Heute herrscht das überwiegende Bild vor, mit den USA handelte es sich um ein von Grund auf christliches Land. Die Strukturen müssten „zurückkehren zu ihren christlichen Wurzeln“. Dabei haben diese niemals existiert. Ein verwirrendes Narrativ, das die Menschen direkt in die Tentakel der römisch-katholischen Kirche treibt.
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Die USA auf christlichem Fundament?
Die Vereinigten Staaten von Amerika seien von Grund auf eine christliche Nation und dies müsse wieder hergestellt werden. Eine von US-Präsident Donald Trump eingerichtete „Glaubensbehörde“ soll die Diskriminierung des Christentums beenden und den vom Staat repräsentierten christlichen Glauben wieder in ihrer bisherigen Form herstellen. Dieses Narrativ ist vorherrschend in der äußerst „religiös“ ausgerichteten Politik von Donald Trump und seine große Fangemeinde aus schwer nationalistisch veranlagten Gläubigen, die sich als evangelikale Christen bezeichnen.
Suggerierter Tenor ist, dass die USA in ihrem Ursprung auf christlichen Fundamenten gestanden sei. Eine Darstellung, wie sie gar nicht falscher sein kann. Denn die USA und insbesondere ihre Verfassung sind keineswegs auf Werte oder gar Vorgaben des Christentums gegründet worden. Dieses „Nichts-Christentum“ wurde von den Gründungsvätern der USA sogar explizit hervorgehoben.
Bewohner christlich – Staatsform neutral

In der Tat waren die USA unmittelbar nach ihrer Gründung im Jahr 1776 christlich. Aber nicht in ihrer Staatsform, sondern schlicht aufgrund des sehr hohen Anteils von Christen aus unterschiedlichen Konfessionen. Überwiegend evangelikal-lutherisch aus Baptisten, Methodisten, Calvinisten, etc. Nur eine kleine Minderheit war römisch-katholisch. Das liegt in der Natur der Sache, denn die erste Welle der Einwanderung in der ersten Hälfte des 17ten Jahrhunderts bestand überwiegend aus dem alten Europa geflüchteten Protestanten. Die Flucht aus der Blutlache der bis dahin nicht enden wollenden Tyrannei der römischen Kirche gegen alles und jeden, die sich ihr nicht unterwarfen.
Allerdings war die Kirche Roms bereits zu Gründungszeiten der USA vor Ort aktiv präsent. Ihre militärische Speerspitze, der Jesuitenorden, gründete am 04. Juli 1776 den Bundesstaat Maryland und errichtete damit einen ersten fixierten Außenposten Roms inmitten den USA. Heute beherbergt Maryland nicht nur die Hauptstadt Washington DC, sondern auch die „geistige Eliten-Schmiede“ Georgetown University, eine durch und durch mit jesuitischer Philosophie durchzogene Indoktrinierung-Einrichtung.
Ausdrückliche Neutralität der USA
Die Verfassung der USA drückte absolute Neutralität aus. Keine Unterdrückung, aber auch keine Bevorzugung einer bestimmten Religion. Religionsfreiheit lautete die Devise. Das Wort „Gott“ taucht in der Verfassung nirgends auf. Dieses nicht-christliche Fundament der USA wird von diversen Schreiben und Erklärungen der ersten Staatsmänner bestätigt.
Treaty of Tripoli
Präsident John Adams sah sich aufgrund von mit Muslimen in Konflikt geratenen Handelswegen dazu bewegt, einen entsprechenden Vertrag einzugehen, der das Nicht-Christentum in den USA hervorhebt. Im „Treaty of Tripoli“, vom 10. Juni 1797, heißt es in Artikel 11 (Quelle):
„Da die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika in keiner Weise auf der christlichen Religion beruht, da sie an sich keinerlei Feindseligkeit gegenüber den Gesetzen, der Religion oder der Ruhe der Muslime hegt und da die genannten Staaten niemals in einen Krieg oder eine feindselige Handlung gegen eine muslimische Nation verwickelt waren, erklären die Parteien, dass kein auf religiösen Ansichten beruhender Vorwand jemals zu einer Störung der zwischen den beiden Ländern bestehenden Harmonie führen darf.„
Benjamin Franklin, 1780

In einem Brief an Richard Price, vom 09. Oktober 1780, erklärte Benjamin Franklin, dass der Staat sich aus den Angelegenheiten von Kirchen bzw. Religionen aus gutem Grund heraushalten sollte (Quelle).
„Hätten christliche Prediger weiterhin ohne Gehalt gelehrt, wie Christus und seine Apostel es taten, und wie es die Quäker heute tun, hätte es die Prüfungen meiner Meinung nach nie gegeben. Denn ich glaube, sie wurden nicht so sehr erfunden, um die Religion selbst zu sichern, sondern um ihre Einkünfte zu erzielen. – Wenn eine Religion gut ist, wird sie sich meiner Ansicht nach selbst erhalten. Und wenn sie sich nicht selbst erhalten kann und Gott sich nicht um ihren Erhalt kümmert, sodass ihre Anhänger gezwungen sind, die öffentliche Gewalt um Hilfe zu bitten, ist dies, so fürchte ich, ein Zeichen dafür, dass sie schlecht ist. Aber ich wäre überfordert, wenn ich mich noch tiefer in die Theologie vertiefen würde, und ich werde Sie weder mit Politik noch mit beinahe ebenso unsicheren Nachrichten belästigen.„
Thomas Jefferson, 1782
Wohl unbeabsichtigt biblisch argumentierte Thomas Jefferson im Jahr 1782 in „Notes on Virgina“ (Quelle):
„Vernunft und Experiment wurden nachgegeben, und der Irrtum ist vor ihnen geflohen. Nur der Irrtum braucht die Unterstützung der Regierung. Die Wahrheit kann für sich selbst bestehen. Unterwirft man die Meinung dem Zwang: Wen wollt ihr zu euren Inquisitoren machen? Fehlbare Menschen; Menschen, die von schlechten Leidenschaften, von privaten wie öffentlichen Gründen geleitet werden. Und warum sollte man sie dem Zwang unterwerfen? Um Einheitlichkeit zu erzeugen. Aber ist Einheitlichkeit der Meinung wünschenswert? Ebenso wenig wie Einheitlichkeit des Gesichts und der Statur. Man sollte also das Bett des Prokrustes einführen, und da die Gefahr besteht, dass die Großen die Kleinen schlagen, sollte man uns alle gleich groß machen, indem man die einen stutzt und die anderen streckt.„
Etwas Ähnliches weiß auch die Bibel zu berichten. In Apostelgeschichte 5 stehen die Apostel vor dem Hohen Rat und werden der Verbreitung von Irrlehren angeklagt. Ein Mitglied des Hohen Rates, der Pharisäer Gamaliel, hatte einen weisen Rat, Apostelgeschichte 5,38-39:
„Und jetzt sage ich euch: Laßt von diesen Menschen ab und laßt sie gewähren! Denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zunichte werden; ist es aber von Gott, so könnt ihr es nicht vernichten. Daß ihr nicht etwa als solche erfunden werdet, die gegen Gott kämpfen!„
James Madison, 1822
Der 4. Präsident der USA, James Madison, schrieb am 10. Juli 1822 einen Brief an Edward Livingston mit folgender Erklärung (Quelle):
„Wir lehren die Welt die große Wahrheit, dass Regierungen ohne Könige und Adlige erfolgreicher sind als mit ihnen. Dieser Wert wird durch die weitere Lektion noch verstärkt: Religion gedeiht ohne staatliche Hilfe reiner als mit ihrer.„
Erster Zusatzartikel der US-Verfassung
Im Ersten Zusatzartikel der US-Verfassung heißt es:
„Der Kongress soll kein Gesetz erlassen, das eine Einrichtung einer Religion zum Gegenstand hat oder deren freie Ausübung beschränkt, oder eines, das Rede- und Pressefreiheit oder das Recht des Volkes, sich friedlich zu versammeln und an die Regierung eine Petition zur Abstellung von Missständen zu richten, einschränkt.„
Für Kirche Roms ein Dorn im Auge

Während die USA als Staat zwar das Christentum im Rahmen der Religionsfreiheit tolerieren, hat die große tatsächlich nicht-christliche Institution, die römisch-katholische Kirche, „naturgemäß“ ein großes Problem mit der Ausübung von Religionsfreiheit, geschweige Gewissensfreiheit. Ihre Tentakel auch gen USA ausgestreckt, gemäß Offenbarung 12,15-16, intervenierte die Kirche Roms trotz ihres damals nach der Französischen Revolution geschwächten politischen Position unaufhörlich. In ihrer überbordenden Selbstüberhöhung und -verherrlichung erlangte die römische Kirche nach 1929, bei der Gründung von Vatikanstadt, wieder an politischer Bedeutung. Dies galt insbesondere durch die Neuordnung der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg, mit den USA als globales Bollwerk der „Freiheit“ gegenüber der kommunistischen Bedrohung.
Römisch-katholische Toleranz
Papst Pius XII gab am 06. Dezember 1953 zu verstehen, was er unter Toleranz gegenüber anderen Religionen versteht und die Freiheit der Religionsausübung insgesamt. Seine „Toleranz-Ansprache“, festgehalten in „Pius XII on The World Community“, kommentiert von Edward A. Conway (Jesuit) und Gustave Weigel (Jesuit), editiert von Charles Keenan (Jesuit), Seite 13 (Quelle).
„Damit sind die beiden Grundsätze geklärt, auf die im konkreten Fall zurückgegriffen werden muss, um die ernste Frage zu beantworten, welche Haltung der Jurist, der Staatsmann und der souveräne katholische Staat im Hinblick auf die Völkergemeinschaft gegenüber einer Formel religiöser und moralischer Toleranz, wie sie oben beschrieben wurde, einnehmen soll.
Erstens: Was nicht der Wahrheit oder der Moralnorm [römisch-katholischen] entspricht, hat objektiv kein Recht zu existieren, sich zu verbreiten oder in Kraft zu treten.
Zweitens: Das Unterlassen der Verhinderung durch zivilrechtliche Gesetze und Zwangsmaßnahmen kann dennoch im Interesse eines höheren und allgemeineren Wohls gerechtfertigt sein.
Vor allem muss der katholische Staatsmann beurteilen, ob diese Bedingung im Konkreten erfüllt ist – dies ist die ‚Tatsachenfrage'“.
Nichts Weiteres als die Absprache des Existenzrechts, was nicht den römisch-katholischen Doktrin entspricht und die Forderung von staatlichen Interventionen, die Vorgaben der römischen Kirche durch Gesetzgebung in die Praxis umzusetzen.
Ein historisches Spiegelbild
Exakt dieses Bild, welches im finsteren Mittelalter der „Norm-Zustand“ gewesen ist, entwickelt sich derzeit in den USA. Der Zusammenschluss von Kirche und Staat. Die Postadressen bleiben zwar separat, wird aber de facto dadurch erreicht, wenn die staatlichen Regierungen den Willen des Papsttums in Gesetze meißeln. Das Zweite Tier (aus der Erde – Info) wird dem Ersten Tier (aus dem Meer) ein Bild errichten, so in Offenbarung 13 (Info).
Das vom Papsttum angestrebte Ziel wird natürlich nicht auf plumpe, sehr durchsichtige, und vor allem abschreckende Weise umgesetzt, indem diese mittelalterlichen Ziele offen kommuniziert werden, sondern durch die propagierte Unwahrheit, die USA müssten wieder auf ihre „christlichen Fundamente“ zurückkehren, wo sie sich in Wahrheit niemals befand. Und ein Gros jubelt dieser Lüge mit Begeisterung zu. Das Dreiergespann aus Drache, Tier (aus dem Meer) und der falsche Prophet, ist gerade dabei, in ihrer längst abgeschlossenen Formation das finale „Gräuelbild der Verwüstung“ aufzustellen.
Die zweite Belagerung in Aussicht

Das historische Vorbild, die Zerstörung Jerusalems in 70 n.Chr. (Matthäus 24, Lukas 21), ging mit einer zweifachen Belagerung einher. Die erste Belagerung durch das römische Heer war das von Jesus Christus beschriebene Warnsignal und der Aufruf, die Flucht zu ergreifen. Denn die erste Belagerung wurde überraschend beendet, das Heer zog ab. Die zweite Belagerung, 3,5 Jahre später, war dagegen die Einleitung zur Vernichtung. Wer sich noch in Jerusalem befand, hatte ein ernstes Problem.
Mit Papst Leo XIII, Pontifex zwischen 1878 und 1903, fand die erste Belagerung statt. Im Jahr 1888 wurde in den USA um Haaresbreite ein Sonntagsgesetz verabschiedet, die sog. Blue Laws. Es wurde final abgeschmettert. Mit Leo XIV scheint nun die zweite Belagerung im Aufmarsch zu sein. Immerhin beteuerte der neue Pontifex selbst, in die Fußstapfen seines Namensvorgängers treten zu wollen.
Die römischen Banner sind bereits am Horizont zu erkennen. Es wird Zeit, sich auf unruhige Umstände einzustellen und vor allem den Aufrufen der in Offenbarung 14 beschriebenen 3-fachen Botschaft ernstes Gehör zu schenken (Info).
Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert seht, dann erkennt, daß seine Verwüstung nahe ist. Dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist; und wer in [Jerusalem] ist, der ziehe fort aus ihr; und wer auf dem Land ist, der gehe nicht hinein in sie.
Lukas 21,20-21
Bibelverse aus Schlachter 2000