In der US-Medienwelt bahnt sich eine Verschmelzung zwischen den politischen Lagern an. Erste Berührungspunkte zwischen den „Links-“ und „Rechts-“ Positionen werden offenbar schon gepflegt. Der konservative Sender Fox News hat die erklärten Werte offenbar neu ausgerichtet.
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Erste Brücken über den tiefen Graben?
Die US-Gesellschaft ist politisch im Groben in zwei Lager gespalten und dazwischen breitet sich ein weiter und tiefer Graben aus. Schon an der politischen Berichterstattung, seien es Rundfunk oder Print- bzw. Onlinemedien, ist die augenscheinliche Unversöhnlichkeit der konträren Positionen beider Lager deutlich zu erkennen. Zu den bekanntesten Vertreter ihrer Zunft der jeweiligen Lager zählen der Nachrichtensender CNN und Fox News. Während es sich CNN auf die Fahnen schrieb, die Politik und Weltanschauungen Joe Bidens und seiner Partei der Demokraten in den Himmel zu berichten, tat sich Fox News dadurch hervor, Donald Trump und die Politik der Republikaner als das einzige Heil für die Menschheit darzustellen. So wie Bidens Stellvertreter und Trump, so ausführlich wetterten auch CNN und Fox News gegen die jeweiligen Kontrahenten und ihren politischen Ansichten. Man könnte auch sagen, beide Sendeanstalten bedienten ihr jeweiliges Klientel. Kurz: CNN ist „links“ und Fox News ist „rechts“.
Prominenter Moderator rausgeworfen
Eine sehr prominente Figur bei Fox News war der Moderator Tucker Carlson. Der redegewandte Carlson gab nicht nur hinter der Fernsehkamera sein Bestes zu den Themen, sondern ist auch sehr aktiv dabei, seine politische Ausrichtung mittels Auftritten und gehaltenen Reden an die Öffentlichkeit zu bringen. Ende April 2023 gab Fox News bekannt, sich von Tucker Carlson trennen zu wollen und dies wurde auch rasch vollzogen. Hier stellte sich die Frage, ob Fox News eine neue Schiene fährt, oder ob Tucker Carlson mit seinem Rauswurf eine Art Heldenstatus verliehen werden sollte. Letzteres dürfte sich angesichts der Entwicklungen bereits in Kürze herausstellen.
Von den linken Medien wurde Carlson mindestens als ein „umstrittener“ Moderator in einem „konservativen“ Sender bezeichnet. Seine „konservative“ Ausrichtung präsentierte Carlson bei seiner „Abschlussrede“ kurz vor dem Ende bei Fox News. Die Frage, ob es tatsächlich zu einem Umschwenken des Senders Fox News gekommen ist und Carlson nicht mehr ins Konzept passte, könnte nun eine beim Sender bekannt gewordene „Unregelmäßigkeit“ beantworten.
Konservativ mit „woken“ Anwandlungen
Offenbar gibt es zwischen dem „rechten“ Sender Fox News und der „linken“ Szene einige Schnittpunkte. Der Sender zeige sich sehr offen für die Unterstützung von linken Organisationen, so eine gerade in den USA aufgeflammte Diskussion. Demnach lasse Fox News einigen linksorientierten Interessensgruppen finanzielle Mittel zukommen, wie „Christian Post“ berichtete. Dabei soll es sich nicht nur um rein politisch orientierte Aktions- und Interessengruppen, sondern auch um den „The Satanic Temple“ handeln. In der für Smartphone-Nutzer erhältlichen App „Fox Giving“ forderte demnach Fox News nun dazu auf, fleißig zu spenden und der Sender werde jegliche Spende bis zum Betrag von 1.000 Dollar an eine linksgerichtete Organisation verdoppeln.
Fox-Mitarbeiter sprachen mit Blaze Media
Die Programm-Direktorin von Blaze Media, Rikki Ratliff-Feldman, führte ein Gespräch mit zwei Mitarbeitern des Senders Fox News und einem ehemaligen Produzenten dieses Senders. Diese berichteten von einer Verdoppelung der Spendenbeiträge seitens des Senders an das Abtreibungs-Unternehmen „Planned Parenthood“, an Trevor Project (LGBT-Aktivisten) und Satanic Temple. Als Beleg präsentierte Blaze Media angefertigte Screenshots von diversen Unterlagen.
Das Unternehmen mit der eigentlich irreführenden Bezeichnung „Planned Parenthood“ wies im Geschäftsjahr 2021/2022 rund 400.000 durchgeführte Abtreibungen vor, also im Schnitt annähernd 1.100 Abtreibungen einen jeden Tag.
Trevor Project steht mit beiden Beinen aktiv in der Trans-Szene. Diese Organisation bringt Jugendlichen die Geschlechtsumwandlung näher und leistet für die Umsetzung entsprechende Unterstützung.
Es gab ein Wandel bei den Werten
Der Fox News-Mitarbeiter erklärte Blaze Media, dass es im Sender derzeit ein „Ungleichgewicht der Werte“ gebe. Das Geschäftsmodell von Fox News habe sich dahingehend entwickelt, dass dem Publikum das gesagt werden solle, was es gerne hören wolle. Es gehe darum, die Zuschauer zu beruhigen und zu besänftigen. Das gelte selbst dann, wenn die meisten Leute in der Redaktion mit den Werten ihres Publikums nicht einverstanden sind. „Es ist manipulativ“, so der Mitarbeiter.
Der Sender gebe vor, sich um die Christen zu kümmern, aber einige interne Vorgänge ließen genau das Gegenteil vermuten. Der Fox News-Mitarbeiter bezeichnet die Unterstützung von Trans-Operationen für Kinder, mögliche Spenden an die Satans-Kirche und das Verteilen von Literatur mit anstößigen Inhalten als „einen großen Schlag ins Gesicht für jeden Christen im Unternehmen“.
Die Verdoppelung der Spenden an linksorientierte Unternehmen sei die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist das Unterlassen der Spenden-Verdoppelung, wenn diese an Organisationen gerichtet sind, die sich klar für die Familie aussprechen. Auch werden lt. dem Fox News-Mitarbeiter keine Spenden verdoppelt, wenn sie politischer, religiöser oder brüderlicher Natur sind.
Steht die Synthese in Aussicht?
Wie es die Aussage des Fox News-Mitarbeiters bereits vermuten lässt, gestalten die Sender, egal ob CNN oder Fox News, ihre Sendungen gemäß dem Verlangen des Publikums. Andersherum könnte man aber auch sagen, die Meinung des Publikums entspricht der Meinung der täglich konsumierten Sender. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen, in Form einer sich selbst aufschaukelnden Dynamik. Schließlich kommt die Dauerbefeuerung der erwünschten Meinung aus allen Himmelsrichtungen, zu jeder Tageszeit und dies bereits seit vielen Jahren. Wie flexibel Sender und auch ihre Moderatoren hierbei agieren können, zeigt schließlich auch der Umstand, dass Tucker Carlson vor Fox News bereits beim CNN moderierte. Die Windrichtung hat sichtlich gedreht.
Mit einer Neuorientierung des „rechten“ Senders hin zu „linken“ Themen steht wohl die Synthese aus These und Antithese in Aussicht. Das Ziel ist ja nicht eine dauerhaft gespaltene Gesellschaft mit dazwischen liegenden großen Gräben, sondern die vereinte Menschheitsfamilie für ein friedliches Beisammensein und einem gemeinsamen „Vorbild“.