erlösung. Damals mit dem Blick auf einen zukünftigen, angekündigten Jesus Christus (Messias) und heute mit dem Blick auf die Vergangenheit. Jesus Christus hat das symbolisierte Lamm selbst erfüllt und damit auch die Gesetze gemäß Satzungen (Zeremonialgesetze, Mosaische Gesetze) abgeschafft (Info).

Im Anfang war kein Lamm notwendig

Als Gott unsere Welt erschuf (1. Moses 1), gab es auf der neu geschaffenen Erde noch keine Sünde. Alles war „sehr gut“. Für Jesus Christus bestand überhaupt noch kein Anlass, das (Opfer-) Lamm Gottes zu sein. Erst mit dem ersten Sündenfall durch die Verführung der Schlange, war der Mensch gefallen und auf Rettung durch Gnade angewiesen. Ab diesem Zeitpunkt nahm Jesus Christus die Rolle des Lammes Gottes ein. Dass Gott Adam und Eva einkleidete (1. Moses 3,21) ist ein starkes Indiz, dass bereits zu diesem Zeitpunkt das erste Lamm geopfert wurde.

Spätestens beim Bericht über Kain und Abel ist klar, dass das Sündenopfer anhand eines Lammes bereits praktiziert wurde. Abel opferte von seinen Schafen die Erstlinge (1. Moses 4,4). Das Symbol für den angekündigten Jesus Christus.

Das verdeutlicht zudem, dass das Erlösungsprinzip schon längst vor dem Volk Israel Bestand hatte, das die Gebote und auch die Zeremonialgesetze nach dem Auszug aus Ägypten erhielt. Sie wussten es nach mehr als 400 Jahren Aufenthalt einfach nicht mehr. Der Herr musste sich auch Moses erst offenbaren („Brennender Busch“), weil dieser nicht wusste, wer der wahre Gott ist. Der Herr stellte sich vor als „ich bin der ich bin“ (2. Moses 3,14).

In Offenbarung 5,5 ist jemanden beschrieben, der „überwunden“ hat und ein Spross von David ist, aus dem Stamm Juda, eben der Löwe. Wer sollte dies sein außer Jesus Christus? Der Löwe ist bereits in 1. Moses 49,9 mit dem Stamm Juda assoziiert:
Juda ist ein junger Löwe;

Jesus Christus ist zudem Richter

Justiz
Die vergessene Gerechtigkeit Gottes

Wenn man über den Tellerrand des „ausschließlichen Lammes“ hinausblickt, sieht man auch, dass Jesus Christus auch Richter ist. Alles Gericht hat der Vater Seinem Sohn übergeben (Johannes 5,22). Jesus Christus wird richten. Nicht gerade die Eigenschaften eines Lammes.

Jesus Christus ist auch König

Auch der König steht in Verbindung mit einem symbolisierten Löwen, Sprüche 20,2:
Der König ist zu fürchten wie ein brüllender Löwe

Und in Offenbarung 19,16 ist klar hervorgehoben, dass Jesus Christus der König der Könige ist:
Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.

Das sind auch nicht gerade Eigenschaften eines Lammes.

Weitere Nicht-Lamm Eigenschaften

Wenn Jesus Christus wiederkommt, dann sieht Sein Erscheinen nicht gerade nach einem Auftritt eines Lammes aus. Offenbarung 19,11-14:
Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«.
Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand.

Ein Lamm, dass auf einem weißen Pferd reitet, wenn man in der Symbolsprache bleibt. Danach sieht es nicht gerade aus.

Jesus wird zum Löwen

Kuschel-Löwe
Jesus – Der gerechte Löwe

Jesus Christus ist das Lamm Gottes, aber eben nicht ausschließlich. Wenn Jesus Seinen Vermittlerdienst im Allerheiligsten beendet, dann sind die Entscheidungen für einen jeden Menschen gefallen. Es gibt keine Vergebung mehr. Das Urteil ist gesprochen und ab dann wird gerichtet im Sinne der Exekution des Urteilsspruches. Der Moment ist dargestellt in Offenbarung 10,3:
und er rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen vernehmen.“

Die Donner sind ein klarer Hinweis darauf, dass Gott Seine Stimme erhebt, wie es auch in Offenbarung 4,5; 2. Moses 19,16 und in Hiob 37,2 der Fall ist.

Nicht auf „immer-tot“

Wer behauptet, Jesus Christus sei ausschließlich das (Opfer-) Lamm Gottes, bewegt sich auf dem Feld des „Regenbogen-Evangeliums“, mit Blick durch eine rosarote Brille, in der lediglich die Liebe eine Rolle spielt, und die Gerechtigkeit Gottes völlig außer Acht gelassen wird. Gottes Gerechtigkeit ist jedoch eine ewige Gerechtigkeit (Psalm 119,142). Jesus Christus ist nicht ausschließlich das ewige Opfer, das beständig tot am Kreuz hängt, wie es z.B. die römisch-katholische Kirche bevorzugt betrachtet.

Jesus Christus wird auch der brüllende Löwe sein, der das zweischneidige Schwert aus Seinem Mund hervorkommen lässt, um diese Welt zu richten. Alles Nicht-Lamm-Eigenschaften.

Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.
Offenbarung 19,21

Bibelverse aus Schlachter 2000

Weichspül-Evangelium sieht Jesus nur als Opfer-Lamm
Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen