Die auf Astrophysik getrimmte Wissenschaft setzt sich in den nächsten Tagen in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaft im Vatikan für geistige Anstrengungen über „wahre Natur von Raum und Zeit“ zusammen. Neueste Erkenntnisse über das „aktuelle Wissen“ bedürfen offenbar einer Revision. Zeit für neue Fiktionen, Narrative und glaubensbasiertes Wissen.
Inhalt / Content
- 1 Dynamisches Wissen stets statisches Narrativ
- 2 Wissenschaftliches Aussehen
- 3 Geistlich, jesuitische Wissenschaft
- 4 Aktueller „Wissensstand“ zum Urknall
- 5 Laufende Revisionen notwendig
- 6 Motiviertes Modellieren
- 7 Die priesterliche Wissenschaft
- 8 Päpstliche Anerkennung
- 9 Hauptsache dem Evangelium entgegen
- 10 Vatikan hält eine Konferenz ab
- 11 Neue Fiktionen notwendig
Dynamisches Wissen stets statisches Narrativ
Die Wissenschaft „weiß“ immer nur solange, bis neue Erkenntnisse gewonnen wurden und daraus ein neues „Wissen“ definiert wird. Das „Wissen wird geschaffen“, daher beschreibt in der deutschen Sprache „Wissenschaft“ den tatsächlichen Werdegang des stets „temporären Wissens“ eigentlich ganz gut.
Die Wissenschaft unterliegt gewissen Kriterien, um überhaupt als Wissenschaft bezeichnet werden zu dürfen. Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählen Ehrlichkeit, Objektivität, Reliabilität, Validität, Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit. Sind diese Kriterien auch im Einzelnen nicht erfüllt, so kann nicht mehr von Wissenschaft gesprochen werden, sondern im besten Falle nur von einer sogenannten Geisteswissenschaft.
Es werden Hypothesen und vielleicht sogar Theorien aufgestellt. Diese bestehen lediglich aus Überlegungen und erklären, wie es sein könnte. Bei derlei Vorgehen ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein in der „Wissenschaft anerkanntes“ Gedankenkonstrukt aufgrund „völlig überraschend“ neuen Entdeckungen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt.
Dennoch werfen die Vertreter dieser Zunft heute mit Vorliebe alles in den gemeinsamen, mit „Wissenschaft“ etikettierten Topf. Was als „allgemein anerkannt“ deklariert wurde, gilt als gesicherte Erkenntnis. Es ist aber nur das, was es tatsächlich ist, eine reine Glaubensfrage. Passt dieses geisteswissenschaftliche Gegenwarts-Wissen auch noch in ein aktuelles, für die Gesellschaft definiertes Narrativ, dann läuft der Zweifler direkt Gefahr, als ein „Ketzer der Wissenschaft“, also „Wissenschaftsleugner“ gebrandmarkt und sogar als für das Allgemeinwohl gefährlich erklärt zu werden. Die naturgemäß nicht objektive Geisteswissenschaft geht sogar so weit, neue Entdeckungen, die das bisherige „Wissensnarrativ“ vollkommen widerlegen, als „Out-of-place artifact (OOPA)“ zu deklarieren und sie auf möglichst nimmer wiedersehen in den Archiven verschwinden zu lassen.
Wissenschaftliches Aussehen
Auch schreckt die „Wissenschaft“ nicht davor zurück, für physikalisch unmögliche Zustände kurzerhand überzeugende Begriffe zu schaffen. Damit soll der Anschein einer nachvollziehbaren Objektivität aufrecht gehalten werden. Ein sich stets ausdehnendes Weltall muss schließlich gestern kleiner als heute gewesen sein. Gedanklich zurückverfolgt (Geisteswissenschaft) muss das Weltall folgerichtig zu einem sehr frühen Zeitpunkt lediglich ein winziger Punkt ohne jegliche Ausdehnung gewesen sein. Also „unendlich klein“. Für den Mathematiker durchaus verwendbar, aber für den Physiker eine Unmöglichkeit.
Nennt man diesen unmöglichen Zustand jedoch einfach „Singularität“, dann hört sich das wiederum sehr wissenschaftlich an. Da auch die empirisch nachweisbare Thermodynamik (echte Wissenschaft), konkret die Entropie, einen gewaltigen Strich durch die geisteswissenschaftlich festgelegte Urknall-Theorie zieht, haben sich die „Wissenschaftler“ dadurch gerettet, indem sie postulierten, dass Weltall sei aus dem Nichts entstanden. Die Entropie erzwingt im Fall eines Urknalls zum Anfangszustand eine perfekte Ordnung, wie auch immer dieser Anfang aussehen möge (weitere Infos).
Eine solche perfekte Ordnung setzte allerdings einen Urheber voraus, und dieser muss zwingend intelligent sein. Wie peinlich. Das darf nicht sein. Wenn vorher dagegen „Nichts“ war, dann ist nachher „Alles“ möglich. Hier erscheint das für den Urknall auch definierte „Uratom“ als bereits überholt. Denn ein „Uratom“, was auch immer dieses geistige Konstrukt darstellen soll, ist „Etwas“ und nicht „Nichts“. Das „Nichts“ ist dagegen sehr praktisch und vor allem universell. Ehrlichkeit, ein Kriterium für echte Wissenschaft? Schwamm drüber.
Geistlich, jesuitische Wissenschaft
Bei einer derartigen Konzentration an geistiger Vorstellungskraft ist es daher nicht überraschend, dass der Erfinder der Urknall-Theorie ein katholischer Geistlicher war. Der Belgier Georges Edouard Lemaître (1894 bis 1966), ein gelehriger Schüler der Jesuiten, in 1923 zum Priester geweiht, postulierte in 1927 erstmalig in der Fachzeitschrift „Annales de la Société scientifique de Bruxelles“ seine Gedankengänge über ein expandierendes Universum.
Eine Beschreibung, die oft irrtümlich noch dem Astrophysiker Edwin Hubble (USA) zugeschrieben wird. Hubble entdeckte jedoch „nur“, dass sich die Galaxien von uns entfernen und die Fluchtgeschwindigkeit mit dem Abstand der Galaxie zur Erde weiter zunimmt. Daraus berechnete Hubble eine Konstante. Die Theorien des Belgiers mit jesuitischer Bildung passten derart gut ins Weltbild der römischen Kirche, dass Lemaître letztendlich vom Papst zum Leiter der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt wurde.
Aktueller „Wissensstand“ zum Urknall
Die derzeit zur Geltung gebrachte Urknall-Theorie beschreibt einen „Urknall“, bei dem aus dem „Nichts“ in kürzester Zeit „Alles“ entstand. Es kam zu einer explosionsartigen Ausdehnung des Weltalls (kosmische Inflation). Nach rund 300.000 Jahren war die „Ursuppe“ bereits so weit abgekühlt, dass sich die ersten Atome bildeten, konkret Wasserstoff und in kleineren Anteilen auch Helium. Das Weltall wurde erstmals „durchsichtig“.
Aufgrund der Gravitationskräfte begannen die einzelnen Atome Klumpen zu bilden. Die Dynamik der gravitativen Vereinigung nahm zu und es bildeten sich die ersten Sterne und daraus wiederum die ersten Galaxien. Allerdings ist trotz allen „Wissens“ noch immer unbekannt, wie sich Galaxien überhaupt bilden konnten. Nichtsdestotrotz „wusste“ man, dass die ersten Galaxien ungefähr 1 Milliarde Jahre nach dem Urknall gebildet wurden. Nach gegenwärtigem „Wissensstand“ fand der Urknall vor rund 13,6 Milliarden Jahren statt.
Laufende Revisionen notwendig
Mit dem Einsatz verbesserter Beobachtungstechnik entdeckte man überraschend Galaxien mit einer Fluchtbewegung (Rotverschiebung des Lichts), die eine Entstehung schon rund 800 Millionen Jahre nach dem Urknall beschreiben. Die ersten Galaxien waren somit früher entstanden „als gedacht“, so die eine Theorie über die Theorie. Das Weltall könnte älter sein „als gedacht“, so die andere Theorie über die Theorie. Mit dem James-Webb-Teleskop hat die „Wissenschaft“ eine neue Dimension an Auflösungsvermögen zur Verfügung und prompt entdeckte man die „bisher ältesten Galaxien“ mit einem bisher „nicht gekannten“ Alter. Nur noch 500 Millionen Jahre nach Urknall. Früher „als gedacht“, oder Weltall noch älter „als gedacht“, so die überraschten Forscher.
Nicht zu vergessen, dass es sich mit der sichtbaren bzw. beobachtbaren Materie um nur gut 20 Prozent der gesamten Masse im Universum handelt. So lautet zumindest der gegenwärtige „Wissensstand über die Theorie“. Da die Galaxien in ihrem beobachtbaren Zustand gemäß empirisch nachweisbaren physikalischen Gesetzen niemals existieren könnten, fügte die „Wissenschaft“ eine „notwendig dunkle Materie“ hinzu.
Da sich das Weltall gemäß aktuellem „Wissensstand über die Theorie“ immer schneller ausdehnt, obwohl dies gemäß empirisch nachweisbaren physikalischen Gesetzen niemals möglich sein könnte, fügte die „Wissenschaft“ eine „notwendig dunkle Energie“ hinzu. Beide „Dunkel-Größen“ nehmen, damit das Modell wieder funktionieren könnte, knapp 80 Prozent des Materiellen (Energie ist Äquivalent von Materie, E=mc2) im gesamten Universum ein. Man könnte auch sagen, dass mit dem Fortschreiten der Forschung der Anteil der unbekannten Größen überproportional angestiegen ist.
Motiviertes Modellieren
Die Forscher stehen vor einem ordinären Nachtisch-Wecker. Sie können die Bewegung der Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger beobachten, erkennen die Ziffern und hören es täglich um 08:05 morgens läuten. Sie haben aber keine Idee, wie dies alles funktionieren könnte. Der Blick ins Innere der Uhr ist verwehrt. Nun setzen sich die geistigen Größen zusammen und basteln sich Modelle, mit dem Ziel, die regelmäßigen Bewegungen der Zeiger und die komplexen Abläufe irgendwie zu erklären. Das wird als Wissenschaft bezeichnet.
Die priesterliche Wissenschaft
Alleine die Rahmenbedingungen verdeutlichen auch einem „normalsterblichen“ Menschen, ohne akademische Konditionierung, dass es sich mit den Forschungsergebnissen weniger um Wissenschaft im eigentlichen Sinne handelt, sondern vielmehr um eine Bedienung vordefinierter Ideologien. Und diesen hat man gefälligst zu glauben. Des Priesters Soutane, Chorhemd und Stola ist des Wissenschaftlers weißer Kittel. Unangreifbarer und unfehlbarer Verkünder des dogmatischen Glaubens. Ebenso glaubensbasiert wie die offizielle Festlegung der „Klima-Angelegenheit“ als eine Religion (Info).
Man muss sich nur einmal vergegenwärtigen, dass einem Studenten für Astrophysik noch vor 10 Jahren mit der Antwort von Galaxien-Entstehungen rund 500 Millionen Jahren nach dem Urknall der Rotstift angesetzt worden wäre. Der Student wäre vor 10 Jahren bei der Prüfung durchgefallen. Heute dagegen läge er „goldrichtig“. Mit diesem „Wissen“ vor einer Dekade eine Doktorarbeit geschrieben und im Anschluss einen Lehrstuhl erhalten. Auf Sand gebaute „Wissenschaft“.
Päpstliche Anerkennung
Papst Pius XII erklärte am 23. November 1951 offiziell, dass die Urknalltheorie mit dem Schöpfungsbericht der Bibel vereinbar sei. Der Urknall sei die Schöpfung selbst. Daran hänge selbstverständlich auch die ähnlich gestaltete „Wissenschaft“ der von Charles Darwin postulierten Evolution. Auch Papst Franziskus, ein Jesuit, hielt an den Thesen der Wissenschaften fest. Gegenüber der hauseigenen Akademie der Wissenschaften erklärte Franziskus Ende Oktober 2014, dass es durchaus annehmbar sei, Urknall und Evolution als Tatsachen zu betrachten.
Der Urknall sei der Beweis für die Existenz eines Schöpfers. „Wenn wir in der Genesis über die Schöpfung lesen, dann stellen wir uns Gott möglicherweise als einen Magier mit einem Zauberstab vor, dem keine Grenzen gesetzt sind“, so Franziskus. Dem sei allerdings nicht so, denn „er schuf Menschen, die sich dann nach den gottgegebenen, ihnen innenliegenden Vorgaben entwickelten, um die Erfüllung zu erreichen.“
Hauptsache dem Evangelium entgegen
„Laßt uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich;„, so in 1. Mose 1,26. Dass auch der Papst damit Gott zu einem gemeinsamen Vorfahren des Menschen und Affen, wie immer dieses in der Evolutions-Hypothese vorangestellte Wesen auch aussehen möge, erklärt, überrascht hierbei nicht. Denn an anderer Stelle der Bibel steht über das Papsttum geschrieben: „Und er wird [freche] Reden gegen den Höchsten führen“ (Daniel 7,25), und „Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das große Worte und Lästerungen redete“ (Offenbarung 13,5). Es liegt somit in der Natur des Pontifex Maximus, wenn auch gut versteckt, Hohn und Spott Gott gegenüber zu üben (Info).
Man kann direkt mutmaßen, dass die wissenschaftliche Hypothese über die Entstehung des Universums auch hätte völlig anders aussehen können, sofern ein solches Modell auch einigermaßen in sich logisch erschiene. Hauptsache, sie steht gegen den Schöpfungsbericht des Evangeliums. Und wenn sich auch Hohn und Spott dem Schöpfer gegenüber mit einbauen lassen, „umso besser“.
Vatikan hält eine Konferenz ab
Offenbar ist es nach den neuesten Entdeckungen und den daraufhin notwendigen Revisionen der gegenwärtigen „Wissensstände“ notwendig, über diese Angelegenheit erneut zu sprechen. Es findet eine wissenschaftliche Konferenz im Vatikan statt. Im Zentrum der Diskussionen stehen Urknall und „Schwarze Löcher“ (Quelle). Es sei schließlich mehr als nur eine Frage der Philosophie. Man wolle herausfinden, was denn die wahre Natur von Raum und Zeit sei. Na, dann viel Glück, und vor allem zahlreiche kreative Ideen.
Passend dazu der Titel der vom 16. bis 21. Juni 2024 stattfindenden Konferenz: „Schwarze Löcher, Gravitationswellen und Raum-Zeit-Singularitäten“. Da ist sie wieder, die „Singularität“. Die wissenschaftlich klingende Bezeichnung für physikalisch Unmögliches, also neben dem Urknall auch das Innerste eines Schwarzen Lochs betreffend. Die (päpstliche) Wissenschaft setzt sich somit wieder einmal mit etwas auseinander, was gar nicht existieren kann, anstatt diesen Fakt, diese Realität anzuerkennen und die bisherige Theorie ad acta zu führen.
Neue Fiktionen notwendig
Franziskus brachte es eigentlich schon auf den Punkt, als er verkündete, es ginge in Ordnung, an Urknall und Evolution zu glauben und diese als Tatsache zu behandeln. Exakt diese Formulierung definiert die Fiktion. Eine Fiktion ist in Wahrheit etwas nicht Bestehendes, das als bestehend behandelt wird. Eine Schein-Realität, wie sie im Alltag innerhalb der Gesellschaft nicht nur gelegentlich auftaucht, sondern allgegenwärtig ist.
Man darf gespannt darauf sein, wie die teilnehmenden Forscher in den wohnlichen Räumlichkeiten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaft anhand ihrer geistigen Anstrengungen die „Wirklichkeit“ neu modellieren werden.
Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«
1. Korinther 3,19
Bibelverse aus Schlachter 2000