Die römisch-katholische Kirche reiht nach der noch immer nicht abreißen wollenden Kette aus bekannt gewordenen Missbrauchsfällen ein weiteres Maßnahmenpaket ein. In Australien soll jetzt ein Verhaltenskodex bei den Verantwortlichen für einen weiteren Schutz vor Übergriffen bieten.
Inhalt / Content
Ein Kodex als Prävention gegen Missbrauch (?)
Die römisch-katholische Kirche hat in Australien ein neues Maßnahmenpaket gegen den Missbrauch Schutzbefohlener verabschiedet. Nun soll ein ausgearbeiteter Verhaltenscodex für korrektes Verhalten der verantwortlichen Mitarbeiter in dieser Kirche vorbeugend gegen Übergriffe auf die Anvertrauten sorgen.
Mit Maßnahmen den EV-Kirchen voraus
Mit Spannung hat diese Kirche den Missbrauchsbericht der evangelischen Kirchen in Deutschland abgewartet und man glaubte angesichts der katastrophalen Zustände (Info) innerhalb der einstigen protestantischen Kirchen fast eine Art beruhigte katholische Kirche erkennen zu können, da sie auf dem Feld der notorischen Missbrauchsfälle jetzt nicht mehr auf weiter Strecke alleine dasteht. Prompt folgten Darlegungen, wie sehr man in der römischen Kirche nun um Präventivmaßnahmen umsorgt sei, während die evangelischen Töchter noch ihr völlig ramponiertes Heil bejammern.
Ein Verhaltenskodex sorge nun für Ordnung
Eine solche Präventivmaßnahme ist auch der Verhaltenskodex für die katholischen Diözesen in Australien. Verabschiedet von der Australischen Katholischen Bischofskonferenz (Quelle). Dieser Kodex soll jetzt derlei Vergehen vorbeugend entgegenwirken. Anhand der neuen Richtlinien wolle man das Verhalten der Mitarbeiter leiten, formen und stärken. Eine dieser Regel besagt, dass Verstöße „im Rahmen des Beschwerdemanagements“ behandelt werden müssen.
Die Bischöfe bekräftigten, dass der ausgearbeitete Verhaltenskodex den „nationalen katholischen Safeguarding-Standards“ entspreche. Damit wolle die Kirche die „Kultur des Schutzes“ fördern und im kirchlichen Bereich einen „Mentalitätswandel“ erreichen.
Eine Frage der Mentalität?
Damit haben die bischöflichen Verantwortlichen dieser Institution wohl genau das ausgesprochen, was man bisher nur vermuten konnte. Es handelt sich offensichtlich um eine Frage der Mentalität. Dieser Art von Mentalität in Bezug zu sexuellen Missbräuchen Schutzbefohlener ist bereits eine mafiöse Struktur attestiert worden (Info).
Wirklich ernst kann dieser „Verhaltenskodex“ daher nicht genommen werden. Eine festgefahrene Struktur wird nicht dadurch aufgebrochen, wenn ein neuer Kodex lediglich vorschreibt, bei der Tat ein freundliches Gesicht aufzusetzen. Eher handelt es sich um eine weitere populäre Alibi-Maßnahme im Rahmen des vorbildlichen Handelns im „Präventiv-Wettbewerb“ mit den noch immer „geschockten und handlungsunfähigen“ evangelischen Kirchen.
Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!
Matthäus 25,40
Bibelverse aus Schlachter 2000