Die Wiedergeburt im Christentum ist von außerordentlicher Wichtigkeit. Doch wie in Jesu Zeiten verstehen viele Gläubige den „wiedergeborenen Christen“ offenbar völlig falsch.
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Wiedergeburt wohl schwer missverstanden
Die Aussage Jesu Christi, dass nur für den Wiedergeborenen das Tor zum Himmelsreich offen steht, hat schon damals wohl über den meisten Köpfen der Zeitgenossen ein leuchtendes Fragezeichen hinterlassen. Sogar die „hoch angesehenen“ und über jeden Zweifel erhabenen Pharisäer haben die dargestellte „Wiedergeburt“ nicht verstanden.
So in Johannes 3,3:
„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!“
Der Pharisäer Nikodemus fragte nach, wie es denn möglich sei, wiedergeboren zu werden. Man könne als Erwachsener nicht einfach wieder in den Mutterschoß zurückkehren. Den geistlichen Aspekt hat Nikodemus dabei völlig ausgeblendet. Dabei war es von Jesus Christus sinnbildlich beschrieben. Die Wiedergeburt geschieht durch die Annahme Jesu Christi, Buße, Bitte um Sündenvergebung, den symbolisierten Tod und die ebenso symbolische Wiederauferstehung durch die Taufe. Man übergibt das eigene Leben Jesus Christus völlig. Die Selbstgerechtigkeit der Pharisäer hat derlei Sichtweise und damit auch Erkenntnisse konsequent verhindert. Entsprechend lehrten diese den Menschen auch die „Gesetzlichkeiten“, ohne dass man sich unbedingt selbst daran hielt.
Gesetzlichkeit ist dem Erlebnis gewichen
So wie damals ist es auch heute, nur mit dem Unterschied, dass die „Gesetzlichkeit“ nun durch „Erlebnis“ ausgetauscht ist. Man muss den Glauben „fühlen“ und die „Erleuchtung“ erleben können. Die nach dem 2. Vatikanischen Konzil in den 1960-er Jahren so richtig losgetretene charismatische Bewegung hat dabei ganze Arbeit geleistet. Das spiegelt sich heute an den Christen wider, die sich „wiedergeboren“ fühlen, aber von Jesus Christus und Seinem Erlösungsweg offenkundig keine Ahnung haben.
Minderheit glaubt an sündloses Leben Jesu Christi
Das zeigt sich an jüngst veröffentlichten Ergebnissen einer vom „The American Worldview Inventory 2023“ durchgeführten Studie in den USA. Demnach glauben nur noch 44 Prozent der befragten „wiedergeborenen Christen“ an ein sündloses Leben Jesu Christi. In der vorangegangenen Umfrage im Jahr 2020 lag der Anteil bei 58 Prozent, wie „The Christian Post“ berichtete. Der Glaube an ein Leben Jesu, ohne dass Er eines der Gebote übertrat, sank somit in den vergangenen Krisen-Jahren weiter ab.
Erlösungsweg ist klar und einfach
Das Ergebnis ist eigentlich der Hammer. Eine weitere notwendige Frage wäre gewesen, wie diese Befragten mit dem Glauben an einen sündigen Jesus Christus die „Wiedergeburt“ überhaupt definieren. Das bereits im Alten Testament geforderte „makellose einjährige Lamm“ als Sühneopfer symbolisierte schon damals den ebenso makellosen Jesus Christus. Eine einzige Sünde Jesu hätte ausgereicht, um den einzig möglichen Erlösungsweg bei Beibehaltung der Gerechtigkeit Gottes zu vernichten. Es hätte keine Alternative gegeben und die Menschheit wäre hoffnungslos verloren gewesen. Nur durch Seine Unschuld („Makellosigkeit“) hat Jesus Christus mit Seinem eigenen Opfer sich das Recht erkauft, uns sündhafte Menschen bei Bewahrung der Gerechtigkeit begnadigen zu können.
Wer sich „wiedergeborener Christ“ nennt und davon ausgeht, dass Jesus Christus – womöglich auch nur als ein Religionsstifter wie viele andere auch – durchaus sündhaft durch Sein relativ kurzes Leben schritt, hat das Evangelium schlicht nicht begriffen. Bei gefühlsbeladener Schwärmerei anstatt Glauben tritt das Wort Gottes (=Bibel) ohnehin an hinterer Position. Bei diesen „Gläubigen“ scheint es sich mit einer emotionalen „New Age-“ durchzogenen Christenheit zu handeln.
Bibelverse aus Schlachter 2000