Vorentrückung vor Trübsal – Fantasie-Story nimmt Fahrt auf

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Die Fantasiegeschichte über eine geheime Vorentrückung nimmt an Fahrt auf. Immer mehr Menschen scheinen sich darauf einzustellen, bzw. in guter Hoffnung zu sein, urplötzlich und in einem Augenblick entrückt zu werden. Alle werden sie enttäuscht sein.

Vorentrückungs-Story im Aufwind

Eine der “populärsten” Endzeit-Variationen ist die Behauptung einer (geheimen) Entrückung der Christen vor dem Beginn einer 7-jährigen Trübsalzeit. Noch bevor der “Antichrist” kommt, werden die Gläubigen gerettet, so die These. Ein Resultat des Dispensationalismus und Futurismus und daher völlig falsch.

Eigentlich waren nur wenige Handgriffe nötig, um die biblische Prophetie zum Ablauf der Endzeitgeschehnisse auf den Kopf zu stellen. Der Vers 27 in Daniel 9 wurde einfach in die Zukunft verlegt und die prophetischen Zeitangaben, wie z.B. 42 Monate in Offenbarung 13, erhielten eine buchstäbliche Auslegung. Schon kommt man auf eine konkret 7-jährige Zeit des Trübsals.

Die Fälscher sind namentlich bekannt

Ignatius v. Loyola
Fälscher stammen aus Loyola-Lager

Die “Handwerker” haben auch einen Namen. Es waren Franziskus Ribera, Robert Kardinal Bellarmine und Emanuel Lacunza, allesamt Jesuiten, die eine neue Zukunftsversion kreierten und somit vor allem die Evangelikalen in die Irre führten. Es gingen allerdings auch vermeintliche Protestanten zur Hand, die vor allem die Vorentrückungs-Story von Lacunza weiter verbreiteten (Info).

Daniel 9,25-27 einfach umgebastelt

Das (sandige) Fundament für dieses Vorentrückungs-Märchen bietet die neue Interpretation von Daniel 9,25-27. In Vers 25 wird der Ausgangspunkt einer 490-jährigen Phase erklärt, die sog. 70-Jahrwoche (Info). Historisch lässt sich der Startpunkt an das Jahr 457 vChr festmachen. Damals gab der Perser-König Artaxerxes den Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems. Diese Aufbauphase beschreibt Vers 25 in zwei Abschnitten. Einmal 7 Wochen und dann weitere 62 Wochen. Also komplett 69×7 Tage (buchstäblich Jahre) und dies sind 483 Jahre.

Vers 26 erklärt, dass in der Woche nach 483 Jahren, also in der letzten prophetischen Woche, der Messias sterben wird. Es folgt der in diesem Zusammenhang wichtigste Vers 27:
Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel werden Greuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.

Dieser Vers 27 ist die Beschreibung der letzten prophetischen Woche zu dieser Zeit. Die jesuitischen Fälscher deklarierten dies allerdings als eine Zeit in der Zukunft. Sie trennten es einfach ab, warfen es zeitlich nach vorne und erklärten es als eine Woche der Drangsal, in der der “Antichrist” sein Unwesen treibe. Wenn man nur den Taschenrechner zückt, um das Jahr dieser letzten Woche zu berechnen, dann ist erkenntlich, dass die Zukunfts-Variante hanebüchener Unsinn ist.

Jesus Christus leicht zu ermitteln

457 vChr. + 483 Jahre (+1 Jahr, da es kein Jahr “Null” gibt) = 27 nChr!

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Klare Prophetien werden einfach uminterpretiert

Im Jahr 27 nChr, der Beginn der letzten prophetischen Woche, wurde Jesus Christus getauft. Er begann Seinen Dienst. Er wirkte für 3,5 Jahre (halbe prophetische Woche) und wurde bekanntlich gekreuzigt. “In der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen“, so in Vers 27. Mit der Kreuzigung Jesu zerriss der Vorhang zum Allerheiligsten im Tempel. Somit war das gesamte Paket an Opferdiensten beendet.

Nach dem Ablauf der zweiten Hälfte der prophetischen Woche, also weitere 3,5 Jahre, wurde der Apostel Stephanus gesteinigt. Damit war das Fass übergelaufen. Das Evangelium wurde den Judäern weggenommen und ging von nun an auch an die Heiden. Aus Saulus wurde Paulus. Der in Vers 26 beschriebene “künftige Fürst”, war der Feldherr Titus unter dem Römischen Kaiser Vespasian. Die Stadt Jerusalem und der Tempel wurden im Jahr 70 nChr zerstört. Die jesuitischen Apologeten formulierten daraus einen Zukunfts-Antichristen.

Dass die Jesuiten den Vers 27 mit dem tatsächlich angekündigten Jesus Christus in die Zukunft warfen und mit ihrer fantasievollen Umdeutung aus Jesus Christus kurzerhand einen “Antichristen” machten, dürfte ein für diese Clique ein willkommener Nebeneffekt gewesen sein.

Gottes Volk muss da voll durch

Kurz: Es gibt keine geheime Vorentrückung. Es ist zwar eine Trübsalszeit angekündigt, aber die Dauer ist nicht festgelegt, schon gar nicht explizit 7 Jahre. Gemäß Daniel 12 kann man eher von 3,5 Jahren ausgehen. Viel wichtiger ist jedoch, dass allein Matthäus 24,21-22 klarmachen, dass das Volk Gottes diese Drangsalszeit vom Anfang bis zum Ende durchleben müssen.

Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren!
Offenbarung 14,12

Bibelverse aus Schlachter 2000

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