Der einstige Untergang Westroms in der zweiten Hälfte des 5ten Jahrhunderts ist ein unrühmliches Beispiel, wie eine einst „glänzende“ Hochkultur enden kann und welche (vermeintlich) ungeahnte Machtstrukturen daraus hervorkommen können. Womöglich ein antikes Beispiel in greifbare Nähe gerückt.
Inhalt / Content
„Experten“ sind uneins
Das einst mächtigste Großreich der Antike war auch zugleich das letzte dieser Zeitrechnung. Das einst schillernde Römische Reich fand ein eher unrühmliches Ende. Es glich einer Kapitulation gegenüber einer Reihe von, in großen Teilen hausgemachten Katastrophen. Historiker nageln für das Ende der Extistenz Westroms das Jahr 476 fest. Der damals letzte Kaiser Westroms, Romulus Augustus, ist „abgedankt worden“. Aber er überlebte und ging im Anschluss quasi in Rente.
Wie konnte es dazu kommen, dass diese einstige römische Großmacht nach der Spaltung in West- und Ostrom einen derartig geschichtlichen Abgang hinterlegte? An diesem Punkt sind sich die „Experten“ nicht einig. An einem einzigen Grund macht es kein Forscher fest. Es handelt sich um eine ganze Reihe von Widrigkeiten, die selbst ein solch „großartiges“ Rom vom Erdboden verschwinden ließ. Zumindest in seiner damaligen Form und dies auch nur nach offizieller Geschichtsschreibung.
Mögliche Gründe für Untergang Westroms
Die „Experten“ nennen eine ganze Reihe von Gründen für den Untergang Westroms, die der Reihe nach sowie an verschiedenen Orten gleichzeitig an der Macht des einstigen Großreiches nagten.
- Schleichende Erosion der militärischen Stärke und Einbrüche in der Wirtschaft. Mangel an Nahrungsmittelversorgung aufgrund durch Eroberer besetzte Gebiete (z.B. Vandalen in Provinz Africa).
- Schrumpfende Steuereinnahmen hatten finanziellen Mangel für den Unterhalt des Militärs zur Folge. Immer mehr nichtrömische Söldner im Dienst.
- Trotz militärischer Schwächen weitere Bestrebungen für Expansionen
- Völkerwanderung: Vorstoß der Hunnen und Germanen („Barbaren“), von Ostrom teils gesteuert. Zuwanderung von Germanen bis tief in weströmische Gebiete hinein.
- Transformation: Kultureller, ökonomischer und sozialer Wandel. Insbesondere durch die Einflüsse des Christentums (eigentlich Katholizismus), seit dem Mailänder Edikt im Jahr 313 durch Kaiser Konstantin.
- Dekadenz: Zerfall von Moral und Sitte. Vorgelebt von der sog. Oberschicht. Werteverfall aufgrund deren Macht und Wohlstand. Einbringung fremder Kulturen durch die „Barbaren“
- Innere Unruhen: Ständig Aufstände und bürgerkriegsähnliche Situationen in verschiedenen Regionen Westroms. Macht und Ansehen der weströmischen Regierung erodierten. Die römischen Bürger verloren angesichts der anhaltenden Korruption und Inkompetenz auch des römischen Senats zusehends das Vertrauen.
Während Politik, Kultur und auch militärische Abwehrkräfte innerhalb des weströmischen Reiches zusehends erodierten und damit erheblich geschwächt wurden, war demnach der von außen durch Belagerung und Zuwanderung gestiegene Druck ausschlaggebend, dass Westrom endgültig unterging.
Des Einen Untergang war des Anderen Aufstieg
Die „Experten“ mögen sich in den einzelnen Fragen zu den Details und Gewichtungen der jeweiligen Einflüsse nicht einig sein, aber unterm Strich handelt es sich dennoch um ein ganzes Paket an internen und externen Widrigkeiten, die den letzten Kaiser Westroms unfreiwillig abdanken ließen. Ganz zur Freude einer in Rom längst schon aufstrebenden Macht. Man könnte sich fast vorstellen, wie groß der Jubel im Lateran gewesen sein muss, als im Jahr 476 die Nachricht über die Absetzung von Romulus Augustus durch den germanischen Anführer Odoaker beim Bischof von Rom eingetroffen ist. Aber erst galt es für den selbsternannten Anführer der römischen Kirche angesichts der in der Stadt tobenden „Barbaren“ seinen eigenen Hals unversehrt zu behalten.
Kurzer geschichtlicher Überblick
Nach dem ersten großen Abfall vom christlichen Glauben gemäß dem Evangelium in den 320-er Jahren folgte in der Kirche Roms nach dem unrühmlichen Abgang des letzten weströmischen Kaisers der nächste kräftige Schub, dem Heidentum direkt entgegen. In 321 noch vom „Bekenntnis“ des Kaisers Konstantin profitiert, der zur „Ehren der Sonne“ das Sonntagsgesetz einführte, und in 325 im Konzil zu Laodizäa zum „wahren Glauben“ definiert, ging es der Kirche Roms nach dem Untergang Westroms nun darum, nicht nur die Gunst der „Barbaren“ für sich zu gewinnen, sondern diese auch gleich durch die Bekehrung zum Katholizismus zu treuen Untertanen zu wandeln. Das gelang der Kirche in großen Teilen, indem sie Großzügigkeit durch die Annahme zahlreicher Riten und Zeremonien der „Barbaren“ einfach übernahm.
Ein „freundliches Entgegenkommen“, damit den „Barbaren“ der Einstieg in den Katholizismus einfacher fiel. Selbst war die Kirche bereits vom Mithraismus Konstantins geprägt. Daher waren die Erweiterungen der schon eingeführten Traditionen aus Liturgien und Philosophien gar nicht mal so umfangreich. In Teilen waren die germanischen Stämme neben ihren herkömmlichen Natur-Religionen auch von den römischen Legionären beeinflusst. Sie verbreiteten den römischen Mithraismus in weiten Teilen ihrer eroberten Gebiete. Darüber hinaus weisen die Mythologien Alt-Ägyptens, Mithraismus und jenen der europäischen Nordvölker auffällige Parallelen auf.
Absoluter Gehorsam gefordert
Der Katholizismus fordert jedoch absolute Untertänigkeit und ungeteilten Gehorsam der Kirche ein. Sprich, den Papst uneingeschränkt als das „Haupt aller Häupter“ anzuerkennen, ganz wie es einst dem römischen und „anbetungswürdigen“ Kaiser gebührte. Nicht alle germanischen Völker wollten auf diesen Deal eingehen und den Bischof von Rom als unumstrittenen Herrscher anerkennen. Das waren die Vandalen, die Heruler und die Ostgoten.
Der Bischof von Rom konnte aber die sieben weiteren, aus dem Zerfall Westroms hervorgekommenen Germanenstämme für sich gewinnen. Darunter auch den König der Franken, der Merowinger Chlodwig. Seine militärische Stärke nutzte der Bischof von Rom, um gegen die widerspenstigen Stämme anzugehen. Zwar nicht in einem Handstrich, aber final dennoch mit Erfolg. Die Vandalen, Heruler und Ostgoten wurden vernichtet.
Noch handelte der Bischof von Rom, bereits vom Kaiser Gratian den Titel „Pontifex Maximus“ überreicht bekommen, unter der „Gnade“ des Kaisers Ostroms. Die Emanzipation gelang, nachdem Kaiser Justinian den Bischof von Rom auch noch zum „Korrektor der Häresie“ ernannte. Damit stand dem Leiter der römisch-katholischen Kirche nichts mehr im Wege. Mit „Pontifex Maximus“ und „Korrektor der Häresie“, die militärische Macht Frankens und die Anerkennung durch die verbliebenen germanischen Stämme in der Tasche, waren staatliches und kirchliches Monopol wiederholt in Rom angesiedelt. Beim hiesigen Bischof. Ab 538 durchgehend, abgesehen von einigen „Unregelmäßigkeiten“ mit temporärer Thron-Verlegung nach Frankreich, für die nächsten 1260 Jahre.
Alles nur Antike?
„Wie konnten dies damals nur passieren? Kaum nachvollziehbar“, mag sich so mancher fragen. Rom war hoch-kultiviert, die heute insbesondere von der Kirche Roms gehegten und gepflegten Monumental-Bauten sind bis heute erhaltene Zeitzeugen. Unvorstellbar, dass sich heute wieder Ähnliches zutragen könne, schließlich sind „wir heute“ fortgeschrittener, aufgeklärter, entwickelter, zivilisierter, erfahrener, toleranter, weltoffener, einfach moderner als damals.
Die Zusammenfassung der Gründe für den Untergang Westroms, jedoch in einer zeitgemäßen Formulierung:
Moralisch völlig verdorbene Elite, Abschaffung bisheriger Werte durch Cancel Culture, inkompetente und korrupte Regierung sowie Parlamente, marode Ausstattung der eigenen Streitkräfte, erodierende Kapazitäten für die Sicherheit, Rezession der Wirtschaft, Ausbau öffentlicher Schulden, massiver Export von Kapital, steigende Unruhen innerhalb der gespaltenen Gesellschaft, beständige Migration und Import anderer Kulturen und Werte, Bestrebungen für Expansion der Einflussbereiche und eine verarmende und zusehends frustrierte Bevölkerung. Dies eingerahmt innerhalb einer in Rom gegründeten Struktur.
Dies alles führte in der Antike zum Untergang der imperialen Großmacht, deren Streitmachte die roten Banner in andere Länder trugen, von Soldaten in den vordersten Reihen, die Schutz hinter ihren mit einem nach links blickenden Adler verzierten roten Schildern suchten. Stets getreu dem, der in Rom berechtigt ist, das Reisgbündel mit der Streitaxt in der Mitte (Fascie) hoch zu halten. Das war aber nur damals. Zustände, die heute unvorstellbar sind(?)
Papsttum erneut in Bereitschaft
Der Untergang Westroms in der Antike läutete den fliegenden Wechsel zu einer Machtstruktur ein, die es bisher noch nie gegeben hat. Eine völlig „neue Ordnung“, mit dem Bischof von Rom an der Spitze. Dieser wartete damals nur auf seine Gelegenheit und er bekam diese auch, wie schon damals längst vorhergesagt war (Info). Sollte es möglich sein, dass das noch immer existierende Papsttum nur auf eine passende Gelegenheit wartet, damit dieses nach dem (unfreiwilligen) Abdanken der „letzten Könige“ wieder eine „neue Ordnung“ installieren kann? Das ist so sicher wie der herumgereichte Klingelbeutel in der römisch-katholischen Kirche.
Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Reich empfangen haben; aber sie erlangen Macht wie Könige für eine Stunde zusammen mit dem Tier. Diese haben einen einmütigen Sinn, und sie übergeben ihre Macht und Herrschaft dem Tier.
Offenbarung 17,12-13
Bibelverse aus Schlachter 2000