„Von Gott eingegeben“ – Immer mehr Verkünder neuer „Wahrheiten“

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Es werden immer mehr. Selbsternannte Verkünder irgendwelcher „Wahrheiten“ und vermeintliche Propheten. Angetrieben meist von „Eingebungen“ und Träumen, angeblich vermittelt vom Heiligen Geist bzw. Gott. In der Regel selbst davon überzeugt, verlautbaren diese vermeintlich Auserwählten ihre mit Emotionen beladenen Botschaften an eine leider sehr leichtgläubige Zuhörerschaft.

„Göttliche Eingebungen“

Ich hatte kürzlich geträumt, dass…„, oder, „Gott hat mir eingegeben, dass…„. Dies in der Regel in Verbindung mit irgendwelchen Vorhersagen oder grundsätzlichen Lehren. Derlei Aussagen sind immer öfter zu hören bzw. zu lesen von christlich orientierten Leuten, deren Anhängerzahlen in den sozialen Medien gar nicht mal so gering sind. Die häufigen Kommentare hierzu lassen rückschließen, dass auch der Zuspruch bzw. der Glaube an diesen Aussagen groß ist. Wehe, man ist anderer Meinung, begründet dies auch, dann steht man in Windeseile in der Ecke des „Spalters und Hassredners“. Eben ein Merkmal der Gegenwart.

Wenn man pragmatisch und auch fair an derlei geäußerten Weissagungen herangeht, dann verwirft man diese verlautbarten Inhalte nicht pauschal, sofern diese nicht sofort als falsch erkannt werden können. Und genau an diesem Punkt steht oder fällt die verkündete „Eingebung“. Denn die Frage lautet schlicht und einfach, woran verifizieren? Spricht der Verkünder im „Namen des Christentums“, dann ist die Frage sogleich beantwortet. An der Schrift, und nur an der Schrift. Denn weicht die Aussage des „Propheten“ inhaltlich auch nur um ein Strichlein vom geschriebenen Wort ab, dann kann das abgesonderte Paket sogleich in den Reißwolf gesteckt werden.

Propheten oder Schwätzer?

Eigentlich erstaunlich, dass die Anhängerschaft von vermeintlich „Gott-erwählten Propheten“ trotz in der Vergangenheit nicht eingetroffener Vorhersagen noch immer so groß ist. Ein „Qualitätsmerkmal“ des echten Propheten, der tatsächlich die Eingebungen von Gott erhalten hat, ist auch das Eintreffen des Vorhergesagten (falsche und wahre Propheten – Mehr Infos).

Ein derartiges Kennzeichen gilt für verkündete Lehren ebenfalls, denn das geschriebene Wort wird nicht umsonst auch das „ewige Evangelium“ genannt (Offenbarung 14,6), dass Gott durch Seine Propheten als Heilsbotschaft verkündet hat (Offenbarung 10,7). Jegliche Abweichungen vom Wort Gottes begründen die Disqualifikation des „Propheten“.

Propheten kritisch „begutachten“

Wiedergeburt
Neue Türen werden geöffnet

Die Bibel ist eindeutig in der Definition des wahren Propheten, bzw. über das Erkennen von falschen Propheten. Schon zur Zeit Mose und dem alten Israel wurde schriftlich festgehalten, wie derlei Verkünder einzuordnen sind, 5. Moses 18,21-22:
Wenn du aber in deinem Herzen sprichst: »Woran können wir das Wort erkennen, das der Herr nicht geredet hat?«, [dann sollst du wissen:] Wenn der Prophet im Namen des Herrn redet, und jenes Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der Herr nicht geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, du sollst dich vor ihm nicht fürchten!

Ein Zeichen der unsrigen Zeit, dies allerdings auch nachvollziehbar, sind die lauter werdenden Rufe nach „Friede und Sicherheit“. So betrafen die ersten Worte des neu festgelegten Papstes Leo XIV auf dem Balkon über dem Petersplatz im Vatikan die Wünsche für den ersehnten Frieden auf Erden. Wer aber objektiv auf die Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten blickt, erkennt, dass trotz wiederholter Aufrufe und beteuerten Bemühungen für Frieden das exakte Gegenteil zu sehen ist.

Die Konflikte und Kriege auf diesem Planeten fangen nicht erst das Existieren an, wenn die Medien darüber berichten. Man muss sich allerdings selbst darum bemühen, den tatsächlichen Stand der Dinge zu erfahren und sich nicht darauf verlassen, dass einem die Wahrheit gereicht wird wie die Weintrauben, während man sich auf der Komfort-Couch räkelt. Und ja, es kracht, knistert und rumort an allen Ecken und Enden der Welt.

Falsche Verkünder wie eh und je

Der Ruf nach Friede kommt immer gut an, vor allem in den Zeiten der beständigen Unruhen. Ein Phänomen, das schon vor tausenden Jahren die falschen Propheten auf die Podeste lockte, um ihre falschen Versprechungen zum Eigennutz an das Volk brachte. So auch im Volk des alten Israels, Jeremia 6,13-14:
Denn vom Kleinsten bis zum Größten trachten sie alle nach unrechtem Gewinn, und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lügen um. Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!«, wo es doch keinen Frieden gibt.

Damals wie in der Gegenwart. Nur, dass heute auch ein gehöriger Anteil von purem Zynismus eine große Rolle spielt, wenn der Verkünder und vermeintliche Hoffnungsträger von „Frieden und Sicherheit“ gleichzeitig derjenige ist, der die Brandherde der Erde befeuert und auch kräftig Öl nachgießt.

Wie die Schrift belegt, gab es aber auch die echten Propheten. Zu den herausragenden Verkündern des Wortes und auch den Warnungen Gottes zählen Elia, Jesaja, Jeremia, Daniel und Hesekiel. Im Neuen Testament ist es Johannes der Täufer, der von Jesus Christus als der „Größte, der jemals von einer Frau geboren wurde“ bezeichnet wurde (Matthäus 11,11).

Auch zum Thema „Frieden“ muss sich der echte Prophet am Eintreffen seiner Verlautbarungen messen lassen,

Jeremia 28,9:
Der Prophet [aber], der Frieden weissagt, der wird am Eintreffen seines Wortes erkannt als ein Prophet, den der Herr in Wahrheit gesandt hat!

„Zum Gesetz und zum Zeugnis“

Schriftrolle
Das Wort Gottes – Der einzige Maßstab

Propheten wurden von Gott zu Seinem Volk auch mit dem Schwerpunkt geschickt, diese wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Weitgehend vom wahren Evangelium entfernt, ermahnten die Propheten dazu, doch endlich wieder den Willen Gottes zu tun, vom eingedrungenen Götzendienst abzusehen und wieder die Gerechtigkeit anzustreben. Hierzu war es natürlich Voraussetzung, dass die gesandten Propheten die Wahrheit sprachen.

Die Wahrheit gemessen am geschriebenen Wort, und deshalb wie das Eintreffen von Prophetien ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Wenn echte Propheten sprachen, dann:
»Zum Gesetz und zum Zeugnis!« – wenn sie nicht so sprechen, gibt es für sie kein Morgenrot.“ (Jesaja 8,20).

Verkündet ein Prophet etwas, was in der Schrift in dieser Art nicht zu finden ist, bzw. widerspricht sogar dem geschriebenen Wort, dann handelt es sich um einen Hochstapler, nicht aber um einen Gesandten Gottes. Dieser spricht nicht geleitet vom Heiligen Geist, sondern ist ein willfähriger Vasall des großen Widersachers.

Trotzdem Augen und Ohren aufsperren

Es wird voraussichtlich schon in Kürze eine Art „lauter Ruf“ um die Welt gehen. Die Warnung vor dem, was schon bald darauf eintreffen wird. Die Warnung vor einer großen Täuschung, einer großen Verführung derer, die es mit dem geschriebenen Wort nicht sehr genau nehmen, bzw. sich überhaupt nicht darum kümmern, ob das hier und dort Verlautbarte überhaupt der Wahrheit entspricht.

Gott wird keine einschneidenden Dinge, die vor allem ganze Gruppen von Menschen betreffen, einfach so umsetzen bzw. zulassen, ohne dies vorher angekündigt bzw. davor gewarnt zu haben, so in Amos 3,7:
Nein, Gott, der Herr, tut nichts, ohne daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat.

Somit sollten ganz besonders in unserer Gegenwart die Ohren und Augen ganz weit geöffnet werden, stets mit kritischem Blick und das Wort Gottes als Maßstab, um derlei Verlautbarungen auch zu vernehmen. Hier setzen vor allem die zahllosen Manöver der Ablenkungen an, um den Menschen möglichst wenig Spielraum und Zeit zu belassen, sich überhaupt darüber Gedanken zu machen. Hier ist aber der individuelle Mensch selbst gefragt, wie dieser seine persönlichen Prioritäten setzt.

Der Drang zur Wahrheitsfindung

TV-Konsum
So geht Wahrheitsfindung NICHT

Die Liebe zur Wahrheit ist der große Motivator, sich um die tatsächlich relevanten Dinge kümmern zu wollen. Nur sehr wenigen dürfte überhaupt bewusst sein, was eigentlich auf dem Spiel steht. Es gibt nur zwei „Optionen“, entweder ewiges Leben oder ewiger Tod (die Nicht-Existenz, die ewig brennende Hölle ist eine Fabel – Info).

„Es gibt nichts Neues unter der Sonne“, so der weise Salomon. Die Überbringer der guten Nachrichten sind willkommen, die Botschafter des Tadels dagegen verhasst. Von Gott gesandte Propheten waren nie gerne gesehen. Sie wurden gemieden, ausgelacht, verjagt, verfolgt und auch umgebracht. Wenn ein Prophet auch heute nur das verkündet, was die Leute im Allgemeinen gerne hören, sie in ihrem Lebenswandel bestätigt, dann kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass es sich auch mit einem Solchen um einen Hochstapler handelt.

Die Zeit, die in 2. Timotheus 4,3-4 beschrieben ist, ist schon längst da:
Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.

Würden sich diese Menschen um die Wahrheit kümmern wollen, dann läsen sie auch die Ankündigung in 2. Thessalonicher 2,11-12:
Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so daß sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.

Meist selbst davon überzeugt

Hierzu muss jedoch betont werden, dass längst nicht jeder selbst ernannte Verkünder von christlich angestrichenen Fantasiegeschichten vorsätzlich täuschen möchte. In der Regel ist dieser selbst getäuscht und von seiner eigenen erzählten Version mit „bestem Wissen und Gewissen“ überzeugt. Eine Unterscheidung, ob aus eigenem Irrglauben oder mit Vorsatz, ließe sich bereits dadurch vornehmen, ob der „Prophet“ aus seinen Verkündigungen Kapital schlagen will.

In beiden Fällen jedoch ließe sich festmachen, dass es mit der Wahrheitsliebe nicht sonderlich gut bestellt sein kann. Wer lediglich in der Bibel herumstochert, um einzelne Verse herauszupicken, welche die irrtümliche Lehre punktuell unterstützen mögen, ohne sich aber um das Gesamtbild zu kümmern, wird am Ende vor einem großen Scherbenhaufen stehen.

Die zwei Hauptmerkmale des echten Propheten sind:
– Vorherige Prophetien müssen eintreffen / eingetroffen sein
– Der Prophet verkündet getreu dem geschriebenen Wort (keine Abweichungen)

Glauben & Emotionen? Eher fehl am Platz

Derlei geistige Eingebungen sind durchaus ernst zu nehmen, und da sollte sich ein jeder selbst an die Nase fassen. Diese „Erleuchtungen“ mögen auch ein gutes Gefühl bescheren, eine Art Sicherheit vermitteln, aber eben jene gilt es ganz besonders kritisch zu betrachten. Das Ausnutzen von Emotionen gehört zu den Favoriten des Waffenarsenals des großen Widersachers. Nüchtern und pragmatisch sind jegliche Eingebungen anhand des geschriebenen Wortes zu prüfen. Es ist und bleibt ein geistlicher Kampf bis zum Schluss.

Den Glauben direkt mit Emotionen zu verbinden, erweist sich in aller Regel als ein sehr schlechter Ratgeber. Man glaubt, ja, aber man glaubt letztendlich an Irgendwas, nicht aber an das geschriebene Wort, wenn dieses doch sichtbar dem eigenen Empfinden widerspricht. Wie „knochentrocken“ Paulus das Thema wahrer Glaube behandelt, belegen die relativ bekannten Verse Galater 5,22-23:
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.

Angsthase
Evangelium ist weder flauschig noch leidenschaftlich

Von Gefühlswallungen oder Leidenschaft keine Spur. Der Heilige Geist wirkt, das Resultat am Menschen ist sichtbar, aber Emotionen? Nein, trocken wie ein Zwieback in der Mittagssonne schreibt Paulus: „Es gibt dagegen kein Gesetz„!

Nirgends sprechen die Apostel und auch Jesus Christus darüber, den Heiligen Geist auf irgendeine Weise zu „spüren, fühlen, zu empfinden“. Daher, jegliche „Gefühle“ zum Glauben unbedingt pragmatisch behandeln und an der Schrift prüfen. Paulus warnt mit Nachdruck davor, etwas anderes anzunehmen als das geschriebene Wort, zweifach, Galater 1,8-9:
Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!

Populäre Irrtümer

Zu den heute weit verbreiteten und von falschen Propheten getragenen, aber anhand der Schrift leicht widerlegbaren Irrtümern, gehören:


Herr, wer darf weilen in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg?
Wer in Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet von Herzen;
wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge, wer seinem Nächsten nichts Böses tut und seinen Nachbarn nicht schmäht;
wer den Verworfenen als verächtlich ansieht, aber die ehrt, die den Herrn fürchten; wer, wenn er etwas zu seinem Schaden geschworen hat, es dennoch hält;
wer sein Geld nicht um Wucherzinsen gibt und keine Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen; wer dies tut, wird ewiglich nicht wanken.

Psalm 15

Bibelverse aus Schlachter 2000

„Von Gott eingegeben“ – Immer mehr Verkünder neuer „Wahrheiten“
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