Der alt-neue US-Präsident Donald Trump wird von einem katholischen Weihbischof scharf angegangen. Die angekündigte Asylpolitik sei unchristlich und widerspreche der Botschaft des Evangeliums. Eine wahrhaft amüsante Scharade.
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Weihbischof prangert Trump an

Scheinbare Reibereien zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Wieder-US-Präsidenten Donald Trump tun sich auf. Kritik aus den Reihen der Kirche Roms gegen die Asylpolitik des US-Regierungschefs. Wie angekündigt hat Donald Trump nach seiner Amtseinführung die bisher gefahrene Politik der Migration gekippt und eine Massenabschiebung in Aussicht gestellt. In dieser Angelegenheit stellte sich grundsätzlich die Frage, ob der Begriff „illegale Einreise“ weiterhin ohne den eigentlich vorgesehenen Maßnahmen beibehalten werden soll, oder ob aus „illegal“ durch demokratisch vorgenommene Schritte eine gesetzliche „Legalität“ hergestellt werden sollte. „Illegal“ und dennoch ohne Folgen, sogar mit weiterer Unterstützung, wäre eigentlich mindestens eine dauerhaft eingerichtete Rechtsbeugung.
Für den Kölner Weihbischof Ansgar Puff spielt dies offensichtlich alles keine Rolle. Er kritisierte Trump scharf und erklärte, dass der US-Präsident sich nicht wie der Messias aufführen solle. Er stürze durch seine Ankündigung von Massenabschiebungen die Arme in Verzweiflung, so Puff (Quelle). Ein solcher Mensch sei sicher nicht von Gott gesandt.
Verkorkstes Evangelium
Schließlich sei am Umgang mit den Menschen erkennbar, ob es sich um einen christlichen Politiker handelt oder nicht, so der Weihbischof. Jesus Christus habe den Armen eine gute Nachricht gebracht. Das Evangelium handelte aber nicht von Politik, es gehe im Evangelium „um die Begegnung zwischen Mensch und Gott und darum, dass diese Veränderung, diese Begegnung, Veränderung zum Guten möglich macht“, so Puff.
Der Weihbischof hebt für seine Argumentation den Katechismus der römisch-katholischen Kirche hervor. In Canon 2241 sei beschrieben, dass „wohlhabende Nationen“ dazu verpflichtet seien, Ausländer aus ärmeren Ländern aufzunehmen. Doch seien auch die aufnehmenden Länder dazu berechtigt, von den Einwanderern zu verlangen, im Hinblick auf das Gemeinwohl den gesetzlichen Bedingungen Folge zu leisten.
Natürlich! Das Naturrecht

Die Betrachtung von Canon 2241 beleuchtet jedoch ein grundsätzliches Problem bei der römisch-katholischen Kirche. Der erste Absatz lautet:
„Die wohlhabenderen Nationen sind verpflichtet, so weit es ihnen irgend möglich ist, Ausländer aufzunehmen, die auf der Suche nach Sicherheit und Lebensmöglichkeiten sind, die sie in ihrem Herkunftsland nicht finden können. Die öffentlichen Autoritäten sollen für die Achtung des Naturrechts sorgen, das den Gast unter den Schutz derer stellt, die ihn aufnehmen.“
Es steht unverblümt, klar und uncodiert „Naturrecht“ geschrieben. Das Naturrecht hat jedoch mit dem Evangelium nichts zu tun. Es ist kein Geheimnis, dass die römisch-katholische Soziallehre auf dem Naturrecht gegründet ist, also die Philosophie des antiken Hellenismus, gemäß Aristoteles, Platon und Co. Aufschluss gibt vor allem das Werk Kompendium der katholischen Soziallehre.
Eine weitere grundsätzliche Frage besteht darin, warum es denn so selbstverständlich erscheint, dass auch nur ein Land, egal ob die USA oder irgendein anderer Staat, sich nach den Vorstellungen und Lehren der Kirche Roms zu orientieren habe. Die Argumentation ist zwar der Position des Weihbischofs dieser Kirche geschuldet, aber dennoch ist es erstaunlich, wie selbstverständlich dieser Katechismus als Leit- oder Richtlinie für die Politik in dieser Welt gelten solle.
Zudem blitzt sehr deutlich durch, dass die US-Politik, obwohl deren Verfassung eine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat vorsieht, unbedingt christlich sein solle. Besser gesagt, römisch-katholisch. Der Weihbischof setzt dies offenkundig als selbstverständlich gegeben voraus.
Gewohnte Fehlinterpretation
Hinzu kommt auch noch die von der römisch-katholischen Kirche seit ihren Anfängen gewohnte Umdeutung des Evangeliums. Jesus Christus kam durchaus in diese Welt, um die frohe Botschaft zu verkünden. Aber nicht für ausschließlich die Armen, so wie es der Kölner Weihbischof suggeriert, sondern für alle Menschen. Reich und Arm, Herrscher und Sklaven. Dazu besteht die Botschaft nicht darin, dass die Menschen zueinanderfinden und für einen Weltfrieden sorgen, sondern um die Rettung eines jeden individuellen Menschen. Ein jeder Mensch ist hoffnungslos verloren aufgrund seiner Übertretungen eines der Gesetze Gottes (Sünde). Die frohe Botschaft besteht darin, dass es einen Weg der Erlösung gibt.
Der Weihbischof müsste es eigentlich wissen, wenn er nur Interesse darin zeigte, den Worten der Bibel, insbesondere die Worte Jesu Beachtung zu schenken. Matthäus 10,34-36:
„Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert! Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.„
Klar und deutlich. Nicht der Weltfrieden, sondern sogar die Entzweiung der Menschen. Der Schnitt durch die Gesellschaft trennt Gläubige und Ungläubige, Gottestreue und Heiden. Diese Trennung erfolgt logisch zwingend, wenn man nur berücksichtigte, dass die „frohe Botschaft“ (Evangelium) eben die Rettung des Individuums beschreibt und nicht den Frieden innerhalb einer assimilierten Volksmasse. Dies im Sinne der Kirche Roms auch noch in der Position der totalen Rebellion gegen Gott und Seine Satzungen.
Verteidigung der „Monopolstellung“?

Beinahe ironisch, eigentlich zynisch, ist die Beschwerde des Weihbischofs, Trump führe sich auf wie der Messias, welcher er nicht ist. Da hat der Kirchenmann sogar recht. Gibt es aber eine Position in der Kirche Roms, die seit vielen Jahrhunderten in jeweiliger Nachfolgeschaft besetzt ist, worin eine irdische Göttlichkeit als Stellvertreter Jesu Christi behauptet wird? „Vicarius Christi“ oder „Vicarius filii dei“, so die Bezeichnungen des Papstes, der sich neben seinem Selbstverständnis als politischer Kaiser über die Könige der Erde auch noch als anbetungswürdige Heiligkeit auf Erden sieht.
Zahlreiche Beispiele gaben die Päpste und die „Heiligen“ dieser Organisation selbst – Hier
Nicht wenige derartiger Gestalten mit der Bezeichnung „Papst“ bewiesen ihre Evangeliums-Ferne anhand ihrer gnadenlosen Verfolgung aller, die nicht dem Katechismus der römischen Kirche entsprachen. Hervorstechend ist z.B. Papst Innozenz III. Er agierte, als wenn der die „Top-Charts“ von ausgemerzten (wahren) Christen eines Kaisers Nero oder Diokletian noch übertrumpfen wollte. Wahrhaftig eine gelungene Darstellung der als Tradition gepflegte beispiellosen Heuchelei dieser Kirche.
Unterm Strich nur Pseudo-Christentum
Geschickt eingefädelt, wollte man sagen. Trump gibt sich als christlich aus. Nun ja, das „Christentum“, das der US-Präsident vertritt, ist eine Mischung aus Katholizismus und den charismatischen Ambitionen von Evangelikalen wie Kenneth Copeland oder Benny Hinn. Der gemeinsame Schnittpunkt findet sich ohnehin im Zweiten Vatikanischen Konzil. „Alle Wege führen nach Rom“. Der Kölner Weihbischof prangert das „unchristliche“ Verhalten von Trump an, um somit den dringenden Bedarf einer „wahren christlichen“ Politik zu untermauern. Dies natürlich gemäß den Statuten der römischen Kirche. Also römisch-katholisch und nicht christlich.
Und nicht übersehen: es handelt sich um die Kritik einer Ankündigung, nicht um die tatsächlich Ausführung. Wie üblich handelt es sich zwischen den Versprechen bzw. Ankündigungen seitens Politikern und der tatsächlichen Umsetzung um zwei verschiedene Dimensionen. Aber das Gezerre erfüllt sichtlich seinen Zweck.
Das Bild des ersten Tieres

Das Biest aus dem Meer erhebt gegenüber dem Biest aus der Erde (Info) den fordernden Zeigefinger. Es solle doch bitte die Politik zu Tage bringen, die den Vorstellungen Roms entsprechen. Eben das Bild anfertigen, welches es letztendlich zu beachten und zu „bewundern“ gilt.
Das Zusammenspiel beider Biester gemäß Offenbarung 13 wird immer offenkundiger (Info). Die augenscheinlichen Reibereien zwischen den „moralischen“ Kirchenvertretern und dem „unmoralischen“ US-Präsidenten beinhalten lediglich den vergifteten Wein Babylons, der auch die „normalsterblichen“ Menschen besoffen machen soll.
„Schuster bleib bei deinen Leisten“ und (wahrer) Christ bleibe beim Wort Gottes!
Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!
Galater 1,9
Bibelverse aus Schlachter 2000