Ostasien ist bekannt für ein dynamisches Leben. Das trifft durchaus zu, auch auf dem Gebiet der Religionen. Die Entwicklungen in Fernost sind weitaus lebhafter als in den Gebieten mit „westlichen Werten“. Das Potenzial für das Vermitteln „neuer Ideen“ im Glauben ist sehr groß.
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Viel Dynamik in Ostasien
Bei der Betrachtung der Entwicklungen der Religiosität bei den Menschen ist man dazu geneigt, lediglich das Christentum in der näheren Umgebung in den Fokus zu nehmen. Der Blick über den Tellerrand hinaus bis zum „Fernen Osten“ zeigt auf diesem Gebiet aber eine durchaus dynamischere Entwicklung als in den Regionen mit „westlichen Werten“. Während in Deutschland das markanteste Merkmal der Entwicklungen im Glaubensleben der Menschen die Massenflucht aus den evangelischen und katholischen Kirchen beschreibt, herrscht in Ostasien ein reger Wechsel von der einen Religion zur anderen vor. Die „Wechselrate“ liegt in Ostasien im Maximum bei 53 Prozent (Japan), während die im Jahr 2017 festgestellte höchste Rate mit 38 Prozent in Europa die Niederlande markierte.
Große „Wechselbereitschaft“
Das Umfrageinstitut Pew Research Center hat die Entwicklungen in der Religiosität und Spiritualität in Ostasien genauer unter die Lupe genommen (Quelle). Zentren der Umfragen waren Südkorea, Japan, Taiwan, Hongkong und für Südost-Asien Vietnam. Demnach zählt der Umfang der Konversionen von einer Glaubensrichtung zu einer anderen zu den größten der Welt.
Das gilt auch für den quasi Ausstieg aus einer Religion hin zu einer gewissen Religionslosigkeit, aber mit Beibehaltung einer Spiritualität. In den wirtschaftlich florierenden Regionen wie Südkorea und Hongkong hat rund die Hälfte der heute Erwachsenen die Religion, mit der sie aufgewachsen sind, inzwischen verlassen. Sie landeten entweder bei einer anderen Religion oder stiegen aus ihr aus.
Christenanteil schrumpft
Eine „Negativ-Bilanz“ resultiert in Südkorea und Hongkong bei den Christen. Deutlich mehr Erwachsene haben das während der Kindheit gelebte Christentum verlassen als diejenigen, die sich für das Christentum entschieden haben. Mehr als ein Drittel der Menschen in den beiden genannten Regionen sehen sich inzwischen keiner Religion mehr angehörig.
Obwohl der Anteil der „Religions-Aussteiger“ generell sehr hoch ist, bleibt ein Großteil dennoch spirituell. In Japan und Taiwan zünden nach wie vor rund 80 Prozent aller Erwachsenen für die Ehrung ihrer Vorfahren ein Räucherstäbchen an.
In Südkorea zählt sich mit 32 Prozent fast ein Drittel der Menschen dem Christentum zu. In Taiwan liegt der Anteil bei lediglich 7 Prozent. Noch weniger Christen leben anteilig in Japan, mit gerade mal 2 Prozent. In Vietnam liegt der Anteil der Christen bei 10 Prozent.
Das Besondere in Ost- und Südasien ist, dass sich viele Menschen keiner Religion zugehörig fühlen, aber dennoch Zeremonien und Rituale praktizieren, die eindeutig der Praxis einer Religion zugeordnet werden können.
Innerhalb der christlich orientierten Menschen weist Südkorea mit 51 Prozent den größten Anteil derjenige auf, die sich als evangelikal oder wiedergeboren bezeichnen. In Vietnam liegt der Anteil der Evangelikalen bzw. Wiedergeborenen bei 44 Prozent, in Taiwan bei 8 Prozent und in Hongkong bei 36 Prozent. Es sind auch die Christen, die im Vergleich mit anderen Religionen, ihren Glauben am ausgeprägtesten für „sehr wichtig“ bezeichnen. In Ostasien liegt der Anteil der Buddhisten, die ihre Religion für wichtig erachten, bei nur noch knapp 20 Prozent. Es sind auch die Christen, die sich über den Sinn des Lebens, über das Weshalb und Warum Gedanken bereiten.
Es liegt auf der Hand, dass die heute christlichen Erwachsenen in Ostasien in ihrer Kindheit eher eine christliche als eine buddhistische Schule besuchten.
Großes Potenzial vorhanden
Unabhängig von der Religion oder überhaupt einer Religionszugehörigkeit ist das Potenzial für die „spirituelle Führung“ der Menschen in Ostasien sehr groß. Der Glaube an „einen“ Gott, bzw. einer übernatürlichen Macht ist stark ausgeprägt. In Hongkong liegt der Anteil der Menschen, die an einer höheren Macht glauben, bei 77 Prozent, in Japan bei 64 Prozent, in Südkorea bei 60 Prozent, in Vietnam bei 59 Prozent und in Taiwan sogar bei 90 Prozent. Dem gegenüber stehen die jeweiligen Gruppen, die sich keiner Religion angehörig sehen. In Hongkong bei 61 Prozent, in Japan bei 42 Prozent, in Südkorea bei 52 Prozent, in Vietnam bei 48 Prozent und in Taiwan bei 27 Prozent.
Bei der Hand nehmen dürfte einfach sein
Das Gros der Menschen in Ostasien glaubt an eine höhere Macht, aber insgesamt knapp die Hälfte dieser Menschen gehört keiner Religion an und ein Großteil betätigt sich dennoch spirituell. Dazu zeigt sich eine rege „Wechselbereitschaft“.
Das sieht direkt nach einem einfachen Spiel für diejenigen aus, die die Menschen von einer als „notwendig erklärten“ Religion überzeugen wollen. Unterstützt durch entsprechend geschaffene widrige Umstände im Alltagsleben. Zu den möglichen Favoriten zählte, weil es sich ohnehin längst anbietet, der Natur- bzw. Klimaschutz, bzw. die Erhaltung der Schöpfung, wie es eben am besten passt (Info).
Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen.
Matthäus 24,14
Bibelverse aus Schlachter 2000