UN mahnt vor marode Demokratien – Kirche Roms reibt sich die Hände

Wahl an Urne

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Marode Demokratien, Vertrauensverlust der Menschen gegenüber ihre Regierung und in 2024 ein weltweites „Rekord-Wahljahr“. Die Vereinten Nationen ermahnen und die Kirchen, allen voran die römisch-katholische, reiben sich ihre feuchten Hände.

„Demokratischer Niedergang“

Das Jahr 2024 gilt für ein ganz besonderes Wahljahr. Die Vereinten Nationen bezeichnen 2024 als „das größte Wahljahr der Geschichte“. In mehr als 60 Ländern stehen in diesem Jahr Wahlen an. Die Zahl der betroffenen Menschen stellt fast die Hälfte der Weltbevölkerung (Quelle). Trotz dieses besonderen Ereignisses sehe die UN-Abteilung für Menschenrechte mit „Besorgnis“ auf den globalen demokratischen Niedergang.

Simon Walker, Leiter der Abteilung für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bei den Vereinten Nationen für Menschenrechte drückte seine Sorgen über „die demokratische Erosion auf die Menschenrechte“ aus. Er beschreibt einen beobachtbaren weltweiten Schwund des Vertrauens in demokratische Institutionen und Prozesse. Der Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft und auch der Regierung gegenüber sei schwächer geworden. Zahlreiche Menschen fühlten sich ignoriert und vertreten die Ansicht, dass die Demokratie ihr Versprechen nicht vollkommen eingelöst habe.

Die Vereinten Nationen rufen die Menschen dazu auf, ihr Recht auf Wahlen in Anspruch zu nehmen. Damit böte sich den Menschen die Möglichkeit, „ihren Willen frei zu äußern und ihr Recht auf Teilnahme an öffentlichen Angelegenheiten auszuüben“. Dieses Recht sei ein untrennbarer Bestandteil der allgemeinen Menschenrechte.

Der „freie Wille“ als punktueller Moment

Wahl an Urne
Alle 4 / 5 Jahre ein kurzer Akt der Demokratie

Dieser von Walker beschriebene „frei geäußerte Wille“ beschränkt sich, mal objektiv betrachtet, nur auf wenige Minuten. Ausgedrückt in der deutschen Sprache, kann die „abgegebene Stimme“ auch wörtlich genommen werden. Die Stimme beim Kreuzchen setzen einmalig abgegeben und im Anschluss für die nächsten 4 oder 5 Jahre zum Schweigen verdammt. Und dies unabhängig davon, wie das Ergebnis dieses repräsentativen Akts auch immer aussehen möge. Die Teilnahme ist schließlich konkludentes Handeln und somit ein Ausdruck der Akzeptanz bzw. Anerkennung.

Demokratie ein Auslaufmodell?

Augenscheinlich ist, dass die Vereinten Nationen die Erosion der Demokratien hervorheben. Als handelte es sich um ein Auslaufmodell, was die Einführung einer Alternative direkt erfordere. Eine altbackene Ordnung, abgelöst von einer „neuen Ordnung“. Eine neue Ordnung, wo auch der geistliche Aspekt eine große Rolle spielte. Die römisch-katholische Kirche fühlte sich seit ihrer Geburt dazu berufen, neben der Verbreitung ihrer exklusiven, nur christlich aussehenden Philosophien auch noch die Geschicke des „Zeitlichen“ zu lenken, also auch Zepter und Reichsapfel in ihren Händen zu halten.

Ihre getreue Tochter, die einstigen protestantischen Kirchen, sind längst in die Fußstapfen ihrer erwachsenen Mutter getreten. Eine Wahlempfehlung reiht sich nach der anderen und eine Wahlwarnung löst nacheinander die vorherige ab. Dazu als Predigten deklarierte Wahlkampf-Veranstaltungen und die Teilnahme an politischen Kundgebungen. Die Rückkehr zu den „guten alten Zeiten“, wie sie bis 1798, besser noch vor 1517 vorherrschten, war, ist und bleibt das oberste Ziel der römischen Kirche. Unverkennbar das intensive Mitmischen in politischen Angelegenheiten seitens der institutionellen Kirchen.

Trumpf im Ärmel – Allgemeinwohl

Für die Verwirklichung ihrer im Geheimen geführten feuchten Träume hält die römisch-katholische Kirche stets ihr Universal-Werkzeug in ihren Händen. Quasi das „Schweizer Messer“ der Rhetorik, das „Allgemeinwohl“. So hat dieses universelle Klappmesser auch für das Thema Wahl das passende Tool parat.

Der Christ unterliege dem allgemeinen Kriterium, dass sein Handeln oder seine Entscheidung steht zum Erreichen des Gemeinwohls führen müsse, das Gemeinwohl begünstigt oder mindestens nicht behindert. Dies betonte der Fundamentaltheologe und dominikanische Priester Fray Nelson Medina im Gespräch mit Catholic News Agency (CNA). Der hierfür gezogene Rahmen lautet, ob es für Katholiken eine Sünde sei, an einer Wahl nicht teilzunehmen.

Verzicht Wahlteilnahme sei (kleine) Sünde

Katholischer Beichtstuhl
Historische katholische Abhörzentrale

Der ebenfalls am Gespräch teilnehmende Pater Mario Arroyo, ein an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom promovierte Philosoph, zieht die katholische Soziallehre und den Katechismus zurate. Demnach sei es „die Pflicht des Katholiken“, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Beschränkung auf das reine Wählen stelle bereits eine Einschränkung der eigenen Teilnahme dar. Führt jedoch Verantwortungslosigkeit, Faulheit und Desinteresse zum Verzicht auf die Wahlteilnahme, könne dies an sich eine Sünde sein. Diese sei aber nicht schwerwiegend.

Man könne sagen, so Arroyo, dass nicht zu wählen, „eine kleine Sünde ist“. Es sei aber nicht ausdrücklich angegeben, dass die Wahlteilnahme eine schwerwiegende Verpflichtung darstelle. Daher könne auch nicht abgeleitet werden, dass der Verzicht an der Teilnahme eine schwerwiegende Straftat sei. Aber es handelte sich um eine moralische Forderung und damit um eine Pflicht. Die Nichterfüllung sei ein Verstoß gegen das „vierte Gebot des Gesetzes Gottes“, so Arroyo, aber „eine lässliche Sünde“.

Exklusiv katholisches Verständnis

Mit dem „vierten Gebot“ handelt es sich gemäß römisch-katholischer Lehre um das Gebot, „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!“. Gemäß der Bibel (2. Moses 20) ist dies das Fünfte Gebot (Info).
Hier leitet der promovierte Philosoph offensichtlich mit dem Blick auf die staatlichen Belange einer Wahl eine Eltern-Kind-Beziehung ab. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen.
Zusätzlich bedient der katholische Priester den auch in der Politik eingezogenen Trend, die Moral höher zu bewerten als das zur Geltung gebrachte Recht. Als Rechtfertigung für den offenkundigen Rechtsbruch dient wiederum das „Wohl der Allgemeinheit“.

Deutlich erkennbar auch die in der römischen Kirche verselbstständigte Handhabe der Gesetze Gottes. Zwar sei mit dem Verzicht an der Wahlteilnahme das vierte Gebot aus moralischen Gründen überschritten, aber nur ein „klein wenig“, also lässlich, wo man mit etwas Toleranz großzügig hinwegblicken könnte. Eine übliche, völlig verkorkste Lehre der römisch-katholischen Kirche. Der Blick ins Evangelium zeigt jedoch die gänzlich anders aussehende Wirklichkeit (Info).

Die Kernbotschaft dieser katholischen „Geistlichen“ ist jedoch klar. „Geht wählen“, denn ein Katholik sei aufgrund seiner Verpflichtung, das „Allgemeinwohl“ zu fördern, auch zur politischen Teilhabe aufgerufen. Auch eine kleine Sünde muss schließlich im Beichtstuhl vorgetragen werden und ohne die vom Priester erteilte Absolution und gegebener Anleitung zur Abarbeitung der Schuld, drohe ein verlängerter Aufenthalt im Fegefeuer.

In der Offenbarung 17 wiederzufinden

Offenbarung
Daniel & Offenbarung – Wichtigsten Bücher für unsere Zeit

Marode Demokratien, Vertrauensverlust der Menschen in ihren Regierungen, wie es die Vereinten Nationen anmahnen, und das forcierte Engagement der Kirchen für ein kräftiges politisches Mitmischen und als leuchtende Beispiele für Ethik und Moral. Das „schreit“ förmlich nach einer neuen Ordnung und es wird sich auch bereits positioniert und eingenistet. Die „feuchten Träume“ der Kirche Roms werden wahr werden. „Christliche“ Gesetze, ganz nach den Vorstellungen Roms. Religions- und Meinungsfreiheit innerhalb des ebenfalls von Rom abgesteckten Rahmens des „Allgemeinwohls“. Aber dies alles nur für eine kurze Zeit.

Ein tatsächlicher Untergang der bisherigen Demokratie passte wunderbar in die Abfolge der in Offenbarung 17 beschriebenen Tiere (politische Mächte, Systeme). Eine Abfolge historischer Mächte bis in die Gegenwart und auch den Blick in die (nahe) Zukunft (Info).

Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Reich empfangen haben; aber sie erlangen Macht wie Könige für eine Stunde zusammen mit dem Tier. Diese haben einen einmütigen Sinn, und sie übergeben ihre Macht und Herrschaft dem Tier. Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen – denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige –, und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Gläubigen.
Offenbarung 17,12-14

Bibelverse aus Schlachter 2000

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