Olli Dürr Gesell. Entwicklungen USA: Mehrheit hat Zweifel an Gott – Große Mehrheit betet trotzdem

USA: Mehrheit hat Zweifel an Gott – Große Mehrheit betet trotzdem

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Die Gesellschaft in den USA hat einen größeren Wandel vollzogen und dies in beschleunigter Form innerhalb der vergangenen drei Jahre. Die knappe Mehrheit hegt Zweifel an der Existenz Gottes aber eine überaus deutliche Mehrheit übt sich im Gebet.

Scheinbare Diskrepanz zwischen Glauben und Gebet

In den USA wurde ein Phänomen festgestellt, das sich auf den ersten Blick nicht ganz erklären ließe. Weniger als die Hälfte der erwachsenen Menschen in den Staaten glauben ohne jeglichen Zweifel an Gott oder besuchen besonders oft einen Gottesdienst. Aber fast 80 Prozent der erwachsenen Menschen in den USA halten am Gebet fest. Dieses etwas seltsam anmutende Ergebnis stammt von einer an der Universität von Chicago vorgenommene Studie. Die Daten stammen von der „General Social Survey“ aus dem Jahr 2022, welche von der Forschungseinrichtung NORC der Chicago Universität seit 1972 alle zwei Jahre landesweit durchgeführt wird.

Es liege hier ein massiver Wandel in der Gesellschaft vor, so ein Teilergebnis dieser Studie. Die vergangenen drei Jahre waren die USA großen Prüfungen und Veränderungen unterworfen. Dies müsse berücksichtigt werden, um diesen gesellschaftlichen Wandel zu verstehen, so der stellvertretende Direktor für Methodologie und quantitative Sozialwissenschaften am NORC, René Bautista.

Dicker Kinder Engel

Glaube an kleine dicke Kinderengel kann ruhig fallen gelassen werden

Gemäß Studienergebnis gaben 49,6 Prozent der Befragten an, „ohne Zweifel“ an Gott zu glauben. Rund 16,4 Prozent gaben an, „im Glauben Zweifel an Gott“ zu haben. „Manchmal glauben“ 5,4 Prozent der Befragten und 14,4 Prozent gaben an, an eine „höhere Macht“ zu glauben. 7,5 Prozent „wissen es nicht und sehen auch keine Möglichkeit, dies herauszufinden“. Lediglich 6,8 Prozent gaben an, „nicht an Gott zu glauben“.

Zum Thema Wiedergeburt gaben rund 61,7 Prozent an, noch nie die Erfahrung „eines Wendepunktes im Leben“ gemacht zu haben, nachdem sie „sich Christus anvertrauten“. 38,3 Prozent bejahten diese Frage.
Rund 61,6 Prozent der Befragten antworteten bei der Frage, ob sie jemals versuchten, andere zum Glauben an Jesus Christus zu bewegen oder zur Annahme Jesu Christi als seinen Erlöser anzunehmen, mit „Nein“. Mit „Ja“ antworteten 38,4 Prozent der befragten Erwachsenen.

Die Antworten auf die Frage, wie oft ungefähr gebetet wird, waren sehr durchwachsen. 29,6 Prozent gaben an, „mehrmals pro Tag“ zu beten. 19,5 Prozent beten „einmal pro Tag“. 11,8 Prozent beten „mehrmals in der Woche“ und 5,4 Prozent beten „einmal pro Woche“. „Weniger als einmal pro Woche“ beten demnach 12,9 Prozent und „nie“ beten 20,9 Prozent der Befragten.

Unterm Strich hegt etwas mehr als die Hälfte der Befragten mindestens Zweifel an Gott, aber knapp 80 Prozent beten.

Vom Protestantismus nur noch wenig übrig

Das ursprünglich unter protestantischen Gesichtspunkten gegründete Land hat ein wahrlich wundersamen Wandel vollzogen. Das Abdriften vom Evangelium führte mehr Menschen in den gelebten Atheismus, ebenso wie dies in den einst durch und durch protestantischen Ländern in Europa der Fall ist. Schweden verteidigte den Protestantismus einst – neben wohl auch aus „geopolitischen Interessen“ – mit dem Schwert und heute gehört das Land zu den meist säkularen Staaten der Welt. In Tschechien, einst Heimat des frühen Protestanten und in Konstanz im Auftrag der katholischen Kirche im Jahr 1415 ermordeten Jan Hus (Hussiten) wurde dem evangelischen Kirchen-Leben durch den über Jahrzehnte vorherrschenden Kommunismus der Garaus bereitet.

Gebet

Das Gebet ‚im Zweifel‘ oder an die falsche Adresse

Mit der offiziellen Auflösung des Protestantismus am 31.10.2017 war es allerdings noch nicht getan. Das, was die einst evangelikalen Kirchen und deren führende Kräfte längst wissen, muss den Menschen auch noch beigebracht werden. Da hatten die Aussperrung aus den Gotteshäusern aufgrund der politisch verordneten C*rona-Maßnahmen diesbezüglich willkommene Nebeneffekte. Viele „Gläubige“ bleiben auch heute noch ihren Kirchen fern.

Das Verhältnis zwischen mehr als die Hälfte mindestens Zweifelnden und knapp 80 Prozent Betenden wirft die Frage auf, ob es sich in großen Teilen um Gebete nach dem Motto, „vielleicht hilft’s ja doch“ handelt, oder eher aufgrund einer gewissen Orientierungslosigkeit ein falscher Gott angesprochen wird. Es dürfte wohl irgendwo in der Mitte beider Möglichkeiten liegen.

Orientierungslose Menschen lassen sich leicht einfangen

Es handelt sich um ein Gros der Menschen, die vom Evangelium nicht nur abgekommen, sondern womöglich gar keine richtige Ahnung mehr haben. Was für eine Möglichkeit, diesen Menschen eine passende und auch zufriedenstellende Ersatzreligion zu präsentieren. Dieses Pseudo-Evangelium verspricht dazu Halt und Sicherheit.

Dazu braucht es „nur“ noch die eine und andere (provozierte?) Unannehmlichkeit im Leben und die Menschen werden für die „rettende Hand“ umso empfänglicher sein. Passend wäre z.B. eine in „Brüderlichkeit vereinte Menschheitsfamilie“ im gemeinsam integrierten Kampf „gegen Klimawandel“ und für den „Schutz der Mutter Erde“. Die Schöpfung muss bewahrt werden, so das dem Allgemeinwohl dienliche Credo. Die als Symbol für das Leben geltende Sonne scheint ohnehin fast täglich und darf dafür auch noch verehrt und womöglich angebetet werden. Wie das geschehen soll, bestimmt die Moral-Schmiede in Rom und dessen oberster Brückenbauer.

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