Die Vereinfachung des ohnehin schon im Prinzip unkomplizierten Erlösungsweges gemäß Evangelium führt zu einer falschen Sicherheit. Hierzu dient auch die Behauptung, die Trennung zwischen Gott und den Menschen sei die eigentliche Sünde. Das immerwährende Gesetz Gottes gerät hierbei, wohl so beabsichtigt, ins Abseits.
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Verdrehter Begriff der Sünde
Immer öfter, auch von Konfessionen, von denen man es eigentlich nicht vermutet hätte, verdrehen den Begriff Sünde. Es wird kurzerhand eine Umkehrung zwischen Ursache und Wirkung vorgenommen. Die hier vermittelte These lautet sinngemäß, dass die Trennung zwischen Gott und dem Menschen die Sünde sei. Die Trennung des Menschen von Gott stelle die eigentliche Sünde dar. Deshalb sei Jesus Christus in die Welt gekommen, um an dieser Stelle als Vermittler versöhnend und auch verbindend zu wirken. Eine Behauptung, die eigentlich als ein Musterbeispiel des „babylonischen Weins“ herhalten könnte. Die Vermischung zwischen Wahrheit und Lüge.
Richtig ist, der gefallene Mensch ist von Gott getrennt. Falsch ist, dass die Trennung selbst die Sünde sei. Diese falsche Darstellung hat zur Folge, dass ein wichtiger Aspekt aus dem Fokus gerät, und zwar das unveränderliche Gesetz Gottes.
Ursache und Wirkung vertauscht
Nicht die Trennung selbst ist die Sünde, sondern die Folge der Sünde. Denn die Sünde führt zur Trennung zwischen Gott und dem sündigen Menschen. Nun müsste man eigentlich „nur noch“ wissen, was eigentlich Sünde ist. Denn zu einer jeden Gerechtigkeit gehört natürlich auch die klare Definition, was erlaubt und was nicht erlaubt ist. Ebenso muss für den Menschen, der sich an Regeln zu halten hat, dieses Gesetzeswerk auch kennen und verstehen können. Hier gibt es eine kurze und prägnante Festlegung, 1. Johannes 3,4:
„Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit„
Gesetzlosigkeit ist die Missachtung bzw. Übertretung eines Gesetzes. Wer dies tut, begeht die Sünde. Fertig, so einfach ist das. Welche Gesetze sind dies, bzw. wo stehen sie geschrieben? Auch hier gibt es eine klare Festlegung. Es handelt sich um die unveränderlichen, niemals abgeschafften 10 Gebote Gottes. Diese sind zu finden in 2. Moses 20 und auch in 5. Moses 5. Wichtig ist, dass nur diese Gebote verbindlich sind und nicht die durch menschliche Tradition gelehrten 10 Gebote, welche durchaus einschneidende Veränderungen erfahren haben (Info).
Gültigen Gesetze Gottes geraten ins Abseits
Behauptet man jetzt allerdings, wie inzwischen sehr oft zu hören ist, dass die Trennung von Gott selbst die Sünde sei, spielen die Gesetze nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt. Denn man müsse ja „nur“ noch die Trennung überbrücken und hierfür sei Jesus Christus geradezu „recht und billig“. Schließlich habe der die „Sünde von dieser Welt genommen“, indem Er die Trennung zwischen Gott und Mensch aufhob. Damit wäre ja alles geritzt. Gesetze? Ach, woher und warum überhaupt? (Info)
Bei einer derartigen „Theologie“ gäbe der weitere Hinweis von Johannes Rätselraten auf, wie 1. Johannes 3,9-10:
„Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.„
Denn die „Sünde tun“ sei ja der Zustand der Trennung. Deshalb ergäbe dies überhaupt keinen Sinn. Schließlich bekenne man sich zu Jesus, glaube „an Ihn“ und damit wäre die Trennung aufgehoben und damit auch kein sündiger Zustand mehr gegeben. Und erneut tauchte die Frage auf: „Gesetze? Wieso?“
Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes, so ein anderer wichtiger Aspekt. In der Tat, denn die von Jesus Christus beschriebenen „Liebes-Gebote“ (Gott lieben und seinen Nächsten lieben – Info) stehen schließlich nur auf einer Seite einer Medaille. Auf der anderen Seite der gleichen Medaille stehen die 10 Gebote. Denn die wahre Liebe führt automatisch zur Einhaltung aller(!) 10 Gebote. Denn,
„Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht;“ (1. Johannes 2,4)
Einfach nur „Jesus“ laut aussprechen?
Es gehört schon deutlich mehr dazu, als nur zu sagen, „Ja, ich glaube an Jesus“, und fertig. Die Dämonen glauben auch an Gott und sie zittern, so in Jakobus 2,12. Was hilft der Glaube, dass es jemanden gibt und auch daran, was dieser für uns getan hat, wenn man aber dessen Gesetze mit Füßen tritt? Das ganze Dilemma, angefangen vom ersten Sündenfall, gründet schließlich auf dem Ungehorsam Gott gegenüber. Das Ignorieren oder Übertreten Seiner Gesetze ist der Ungehorsam. Eine Beschreibung, wie man aus diesem Dilemma wieder herauskommt, ist das Evangelium. Es handelt sich nicht um Biografien von verschiedenen Akteuren, sondern um den Ausweg aus der Verurteilung durch das Gesetz aufgrund dessen Übertretungen.
Die Überwindung von was genau?
„Überwindung“ heißt eines der großen Wörter in der Bibel (Info). Alleine in den Kapiteln 2 und 3 der Offenbarung taucht der Begriff siebenmal auf. Was gilt es zu überwinden? Die Sünde! In anderen Worten, das Einhalten wollen der Gesetze Gottes, was durchaus gelingt durch die Kraft Gottes, wenn man selbst nur will. So auch in Johannes 1,12-13:
„Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.„
Ein Kind Gottes ist man nicht automatisch, wenn man den Namen Jesus fehlerfrei aussprechen kann, sondern wenn man den Willen Gottes tut. Ergo, Sein Gesetz einhält. Hierbei ist es egal, so wie in Johannes 1,12-13 beschrieben, welcher Abstammung man ist, was andere als ihre Traditionen definieren oder meinetwegen auch ein Papst für richtig hält, es zählt einzig und alleine Gottes Wille. Hierbei steht der „Name“ nicht als der Rufname, sondern für alle Aspekte, Charaktereigenschaften Gottes bzw. Jesu Christi (Info).
Es gab sie schon immer, diese Verdreher
Mit der Behauptung, die Trennung zwischen Gott und Mensch sei die eigentliche Sünde, handelt es sich um eine Verdrehung des Evangeliums, potenziell mit der fatalen Folge des Verlorengehens, die bereits Paulus gegenüber der Gemeinde in Galatien mit klaren Worten anmahnte. Galater 1,6-9:
„Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen.
Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!„
Das Verdrehen von eigentlich klaren Aussagen des Evangeliums, ist kein neuzeitliches Phänomen. Schon das alte Israel fiel auf die vielen „Ratschlägen“ von Irrlehrern und anderen geistlich Blinden herein, folgten ihnen und endeten in einem Glaubensabfall und Götzendienst, den Gott nicht unbeantwortet ließ. Das ging sogar so weit, dass Gott den Assyrern freie Hand ließ, um Nord-Israel mit der Hauptstadt Samaria zu verwüsten. Das Süd-Israel (Judäa) mit der Hauptstadt Jerusalem fiel in die Hände der Babylonier. Es folgte eine 70-jährige Besatzung. Die Zeit der Propheten Hesekiel und Daniel. Selbst die „letzte Gnadenfrist“ für die Rückkehr auf den richtigen Weg wurde vom Volk ausgeschlagen. Das Resultat war die Vernichtung Jerusalems samt dem Tempel im Jahr 70 n.Chr.
Den wahren Grund gar nicht auf dem Schirm

Das große Rätselraten darüber, warum Gott so handelt, sich von Seinem Volk abwendete, fand schon in der Antike statt. Man kam offensichtlich gar nicht auf die Idee, dass es das eigene Fehlverhalten, das Verbleiben in beständiger Sünde zur Trennung zwischen Gott und Seinem Volk führte. Das verrät Jesaja 59,1-4:
„Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, daß er nicht hört!
Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Unrecht; eure Lippen reden Lügen, und eure Zunge dichtet Verdrehungen. Keiner erhebt Klage mit Recht, und keiner führt eine Rechtssache gemäß der Wahrheit; man vertraut auf Nichtiges und redet Unwahres; man geht mit Unheil schwanger und gebiert Frevel„
Auch hier wird klar, dass Sünde von Gott trennt, also die Trennung eine Folge der Sünde ist und die nicht Trennung selbst die eigentliche Sünde darstellt. Wer derartiges verkündet, für den hatte Paulus an die Galater bereits die passende Antwort. Jesus Christus selbst warnte vor derlei Irreführern, Matthäus 7,15:
„Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!„
Und Paulus wusste bereits um diese in Schafskleidern getarnten Wölfe und warnte die noch junge Gemeinde in Ephesus, Apostelgeschichte 20,29-30:
„Denn das weiß ich, daß nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft.„
Wo Gott ist, ist auch Sein Gesetz
Gott und Sein Gesetz sind voneinander untrennbar. Das Gesetz Gottes, welches lediglich in einer anderen Perspektive Seinen Charakter, Seine Liebe widerspiegelt, ist ebenso unveränderlich wie Gott selbst (Info). Eine jegliche Verwässerung, mag sie sich auch noch so gut und „christlich“ anhören, wie die Behauptung, die Trennung zwischen Gott und Menschen sei die eigentliche Sünde, kann nur dazu führen, den wahren Willen Gottes nicht zu erkennen. Man glaubt sich selbst in Sicherheit, obwohl man gar nicht entfernter von Gott sein kann.
Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.
1. Johannes 4,1
Bibelverse aus Schlachter 2000