Ein Weihnachtsfest ohne einen Weihnachtsbaum wäre so viel wie ein Hotdog ohne Wurst. Die mit viel Licht und Schmuck aufbereitete Tanne oder Fichte im Wohnzimmer ist daher ein absolutes Muss. Diese Tradition hat eine viel ältere Geschichte als nur bis ins 16te Jahrhundert zurück. Schon im alten Rom und auch in Babylon war der Baum im Dezember ein Symbol für heidnische Götter.
Inhalt / Content
- 1 Im Evangelium wie üblich nichts enthalten
- 2 Offiziell fing es im 16. Jahrhundert an
- 3 Die katholische Erklärung des Weihnachtsbaums
- 4 Der „christianisierte“ Baumschmuck
- 5 Der Weihnachtsbaum im antiken Rom
- 6 Der Mistelzweig – Heidnischer Mittler
- 7 Altertümliches Trinkgelage zu Weihnachten
- 8 Damals Weinlesen – heute Bleigießen
- 9 Heidentum wird immer offener präsentiert
Im Evangelium wie üblich nichts enthalten
Der Weihnachtsbaum gehört zu den wichtigsten Utensilien der als Christi Geburt bezeichneten Feiertage rund um den 25. Dezember. Ein bunt geschmückter, grüner Fichtenbaum. In der Regel eine Fichte. Für die noch gehobenere Stimmung darf es auch eine edle Blautanne sein, vorausgesetzt, die Haushaltskasse lässt dies überhaupt (noch) zu.
Da in der Bibel keinerlei Hinweise zu finden sind, dass der vermeintliche Geburtstag Jesu Christi so mitten im Winter jemals thematisiert wurde, ist auch eine vergebliche Spurensuche von einem Weihnachtsbaum und dem ganzen Lichter-Glanz drumherum keine Überraschung. Nichts davon taucht im Evangelium auf. Vielmehr sind in der Bibel einige Informationen enthalten, die die Geburt Jesu Christi zu einer völlig anderen Jahreszeit verorten (Info).
Offiziell fing es im 16. Jahrhundert an
Der Weihnachtsbaum in den christlich orientierten Haushalten muss ja irgendwann mal einen Anfang gehabt haben. Das Weihnachtsfest selbst geht schon weit zurück bis in den Bereich von 330 n.Chr. Die Kirche in Rom hat es sich offenbar dazu „genötigt gefühlt“, dem heidnischen Treiben der Wintersonnenwende und den dahinter verborgenen „Göttern“ eine „christliche Antwort“ zu geben. Man zelebrierte anstatt der (Wieder-)Geburt des „Sonnen-Gottes“ dann eben die Geburt (eines) Christus. Daher kann Weihnachten auch als ein hoch-katholisches Fest betrachtet werden.
Erst rund 1.200 Jahre nach der ersten als Weihnacht zelebrierten Wintersonnenwende tauchte erstmals der Weihnachtsbaum auf. Der erste, auch als Christbaum bezeichnete Weihnachtsschmuck soll in Deutschland im frühen 16ten Jahrhundert seinen Ursprung haben. Damals noch in den Kirchen aufgestellt als eine Requisite und als ein Symbol als ein Baum des Paradieses, aus dem Adam und Eva vertrieben worden sind. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg berichtet über eine erste Erwähnung eines solchen Christbaumes am 21. Dezember 1521 (Quelle). Es handelt sich demnach um einen Rechnungseintrag des damaligen Buchhalters des elsässischen Schlettstadt, heute Sélestat (Elsass). Der bisher weltweit älteste Eintrag, bei dem ein Baum für derartige Festlichkeiten eine Erwähnung findet.
Ein urkundlicher Beleg aus dem Jahr 1539 bestätigt erneut einen Weihnachtsbaum im Straßburger Münster. Damit steht fest, dass neben dem Weihnachtsfest selbst auch der sog. Christbaum aus katholischem Hause stammt.
Die katholische Erklärung des Weihnachtsbaums
Der katholische Ursprung ist nicht verwunderlich, da es bereits vor dem Weihnachtsbaum innerhalb des „Heiligen Römischen Reiches“ üblich war, anlässlich das als „Paradiesspiel“ bezeichnete Krippenspiel mit einem „Paradiesbaum“ auszustatten. Bereits damals kamen mit roten Äpfeln behangene Tannen, alternativ auch Stechpalmen zu Einsatz. Dieses von der römisch-katholischen Kirche abgehaltene Spiel nahm Maria als die „neue Eva“ in den Mittelpunkt. Sie war nach katholischem Dogma nicht mit der Erbsünde belastet und brachte in diesem Zustand das Kind zur Welt. Ein Grund, dass im bekannten als Maria und Jesus dargestellte Mutter-Kind-Bild häufig auch ein Apfel enthalten ist.
Der erste mit Kerzen geschmückte Weihnachtsbaum kam gemäß ältesten Aufzeichnungen im Jahr 1611 vor. Die Ausschmückung bis zu den heutigen Ausmaßen nahm ihren Lauf.
Der „christianisierte“ Baumschmuck
Die Evangelische Kirche Hessen-Nassau (EKHN) glaubt zu wissen, welche Bedeutungen hinter den einzelnen Weihnachtsbaum-Utensilien stecken. Sie bezeichnet sogar das Schmücken des Baumes als eine „meditative Erfahrung“. Demnach symbolisieren die roten Kugeln die ursprünglich verwendeten roten Äpfel, welche wiederum die Früchte des Garten Edens darstellten.
Die Strohsterne seien eine Nachbildung der Hostien in den Kirchen, für das Abendmahl. Diese stellten nach „evangelischem Verständnis die besondere Beziehung zwischen Menschen und Gott“ wieder her. Weiterer Baumschmuck stellten die Vorstellungen des Reiches Gottes dar. So seien die Vögel aus Glas ein Symbol für die von Jesus beschriebenen Vögel des Himmels, die in den Zweigen wohnten.
Weihnachten Feiern sei daher wie ein Blick durchs Schlüsselloch ins Paradies, so die Interpretation der EKHN (Quelle).
Der Weihnachtsbaum im antiken Rom
Wer das Evangelium, so wie das Wort Gottes geschrieben steht, ernst nimmt, wird auch eine gewisse Skepsis gegen jegliche „liebgewonnene“ Traditionen aus dem Hause der Kirche Roms entwickeln.
Die in „der ewigen Stadt“ Rom beheimatete Kirche hat im buchstäblichen Sinne römische Wurzeln. Die heute als Weihnachtsbaum verwendete Tanne mag im „Heiligen Römischen Reich“ erst zur Zeit der Reformation einen Einzug in den Alltag erhalten haben, war aber in der Zeit des antiken Roms bereits selbstverständlich. Selbst im alten Ägypten war dieses Brauchtum bekannt, jedoch anhand einer Palme. Dieser Baum diente im alten Rom als ein ganz bestimmtes Symbol im Rahmen des Festes des „natalis invicti solis“ („Geburtstag der unbesiegbaren Sonne“). An diesem Tag feierten die Heiden die Wiedergeburt der siegreichen Sonne, und das Wiedererscheinen auf der Erde. Das war jeweils der 25. Dezember.
Der Mistelzweig – Heidnischer Mittler
Einen Tag vor dem „großen Tag“ der Wiedergeburt, also am 24. Dezember, spielte ein Mistelzweig eine große Rolle. Dieser Mistelzweig symbolisierte bereits im alten Babylon den „Menschen des Zweiges“ und dieser stellte deren „Messias“ dar. In diesem Zusammenhang ist es gut zu wissen, dass „Messias“ der „Gesalbte“ bedeutet und hierfür das griechische Wort „Christos“, also „Christus“ steht. Wenn die Kirche Roms von „einem“ Christus spricht, darf man ruhig skeptisch sein.
Dieser Mistelzweig kam vom Himmel herab, landete auf dem kahlen Baum und wuchs dort in neue Höhen heran. Ein Zeichen der „göttlichen Versöhnung“ mit dem Menschen. Wenn sich heute noch in bestimmten Regionen unter einem Mistelzweig küssen, dann ist der Ursprung dieser Sitte hier gefunden.
Im antiken Rom symbolisierte diese Geburt aus der Weihnachtstanne den neugeborenen „Gott“ Baal-Berith, den „Herrn des Bundes“. Die Ägypter kannten die identische Abhandlung, nannten den Geborenen aber Baal-Tamar. Die Tanne selbst war nach heidnischem Glauben die „wundersam“ verwandelte Mutter des geborenen „Baal“ und auch Mutter des Sonnengottes Adonis.
An dieser Stelle erkennt man auch sehr gut das Zusammenspiel zwischen den ägyptischen „Gottheiten“ Osiris, Isis und Horus, während die katholische Maria neben Isis (Info) auch im antik römischen „Stil“ auch als die Weihnachtstanne identifiziert werden kann. *1)
Altertümliches Trinkgelage zu Weihnachten
Wie nahe dran selbst die (einst) evangelischen Kirchen an diesen heidnischen Bräuchen des alten Roms sein können, hat jüngst die EKHN belegt. In den Sozialen Medien veröffentlichte diese Kirche anlässlich des anstehenden Weihnachtsfestes die beruhigenden Worte „keine Angst“. Gleichzeitig rief die Kirche dazu auf, jetzt „abzufeiern“, denn „Er ist am Start“. „Heute feiern wir, dass du bei uns bist, Gott, ich danke dir!“ und man solle sich nicht fürchten, da heute der Retter geboren sei, so die Beschriftung eines gezeigten, von „Popart-KI“ erzeugten Bildes. Dieses Bild zeigt gut gelaunte, feiernde Menschen mit einer Menge alkoholischer Getränke in einer winterlichen Atmosphäre.
Zu Wintersonnenwende pflegten die Römer nach einer Anordnung des Kaisers Caligula (37-41 n.Chr.) das Fest des Saturns an. Wieder ein Erbe aus Babylon, auch zu finden im alten Ägypten im Zusammenspiel mit dem Feind des Osiris, dem Seth. Dieses Fest dauerte fünf Tage und war begleitet mit Trunkenheit und lautem Festgelage. Die Babylonier praktizierten das gleiche Fest, genannt als das Fest des Bacchus, im Monat Thebeth (heute Dezember). Während diesen Tagen war alles auf den Kopf gestellt. Die Herren dienten ihren Dienern. Der oberste Diener wurde in ein purpurrotes Gewand gehüllt und stellte den König dar. Dieser sogenannte „Zoganes“ herrschte über das Haus.
Im frühen Mittelalter feierten die katholischen Länder das gleiche Fest mit der Bezeichnung „Herr der ungeordneten Verhältnisse“. Es wurde getrunken und gegessen, was das Zeug hielt. Die Babylonier pflegten am Vorabend des Festes, Kerzen anzuzünden, um den babylonischen Gott zu ehren. *2)
Damals Weinlesen – heute Bleigießen
Nach diesem „weihnachtlichem“ Sonnenwend-Gelage folgte die Zeremonie am letzten Tag des letzten Monats des Jahres. Bis in das 4te Jahrhundert hinein pflegte man insbesondere in Alexandrien und Rom das Aufstellen von Tischen mit überschwänglich aufbereiteten Speisen und Getränken. Man pflegte, aus der Mischung des neuen Weines die „Fruchtbarkeit des kommenden Jahres“ herauszulesen. Eine ähnliche Praxis, die heute noch in manchen Haushalten zu Silvester mit Bleigießen üblich ist.
Heidentum wird immer offener präsentiert
Die Zeit vor, während und nach Weihnachten, mit Weihnachtsbaum und sonstigem Schmuck, den festlichen Gelagen, deuten allesamt auf den heidnischen Ursprung der „Achse“ Ägypten-Babylon-Rom hin, und mit nicht einem Funken auf das Evangelium. Traditionen, die schon seit vielen Jahrhunderten Bestand haben. Nur heute mit dem Unterschied, dass das tatsächlich nur mit Christentum bekleidete Heidentum immer weniger verdeckt gehalten und immer offener zu Tage getragen wird.
Paulus hatte es mit seinem Brief an die Gemeinde in Rom auf den Punkt gebracht. Die damaligen Zustände in Rom waren über die Grenzen hinweg bekannt (Römer 1). Die Geschichte wiederholt sich.
Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht.
Römer 1,21-23
Bibelverse aus Schlachter 2000
1) Quelle: „Von Babylon nach Rom“ („The Two Babylons“) von Alexander Hislop (1807-1865), Seite 90
2) Quelle: „Von Babylon nach Rom“ („The Two Babylons“) von Alexander Hislop (1807-1865), Seite 88-89